Liliput 142108: Zillertalbahn D 15

Im Vorfeld einer umfassenden Modernisierung der Zillertalbahn und dem selektiven, zweigleisigen Ausbau dieser Stichbahn nach Mayrhofen wurden gemeinsam – zunächst mit den ÖBB, spätere Pinzgauer Lokalbahn der SLB – neue Streckendieselloks beschafft, die in zeitgemäßer Technik und hinsichtlich des Arbeitnehmerschutzes dem letzten Stand der Vorschriften entsprechen. Die Erstlieferung umfasste die D 13 und 14, ihnen folgten – nicht zuletzt wegen des starken Güterverkehrs und im Zuge der Beschaffung neuer Niederflurpersonenwagen – drei Jahre später die baugleichen D 15 und 16. Bei den Drehgestell-Diesellokomotiven mit Wendezugsteuerung handelt es sich um die ersten, wirklich leistungsstarken Großdiesellokomotiven, die jemals in Österreich beschafft wurden. Erstes Einsatzgebiet war der damals noch florierende Güterverkehr. Der unaufhaltsame Zusammenbruch und die kurz darauffolgende Einstellung dieses Geschäftsfeldes bedeutete den vermehrten Einsatz der Großdieselloks im Regionalzugverkehr zwischen Jenbach und Mayrhofen.


Modellvorstellung

Die Modellentwicklung dieser Gmeinder-Lok ist maßgeblich auf den früheren Generalimporteur und Österreich-Vertrieb zurückzuführen. Es war Ing. Heribert Ischovitsch, der dadurch den österreichischen Markt nachhaltig belebte und somit Sortimentsteile schuf, die unter Umständen von anderen Herstellern nicht in Erwägung gezogen wurden.

Die ersten Modelle sind auf der Spielwarenmesse 2010 in Nürnberg vorgestellt worden. Seither wurden dem Vorbild entsprechend verschiedene Ausführungen ins Sortiment aufgenommen. Die letzten Modelle sind zwei Ausführungen der Zillertalbahn in Werbeausführung. Da die Achensee-Lok bereits werkseitig schon vergriffen war (Artikelnummer 142107), wird stellvertretend dafür die Werbelok „Black Beauty“ (Artikelnummer 142108, UVP € 194,90) präsentiert.

Neben diesen beiden Werbeloks ist noch eine in neutraler Zillertalbahn-Lackierung gehaltende Großdiesellok sowie die D 16 mit der Werbelackierung „Greifvogelschau“ lieferbar.

Verpackung

Liliput liefert sein Modell in der herstellerbekannten Verpackung aus. Ein Kartonumschlag ummantelt die Kartonverpackung mit der eingelegten Blisterverpackung. Das Modell ist in diese ummantelt und fix arretiert. Mitgeliefert eine eine ausführliche Betriebsanleitung. Ein Zurüstbeutel ist an der Unterseite der Blisterbox eingeklebt und beinhaltet verschiedene Kupplungsköpfe.

Technik

Die Antriebskomponenten sind unterhalb des Lokgehäuses untergebracht. Das Kunststoffgehäuse ist am Fahrzeugboden mit vier Schrauben befestigt, nach deren Lösen sich das Gehäuse nach oben abziehen läßt. Der Blick ins Innere offenbart den Antriebsblock mit daüber montierter Fahrzeugplatine, die zugleich die Digitalschnittstelle aufnimmt. Die Fahrzeugplatine ist ebenfalls über vier Schrauben montiert, darunter ist der Motor mit seinen beiden Schwungmassen in den Zinkdruckgußrahmen eingelegt. Der Antrieb der Lok erfolgt über Wellen und Zahnräder auf alle Achsen. Bei einem Drehgestell sind pro Achse jeweils ein Haftreifen aufgezogen.

Die Digitalschnittstelle ist 21polig ausgeführt und entspricht der NEM 660. Das Modell ist mit einer Kurzkupplungskinematik ausgestattet, für die Kupplungsköpfe ist eine spezielle Einsteckvorrichtung vorgesehen (NEM 355).

Fahrverhalten

Die Gmeinder-Lok erreicht bei der Verwiegung ein Eigengewicht von 228 Gramm. Die Maschine läuft bei seinen Testrunden taumelfrei und leise. Erfreulich ist vor allem die Geschwindigkeit des Modells. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 49 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 31 % zu langsam, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 30 % um 81 % zu niedrig.

Optik

Liliput hat mit dieser Konstruktion ein tolles Modell auf die Schienen gestellt, das dem Vorbild entspricht. Der Lokkasten weist zahlreiche Gravuren und Detailierungen auf, insbesondere sind die Lüftergitter und/oder -einsätze filigran ausgeführt sowie Fenstereinsätze paßgenau eingesetzt. Die Fensterstege sind hauchdünn ausführt und teilweise als schwarze Gummidichtung bzw. Alu-farben gehalten. Die markanten Fahrzeugfronten mit der vorstehenden Verschieberbühne zeichnet sich durch die exakte Nachbildung der einzelnen Anbauteile aus. Die Geländer sind aus feinem Stahldraht nachgebildet und bereits ab Werk in das Modell eingesetzt.

Die Dachpartie verfügt über unterschiedliche Aufbauten, an denen ebenfalls feine Gravuren durch aufgesetzte Klappdeckel oder Lüfteröffnungen und Kranösen zu erkennen sind. Die Typhone am Dach sind sehr zierlich umgesetzt. Die Drehgestellblenden sind drei dimensional ausgeführt und wirken optisch hervorragend.

Farbgebung und Beschriftung

Das Modell ist sauber lackiert, wobei die Bedruckung der Werbeanschriften natürlich aufwendiger umzusetzen waren. Die Motive sind trennscharf ausgeführt, ebenso die verschiedenfarbigen Anschriften am Fahrzeugkasten, dem Fahrgestell und den Fahrzeugfronten. Die Lok trägt die Betriebsnummer D 15. Als Revisionsdatum wird der 15.05.2007 ausgewiesen.

Beleuchtung

Liliput hat beim Modell eine dreibegriffige LED-Beleuchtung vorgesehen, die weiß bzw. rot leuchten. Unter einem Dachaufbau sind drei Kippschalter vorgesehen, mit denen unterschiedliche Beleuchtungsvarianten eingestellt werden können. Die Grundeinstellung sieht einen beidseitigen Lichtwechsel rot/weiß vor. Diese Grundeinstellung läßt sich grundsätzlich auf beidseitig weißen Lichtwechsel abändern oder es besteht die Möglichkeit, jeweils nur am Führerstand A oder B den Lichtwechsel weiß/rot zu steueren, bei dem der andere Führerstand finster bleibt.


Bilder