Re 6/6 – Schweizer Elektrolokomotive mit Rekordleistung (EJ Bahnen+Berge 2/2015)

In der neuen Heftreihe „Bahnen und Berge“ erscheinen nicht nur Portraits von Eisenbahnverwaltungen, sondern es werden auch bekannte und heute aus dem Eisenbahnbetrieb nicht mehr wegzudenkende Fahrzeugtypen erörtert. Als eine dieser Fahrzeugtypen darf die Gotthardlok Re 6/6 betrachtet werden, über welche die Verlagsgruppe Bahn meines Wissens nach erstmals thematisch in Form eines Sonderheftes berichtet.

Der Text der Entwicklungsgeschichte steigt fast unmittelbar direkt in die Überlegungen des Baues der bärenstarken Re 6/6 ein, wobei die Vorläufertypen Ae 6/6 und Re 4/4 II und III nur ganz kurz umrissen werden bzw. in dem Ausmass inhaltlich erwähnt werden, soweit dies für die Entwicklungsgeschichte der Re 6/6 notwendig ist. Beim Bau und der Serienlieferung ist den Autoren ein kleiner Faux-pas unterlaufen, indem auf Seite 20 zunächst zu lesen ist, dass die Ablieferung aller 85 Serienmaschinen (also beide Serien) im Zeitraum zwischen Juli 1975 und August 1977 erfolgte, währenddessen einige Absätze weiter zu lesen ist, dass die Zweite Serie (11650 bis 11689) zwischen Dezember 1977 und Ende 1980 in Betrieb genommen wurde. Die weiteren Kapitel befassen sich mit der Technik und der Einsatzgeschichte, die in zwei getrennten Kapiteln im Zeitraum vor und nach der Divisionalisierung der SBB dargestellt wird. Der Leser erfährt auch mehr über unterschiedliche Traktionsarten, die im Rampendienst vorkommen, aber auch über den aktuellen Eigentümer der Loks, der SBB Cargo AG, ehe dann auf spezielle Einsatzgebiete der Re 6/6 gezielt hingewiesen wird oder auch das weitläufige Einsatzspektrum der Lokomotiven anhand verschiedener Umläufe nachgestellt wird. Ein eigenes Kapitel ist der Fahrzeuginstandhaltung gewidmet. Den Abschluß bildet eine ausführliche Loktabelle, in welcher über jede Maschine einzelne und verschiedenartige Informationen über die Inbetriebnahme, dem Namen des Wappens, der Farbgebung und der technischen Belange Auskunft erteilt wird.

Das Eisenbahn-Journal ist normalerweise dafür bekannt, bei der Auswahl des Bildmaterial strenge Maßstäbe anzusetzen und nur hochwertige Aufnahmen zu verwenden. Die Bildauswahl ist in konkreten Falle enttäuschend, und dies aus zwei wesentlichen Gesichtspunkten. Zum einen finden sich sehr viele Aufnahmen, bei dem der Zugverband am Bildrand abgeschnitten ist, zum anderen lassen eine Reihe von Aufnahmen hinsichtlich der Tiefenschärfe mehr als zu wünschen übrig, denn der Hintergrund ist eindeutig unscharf und trübt leider den positiven Gesamteindruck des Sonderheftes spurbar.


Allgemeine Infos:
Verlag: VGB Verlagsgruppe Bahn
Autor: Beat Moser, Peter Pfeiffer, Urs Jossi
Buchhülle: Paperback
Umfang: 100 Seiten / DIN A4
Fotos: 163
Grafiken/Pläne: 2
ISBN: 978-3-89610-665-0
Verkaufspreis: € 15,– [D]/€ 16,50 [A]