Baureihe 78 DB – Fleischmann 707701

Die Preußische Staatsbahnverwaltung schloß mit dem Bau der T18 die Entwicklung von Tenderlokomotiven für den Personenverkehr ab. Die erste Lokomotiven stammte von den Stettiner Vulcan-Werken, denen weitere 461 Lokomotiven verschiedenster Hersteller bis 1923 folgten. Weitere 74 Lokomotiven wurden anderen, deutschen Bahnverwaltungen in Dienst gestellt, wobei einige Exemplare auch den Weg ins Ausland fanden.

Die Deutsche Reichsbahn übernahm nach ihrer Gründung 460 Lokomotiven aus Preußen sowie weitere 20 Lokomotiven aus Württemberg. Es folgten noch die Lokomotiven aus dem Saarland und Elsaß-Lothringen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb der Großteil der Lokomotiven mit 424 Lokomotiven bei der Deutschen Bundesbahn, lediglich 53 Stück kamen zur Deutschen Reichsbahn. Die letzten Maschinen schieden 1975 aus dem Planbetrieb.


Modellvorstellung

Die preußische T 18 von Fleischmann wurde erstmals 1980 als N-Spur-Modell ins Programm aufgenommen. Seither sind sehr viele Modellvarianten – seien es bloß Nummernvarianten oder von anderen Eisenbahngesellschaften – erschienen. Die aktuelle Modellausführung einer preußischen T 18 wurde als Neuheit 2016 angekündigt und verkörpert ein Modell der Deutschen Bundesbahn in Epoche III-Ausführung. Die Neuheit gelangt als Analogmodell mit der Artikelnummer 707701 zum UVP von  € 159,– in den Fachhandel, die digitale Version (Artikelnummer 707781) kostet € 199,–.

Verpackung

Die Bundesbahn 78 wird in der üblichen Fleischmann-Blisterbox ausgeliefert. Das Modell liegt paßgenau im Plastikeinsatz und wird neben dem Oberteil der Blisterbox noch zusätzlich durch eine darauf liegende Plastikfolie geschützt. Das Modell wird ohne Zurüstteile ausgeliefert und ist somit sofort einsetzbar. Unter dem Plastikeinsatz befindet sich auf dem Kartoninlet abgedruckte Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt sowie eine Garantieerklärung.

Technik

Die vorliegende Neuauflage entstand auf Basis der alten Fleischmann-Konstruktion. Die Antriebskomponenten sind im Langkessel verstaut. Um diesen abzunehmen, ist es notwendig, die Zentralschraube zwischen der ersten Kuppelachse und der Treibachse zu lösen, danach läßt sich das Gehäuse von vorne weg nach oben abziehen. Der Motor ist am hinteren Fahrzeugende platziert. Die Kraftübertragung erfolgt über den langen Wellenstummel direkt auf die Zahnräder der Treibachse und der hinteren Kuppelachse. Die erste Kuppelachse wird über die Kuppelstange angetrieben. Die dritte Kuppelachse verfügt beidseits über Haftreifen. Sowohl das Vorlauf- als auch das Nachlaufdrehgestell sind als bewegliches Fahrzeugteil an der jeweils äußerten Kuppelachse über einen fixen Drehpunkt befestigt. Am Dampflokmodell ist keine Kurzkupplungskulisse vorhanden. Eine Schnittstelle konnte am Modell nicht gefunden werden. Nachdem ein anderes Dampflok-Modell mit dem DCC-Decoder unter analogen Einsatzbedingungen getestet wurde, dürfte die Digitalversion problemlos auf solchen Anlagenbedingungen einsetzbar sein.

Fahrverhalten

Die 78 434 weist ein Eigengewicht von 63 Gramm auf. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 188 km/h, womit die 78er wie ein Renngeschoß über das Gleisoval fegte. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 88 % zu schnell, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 50 % – ist sie um ca. 38 % zu hoch.

Optik

Die alte Fleischmann-Konstruktion kann sich auch heute noch sehen lassen, sind doch an den Gehäuseteilen wie Führerstand, Langkessel, Umlaufbleche und der Frontbereich mit zahlreichen Gravuren versehen. Das Gehäuseoberteil ist mit zahlreichen Nietenimitationen übersäht, am Langkessel sind die freistehenden Leitungen erhaben dargestellt und das Umlaufblech ist geriffelt. Die vorderen Griffstangen wirken mehr als klobig und stellen eine optische Schwäche dar. An der Lokrückwand ist ein hoher Kohlekasten aufgebaut. Am Führerhausdach ist der Lüftungsaufsatz berücksichtigt. Bei der Rauchkammertüre wurde auf die Einheitsbauform zurückgegriffen. Die Frontlampen sind vorne freistehend am Fahrzeugrahmen integriert, die hinteren Lampen sind an der Tenderrückwand fixiert.

Das Laufwerk zeichnet sich durch Speichenradsätze in filigraner Ausführung aus. Die Steuerung sowie deren Gestängeteile sind ebenfalls sehr filigran ausgeführt. Am Langkessel ist die Glocke sowie die Pfeife als eigene Ansetzteile angebracht.

Farbgebung und Bedruckung

Die Lackierung läßt sich einfach beschreiben. Durch die großflächige Lackierung des Kessels und des Führerhaus in Schwarz ist die Farbtrennkante zum Laufwerk in roter Farbe leicht zu treffen. Das Modell ist natürlich bedruckt und beschriftet. Als Eigentumsanschrift ist der ausgeschriebene Wortlaut „Deutsche Bundesbahn“ sowie die Loknummer 78 434 zu erkennen. Die Lok ist beim Bw Frankfurt/M 1 stationiert und gehört somit zur BD Frankfurt/M. Sämtliche Anschriften sind trennscharf aufgebracht und unter einer Lupe lesbar. Das Revisionsdatum stammt vom 20.03.58.

Beleuchtung

Die Beleuchtung erfolgt noch mit Glühlampen.


Bilder