Märklin 46662/1 + 2: DB-Güterwagen Rms 31

Die Rungenwagen der Bauart Rms 31 wurden erstmals im Jahr 1933 von der Deutschen Reichsbahn in Dienst gestellt und zählten bei der Deutschen Bundesbahn zu den ältesten Rungenwagen im Bestand. Die Güterwagenbauart wurde zum überwiegenden Teil für den Transport von sperrigen Gegenständen, Gütern, Maschinen und Fahrzeugen verwendet. Das Untergestell mit dem Sprengwerk ist aus Walzprofilen gefertigt. Die stählernen Seiten- und Stirnwände sind unklappbar angeordnet. Auch das Geländer des Bremserstandes ist klappbar ausgeführt. Für den Wagenboden wurden kräftige Bohlen aus Kiefernholz gewählt. Die Fahrzeuge verfügen über 18 Seiten- und vier Stirnwand-Einsteckrungen. Die Rungenwagen wurden bei der Deutschen Bundesbahn als Rm, Rm(o)(s)(hso) 31 bezeichnet, mit der Umzeichnung mit EDV-Nummer änderte sich die Gattungsbezeichnung auf Kk(k)lm(s)-s) 440 bzw. K(k)lm(rs) 440.


Modellvorstellung

Manche Hersteller gehen den Weg, bei angekündigten Neukonstruktionen genau diese Wagenmodelle in ein mehrteiliges Wagenset zu packen, anstatt diesen sogleich als Solo-Wagen im Sortiment zu führen. Genau diesen Weg beschritt Märklin bei der Umsetzung des neuen Rungenwagens der Bauart Rms 31 bzw. Rmrs 31, den die Deutsche Reichsbahn in der Zwischenkriegszeit bauen ließ. Das besagte Wagenset versteht aus vier Güterwagen und beinhaltet einen Ged. Großraumgüterwagen der Bauart Hbcs 300 bzw. Gltmms 62, einen Muldenkippwagen der Bauart Ommi 51 und je einen Rungenwagen der Bauart Rms 31 bzw. der Bauart Rmrs 31. Beide Rungenwagen sind mit niedrige Bordwänden ausgestattet und werden mit extra einsteckbaren Preßblechrungen umgesetzt. Die Preßblechrungen sind ab Werk in einem Zurüstbeutel abgelegt und können vom Modellbahner selbst in das Modell eingesteckt werden. Allerdings läßt sich das Güterwagenmodell dann nicht mehr in die Verpackung ablegen. Der Blistereinsatz ist für das „nackte“ Rungenwagenmodell ausgelegt.

Märklin bietet das Wagenset unter dem Schlagwort „Transporttalente“ an und kombiniert es mit einem Dampflokmodell. Natürlich ist dies nur ein Vorschlag der Marketingabteilung. Alle Modelle sind einzeln verpackt und mit Subnummern in der Kartonverpackung abgelegt. Märklin hat für das Set einen UVP von € 169,– festgelegt. Da hier nur die neukonstruierten Rungenwagen vorgestellt werden, seien noch die beiden anderen Modelle der Vollständigkeit halber kurz erwähnt:

46662-03: Die Konstruktion des Muldenkippwagens gehört schon längere Zeit zum Sortiment des Branchenführers. Der Epoche III-Güterwagen ist mit der Gattungsbezeichnung Otmm 51 und der Wagennummer 605458 bedruckt. Im Revisionsraster sind die Untersuchungsdaten 4 REV P 14.03.62 festgehalten. In den Lademulden befinden sich Ladeeinsätze mit feinkörnigen Schotter.

46662-04: Beim zweiachsigen Großraumgüterwagen handelt es sich um die Bauart Hbcs 300 (neue Gattungsbezeichnung) bzw. Gltmms 62 (alte Gattungsbezeichnung) mit der Wagennummer 195706. In dieser Beschriftungsform fällt das Modell in den Epochenwechsel von III auf IV. Im Revisionsraster stehen daher die Untersuchungsdaten 4 REV Lb 07.05.63. Diese Bauart verfügt über zu öffnende Stirnfronten.


Die Rungenwagen der Bauart Rm(r)s 31

Bei den neukonstruierten Rungenwagen handelt es sich um ein aus Kunststoff gefertiges Güterwagenmodell, das dem Anschein nach ohne Beschwerungsgewicht zwischen Fahrwerk und Ladefläche auskommt. Märklin hat das Modell mit einem Sprengwerk versehen, zugleich wurde darin ein Staukasten für die Preßblechrungen vorgesehen. Die Laderungen sind ab Werk in einem eigenen und verschweißten Zurüstbeutel in loser Form beigelegt und können je nach Belieben eingesteckt werden.

Die Neukonstruktion punktet vor allem durch die detailreiche Umsetzung der Bord- und Stirnwände, bei welchem nicht nur die unterschiedlichen Wandstärken der Bordwände fein säuberlich modelliert wurden, sondern auch die Einsteckführungen fein säuberlich umgesetzt wurden. Sehr schön dargestellt wurden auch die Verriegelungen an der Außenseite der Bordwände. Linkerhand ist der schwarz ausgeführte und wohl extra angesetzte Zettelkasten für den Laufzettel ersichtlich. Die Ladefläche ist dafür recht nüchtern ausgefallen, indem der Kieferboden eine Bretterfugenstruktur aufweist.

Der Blick auf den Wagenboden bringt zunächst die beidseitig eingesetzte Kurzkupplungskulisse zum Vorschein, aber auch das aufwendige Sprengwerk. Märklin hat zwischen Wagenboden und Sprengwerk sogar die vollständige Bremsanlage realisiert, allerdings sind am Modelle keine Bremssteller zu erkennen. Die Einzelachslaufwerke sind mit Gleitachslagern versehen, zusätzlich angebracht sind nur die Verschiebertritte. Die beiliegenden Preßblechrungen weisen ebenfalls feine Gravuren auf und sind an der Kopfseite mit einem Lock als Befestigungsösen ausgeführt. Das Modell erweckt aber irgendwie den Anschein, leicht durchgebogen zu sein.


Bilder 46662-01

Das erste Güterwagenmodell in diesem Set ist als Rms 31 mit der Wagennummer 423816 ausgeführt. Die Revisionsanschriften sollten am Langträger angebracht sein, doch hat der Hersteller darauf verzichtet. Allerdings findet sich am rechten Wagenende der Hinweis auf einen Neuanstrich im April 1962. Alle Anschriften sind gut deckend und lesbar aufgetragen.

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Das zweite im Set befindliche Güterwagenmodell dieses Vorbildes ist mit der Wagennummer 420371 angeschrieben und gehört der Bauart Rmrs 31 an. Es gelten die Angaben wie zuvor, als zeitliche Einordnung darf der Hinweis „Funkenschutz: Blech S. 09.62“ gesehen werden.

Das zweite Modell wurde mit den beiliegenden Rungen bestückt, wobei die Anzahl genau abgezählt ist. Die seitlichen Rungen lassen sich in die untere Führung hineinschieben, ggf. ist das Eliminierten des Grates notwendig.