DRB/DB E 69 05 – Fleischmann 737101/737102/737105

Die Lokalbahn AG (LAG) beschaffte für ihre Nebenbahn von Murnau nach Oberammergau fünf zierliche E-Lokomotiven, die durch ihren symmetrischen Fahrzeugaufbau mit Mittelführerstand und zweiachsigen Laufwerk auffielen. Die als LAG 1 bis 5 bezeichneten Lokomotiven kamen nach der Verstaatlichung 1938 zur Deutschen Reichsbahn und wurden fortan als E 69 01 bis 05 geführt, von denen einzelne Lokomotiven sogar bis in die 1980er Jahre ihren Plandienst verrichteten und nach ihrem Ausscheiden entweder als Denkmallokomotiven oder betriebsfähige Museumsloks erhalten blieben. Das Vorbild des gegenständlichen Modells ist heute noch auf dem Schienennetz der DB AG zu sehen. Die Lok gehört dem Bayerischen Localbahnverein, welcher die Lok regelmäßig vor Sonderzügen im Großraum von München einsetzt.


Modellvorstellung

Es war die Überraschung auf der Spielwarenmesse 2015 in der Spurweite N, als Fleischmann die Umsetzung der kleinsten DB-Elektrolokomotive ankündigte. Die erste Modellvariante sieht eine Ausführung als Reichsbahn E 69 in der Epoche II vor. Die Modelle gelangen entweder als Analogmodell unter der Artikelnummer 737101 (UVP € 199,–) oder als bereits werkseitig mit DCC-Dekoder ausgestattetes Modell 737171 (UVP € 249,–) in den Fachhandel. Als weitere Version ist noch die Auslieferung als DB-Modell vorgesehen.

Verpackung

Die Reichsbahn-Version der grünen E 69 05 wird in der für Fleischmann bekannten Blisterbox ausgeliefert. Das Modell liegt paßgenau im Plastikeinsatz und wird neben dem Oberteil der Blisterbox noch zusätzlich durch einen zweiten Plastikeinsatz von oben geschützt. Am unteren Plastikeinsatz sind zwei Zurüstteile angeklebt, einerseits eine Leiter und andererseits eine rot/weiß-lackierte Erdungsstange. Die Betriebsanleitung ist auf das Kartoninlet gedruckt, zudem wird eine weitere Betriebsanleitung und ein Ersatzteilblatt mitgeliefert.

Technik

Die zierliche Ausführung der Lok erfordert eine komprimierte Umsetzung des Antriebes. Das Gehäuseoberteil ist auf dem Rahmen eingerastet. Beim Entfernen des Gehäuses empfiehlt es sich, behutsam vorzugehen. Wer mit der Überlegung spielt, die Lok später einmal digital einzusetzen, ist dabei gut beraten, gleich die Ausführung mit Dekoder (737171) zu kaufen. Beim testweisen Öffnen wurde dabei eine Lampenfassung zerstört. Ein kleiner Motor mit zierlicher Schwungmasse ist im Fahrzeugrahmen eingelagert und treibt einseitig die beiden Achsen über eine Welle und der im Fahrwerk angeordneten Zahnräder an. Die Platine ist auf selber Höhe des Fahrzeugrahmen montiert und berücksichtigt eine sechspolige NEM-Schnittstelle.

Fahrverhalten

Das „Bockerl“ bringt 27 Gramm auf die Waage. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 92 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 83 % zu schnell, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 50 % – ist sie um ca. 33 % zu hoch. Der Motor entwickelte beim Probebetrieb sehr laut, nach den Testrunden war auch ein brennender Duft wahrzunehmen. Nach der Probezerlegung hat sich die Lok nicht mehr bewegt.

Optik

Keine der fünf E 69 gleicht der anderen, bis auf zwei Ausnahmen. Da zum Modell noch das Original existiert, war die Konstruktion anhand des Vorbildes problemlos möglich, wie ein Abgleich mit dem Original ergibt. Fleischmann hat das Modell korrekt wiedergegeben. Das Modell verfügt über zahlreiche Nietenreihen, weiters über richtige Lüfteranordnungen und korrekte Lüfterjalousien sowie über die Vorbaudeckel. Das Gehäuseoberteil ist zur Erzielung eines möglichst hohen Eigengewichtes aus Metalldruckguß gefertigt. Zarte Griffstangen werten das Modell optisch auf, ebenso die filigran ausgeführte Dachpartie samt Scherenstromabnehmer. Die Fenstereinsätze sind paßgenau. Der einzelne Scheibenwischer pro Führerstandsseite ist auf dem Fenstereinsatz aufgemalt. Beim Laufwerk kommen Zweifel auf, ob die Federpakete nicht zu flach umgesetzt wurden.

Farbgebung und Bedruckung

Verschiedene Gehäuseteile sind komplett monoton lackiert, sodaß dadurch keine Farbtrennkanten auftreten. Die Bedruckung ist fein säuberlich aufgetragen. Sämtliche Anschriften sind unter der Lupe leserlich dargestellt. Die E 69 05 mit Pleitegeier des Dritten Reiches gehört zur Rbd München und zum Bw Murnau.

Beleuchtung

Die Beleuchtung der Neukonstruktion erfolgt mittels LED.


Bilder – Fleischmann 737101


Fleischmann 737102/737172 – DB E 69 05

Nachdem die Salzburger angekündigt haben, aus Kostengründen keine Besprechungsmodelle mehr zur Verfügung zu stellen, kam überraschenderweise dennoch eine Lieferung mit dem lang ersehnten Modell in der DB-Ausführung.

Fleischmann liefert dieses Einzelstück ebenfalls als E 69 05 aus, allerdings in der Epoche III-Beschriftung und in roter Farbgebung. Das Modell ist gegenüber der Vorgängerserie zwar sauber lackiert, allerdings ist die Bedruckung in unterschiedlich guter Qualität ausgeführt. Während auf einer Seitenwand die BD-/Bw-Anschriften lupenrein zu lesen sind, sind diese auf der gegenüberliegenden Seite total verschwommen. Die Lok ist bei der BD München und beim Bw Garmisch beheimatet. Ein Revisionsdatum konnte nicht gefunden werden. Aufgrund der Filigranität der Modellausführung ist ein sorgsamer Umgang mit dem Modell empfohlen.

(Nachtrag 19.04.2016)


Fleischmann 737105 – DB E 69 05 grün

Als vorerst letztes Epoche III-Modell wurde nunmehr auch die grüne Lackierungsvariante der Deutschen Bundesbahn ausgeliefert. Das Modell ist gegenüber der Vorgängerserie zwar sauber lackiert, allerdings ist die Bedruckung in unterschiedlich guter Qualität ausgeführt. Während auf einer Seitenwand die BD-/Bw-Anschriften lupenrein zu lesen sind, sind diese auf der gegenüberliegenden Seite total verschwommen. Die Lok ist bei der BD München und beim Bw Garmisch beheimatet. Ein Revisionsdatum konnte nicht gefunden werden. Die filigrane Ausführung des Modells erfordert einen sorgsamen Umgang beim Handlung und Fahrbetrieb. Dem Modell liegt eine Erdungsstange sowie eine Leiter für den Dachaufstieg bei. Auf den Vorbauten sind die jeweiligen Führerstandsnummern aufgedruckt, am Führerhaus finden sich sauber dargestellte, farblich abgesetzte Piktogramme.


Bilder