Trix 16276: DB V 169 001

Im Rahmen des Programms zur Entwicklung moderner und leistungsfähiger Diesellokomotiven erhielt die Firma KHD im Jahre 1964 den Auftrag zum Bau einer Lok mit elektrischer Zugheizung. Als Basis für die Entwicklung sollte die Bauart der Baureihe V 160 dienen. Für den Antrieb der Lokomotive stand ein 16-Zylinder-Dieselmotor von Maybach mit Aufladung und Ladeluftkühlung zur Verfügung. Der Drehstromgenerator von SSW für die Zugheizung wird über einen Hilfsabtrieb vom Fahrmotor aus angetrieben. Um diesen Leistungsentzug zu kompensieren, installierte KHD eine Zweiwellen-Gasturbine, die ursprünglich von General-Electric für den Antrieb von Hubschraubern entwickelt worden war. Mit Hilfe dieser Turbine, die bei Anfahrten unter großer Last und bei Bergfahrten mit Vollast als Booster arbeitet, verfügt die Lok V 169 001 über eine Leistungsreserve von 900 PS. Die Maschine wurde am 20. Juni 1965 abgeliefert und während der IVA 1965 in München der Öffentlichkeit vorgestellt. Obwohl verschiedene Mängel während des Probebetriebes beim Bw Kempten behoben werden konnten, blieb es beim einzigen Exemplar dieser Baureihe, das 1975 beim Bw Gelsenkirchen-Bismarck war. Die Lok erhielt ab 1968 die EDV-Nummer 219 001-5 und wurde am 21. Jänner 1978 ausgemustert. Die Lok kam 1985 zu Layritz und fand anschließend den Weg nach Italien zu Impresa Attitro Rossi als 2000CV (T1591). Im Dezember 1998 fand das Einzelstück den Weg wieder nach Deutschland und kam zur Bahngesellschaft Waldhof AG und wurde im Folgejahr als DH 280.01 in Betrieb genommen. 2001 kam die Lok zu den Elbe-Weser Verkehrsbetriebe als 420.01.

Modellvorstellung

Die Gasturbinenlok wurde im Jahr 2020 als Neukonstruktion vorgestellt. Die Modellumsetzung ist die logische Fortsetzung der bisherigen Modellpflege bei Minitrix, nachdem schon das bauartverwandte Modell der Baureihe 210 realisiert wurde. Die neu konstruierte Gasturbinenlok war vor zwei Jahren zum UVP von € 285,– angekündigt, bei der Auslieferung im Juni 2022 betrug der UVP € 299,–.

Verpackung

Der Hersteller liefert das Modell in der üblichen Blisterverpackung aus. Das Modell ist in einer Plastikeinlage und in dünnen Folien eingelegt, darüber ist ein Schutzdeckel abgelegt. Die Papiere sind unter der Plastikeinlage abgelegt. Diese umfassen die Betriebsanleitung in mehreren Sprachen, die Garantieurkunde und Plastikkarte mit Informationen zum Vorbild. Beigelegt ist auch ein Zurüstbeutel mit verschiedenen Zurüstteilen für die Pufferbrust.

Technik

Das technische Innenleben befindet sich wie gewohnt unter dem Lokgehäuse aus Kunststoff. Das Lokgehäuse ist auf dem Metallchassis aufgesteckt. Das Abziehen des Gehäuses erfordert etwas Geschick, wobei es hilfreich ist, zwischen Chassis und den Seitenwände Büroklammen zu stecken. Dies erleichtert den Abzug des Gehäuses. Es tritt der Metallrahmen mit der durch Schrauben befestigten Zentralplatine zu Tage. Beidseits davon befinden sich die Führerstandsnachbildungen. Die Zentralplatine ist ungefähr mittig mit einer Digital-Schnittstelle vom Typ NEXT 18 versehen. Unter der Zentralplatine ist der Mittelmotor mit seinen beiden Schwungmasse und den Kardanwellen zum Zahnradgetriebe untergebracht. Die Kraftübertragung erfolgt eben über das Stirnrad-/Schneckengetriebe aus Messing auf alle vier Achsen. Die beiden inneren Achsen sind jeweils einseitig mich Haftreifen versehen. An den Stirnenden ist eine Kurzkupplungskulisse verbaut.

Fahrverhalten

Das Eigengewicht beträgt 82 Gramm. Die Vorbildgeschwindigkeit beträgt 130 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben eine Modellgeschwindigkeit von ca. 135 km/h. . Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit daher ca. vier Prozent zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 50 % – ist sie um ca. 46 % zu niedrig.

Optik

Die Neukonstruktion aus dem Hause Minitrix zeigt ein sehr sauber umgesetztes und optisch sehr ansprechendes Modell. Das Kunststoffgehäuse weist sehr feine Gravuren auf. Beim genaueren Hinsehen sind bei den Lüftereinsätzen sogar die Ausnehmungen der Befestigungspunkte ersichtlich. Tiefe Gravuren zeigen sich unter anderem bei den Fahrzeugtüren. Alle Fenster sind mit feinen Alustegen versehen, zudem weisen die Maschinenraumfenster zarte Nachbildungen der Gummidichtungen auf. Daß die Fenstereinsätze paßgenau in die Gehäuseausnehmungen sitzen, versteht sich dabei von selbst. Allfällige Griffstangen sind an der Gehäuseform angespritzt und ggf. farblich behandelt, die frontseitigen Verschieberhandgriffe sind als eigene Teile eingesetzt. Selbst die Türschnallen sind erhaben dargestellt und silbern lackiert. Am Dach sind die weiteren Feinheiten der Neukonstruktion ersichtlich, erkennbar an den verschiedenen Aufbauten oder der Nachbildung von Lüftergittern. Unverkennbar ist der längliche Auspuff über der Gasturbine erkennbar. Die Drehgestelle sind dreidimensional durchgebildet.

Bedruckung und Lackierung

Das vorliegende Modell ist sauber lackiert und bedruckt. Die Anschriften sind unter Lupe einwandfrei lesbar. Das Modell erhielt die Betriebsnummer V 169 001. Als Heimatdienststelle ist das Bw Kempten bzw. die BD Augsburg und die Erhaltungswerkstätte AW Nürnberg angeschrieben. Im Revisionsraster steht das Abnahmedatum REV Nür 29.10.65. Diese Angaben sind interessanterweise völlig ident zum im Vorjahr aufgelegten Fleischmann-Modell.

Beleuchtung

Das Beleuchtungskonzept besteht aus LED-Lichtkörpern. Die Spitzenbeleuchtung besteht aus drei warmweißen LED-Lampen, das Schlusslicht wird mittels zweier roter LEDs dargestellt, welche richtungsabhängig leuchten. Im Digitalbetrieb läßt sich noch zusätzlich die Führerstandsbeleuchtung aktivieren.


Bilder


Verwandte Modelle:

Baureihe 210 der DB