DB-Wagengattung Remms 665: Fleischmann 826701 / 826702 / 826703

Der Bau der Wagengattung Remms 665 geht bei der Deutschen Bundesbahn auf die vorige Wagenserie der Fahrzeugattungen Rmms 663 und Rmms 664 zurück. Bei den Wagen der Rmms 663 handelt es sich um eine erste, 360 Fahrzeuge umfassende Serie, die noch als SSkms und später als Rmms 663 bezeichnet wurden. Die Deutsche Bundesbahn hat diese Wagenserie im Jahre 1968 in Dienst gestellt. Diese Wagen verfügten alle über eine Feststellbremse. Bei der zweiten, diesmal aus 575 Fahrzeuge umfassenden Lieferserie aus den Jahren 1977 und 1978 wurde auf eine Feststellbremse verzichtet. Auch wurden einige Details wie die Anordnung der Seilanker verändert.

Gleichzeitig mit der Beschaffung der Rmms 663 stellte die Deutsche Bundesbahn baugleiche Wagen mit einer Bremsanlage mit selbsttätiger Lastabbremsung in Dienst. Sie erhielten zur Unterscheidung die Bezeichnung Rmms 664. Von ihnen wurden in den Jahren 1970 bis 1976 1.760 Fahrzeuge gebaut. Die Wagen wurden von Linke-Hofmann-Busch (LHB) in Salzgitter in Zusammenarbeit mit Société Franco Beige du Material de Chemins de Fer in Raimes (Nord) in Frankreich entwickelt und gebaut.

Die Rmms 663 laufen auf Drehgestellen der Bauart Minden-Siegen 661. Die Rmms 664 wurden mit Drehgestellen der Bauart Minden-Siegen 664 ausgestattet. Bei beiden Bauarten sind zwei in UIC-Rollenachslagern aufgehängte Radsätze in einem H-förmigen Tragrahmen zusammengefasst. Sie werden über achtlagige Trapezfederblöcke abgefedert. Diese sind über einfache Langschaken mit Konsolen mit dem Drehgestellrahmen verbunden. Der Unterschied zwischen beiden Bauarten besteht darin, dass bei den MD-664-Drehgestellen die Bremsanlage im Drehgestell untergebracht ist. Der kleinste befahrbare Bogenhalbmesser beträgt 35 m.

Die Rmms 663 verfügen über eine Knorr-Druckluftbremse der Bauart KE-GP mit einer zweistufigen handbetätigten Lastabbremsung. Bei den Rmms 664 kam eine Bremse der Bauart KE-GP-A mit stufenloser, automatischer Lastabbremsung zum Einbau, Sie verfügt im Gegensatz zur oben genannten Anlage über einen Doppelbremszylinder. Bei beiden Bauarten wirken einteilige Bremsklötze über Bremsgestänge auf die Laufflächen der Radsätze. Die teilweise vorhandene Feststellbremse kann mittels eines Handrad es von den Längsseiten der Wagen aus bedient werden.

Die Zugvorrichtung ist mit normalen Schraubenkupplungen und Zughaken ausgestattet. Bei beiden Bauarten kann jedoch eine automatische Mittelpufferkupplung eingebaut werden, sofern die Drehgestelle dazu geeignet sind. Vier Hochleistungs-Hülsenpuffer der Bauart Ringfeder mit runden Puffertellern übertragen die Stoßkräfte zu den Nachbarwagen.

Das Untergestell besteht aus außenliegenden ebenen Langträgern und Fischbauchinnenlangträgern. Zusätzlich sind Querträger und Pufferträger zur Aufnahme der Zug- und Stoßvorrichtungen vorhanden. Kiefernholzbohlen bilden eine durchgehende Ladefläche. Sechs in Querrichtung geteilte Ladeschwellen sind klappbar ausgeführt, sodass zur Be- und Entladung Gabelstapler unter das Ladegut greifen können. An jeder Längsseite sind zur Sicherung des Ladegutes sechs Klapprungen mit Bindehaken an den Oberseiten vorhanden. Ferner bieten zwei klappbare Bordwände an den Stirnseiten einen Schutz gegen das Verrutschen des Ladegutes in Längsrichtung. Diese Bordwände werden durch je zwei Fallrungen arretiert.

Unmittelbar nachdem die Fertigung der vierachsigen Flachwagen der Bauarten Rmms 663 und Rmms 664 im Jahr 1976 beendet worden war, ließ die Deutsche Bundesbahn 660 Wagen der hier vorgestellten Bauart Remms 665 bauen. Im Gegensatz zu den Vorgängern wurden letztere komplett nach den Vorgaben der UIC gefertigt. Sie sind mit umlaufenden Bordwänden aus Aluminium ausgestattet.

Bei ihrer Auslieferung hatten die Wagen Drehgestelle der Bauart Minden-Siegen 661. Zwei Vollradsätze mit UIC-Rollenachslagern sind hier in einem H-förmigen Tragrahmen zusammengefasst. Blöcke aus achtlagigen Trapezfedern verbinden die Achslagergehäuse über einfache Langschaken mit Konsolen am Drehgestellrahmen.

Der Aufbau liegt in einer vollständigen Drehpfanne. Ab 1997 zeigten die Drehgestelle der Bauart Minden-Siegen zunehmend Verschleißerscheinungen, sodass es wirtschaftlicher war, diese gegen neue Drehgestelle zu tauschen. Dafür kamen Drehgestelle der Bauart Y 25 Lsd 1 (621) zum Einsatz. Sie entsprechen weitgehend der Bauart Y 25 Cs, lediglich das Bremsgestänge weicht von dieser Bauart ab. Die Bauart 621 hat einen H-förmigen Rahmen, der an beiden Seiten durch Kopfstücke verstärkt ist. Wie die Drehgestelle der Bauart 661 verfügen auch sie über eine vollständige Drehpfanne. Die Rollenlager sind mit Vollradsätzen bestückt. Zweistufig lineare Schraubenfedern, die neben den Lagergehäusen montiert sind, dämpfen Bewegungen zwischen den Radsätzen und dem Rahmen.

Während bei der Bauart Rmms 664 eine Bremse mit automatischer Lastabbremsung eingebaut wurde, hat man bei den Remms 665 auf diese Einrichtung wieder verzichtet. Hier wurde eine Knorr-Druckluftbremse der Bauart KE-GP mit einer zweistufigen, handbetätigten Lastabbremsung gewählt. Ein Bremszylinder arbeitet über ein Bremsgestänge und einfache Bremssohlen auf die Laufflächen der Radsätze. Auf eine Feststellbremse wurde ganz verzichtet.

Die Zugvorrichtung hat normale Schraubenkupplungen und Zughaken. Das Untergestell ist jedoch für den Einbau einer automatischen Mittelpufferkupplung vorbereitet. Vier Hochleistungs-Hülsenpuffer der Bauart Ringfeder mit runden Puffertellern übertragen die Stoßkräfte auf die Nachbarwagen. Damit die Stirnwandklappen vollständig heruntergeklappt werden können, sind die Pufferteller oben abgeflacht. Inzwischen sind auch einige Wagen mit rechteckigen Puffertellern unterwegs.

Das Untergestell besteht aus außenliegenden, ebenen Langträgern und Fischbauch-Innenlangträgern. Zusätzlich sind Querträger und Pufferträger zur Aufnahme der Zug- und Stoßvorrichtungen vorhanden. Rechteckige Bohlen aus Kiefernholz bilden eine durchgehende Ladefläche, die von Fahrzeugen mit einer maximalen Radsatzlast von 5.000 kg befahren werden können. Die sechs in Querrichtung geteilten Ladeschwellen sind klappbar ausgeführt, sodass zum Be- und Entladen Gabelstapler unter das Ladegut greifen können.

Zu Sicherung des Ladeguts sind an beiden Längsseiten sechs Klapprungen mit Bindehaken an den Oberseiten vorhanden. Zwei klappbare Bordwände an den Stirnseiten bieten zudem einen Schutz gegen das Verrutschen des Ladeguts in Längsrichtung. Diese Bordwände werden durch je zwei Fallrungen arretiert. Die sechs Aluminium-Seitenklappen je Längsseite ermöglichen das Beladen der Wagen mit unempfindlichen Schüttgütern wie Kies oder Schotter. Sind die Bordwände heruntergeklappt, ragen sie über das Umgrenzungsprofil hinaus, sodass die Wagen dann nur noch bedingt und mit Lademaßüberschreitung eingesetzt werden können.

Weitere Wagen mit dieser Gattungsbezeichnung wurden auch bei anderen europäischen Eisenbahngesellschaften in Dienst gestellt. Dazu zählen die Italienischen Staatsbahnen (FS) und die Französische Staatsbahnen (SNCF), aber auch die Belgischen Staatsbahnen (SNCB). Deren Warenserien sind gegenüber den DB-Wagen mit den Alubordwänden ohnedem ausgestattet.


Modellvorstellung

Fleischmann ist im letzten Jahr, was die Neukonstruktionen betrifft, total in die Offensive getreten und verschiedene Neukonstruktion speziell im Wagensektor angekündigt. Nachdem schon der neukonstruierte Rungenwagen Kbs lieferbar ist, folgte kurz drauf die nächste Güterwagenfamilie, und zwar die vierachsigen Niederbordwagen der Fahrzeuggattungen Remms 665 der DB mit Aluwänden, der Remms für die SNCF und die Flachwagenausführung als Rmms 663. Alle drei Typen wurden bei Fleischmann als Neuheiten angekündigt, wobei die Remms jeweils als unbeladene Einzelwagen angeboten werden. Der DB Reems 665 ist unter der Artikelnummer 826701 erhältlich, sein SNCF-Pendants unter der Artikelnummer 826703. Die Flachwagen mit Drehrungen der Gattung Rmms 663 sind in einem Dreierset verpackt und mit drei rostig-farbige Rohre für den Pipeline-Bau beladen. Die Einzelwagen werden zum UVP von € 33,90 angeboten, beim das Set beträgt der UVP € 109,90.

Die Modelle sind grundsätzlich alle einzeln verpacht, nur das Set verfügt über eine Kartonumpackung. Als Verpackung dient die bewährte Blisterverpackung von Fleischmann. Da die neukonstruierten Flachwagen ohne Rungen ausgeliefert werden, sind diese Einzelteile im beigelegten Zurüstbeutel enthalten. Der Beutel ist unter der weißen Plastikeinlage abgelegt. Auf der Oberseite ist das Modell rutschfest und paßgenau abgelegt.

Das Güterwagenmodell ist aus Kunststoff gefertigt und wiegt gerade einmal elf Gramm. Das Modell weist feine Gravuren auf und zeichnet sich durch eine sehr hohe Detaillierung gegenüber dem Vorbild aus. Am Langträger ist zu einem die konstruktive Stufe zu erkennen, zum anderen wurden die Befestigungslaschen der Aluwände sehr zierlich umgesetzt. Gut erkennbar ist nicht nur die Ausbauchung der Aluwände, sondern auch die darin vorgesehenen Aufnehmungen. Selbiges gilt auch für die Stirnwände, diese sind profilierte Stahlwände nachempfunden. Selbst beim Anblick der französischen Ausführung stechen die filigran detaillierten Bordwände sofort in die Augen und entsprechen demselben hohen Fertigungsgrad wie bei den Rungenwagen Kbs. Für die mitgelieferten Rungen sind entsprechende Löcher vorgesehen. Die Bremstafel mit den farbig gehaltenen Bremsstellern fanden ebenfalls seine korrekte Nachbildung. Die Bremanlage am Wagenboden ist vereinfacht umgesetzt, umso detailreicher wurden die Drehgestelle realisiert. Die optische Tiefenwirkung ist unverkennbar. Die neuen Güterwagen sind natürlich mit einer Kurzkupplungskulisse versehen. Optisch absolut sehenswert ist die Ladefläche, hier hat der Hersteller wohl gelaserte Holzeinsätze verwendet.

Die Bedruckung der Fahrzeuge ist sauber ausgeführt, die Anschriften sind unter der Lupe gut lesbar. Alle weiteren Angaben zu den Modellen werden jeweils nachstehend bei den Bildern angeführt.


Bilder 826701

Unter dieser Artikelnummer wurde der klassische DB-Flachwagen mit den Alubordwänden aufgelegt, der allgemein als Remms 665 bezeichnet wird. Fleischmann hat seinem Erstmodell die Betriebsnummer 31 80 394 8 321-5 aufgedruckt. Im Revisionsraster stehen die zusätzlichen Untersuchungsdaten 5 REV 203 02.02.77. Somit gehört das Modell der Epoche IV an.


Bilder 826702/1

Die Güterwagen der Gattung Rmms 663 eigenen sich speziell zum Transport von Rohre oder Fahrzeuge. Fleischmann entschied sich für die Ganzzugvariante mit drei Pipeline-Rohe. Das erste Modell ist mit der Betriebsnummer 31 80 396 4 164-8 angeschrieben und trägt weiter rechts das Logo der DB AG. Der Epoche V-Wagen ist mit den Revisionsanschriften 5 REV SDL X 17.12.97 versehen.


Bilder 826702/2

Der zweite Wagen trägt die Betriebsnummer 31 80 396 4 141-6 und die Revisionsanschriften 5 REV SDL X 21.01.00.


Bilder 826702/3

Das Set wird mit dem dritten Rmms 663 vervollständigt, welcher mit folgenden Angaben bedruckt ist: Wagennummer 31 80 396 0 721-9 und die Revisionsanschriften 5 REV SDL X 14.03.99.


Bilder 826703

Der französische Einzelwagen der SNCF ist als Remms angeschrieben und weist die Wagennummer 11 87 398 3 891-0 auf. Die SNCF-Variante verfügt über die gesickten Rungenwände sowohl auf der Seite wie auf der Stirnseite. Im Revisionsraster finden sich die Angaben 5 REV UCC 12.01.88.