Fleischmann 432805: DB 141 198-2

Kurz nach der Gründung der DB im Jahr 1949 formierte sich ein Fachausschuß zur Beschaffung neuer Triebfahrzeuge. Dieser legte den Grundstein für die sog. Einheitslokomotiven der DB, zu denen u. a. die BR 141 zählte. Sie sollte als leichte Nahverkehrslokomotive beschafft werden. Die Entwicklung oblag den Firmen Henschel für den mechanischen Teil und BBC für die elektrische Ausrüstung. Die DB beschaffte zwischen 1956 und 1971 insgesamt 451 Lokomotiven, die in mehreren Großstädten im Nah- und S-Bahnverkehr eingesetzt wurden. Hierfür wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h als ausreichend betrachtet. Die Bo‘ Bo‘-Loks haben ein Eigengewicht von 66,4 t (141 001 – 226) bzw. 72,5 t (141 227ff), sind 15.620 mm lang und erreichen eine Dauerleistung von 2.310 kW. Die Maschinen erhielten infolge ihres laut knallenden Schaltwerkes alsbald den Spitznamen „Knallfrösche“, wobei nicht allzu selten eine Lok ausbrannte. Die Außerdienststellung erfolgte zwischen 1998 und 2006. Einige Exemplare sind museal erhalten geblieben und können heute noch besichtigt werden.


Modellvorstellung

Fleischmann hat 2015 die DB-Baureihe 141 neu angekündigt, deren Konstruktion im wesentlich auf dem Roco-Modell basiert. Nach der verkehrsroten 141 437-4 (Artikelnummer 432801) und einer ozeanblau/beigen Ausführungen folgt 2017 eine weitere DB AG-Ausführung, und zwar diesmal in orientroter Lackierung und Frontlätzchen. Die Auslieferung erfolgt unter den Artikelnummern 432805 (Gleichstrom-Ausführung, UVP € 149,–), 432875 (Gleichstrom-Ausführung mit Lok-Sound, UVP € 219,–) und 392875 (Wechselstrom-Ausführung mit Lok-Sound, UVP  € 219,–).

Verpackung

Die Auslieferung des Modells erfolgt in der bekannten Kartonverpackung. Die Lok liegt gut geschätzt in der Schaumstoffeinlage und ist durch eine Plastikhaube sowie einem Rillengleis und umliegender Folie gut geschützt in die Ausnehmung im Schaumstoff hineingeschoben. Dem Modell liegt ein Zurüstbeutel bei, wobei diese Teile zur die Zugheizkabel, Zughaken und Bremsschläuche umfassen. Zum Lieferumfang gehört die Betriebsanleitung und das Ersatzteilblatt.

Technik

Die Antriebskomponenten sind unter dem Lokgehäuse versteckt. Das Gehäuse kann durch einfaches Auseinanderspreizen der Seitenwände vom Modell abgenommen werden, womit das Innenleben sichtbar wird. Die Hauptplatine ist über dem Motorblock verbaut. Für den Digitalbetrieb weist die Platine eine 22polige Schnittstelle auf. Die Platzierung an der Oberseite der Platine ermöglicht ein problemfreies, nachträgliches Aus- bzw. Einstecken des Decoders ohne weitere Schraubarbeiten. Alle vier Achsen dienen der Stromabnahme. Die beiden Stromabnehmer sind dagegen funktionslos, denn wie bei allen anderen Modellüberarbeitungen der Modelleisenbahn GmbH wurde auch hier auf die Möglichkeit des Oberleitungsbetriebes verzichtet.

Fahrverhalten

Das vorliegende Modell macht bei den Testrunden auf der Anlage eine hervorragende Figur. Das Modell ist leise und hat einen taumelfreien Lauf. Erfreulich ist vor allem die Geschwindigkeit des Modells. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 124 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 4 % höher, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 30 % um 26 % zu niedrig.

Optik

Mit der maßstäblichen Neukonstruktion der BR 141 setzt Fleischmann auch bei dieser sehr wichtigen Type neue Maßstäbe. Zahlreiche Anbauteile wie UIC-Dosen, Scheibenwischer, Griffstangen und Haltegriffe wurden bereits ab Werk montiert und stellen gegenüber den Vorgängermodellen eine wesentliche optische Verbesserung dar. Besonderes vorsichtig sollte man bei den Griffstangen sein, denn diese neigen sich gerade auf der Höhe der Führerstandsfenster zu brechen. Der zweite Blick fällt auf die Neugestaltung des Daches. Neu sind die fein geätzten Trittflächen auf dem Dach, aber auch die neu gestaltete und sehr filigran wirkende Leitung zum Senkantrieb, währenddessen alle übrigen Dachleitungen plastikmäßig wirken und unverändert von den Vorgängermodellen aus früheren Tagen unverändert übernommen wurden, womit der positive Gesamteindruck ein wenig getrübt wird. Als weiteres Ätzteil wurde jeweils oberhalb des linken Puffers als äußerst feinmaschige Trittfläche montiert. Nachdem das Modell soweit werkseitig bereits zugerüstet ist, sind nur mehr die Zughaken und die Bremsschläuche zu montieren. Die notwendigen Teile zur vollständigen Aufrüstung unter anderem als Vitrinenmodell befinden sich im Zurüstbeutel.

Farbgebung und Bedruckung

Die Lackierung des Modells kann sich sehen lassen, die Farbübergange von orientrot auf grau sind allesamt trennscharf. Farbverläufe wurden keine konstatiert. Die Bedruckung der Anschriften ist lupenrein. Das Modell trägt die Betriebsnummer 141 198-2 und ist in Frankfurt am Main stationiert. Die Revisionsanschriften lauten auf REV KOPLX 23.10.97.

Beleuchtung

Die LED-Spitzenbeleuchtung wechselt von dreimal weiß auf zweimal rot und ist fahrtrichtungsabhängig geschaltet. Im Analogbetrieb ist das Schlußlicht eigens abschaltbar.

 


Bilder