Roco 73580: DB 139 132-5

Die elektrischen Lokomotiven der Baureihe E 40 sind eine Gemeinschaftsentwicklung des BZA München und der Firmen Krauss-Maffei und SSW unter Beteiligung von Krupp, Henschel, AEG und BBC. Sie waren vorweigend für die Beförderung schwerer Güterzüge auf Hauptbahnen im Flachbahnen bestimmt, könnten aber auch im Reisezugdienst eingesetzt werden. In ihrem technischen Aufbau entsprach die Baureihe E 40 fast genau der E 10.1. Entsprechend ihrem Verwendungszweck wurde bei der E 40 die Getriebeübersetzung geändert und auf den serienmäßigen Einbau einer elektrischen Bremse verzichtet. Statt dieser erhielten die Maschinen der ersten Lieferung eine einfach wirkende Knorrbremse und einen elektrischen Zugkraftangleich, der bei neueren Lokomotiven nicht mehr verwendet und bei den früher gelieferten Fahrzeugen wieder ausgebaut wurde. Als Antrieb dient wie bei der E 10.1 der von den SSW entwickelte Gummiringfederantrieb mit zweiseitigem Zahnradvorgelege. Jene Maschinen, die auf den Steilrampen der DB eingesetzt wurden, haben eine fahrdrahtabhängige Widerstandsbremse und als Reihe E 40.11 die Nummern E 40 1131 – 1137 (139.131 – 139.137) und E 40 1163 – 1166 (139.163 – 139.166) erhalten. Eine neue elektrische Bremse erhielten die E 40 1309 – 1316 (139.309 – 139.316) und E 40 1552 – 1563 (139.552 – 139.563). Die Baureihe 140 schied mit Fahrplanwechsel 2017 aus dem Betriebsdienst, einige Lokomotiven (139 wie 140) sind weiterhin für private Eisenbahnverkehrsunternehmen im Einsatz.


Modellvorstellung

 

Obwohl die Einheitsloks seit vielen Jahren bei Roco im Programm sind – 1993 wurde erstmals die Baureihe 110 angekündigt -, halten sich die Modellausführungen der Baureihe 139 sehr in Grenzen. Zwei bekannte Modellausführungen sind bekannt. Bei der aktuellen Modellausführung handelt es sich wiederum um eine grün lackierte Maschine. Das Modell ist in drei verschiedenen Ausführungen verfügbar. Zum UVP von € 184,– ist unter der Artikelnummer 73580 die Gleichstromversion erhältlich. Die Gleichstrom-Version mit Loksound wird unter der Artikelnummer 73581 geführt und kostet wie das Wechselstrom-Modell mit Loundsound (79581) ebenfalls € 254,–.

Verpackung

Roco liefert seine neue 139 in der verbesserten Kartonschachtel aus. Darin befindet sich ein Schaumstoffkern mit einer Ausnehmung, worin das Modell eingesetzt ist. Über das Dach ist eine Plastikhaube gestülpt. Die Auslieferung erfolgt mit Betriebsanleitung, Ersatzteilblatt und Zurüstbeutel.

Technik

Ein massiver Druckgußrahmen bildet die Basis für den gesamten mechanischen Teil der Modellkonstruktion. Darin ist ein fünfpoliger, schräggenuteter Mittelmotor mit zwei Schwungmasse eingebettet. Der Antrieb erfolgt über vom Mittelmotor aus über die das Stirnrad-/Schneckengetriebe. Alle Achsen sind angetrieben, eine davon ist beidseitig mit Haftreifen versehen. Der Zugang zum technischen Innenleben ist durch die Abnahme des Gehäuse möglich, dazu muß das Gehäuse auf der Seite auseinandergespreitzt werden. Die Platine ist am Fahrzeugrahmen mit vier Schrauben befestigt und weist gegenüber früheren Auflagen eine 16polige Schnittstelle auf. Der frühere Umschaltkontakt für den Oberleitungsbetrieb ist weggefallen.

Fahrverhalten

Das vorliegende Modell macht bei den Testrunden auf der Anlage eine hervorragende Figur. Das Modell ist leise und hat einen taumelfreien Lauf. Erfreulich ist vor allem die Geschwindigkeit des Modells. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 102 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 7 % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 30 % um 37 % zu niedrig.

Optik

Die Roco 139 entspricht im Erscheinungsbild dem Vorbild, womit der Hersteller alle typischen Merkmale der Lok tadellos umgesetzt hat. Beim näheren Betrachten Modells sollte bedacht werden, daß die Maschinen laufenden Veränderungen unterzogen wurden und keine Maschine der anderen gleicht. Ungeachtet dieser Unsicherheitsfaktoren hat Roco ein akkurates Modell vorgelegt.

Die Stirnfronten mit den Einfachlampen beeindrucken durch ihre Formgebung. Die Umlaufroste wirken sehr filigran. Die Stirnfenster sind paßgenau eingesetzt, dies gilt auch für die Seiten- und das Maschinenraumfenster. Die Lüfter sind ebenfalls paßgenau in die Ausnehmungen eingesetzt. Hinter dem Maschinenraumfenster ist reliefartig der Transformator zu erkennen. Beide Fenstereinsätze sind unterschiedlich nachgebildet. Die Seitenwände weisen die typischen Türpartien auf. Die Griffstangen sind wie jene an der Fahrzeugfront bereits werkseitig montiert. Die UIC-Dosen sowie die Scheibenwischer sind ebenfalls schon ab Werk montiert.

Das Dach ist korrekt wiedergegeben und trägt zwei maßstäbliche DBS 54-Stromabnehmer. Die Dachleistungen sind aus rotem Kunststoff gefertigt. Die Isolatorkappen und die Leistungsbefestigungen sind sehr sauber nachgebildet. Die Dachleitung besteht aus einem 0,4 mm dicken, rot lackierten Stahldraht. Die am Dach eingesetzten Trittroste stellen eigene Ätzteile dar.

Die Drehgestellblenden sind eine reine Augenweide. Die Bremsklötze sind auf der Radebene angeordnet. Diese zeichnen sich durch eine sehr hohe Detaillierung aus. Die sauberen Gravuren der Steckteile und Leitungen oder der Sandkästen samt Sandfallrohre tragen zum positiven Eindruck spürbar bei. Zwischen den Drehgestellen ist einerseits der Batteriekasten und andererseits die Kühlschlange mit dazugehörigem Ölabscheider platziert.

Farbgebung und Bedruckung

Die Lackierung des Modells trägt zum perfekten Finish dieses Modells bei. Die Lok ist seidenmatt lackiert und vollständig sowie korrekt bedruckt. Die grüne Lok wurde mit der Betriebsnummer 139 132-5 bedruckt. Die Maschine ist beim Bw Mannheim 1 bzw. der BD Karlsruhe stationiert. Das aufgedruckte Revisionsdatum wurde vom AW München-Freimann am 02.10.84 aufgedruckt.

Beleuchtung

Die LED-Spitzenbeleuchtung wechselt von dreimal weiß auf zweimal rot und ist fahrtrichtungsabhängig geschaltet.


Bilder