Brawa 43994: BLS Cargo Re 486 „Alpinisti“ – TRAXX

Im Vorbildtext der BR 186 der DB AG wurde bereits erwähnt, dass die BLS zehn Lokomotiven von Bombardier kaufte, die dem TRAXX-Typ 2E entsprechen. Die BLS vergab Ihnen die Betriebsnummer 91 85 4486 501-0 bis 510-1 (Kurznummer Re 486 501 bis 510) und das Halterkürzel CH-BLSC. Die Lokomotiven sind für 140 km/h zugelassen und können in den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz unter 15 kV/16,7 Hz Wechselstrom sowie zusätzlich auch in Italien unter 3000 V Gleichstrom eingesetzt werden. Die Lokomotiven verkehren heutzutage nicht nur beim Eigentümer, sondern sind seit dem Herbst 2013 auch im internationalen Güterverkehr zu sehen, u. a. beim Münchner EVU Lokomotion, die bis zu vier verschiedene Maschinen über den Brenner oder den Tauern nach Italien schickt oder auch von München ausgehend die ungarische Grenze erreichen. Gelegentlich kommen sogar Tandempärchen zum Einsatz.


Modellvorstellung

Brawa als Traditionsmarke für historische Fahrzeuge hat sich auch der moderne Traktion verschrieben und vor einiger Zeit die TRAXX 2-Familie von Bombardier ins Programm aufgenommen. Die seit 2005 gebauten TRAXX 2 besitzen eine unten senkrecht verlaufende Frontpartie und geänderte Rangiertritte an den Fronten, um die erhöhte Crashsicherheit sicherzustellen. Das diesjährige Produktionsprogramm sieht daher Modellausführungen Green Cargo (Schweden), CargoNet (Norwegen), der BLS und Crossrail vor.Dabei werden pro Modell bis zu fünf verschiedene, technische Unterschiede angeboten, als Basis dient die vorliegende BLS-Lok Re 486:

  • 43994, BLS-Lok, Analog Gleichstrom Basic, UVP € 219,90
  • 43996, BLS-Lok, Analog Gleichstrom Basic+, UVP  € 259,90
  • 43997, BLS-Lok, Digital Wechselstrom Basic+, UVP € 289,90
  • 43998; BLS-Lok, Digital Gleichstrom Extra, UVP € 369,90
  • 43999; BLS-Lok, Digital Wechselstrom Extra, UVP € 369,90

Verpackung

Die Auslieferung der BLS-Lok erfolgt in der üblichen Verpackungsform von Brawa. Ein Kartonumschlag umschließt die Kartonverpackung. Das Modell selbst ist von dünnen Folien umwickelt und sitzt paßgenau in der ausklappbaren Plastikummantelung mit Styroporkernen, in welcher das Modell völlig transportsicher fixiert ist. Dieser Verpackungsteil ist nochmals von einem Blisterumschlag umgeben. Mitgeliefert wird die in der Kartonverpackung verstaute, ausführliche und mehrsprachige Betriebsanleitung sowie ein Zurüstbeutel. Darin befinden sich die Bügelkupplungen sowie weitere Zurüstteile für die TRAXX-Lok.

Technik

Das technische Herzstück der Brawa-Traxx-Loks verbirgt sich unter dem aus Kunststoff bestehenden Lokkasten. Zum Abziehen des Lokkasten muß zunächst dieser in Höhe der Drehgestelle nach außen gespreizt werden. Es ist ein deutliches Klacken zu hören, nach dem der Lokkasten nach oben abziehbar ist, allerdings ist ein nochmaliges Auseinanderspreizen des Chassis notwendig.

Das Modell ist konstruktiv vergleichbaren Herstellerkonstruktionen modelliert. Ein massiver Metallrahmen nimmt den Mittelmotor mit den beiden Schwungmassen auf. Der Antrieb erfolgt über Kardanwellen und das Stirnrad-Schneckengetriebe auf alle vier Achsen. Alle Achsen dienen der Stromaufnahme. Kurios erscheint dafür die Bestückung der Achen mit Haftreifen. Das vorliegende Testmodell ist zwar an je einer Achse pro Drehgestell mit einem Haftring bestückt, allerdings wurden beide Achsen nicht diametral in die Drehgestelle eingelegt. Beide Haftreifen legen somit nur auf einer Schiene an.

Die Platine ist über dem Mittelmotor auf dem Metallrahmen montiert. Da das vorliegende Modell als „analoges Basismodell“ ausgeliefert wird, sucht man auf der Platine vergeblich nach einer Schnittstelle. Das Weglassen einer Schnittstelle verhindert das spätere Nachrüsten des Modells mit einem Decoder. An dieser Stelle wäre – auch bei Brawa – zu hinterfragen, ob es in Anbetracht der Fertigung von vier verschiedenen Ausführungen eines Modells nicht billiger käme, eine Einheitsplatine zu fertigen, um den Modellbahner nachträglich die Umrüstung zu ermöglichen.

Als sehr umständlich wird der Motorentausch empfunden. Die Platine ist mit zwei Schrauben auf dem Metallrahmen befestigt, erst danach kann diese unter mühseligen Bemühungen erst zur Seite gedreht werden. Als nächste Hürde ist die angeschraubte Motorabdeckung zu nennen, der Versuch diese zu entfernen wurde nach wenigen Minuten aber abgebrochen.

Fahrverhalten

Mit 537 Gramm Eigengewicht bringt das Modell ein ordentliches Gewicht auf die Schienen. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte im Analogbetrieb von ca. 203 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 45 % zu schnell, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 15 % zu schnell. Der Bremsauslauf beträgt in etwa vier Fahrzeuglängen.

Optik

Das Brawa-Modell braucht den Vergleich zu Konkurrenzprodukten nicht scheuen. Der erste Eindruck ergibt ein stimmiges Gesamtbild. Bei genauerer Betrachtung werden die vielen Details am Lokkasten sichtbar. Die Niveauunterschiede an den Seitenwänden kommen trotz nur geringer Erhebung optisch sehr gut zur Geltung, ebenso die Gravuren bei den Führerstandstüren sowie der am unteren Rahmenrand vorgesehenen Ausnehmungen, in denen verschiedene Einfüllstützen nachgebildet sind. Die Führerstandstürklinken heben sich vom Lokkasten ab und sind grau lackiert. Die Führerstandspulte weisen Imitationen unterschiedlicher Bedienelemente auf. Die Griffstangen für die Türen sind aus Plastik gefertigt und am Lokkasten befestigt.

Die Frontpartie fällt durch die zweiteilige Fensterscheibe, den unteren und oberen Abdeckungen und der typischen, dreifachen Spitzenlichtkombination auf. Die Frontpartie ist werkseitig bereits mit mehreren Ansetzteilen versehen und zeichnet sich ebenfalls durch saubere Gravuren aus. Die Trittroste oberhalb der Pufferbohle sind durchbrochen und dürften Ätzteile sein. Darunter befinden sich orange, eigens eingesetzte Haltegriffe.

Eine genauere Betrachtung verdient das Dach der Viersystemlokomotive. Das Modell ist mit vier Stromabnehmern ausgestattet, wobei die DB-Variante je zwei Stromabnehmer für das Gleichstromnetz (innenliegend) und das Wechselstromnetz (außenliegend) besitzt. Die Stromabnehmer wirken äußerst filigran und sind einschließlich der Wippen aus Kunststoff gefertigt. Der Dachgarten ist vollständig wiedergegeben. Die Isolatoren und Leitungen werden verschiedenfarbig dargestellt. Das Dach sowie die drei Dachfelder fallen durch feine Gravuren und Detaillierungen auf. Dies gilt auch für die am Dach eingesetzten Lüftergitter.

Die vollplastischen Drehgestelle sind dem Vorbild gut nachempfunden und kommen durch ihr Halbrelief gut zur Geltung. Die acht Sandstrahlrohre sind richtig auf die Lauffläche der Räder positioniert. Die Radscheiben sind beidseitig bedruckt.

Farbgebung und Beschriftung

Die BLS-Loks fallen durch ihre besondere Lackierung auf. Die silberne Grundfarbe wird durch hellgrüne Farbstreifen an den Fahrzeugfronten bzw. dem „Alpinisti“-Gesicht auf den Seitenwänden durchbrochen. Das aufwändige Motiv ist auf der Brawa-Lok gestochen scharf wiedergegeben, zudem sind keinerlei Farbverläufe erkennbar. Brawa hat für seine BLS-Lok die vollständige Betriebsnummer 91 85 4486 504-4 CH-BLSC ausgewählt. Als Revisionsanschriften stehen am Langträger: R1 Sp 08.04.16. Die Anschriften sind mehrfarbig ausgeführt und korrekt sowie vollständig angebracht.

Beleuchtung

Für die Beleuchtung wurden warmweiße LED verwendet. Das Spitzenlicht besteht aus drei weißen Lichtern, das Schlusslicht aus zwei roten Lichtern unten, welche abhängig von der Fahrtrichtung leuchten. Das permente Brennen der Führerstandsinnenbeleuchtung ist im Realbetrieb absolut unüblich.


Bilder


Verwandte Modelle

Die Baureihe 186 der DB AG von Brawa