ÖBB-Railjet 2: Innovation oder Rückschritt?

Die neue Garnitur wird am 22. März 2024 vor der offiziellen Betriebsaufnahme in Wien ARZ zwischen 12:00 Uhr 13:20 präsentiert und anschließend auf die Reise geschickt. Die ÖBB bieten den Medienvertretern eine Probefahrt von dort zum Wiener Hauptbahnhof an.

Kurios ist die Vorgangsweise hinsichtlich der Einladung zur Präsentation. Eine Aussendung per Mail gab es offensichtlich keine, eine OTS-Aussendung ebenso nicht. Stattdessen geht man den neuen Weg und hat die Einladung am 18. März 2024 in die Seite der Pressemeldungen gestellt, wohl in der Hoffnung, daß es die Medienvertreter im Lande nicht merken. Wer so vorgeht, hat etwas zu verbergen und ist selbst von seinem Premiumprodukt nicht überzeugt.

Ich werde dann vom realen Betrieb berichten. Der erste Einsatz ist der IC 19782 von Wien Hbf (13:35 Uhr) nach Feldkirch.

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Die Probefahrt wurde heute zwischen Kufstein und St. Anton am Arlberg absolviert. Gleich vorab: Der Zug hält nicht das, was die Presseaussendung der ÖBB und Siemens verspricht. Die genauen Details folgen.

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„Willkommen in der (künftigen) «rasenden Müllhalde»“

Die ÖBB haben am frühen Vormittag des 22. März 2024 bereits die Pressemeldung über den neuen Zug lanciert, eine fast gleich lautende hat auch der Produzent Siemens Österreich versendet. Darin sind vollmündige Ankündigungen über die neuen Vorzüge des Reisens zu lesen. Die Erfahrung zeigt, wenn schon die ÖBB in allerhöchsten Tönen Ihr Produkt hochgelobt, ist besonders viel Vorsicht angesagt. Im Schönreden und Verbreiten von Märchen war das Unternehmen schon immer trauriger Weltmeister! Dafür versagt das Unternehmen samt Management auf vielen anderen Ebenen! Aber was will man mit so schwachen Führungspersönlichkeiten schon anfangen, die keinerlei Kritik aushalten und bei Kritik sich dann in Diskriminierungen üben? Für reine Repräsentationsmarionetten sind Sie jedenfalls eindeutig überbezahlt!

Jedenfalls hat die Führungselite der ÖBB den Zug wieder hochgelobt. All diese Aussagen wurden einer Überprüfung unterzogen und nachstehend entsprechend gewürdigt werden.

Die Betriebsaufnahme der neuen Railjet 2-Garnituren hätte unter dem Aspekt zur Behebung des Wagenmangels im Fern- und Nahverkehr gelten können. Es wurde mir jedoch versichert, daß trotz interner Widerstände, die Betriebsaufnahme zwecks vorläufiger Erprobung im Binnenverkehr erfolgte, um ggf. noch Kinderkrankheiten im ersten Fahrgastverkehr zu erkennen. Manche dieser Kinderkrankheiten werden sich hoffentlich beseitigen lassen, andere stellen nicht zu behebende Konzeptions- bzw. Baumängel dar, welche zu massiven Qualitätseinbußen während der Nutzungsdauer der Züge führen.

Der Railjet 2 ist ein neunteiliger Wendezug, der gleichzeitig mit dem neuen ÖBB-Nightjet entstanden ist. Beide Fahrzeugflotten verfügen über gleiche Wagentypen, insgesamt wurden zehn verschiedene Wagentypen konzipiert. Der Zug besteht aus Wagen 2. Klasse und 1. Klasse. In der ersten Klasse sind die Business-Abteile enthalten. Wer durch den Zug wandert, wird sogleich mit folgenden Mankos konfrontiert:

* kein durchgehender Hoch- bzw. Niederflurteil, ständiges Auf und Ab mittels dreier Stufen! Während die Stufen im Großraumabteil in der 2. Klasse stets bündig verlaufen, wird in der 1. Klasse eine zusätzliche Gepäckablagefläche vorgehalten.

* Der Mittelgang der 2. Klasse ist sehr eng. Ein normaler Mensch berührt laufend die die Außenhaut der Sitzgruppen, ggf. auch unfreiwillig die Körperteile von Reisenden.

* Die Mittelgänge bereiten auch anderweitige Probleme, Begegnungen in den Mittelgängen sind ohne weiteres nicht mehr möglich, ggf. muß man warten, bis der Gang frei ist. Die lichte Weite des Mittelganges beträgt einheitlich 550 mm, in der 2. Klasse ist auch ein Wert von 460 mm zwischen den beiden Stuhlreihen eingezeichnet.

* Die wenigen Türen dürften beim Fahrgastwechsel zu Verzögerungen führen. Inwieweit die engen Mittelgänge die Problematik verschärfen, wird die Praxis noch zeigen. Rechtzeitiges Anstellen zum Aussteigen wird wohl unabdingbar sein.

* Die wenigen Gepäckracks quellen schon bei mäßiger Belegung über. Aus den Planzeichnungen der Wagen sind Breiten von 1.100 mm, 930 mm oder 700 mm ersichtlich mit jeweils max. drei Ebenen. In der ersten Klasse sind die Breiten 1.360 mm und 930 bzw. 750 mm bzw. 550 mm! Allerdings wurde im Endwagen beim Übergang zum Hochflurteil ebenfalls eine kleine Ablagefläche vorgesehen. Im Konzept ist vorgesehen, daß man auch Gepäckstücke unterhalb der Sitze verstauen kann. Spannend wird der Fahrgastwechsel vor allem mit großen Gepäckstücken/Koffern …

* Über den Sitzkomfort in der 2. Klasse wurde schon bei meiner Testfahrt mit dem neuen ÖBB nightjet der neuen Generation berichtet. Alle dort gemachten Aussagen treffen auch für dieses ÖBB-Premiumprodukt leider im negativen Sinne zu! Zu ergänzen wäre noch, daß die sog. stufenlose Einstellung der Sitzung so nicht ganz zutrifft. Durch Bewegungen beim Sitzen läßt sich dieser zwischen beiden Endstellungen trotzdem verschieben.

* Der Sitzkomfort in der 1. Klasse kann erst jetzt beurteilt werden. Die Sitze sind zwar mit Leder bezogen, doch existieren auch hier die Probleme bei der Ausführung der Rückenlehne. Wie schon bei der 2. Klasse ist durch eine Auswölbung im Brustbereich kein flächenbündiges Anschmiegen in den Ledersitz möglich. Oberhalb ist alles freistehend. Wird der Sitz dann noch ausgefahren, liegt man flacher. Personen mit Wirbelsäulenproblemen werden damit alsbald ihre Freude haben, aber im schmerzhaften Sinne. Die Mittelgänge sind breiter, ebenso auch die Sitze und die Armlehnen. Meiner Meinung nach sind die Ledersitze im ICE4 der DB AG besser und angenehmer.

* Eine gesonderte Betrachtung verdienen die Businessabteile. Es sind die einzigen Abteile in der ersten Klasse, die aus vier Sitzen bestehen und gegen einen Aufpreis von € 15,– benutzbar sind. Der Komfort der Sitze ist besser, wenn da nicht die zu kurze Sitzfläche wäre. Es fehlen gut 10 cm Auflagefläche! Die Sitze sind im Vergleich zur Regelausführung der 1. Klasse auch enger, dafür mit einem Kopfkissen versehen. Die Stühle sind ausziehbar, durch die versetzte Position lassen sich Berührungen mit den Knies des Gegenüber bei normaler Körpergröße gerade noch vermeiden. Der im Sitz integrierte Tisch ist als reiner Hohn zu bezeichnen. Ein Arbeiten mit einem Laptop ist unmöglich, geschweige denn ist es möglich, darauf die servierten Speisen aus dem Speisewagen zu konsumieren. Das Abstellen einer 1,5 l-PET-Flasche sowie einer verpackten Wurstsemmel ist aber anstandslos möglich.

Sitzposition: beide ausgefahren, einfach ausgefahren, beide Grundstellung.

* Die ÖBB versprechen mehr Intimität und Privatsphäre in den neuen Garnituren. Ich frage mich, wem dieses Lügenmärchen eingefallen ist? Es sind, bis auf im Steuer- und Multifunktionswagen, nur je zwei Abteile vorhanden, also insgesamt 14. Die Abteile der 2. Klasse weisen sechs Sitzplätze auf, in der 1. Klasse gibt es keine; nur als kostenpflichtige Businessabteile. Die Abteile sind nicht einmal schallisoliert! Man vernimmt die Gespräche aus dem Nachbarabteil oder auch das Abspielen der Musik. Da die Abteile über den Drehgestellen im Hochflurteil sind, hört man ständig den Bremszylinder!

* Lichtsteuerung in den Abteilen: Die Abteile lassen sich von der Helligkeit individuell einstellen. Störend wirkt die Lichtquelle im Gang, die direkt hineinstrahlt. Durch die Position der LEDs an der Wagendecke wird man sogar noch unangenehm geblendet. Ich hatte danach Augenschmerzen, ob ein Zusammenhang besteht, lasse ich einmal so im Raum stehen. Ein entsprechender Sichtschutz fehlt!

* Das Raumklima im gesamten Zug ist unterschiedlich. Während es in den Sitzwagen eher kühl war, durfte man in den WC-Anlagen schwitzen. Offensichtlich erhofft sich irgendein „Erbsenzähler“ auf das Eintreten der regressiven Kostenart …

* Die elektronischen Einrichtungen haben beim Premierenzug nur zum Teil funktioniert. Das FIS ist nach der Abfahrt in Wien steckengeblieben, das Reservierungssystem hat auch nur zum Teil funktioniert; nach Aussagen von Bekannten auch nur zu Beginn.

* Gegenüber dem Nachtzug ist nur der Steuerwagen bzw. der Endwagen mit einem Teppichboden versehen, ansonsten setzte man auf einen PVC-Boden oder ähnliches, womit die Bodenreinigung erleichtert wird. Bei den Endwagen hat man gegenüber dem Railjet 1 seine Lehren gezogen und diesmal in der Plattform eine Übergangstüre vorgesehen.

* Wie auch schon beim Nachtzug kritisiert, befinden sich weder an den Sitzen noch an den Vierergruppen mit Tischen Abfallbehälter! Als Alternative hat man sich eine Besonderheit einfallen lassen, sog. „Speibsackerln“! Richtig, robuste Papiertüten, die bei den Tischen zum Fenster hin bzw. bei den Sitzen aufgelegt werden. Der dadurch entstandene Müll soll in diese Papiertüten gelegt werden und kann wie bei einem Kuvert durch einen selbstklebenden Verschluß sauber abgedichtet werden. Allerdings sollte man dabei nicht vergessen, den abzuziehenden Verschluß ins Sackerl zu werfen! Der Zug verfügt nur über kleine Abfalleimer im Eingangsbereich, eher mehr versteckt als gut sichtbar. Bei der Premierenfahrt lagen die Sackerln leer und gefüllt herum. Bei entsprechender Frequenz quellen die zu klein dimensionierten Mülleimer rasch über. Unklar ist, wie dabei das Entsorgungskonzept mit den „Speibsackerln“ aussehen wird? Erfolgt dies nur beim Ab- und Aufrüsten am Zugend- bzw. -abfahrtsbahnhof oder auch unterwegs? Und vor allem, ist auch schon das Nachbestücken mit diesen Papiertüten im Zug geregelt und werden auch entsprechende Vorräte im Zug auf einer langen Fahrt mitgeführt? Und wie dicht sind die Papiertüten gegenüber Flüssigkeiten und Essensresten? Man darf gespannt sein. Jedenfalls hat der Zug erhebliches Potential, sich zur „Rasenden Müllhalde“ zu entwickeln!.

* Da die Wagen sowohl Zweiersitzgruppen als auch Vierer-Karree mit Tischen aufweisen, wurde gegenüber dem Railjet 1 auf die Fensterteilung geachtet. Fensterstege sind nur bei den Sitzgruppen bauartbedingt möglich. Die nunmehr eingebauten Tische sind kleiner als bisher, auch das ausschiebbare Teil ist eher als Billigkonstruktion anzusehen. Es war schon schwierig, im Railjet 1 auf den Tischen mittels Laptop zu arbeiten, nunmehr wird dieses Unterfangen wohl gänzlich unterbunden. Die Sitze in der ersten Klasse verfügen wieder über Klapptische. Aufgefallen sind auch die Sitzgruppen auf den ca. sieben Zentimeter hohen Podesten. Über Sinn und Unsinn kann man philosophieren, jedenfalls versucht diese Ausführung nur höhere Fertigungskosten. Letztere werden als erhöhte Sitzposition vermarktet, die anderen als Vorrangsitze. Wie man auf diese Einteilung und Bezeichnung kommt, würde mich interessieren.

* Der Multifunktionswagen verfügt über ein behindertengerechtes WC und drei Rollstuhlplätze. Ebenso sind in diesem Wagen die sechs Fahrradstellplätze vorgesehen, wohlgemerkt im Hochflurbereich! Ergo, es sind drei Stufen zu überwinden. In diesem, sowie in den 2. Klasse Mittelwagen, sind zwei Snackautomaten eingebaut. Die Preise sind beachtlich. Wie mir berichtet wurde, kostet der Automatenkakao € 4,10. Der Kaffee soll bei € 3,80 liegen.

* Der Speisewagen wird richtigerweise als Bistrowagen geführt, mehr ist es auch nicht. Die in Wagenmitte befindliche Küche ist im Niederflurteil situiert, an der runden Theke schließen zwei Sitzgruppen mit sechs bis acht Sitzplätzen an. An der gegenüberliegenden Seite befinden sich sechs Barhocker mit einem äußerst schmalen Tisch. Beim Funktionstest war es unmöglich, sich vom Mittelgang her auf den Hocker zu setzen und sich um 180° zur Wand drehen zu lassen. Der Dreheffekt wurde durch das Anstoßen am benachbarten Hocker behindert. Der Mittelgang weist an dieser Stelle eine lichte Weite von 550 mm auf. Die Breite des angrenzenden Tisches eignet sich besser zum Abstellen von Blumentrögen …

* Die Wagen werden auch für ihre besondere Laufruhe beworben. Aber: die Garnituren schaukeln sowohl im regulären Streckeneinsatz als auch in Weichenstraßen. Es gibt einige Weichenverbindungen, die gerade im Bereich der Stufen infolge des Anstellens zum Ausstieg sich als Unfallgefahr erweisen können.

Der Geräuschpegel durch die Laufgeräusche ist in der 1. Klasse besser als in der 2. Klasse. Obwohl es sich um eine Neukonstruktion handelt, sind die Schallübertragungen von den Laufwerken nicht besser als im älteren Stadler-Triebwagen des Mitbewerbers WESTbahn. Selbst bei längeren Streckenfahrten ist im Vergleich zur Railjet 1-Garnitur kein Unterschied erkennbar.

* Was die ÖBB verschweigen: Das automatische Aufladen der Handys ohne Kabel bzw. Ladegerät ist nur für Apple-Geräte möglich.

Die offizielle Präsentation ist für den 5. April 2024 in München und Innsbruck vorgesehen.
Im Zuge dieser Präsentation bzw. bei der nächsten Sichtung muß ich mir die angeschriebenen Zuggewichte (Tara, Beladen, Sitzplatzanzahl) näher ansehen? Es ist wiederum zu vermuten, daß beim Railjet 2 dieselben angeschrieben sind wie beim Pendant des Nachtzuges. Für die Berechnung der korrekten Angabe existiert die Norm EN 15663 für die rechnerische Auslegung. Die Angabe ist Teil der Fahrzeuganschriften nach dem UIC-Kodex 580 bzw. EN 15877-2. Die ÖBB stehen seit Jahren unter Verdacht, durch falsch angegebene Zuladungsgewichte – und infolge dadurch reduzierter IBE-Beträge – die Allgemeinheit zu schädigen und sich unvorteilhaft einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Diese falschen Angaben finden sich auf allen neueren Siemens-Produkten (Reihen 4744, 4746, 4748 und ÖBB-Nightjet) und wurden auf Kundenwunsch so angeschrieben. Gerade dieser unvorteilhafte Wettbewerbsvorteil (Stichwort unlauterer Wettbewerb) könnte bei öffentlichen Ausschreibungen der Knackpunkt für den Zuschlag sein. Für die Allgemeinheit steht dadurch weniger Geld für die Erhaltung des staatlich finanzierten Schienennetzes bereit. Es wundert mich, daß sowohl die Behörden wie Zulassungsstellen diesen Umstand einfach dulden.

Wie glaubwürdig ist Andreas Matthä noch?

Die ÖBB haben im Zuge dieser Präsentation die Zusatzbestellung von 19 Garnituren bei Siemens bekanntgegeben. Die Bestellung ist vor Weihnachten 2023 im Portal www.auftrag.at (https://www.auftrag.at/ShowTender.aspx?action=SHOW&ENTRY_ID=21b0fcb8-90b8-4fac-89ce-76a0bea16833&AspxAutoDetectCookieSupport=1) erschienen.

Am 25. Jänner 2024 war der Holding-Chef in einem Interview in der ORF-Zeit im Bild zu sehen und hat infolge der Lieferverzögerungen offenkundig seinen Unmut in Richtung Siemens ausgesprochen und dabei die Öffentlichkeit wissen lassen, künftig nur mehr Fernverkehrsfahrzeuge bei Stadler Rail zu ordern. Interessant ist jedoch, daß er zu diesem Zeitpunkt schon von der Beschaffung der neuen Garnituren bei Siemens wußte und dies gegenüber der Öffentlichkeit (vorsätzlich) verschwieg und gleichzeitig falsche unternehmenspolitische Signale von sich gab. In diesem Interview fiel folgender Satz: „Er vergesse selten etwas“. Jedenfalls ist die ganze Vorgangsweise als höchst dubios zu werten.

Exkurs 1 – Finnland – andere Länder können es besser, was für die Deutsche Bahn gilt, gilt auch für die ÖBB:

https://www.facebook.com/reel/659716209440998

Exkurs 2 – Railjet 2 als Zug für japanische Touristen?

Auf diese Idee brachte mich heute (24.03.2024) ein Telefonat mit einem früheren Kollegen aus dem Rechnungshof, der von seiner Fernost-Reise heimgekommen ist. Er hat berichtet, daß in Tokio kein einziger Mülleimer zu finden ist und begründete es damit, daß die Japaner so diszipliniert sind, den eigenen Müll selbst mitzunehmen und zu Hause zu entsorgen.

Da Siemens ja ein Weltkonzern ist und das Fahrzeug ja zeitweise zu Zeiten der Pandemie entworfen wurde, ist die Frage aufzuwerfen, ob an der Entwicklung Japaner beschäftigt waren? Immerhin ist das Volk von zierlicher Statur, sie tun sich leichter, diese engen Gänge und Nischen zu passieren.

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EDIT am 30. März 2024:

Der Präsentationstermin in München und Innsbruck rückt immer näher. Für München ist der Termin um ca. 08:00 Uhr angesetzt, dann wird die Garnitur nach Innsbruck überstellt. Hierbei besteht für Medienvertreter eine Mitfahrmöglichkeit, für die Tiroler Medien dezidiert von Rosenheim nach Innsbruck und/oder Innsbruck – Brenner. Es ist dabei nicht auszuschließen, daß die Garnitur dann anschließend in Bozen vorgeführt wird.

Was die Medienarbeit der ÖBB betrifft, so liegt in dieser Abteilung vieles im Argen! Ich frage mich immer wieder, woher manche Mitarbeiter ihre fachliche Eignung erworben haben? Jedenfalls hat die Bundespartei „Die Grünen“ den Pressetermin in der gestrigen OTS-Aussendung im Beisein des Vizekanzlers publiziert. Erst mehrere Stunden später haben es dann die ÖBB geschafft, die entsprechende Einladung hierzu auszusenden, indem um 11:45 Uhr zur Akkreditierung geladen wird. Um 12:15 Uhr wollten die ÖBB (Matthä), Land Tirol (Mattle und Zumtobel), Bgm. Georg Willi (Landeshauptstadt) sowie der Bund durch den Vizekanzler die „rasende Müllhalde“ bejubeln!

EDIT am 5. April 2024:

Die sog. Präsentationsfahrt war die Premierenfahrt von München nach Verona. Die Veranstaltung in München wurde von der DB organisiert, jene in Innsbruck von den ÖBB. Wer für jene in Bozen zuständig war, ist unklar. Ich habe mich zur Veranstaltung ordnungsgemäß und zeitgerecht angemeldet, auch die Mitfahrt von Rosenheim nach Innsbruck wurde nachträglich bekannt gegeben. Da es keine Rückmeldung gab, wann man in Innsbruck aufbrach, stieß ich gleich in Innsbruck hinzu und habe mich dort akkreditiert. Siehe da, mein Name war auf den mindestens fünf doppelseitig bedruckten Seiten nicht zu finden. Die Listen wurden übrigens über die falsche Kante ausgedruckt, denn die Rückseite war auf den Kopf gestellt! Zu lesen waren Teilnehmer der DB, der ÖBB, div. Behörden und Ämtern und auch die sog. Social-Media-Journalisten …

Die Delegationen konnten den Zug etappenweise benützen, bekannt ist ein großer Fahrgastwechsel am Grenzbahnhof Brennero/Brenner, indem die Tiroler nicht nach Italien fahren durften. Dafür stieg eine italienische Delegation sowie Medienvertreter südlich des Brenners ein.

Der Aufenthalt von einer Stunde in Innsbruck wurde dazu benützt, um die zweite Präsentation für die 1. Klasse-Klimaticketinhaber durchzuführen. Eine weitere fand schon in Wien vor der Verkehrsaufnahme statt. Jedenfalls wurde einem breiten Publikum trotz aller Führungen latent vorgeführt, wo es bei diesem Zug eckt. Obwohl im Zug laufender Ausschank von der besseren „Würstelbude“ stattfand, waren an den Sitzen keinerlei „Speibsackerln“ für den Müll zu sehen. Ein Bekannter hat sich übrigens auf der Fahrt zum Brenner die Familienabteile näher angesehen. Nicht nur, daß die Reservierungsanzeigen suboptimal sind, es lassen sich nicht einmal platzweise die Leselampen einschalten. Hierzu muß man zur Abteiltüre gehen und alle drei Lampen pro Sitzreihe einschalten! Ein ÖBB-Bediensteter hat sich interessanterweise über die flapsig aufgehängten FIS-Monitore an der Fahrzeugdecke mokiert.

Seitens der ÖBB-Führung waren die beiden PV-Vorstände Stock und Garstenauer anwesend und Andreas Matthä. Obwohl im Grunde genommen nicht zuständig, hielt dieser die Reden am Podium in München und Innsbruck und hat den Zug bis nach Innsbruck benützt. Dem Vernehmen nach ist er in Innsbruck geblieben und ist nach Augenzeugenberichten mit den Landeshauptmann entschwunden. Dafür mitgefahren ist der Tiroler Verkehrslandesrat, um sich dann in Bozen wichtig zu machen.

Eines würde mich aber schon von Andreas Matthä interessieren. Der CEO ist nicht der schlankste. Die Hintergründe und Ursachen zur Leibesfülle sind oftmals mannigfaltig, für die Betroffenen ist das nicht immer angenehm, insbesonders, wenn es gesundheitlich bedingt ist. Ohne seine Wortfloskeln bei den Festreden gehört zu haben, würde mich interessieren, wie bequem für ihn infolge der Statur sein neues Premiumprodukt ist, wenn man kaum durch die Gänge kommt und auch die Sitze nicht wahrlich angenehm sind?

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Edit 08.04.2024:

Die ÖBB haben begonnen, die erste Garnitur in den Umlauf einzufädeln, wiewohl die Pressetexte anders lautend sind. Morgen folgt die zweite Garnitur, am Mittwoch dann die dritte. Eine weitere Umstellung wird es bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 nicht geben, da die neuen Garnituren noch nicht jene Zuverlässigkeit aufweisen, die man es sich wünschen würde. Darum sind auch ständig Techniker in den Zügen präsent.

Dies wird auch bitter notwendig sein, denn bei Betriebsaufnahme war schon eine Türe der Garnitur 02 defekt! [Wie war das eigentlich mit max. Fluchtweglänge von 40 Meter? Bei mehr ist der Wagenteil zu sperren.] Bei der Fahrt zeigten sich auch schon die ersten Probleme infolge des geringen Platzes, auch was das Gepäck betraf. Der Kaffee kostet im „Speisewagen“ € 3,90. Der Automatenkakao liegt bei € 4,10 und soll eine dünne Suppe sein.

Darüber hinaus wurde noch eine weitere Peinlichkeit von der Premierenfahrt am 5. April 2024 bekannt. Es hat sich bestätigt, obwohl die ÖBB Medienvertretern die Mitfahrmöglichkeit anboten, daß man für die Rückreise selbst aufkommen mußte! In der ÖBB-Einladung an die Medienvertreter war hierzu nichts zu lesen! Früher, als die ÖBB noch fähig waren (das war die Zeit vor Christian Kern), eine ordentliche Pressearbeit zu betreiben, war dies wie folgt geregelt: Die Kommunikationsabteilung hat die Dienststellen wissen lassen, daß an diesem Tag die Veranstaltung X stattfindet. Die Medienvertreter erhielten Einladungen, mit denen auch kostenlos in beide Richtungen vom beliebigen Einstiegsort zum Veranstaltungsort die Eisenbahn 1. Klasse benützt werden konnte. Oder es wurde den Zugbegleitern mit Aushang auf der großen Anschlagtafel im Aufenthaltsraum mitgeteilt, daß die Veranstaltungsteilnehmer ein entsprechendes Erkennungsmerkmal tragen, mit denen die Freifahrt ermöglicht wird. Aber auch das bekommen die ÖBB nicht mehr hin!

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