Piko 59786/59788/59790 – CSD T669.0022/DB Schenker S200/3620/CS-Armee

Diese sechsachsige Mittelführerstandsdiesellokomotive entstand im Rahmen eines Exportauftrages der Firmen ČKD Praha und SMZ Dubnica, die mehr als 8.200 Lokomotiven diesen Typs bauten und dabei größere Stückzahlen bereits 1963 an die damalige Sowjetunion und an andere Ostblockländer lieferten. Die RZD nahm die Lokomotiven unter der Baureihenbezeichnung ЧМЭ3 (ČME3) in Betrieb. Baugleiche Loks gelangten ab den 1960er Jahren zur CSD als T669 bzw. in modifizierter Ausführung als T669.1.


Modellumsetzung

Die Modellkonstruktion der CSD T669 befindet sich schon seit längerer Zeit im Programm des Sonneberger Herstellers. Als reine Farb- und Beschriftungsvariante ist die nunmehr ausgelieferte T 669.0022 der CSD als Epoche IV-Modell zu erwähnen, wobei Piko die Modellausführung gegenüber der Ankündigung als Neuheit 2016 insofern abgeändert hat, daß es sich um kein Modell der CD und in der jüngsten Ausführung der Epochen V oder VI handelt. Diese Modellausführung wird nur als Gleichstrom-Modell angeboten und gelangt unter der Artikelnummer 59786 zum UVP von  e 139,99 in den Fachhandel. Weitere Modellausführungen sind noch für dieses Jahr geplant.

Verpackung

Piko liefert die PKP-Lok in einer Kartonschachtel an den Fachhandel aus. Das Modell liegt in einer zweiteiligen, passgenauen Plastikform. Nach dem Abziehen des Oberteiles (Deckel) der Plastikform lässt sich das Modell entweder anhand der untergelegten Plastikfolien herausziehen oder man dreht das Unterteil und lässt das Modell in die offene Handfläche fallen. Verschiedene Prospekte und die mehrsprachige Betriebsanleitung inkl. Ersatzteilblatt liegen dem Modell bei.

Technik

Die besondere Bauform des Vorbildes aufgrund der schmäleren Vorbauten erforderte beim Modell eine modifizierte Umsetzung des technischen Teiles, welcher sich unter den aufgesetzten Plastikgehäuse befindet. Das Plastikgehäuse ist am Fahrzeugrahmen verschraubt. Es sind drei Schrauben zu lösen, wobei zwei auf der Unterseite des Modells auf der Höhe des Führerhauses sowie eine weitere Schraube unter einer Lüfterabdeckung am vorderen Ende des langen Vorbaues versteckt ist. Nach dem Lösen dieser schrei Schrauben läßt sich der zweiteilige Gehäuseaufbau nach oben abziehen. Der Verzicht auf die Rastnasen bewahrt den Eigentümer dieser tollen Modellkonstruktion maßgeblich vor unliebsamen Beschädigungen der absolut filigranen Geländerteile, die aus stabilen Draht gefertigt sind.

Der Mittelmotor ist aufgrund der beengten Verhältnisse stehend eingebaut und verfügt über zwei große Schwungmassen. Das Fahrzeug wird über Kardanantriebe mit eingesteckten Welle und Stirnrad-/Schneckengetriebe angetrieben, wobei die jeweiligen Mittelachsen der Drehgestelle antriebslos mitlaufen. Zur Stromabnahme dienen jedoch alle. Bei der Lokomotive wurde ein Haftreifenpaar verbaut, von denen je ein Stück jeweils auf der äußerten Achse aufgezogen ist.

Die Fahrzeugplatine ist auf Stehern über dem inneren Antriebsteil festgeschraubt und beinhaltet eine 22polige Schnittstelle nach NEM 658 (PluX22). Bei digitalen Modellen ist anstatt des Brückensteckers ein Decoder verbaut. Das Modell überfügt über eine Kurzkupplungskinematik.

Fahrverhalten

Das Fahrverhalten der 330 Gramm schweren Lokomotive ist äußerst passabel. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 126 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 33 % zu schnell und nach dem NEM-Wert (+ 30 %) um ca. 3 % zu schnell.

Optik

Piko legt ein hervorragend umgesetztes Modell vor, welches sich in den Proportionen deckungsgleich zum Vorbild wiedergibt. Das Lokgehäuse scheint auf den ersten Blick aus einem Stück gefertigt zu sein, beim Zerlegen der Lok wird man dann eines besseren belehrt.

Die Seitenwände der Lokomotive sind durch zahlreiche Unebenheiten gekennzeichnet und resultieren aus den entsprechenden Lüftergittern bzw. aus den in den Seitenwänden integrierten Vorbaudeckeln. Die dazugehörigen Befestigungshebel sind ebenfalls erhaben ausgeführt und farblich in silberner Farbe lackiert. Die Stirnfronten sind dagegen schlicht ausgeführt und beinhalten nur ein sauber graviertes Lüftergitter mit dem darüber angesetzten Russenstern. Die Frontscheinwerfer sind vorbildgerecht nachgebildet, wohingegen die Führerstandsfenster mittels Gummfassungen keinerlei Anlaß zu Kritik geben. Das aufschiebbare Mittelteil ist im Modell korrekt eingesetzt. Optisch ansprechend ist die Dachausführung. Diese zeichnet sich durch mehrere aufgesetzte Dachabdeckungen und der Lüftergitter aus. Sämtliche Längsgriffstangen am Dach sowie alle Leiteraufstiege sind aus Draht gefertigt und sind bereits werkseitig montiert. Die Drehgestelle sind ebenfalls aus Kunststoff gefertigt und fallen durch eine hohe Detailtreue gegenüber dem Vorbild auf. Der Fahrzeugrahmen mit seinen seitlichen Sicken und der aufgesetzte Fahrzeugumlauf mit den fein genoppten Trittschutz ist auf dem Metallrahmen des Fahrzeuges aufgesetzt, in welchem die feinen Geländerstangen eingesetzt sind.

Farbgebung und Beschriftung

Piko liefert das Modell in einer dunkelroten, hellgrauen Lackierung aus. Dieser rote Farbton wirkt gegenüber dem klassischen „kirschrot“ als zu hell, jedoch verkörpert die Lackierung den klassischen Einheitsanstrich. Das Dach, der Fahrzeugrahmen und das Fahrwerk sind hellgrau lackiert. Die Lackierung des Modells weist keinerlei Mängel auf. Die Anschriften sind sauber und trennscharf in weißer Farbe aufgetragen und trotz der geringen Größe bestens ausgeführt.

Beleuchtung

Das Modell verfügt noch über keine LED-Beleuchtung. Für die zweiseitige Fahrzeugbeleuchtung stehen rote bzw. weiße Glühlampen zur Verfügung, die fahrtrichtungsabhängig leuchten.


Bilder


Piko 59788 – DB-Schenker-Ausführung

Lokomotiven dieses Typs kamen auch zu DB Schenker, die ihre Fahrzeuge verkehrsrot lackierte und mit lichtgrauem Querbalken versah. Das Modell entspricht technisch wie optisch der obigen Beschreibung. Interessant ist nur, daß auch beim DB-Modell der Russenstern am Modell erhalten blieb. Die Lok erhielt die vollständige Betriebsnummer 92 51 3 620 302-1 und die Halterkennung PL-DBSRP. Als zweite Betriebsnummer ist S200-282 angeschrieben. Das Revisionsdatum stammt vom 30.05.2013. Das Modell ist sauber lackiert und bedruckt. Die Farb- und Beschriftungsvariante ist bei Piko unter der Artikelnummer 59788 zum Preis von € 139,99 für Zweileiter-Gleichstrom bzw. 59797 für Dreileiter-Wechselstrom zum UVP von € 159,99 erhältlich.


Bilder


Piko 59790 – CSD T669.0518 / CS Armee

Bei diesem Modell handelt es sich um ein Vorbild, welches nie bei der CSD war. Die Vorbildmaschine wurde im Jahr 1969 von der Firma SMZ Dubnica nad Váhom unter der Fabriksnummer 0723 in der Slowakei gebaut und an die Tschechoslowakische Armee geliefert. Die Lok war war sehr lange im Dienst des Heeres, deren Abkürzung CSLA ist. CSLA steht für die Armee der kommunistischen Tschechoslowakei. Dem Vernehmen nach ist die Lok dort 1994 ausgeschieden und an ein Eisenbahnverkehrsunternehmen verkauft worden. Sie hatte zuletzt die Betriebsnummer 770 618-7.

Die dunkelgrün lackierte Lokomotive ist mit zwei Loknummern versehen, einerseits mit der CSD-Loknummer T669.0518 und der EDV-Nummer 770 601-3 am Führerhaus. Das Geländer und ein Frontbalken ist gelb lackiert, sogar der Rote Stern ist auf den Stirnfronten angebracht. Während die Drehgestelle und der Fahrzeugrahmen hellgrau lackiert sind, ist der Fahrzeugtank schwarz ausgeführt. Revisionsanschriften sowie Depot-Angaben sind keine angeführt. Das Modell dieser „Werkslok“ wird nur als Gleichstrom-Modell angeboten. Die analoge Modellausführung ist zum UVP von € 175,– zu haben. Die Modellausführung mit Loksound wird unter der Artikelnummer 59791 zum UVP von € 285,– geführt.