Trix 16652 – Baureihe 155 DB AG
Die Deutsche Reichsbahn ging 1957 bei ihrem Neubautypen-Programm noch davon aus, daß die beiden Baureihen E 11 und E 42 alle Anforderungen des Betriebes erfüllen könnten, wobei die Strecken mit größeren Steigungen im elektrischen Streckennetz der DR mit Doppeltraktion bewältigt werden sollten. In den wenigen Fällen, in denen die E 42 tatsächlich planmäßig in Doppeltraktion eingesetzt wurde, zeigte sich jedoch, daß die zunehmende Schleuderneigung insbesondere bei asynchron arbeitenden Schaltwerken erhebliche Beeinträchtigungen im Betrieb mit sich brachte.
Das Ende der 60er Jahre größere elektrisch betriebene Netz der DR und die erheblichen Transportleistungen, die in der DDR durch die Bahn erbracht werden mußten, führten schließlich doch zur Entwicklung einer sechsachsigen Lok mit 5.400 kW Stundenleistung und 125 km/h Höchstgeschwindigkeit, die sowohl vor schweren Güterzügen als auch im Schnellzugdienst eingesetzt werden sollte. So entstand bei LEW in Hennigsdorf bei Berlin die Baureihe 250, deren erste drei Baumuster 1974 in Betrieb genommen wurden. Erstmals entstand bei dieser Neukonstruktion die Gestaltung des Lokkastens in Zusammenarbeit mit dem Amt für industrielle Formgebung.
Der gesamte Lokkasten wurde als Stahlkonstruktion ausgeführt, drei abnehmbare Dachhauben ermöglichen den Zugang zum gesamten Maschinenraum. Charakteristisch sind das große durchgehende Lüfterband und die Längssicken in den restlichen Seitenflächen. Der Kasten stützt sich auf den beiden dreiachsigen Drehgestellen mit je vier Federtöpfen ab, die Radsätze werden im Drehgestell durch elastisch gelagerte Lenker verschleißfrei geführt. Erstmalig kam der von LEW entwickelte vollelastische Kegelringfederantrieb zum Einsatz. Neben der mehrlösigen Druckluftbremse verfügt die Baureihe 250 auch über eine elektrische Widerstandsbremse. Geschwindigkeit und Zugkraft werden durch eine elektronische Nachlaufsteuerung mit unterlagerter Zugkraftregelung geregelt. Die Leistungssteuerung erfolgt mit Thyristorstellern.
Auf dem Dach der Lokomotive befinden sich zwei Stromabnehmer der Bauart VM 28-31 D, die ursprünglich für den S-Bahn-Triebzug BR 280 entwickelt worden war. Wegen der niedrigen Dachhöhe dieses Triebwagens hatte diese Stromabnehmer-Bauart relativ große Scherenarmlängen. Später wurde die Armlänge verkürzt, so daß zwei verschiedene Bauarten des gleichen Stromabnehmertyps existieren. Von 1977 bis 1984 wurden in sechs Serien insgesamt 270 Exemplare der späteren Baureihe 155 der DB AG gebaut, die sich von den drei Baumustern äußerlich durch die niedrigeren Führerstandsfenster sowie der großen Seitenfenster und die Anordnung des 3. Spitzenlichtes unterhalb der Stirnfenster unterscheiden.
Diese Lokomotivgeneration war nah und nach auf allen stark belasteten Strecken der DR zu finden und hat sich hervorragend bewährt. Ab Oktober 1991 kamen insgesamt 24 Loks der inzwischen als 155 bezeichneten Baureihe ins Bw Nürnberg 2 und konnten insbesondere auf der Frankenwaldbahn ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Die Lückenschlüsse zwischen Nordhausen und Eichenberg (1994), Erfurt und Bebra sowie Camberg und Probstzella (1995) ließen diese Baureihe auf der Nord-Süd-Strecke und im Nürnberger Raum heimisch werden, während die in Nürnberg stationierten 44 Loks nach Mannheim umbeheimatet wurden und im gesamten Rhein-/Main-/Neckarraum längst keine Unbekannten mehr sind.
Die Farbgebung entsprach ursprünglich den Festlegungen der DR (Lokkasten bordeauxrot, TGL 0775, Drehgestelle hellgrau, TGL 1808). Davon abweichend wurden einige Loks mit der bei LEW aus einem anderen Auftrag noch vorhandenen helleren Farbe „Orleanrot“ lackiert (Ordnungsnummern 226, 234-239, 241-243, 245, 247, 248). Bei der DB AG ereilte bereits über 50 Maschinen eine Lackierung in Neurot mit Lätzchen.
Modellvorstellung
Trix hat im aktuellen Neuheitenprospekt diese Neuauflage der DR-Güterzuglokomotive angekündigt. Das angekündigte Modell gilt als Technikvariante, indem die dabei verbauten Stromabnehmer mittels kleiner Motore heb- und senkbar ist. Diese Bewegungmöglichkeit ist digital ansteuerbar. Trix hat für diese Modellvariante den UVP von € 449,– angekündigt.
Verpackung
Trix/Minitrix liefert das Modell in der üblichen, stabilen Blisterbox aus. Die Betriebsanleitung sowie weitere Dokumente, u. a. das Zertifikat, sind unter dem Blistereinsatz abgelegt. Die Lok ist ein einer paßgenauen Plastikeinlage mit Deckel verstaut und in einer Folie umwickelt.
Verpackung
Trix/Minitrix liefert das Modell in der üblichen Umverpackung aus. Die Kartonschachtel nimmt die stabile Blisterbox mit dem Modell auf, das in einem der Schuber gesteckt ist. Die Betriebsanleitung sowie weitere Dokumente, u. a. das Zertifikat, sind im anderen Fach abgelegt. Die Lok ist ein einer paßgenauen Plastikeinlage mit Deckel verstaut und in einer Folie umwickelt.
Technik
Das Lokgehäuse ist aus Zinkdruckguss gefertigt und weist einen mit Metallpartikel durchsetzten Kunststoff auf. Der Lokkasten ist laut Betriebsanleitung über zwei an der Frontseite eingesteckte Heizkabel befestigt. Schraubenverbindungen existieren offenbar nicht. Nach dem Abzug des Lokgehäuses wird das Innenleben sichtbar. Auf der Zentralplatine ist eine NEM-Digitalschnittstelle enthalten. Der eingebaute Decoder arbeitet mit den Datenformaten mfx, DCC, Selectrix.
Im Metallrahmen unter der Platine ist der Mittelmotor mit zwei großen Schwungmasse untergebraucht. Die Kraftübertragung erfolgt über die beidseitigen Wellenstummel auf das Zahnradgetriebe der Drehgestelle. Die Zahnräder sind aus Messing gefertigt. Das Modell wird über vier Achsen angetrieben, wobei die Mittelachsen in den Drehgestellen als Laufachsen ausgeführt. Eine Achse ist beidseitig mit Haftreifen versehen. Die Auslieferung erfolgt mit Kurzkupplungskulisse.
Fahrverhalten
Mit nur xxx Gramm gehört das Modell zu den Leichtgewichten. Das Modell durfte seine Proberunden auf einem Gleisoval auf dem kleinsten Radius des „piccolo“-Gleissystems von Fleischmann erbringen.
Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. xxx km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. xxx % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 50 % um gerade einmal ca. xxx % zu niedrig.
Optik
Die Göppinger haben mit der 155 ein optisch tadellos Modell auf die Schienen gestellt. Das vorliegende Modell ist in seinen Proportionen wohl gelungen und wurde im Erscheinungsbild der Epoche VI ausgeführt. Die Sicken der Seitenwände wurden exzellent umgesetzt, die Handläufe sowie die Türgriffe stellen feine Gravuren am Lokkasten dar. Sämtliche Gravuren sind sauber ausgeführt. Sehr schön zur Geltung kommen auch die Gravuren der Lüftergitter. Das Lokdach verfügt über zahlreiche Detaillierungen auf, wobei auch feine Ätzteile eingesetzt sind. Sämtliche Dachisolatoren, der Hauptschalter und die Dachleitung wurden vorbildgerecht umgesetzt.
Die schwarz lackierten Drehgestelle weisen sehr tiefe Gravuren auf und vermitteln gegenüber dem Vorbild eine sehr realitätsnahe Umsetzung. Nennenswert sind dabei auch die am Längsträger montierten Anbauteile wie Luftbehälter und Batteriekasten, deren saubere Nachbildung wesentlich für die Gesamtoptik des Modells verantwortlich sind.
Die Lokfront verkörpert das klassische Gesicht von DR-Maschinen. Die Lampeneinfassungen sind gut getroffen, ebenso die paßgenauen Fenstereinsätze. Beide Führerstände sind unbesetzt ausgeführt. Die schmalen Fensterfassungen und die erhaben dargestellten sowie schwarz lackierten Scheibenwischer werten die Optik der Neukonstruktion auf.
Farbgebung und Bedruckung
Das Modell ist einheitlich in verkehrsroter Farbgebung lackiert, nur die Lüftergitter und der Lokrahmen sind umbragrau ausgeführt. Das Modell ist sauber lackiert. Sämtliche Anschriften sind mittels einer Lupe auch lesbar ausgeführt. Trix hat seinem Modell die vollständige NVR-Loknummer 91 80 6155 232-2. Das Modell ist mit der Halterkennung D-DB angeschrieben. Die Lok gehört zur DB Schenker Real Deutschland AG. Im Revisionsraster stehen die Untersuchungsdaten Unt. LD X 19.11.10.
Beleuchtung
Minitrix hat die 155 mit warmweise LED ausgestattet. Die Stirnbeleuchtung wechselt richtungsabhängig mit den roten Schlußlichtern. Im Digitalbetrieb lassen sich die Lampen einzeln schalten.
Bilder