[Update] Sonderfall Brawa – Berichterstattung unerwünscht

Die Spielwarenmesse dient nicht nur als informelles Medium zur Präsentation und Bekanntgabe der Neuheiten, sondern dient auch dazu, verschiedene Inhalte und Ideen zu erörtern. Nachdem die Messe geschlossen hat und man anschließend in Ruhe die Neuheitenprospekte studieren konnte, geht es an die Bekanntgabe der gewünschten Mustermodelle. Brawa war bisher stets wie viele Firmen auch sehr kooperativ, wurden doch die Modelle aus Remshalden nicht nur hier – weltweit – sondern auch in zumindest einer österreichischen Fachzeitschrift präsentiert.

Vor zwei Wochen erreichte mich folgende Mitteilung:

„Bitte beachten Sie zukünftig folgende Vorgaben für den Erhalt von Pressemustern:

– Für den Erhalt von Formneuheiten benötigen wir vorab eine Info zu Ihrem geplanten Bericht und wo dieser veröffentlicht wird (danach wird die Freigabe entschieden).

– Pro Baureihe erhalten Sie 1 Variante, Abweichungen nur nach Absprache bzw. Begründung

– Bestellung der Muster ist erst möglich, wenn das Modell lieferbar ist und in unserer Auslieferungsliste unter www.brawa.de erscheint.

Bitte haben sie Verständnis für die neue Vorgehensweise.“

Die Firma Brawa erhielt von mir eine Rückmeldung, wie ich diese sehr eigenartige Vorgangsweise sehe. Medienarbeit lebt davon, daß es dem Redakteur frei steht, berichten zu dürfen, wie er möchte. Seriöse Medienarbeit findet daher ohne derartige Einflüsse statt. Die Vorgangsweise erinnert mich sehr an den Stunk eines Berichtes über eine neukonstruierte Altbau-E-Lok, infolgedessen dann sämtliche Werbeeinschaltungen storniert wurden.

Daß man im Vorfeld darum betteln darf, über Neuheiten zu berichten, ist genauso bezeichnend wie der Umstand, daß man erst Modelle ordern kann, wenn diese lieferbar sind. Leider hat die Vergangenheit gezeigt, daß vieles bei Auslieferung nicht mehr verfügbar war. Bei werkseitigem Ausverkauf hatte man das Nachsehen. Um dies zu verhindern, wurde stets zeitgerecht bekanntgeben, welche Modelle für eine Berichterstattung gewünscht sind.

Ich bedauere sehr, daß Brawa diesen Schritt gesetzt hat. Somit verschwinden nicht nur hier die Modellvorstellungen, sondern auch die Berichterstattung zumindest in der Zeitschrift „Modellbahnwelt“.

Brawa hat es vorgezogen, auf meine umgesehene Stellungnahme nicht mehr zu antworten.

EDIT 23.02.2024:

Als der Blog damals vor drei Jahren erschienen ist, fühlte sich eine Dame des Unternehmens bemüht, ihren Unmut telefonisch kundzutun. Sie machte die weitere Zusammenarbeit mit dem Löschen des Beitrages abhängig. Da ich kein „Ungustl“ bin, bin ich damals dem Wunsch nachgekommen. Danach wollte man entscheiden, wie es weitergeht.

Die gute Dame sendet mir seither die aktuellen Presse- und Marketingaussendungen, reagiert aber auf keine Schreiben. Ihre Angerührtheit wird auch dadurch zum Ausdruck gebracht, daß es das Unternehmen vorzieht, keine Mustermodelle mehr zu senden. Selbst bei Kundenbeschwerden reagiert man nicht mehr. Offensichtlich fürchtet man sich vor dem Zitieren von Mailverkehren …

Diese Tollpatschigkeit im Umgang mit Medienvertreter kann nur dadurch bestraft werden, indem der Blog wieder zum Leidwesen des Unternehmens online gestellt wird. Und ich bleibe dabei, was ich schon über die Vorgangsweise zu den Klappdeckelwagen geschrieben habe!

Edit Intermodellbaumesse Dortmund

Ein glücklicher Umstand hat dazu geführt, daß ich erstmals diese fünf Klappdeckelwagen direkt am Messestand von Brawa vorlegen konnte. Frau Braun war auf der Messe. Ich konnte Sie erst am Nachmittag antreffen. Als ich Sie darauf ansprechen wollte, meinte Sie, sie möge mit mir nicht reden und habe auch keine Zeit. Sie wollte sich auch nicht um das Problem kümmern, und E-Mails mit Reklamationen seien überhaupt nicht bei Ihr angekommen. Jedenfalls erhielt Sie meinerseits die Frage, ob sie weiß, welchen Schrott die Brawa an die Kunden ausliefert?

Jedenfalls zeigt das Vorhalten und das Vorgehen der guten Dame, wie abgehoben das Verhalten ist. Jeder andere Hersteller nimmt sich einem solchen Problem an und versucht es zu lösen und läßt nicht ein Eindruck, unbrauchbaren und teuren „Brawa-Edelschrott“ zu hinterlassen. Gerade Sie als Geschäftsführerin müßte ein Interesse an zufriedenen Kunden und tadellos produzierter Ware sowie Prozeßabläufe zu garantieren. Stattdessen billigt Sie selbst es und fügt damit Ihrem eigenen Unternehmen einen Schaden zu, wiewohl gerade Leitungsorgane von Gesellschaften die Verpflichtung haben, Schaden von der Gesellschaft fern zu halten.

Und sollte es schon soweit sein, daß auch die Händlerkommunikation der guten Dame nicht geläufig ist, ist zu hinterfragen, wie gut Sie noch ihren Laden im Griff hat oder ob man Ihr derartige Produktionsfehler schon verschweigen muß? Sie erweckt damit den Anschein!

Dann wollen wir an dieser Stelle auch nicht verheimlichen, daß der neue ÖBB-Donnerbüchsen-Gepäckwagen eine falsche Wagennummer trägt. Bei einem Modell, welches mehr als 70 Euro kostet, sollten solche Schlampigkeitsfehler erst gar nicht passieren!