Trix 25200: DR 120 052-6

Zu Beginn der 1960er Jahre hatte die Lokomotivfabrik Woroschilowgrad in der UdSSR damit begonnen, eine Großdiesellokomotive mit 2.000 PS zu entwickeln, die als Einheitslokomotive für den mittelschweren Güterzugdienst auf den osteuropäischen Bahnen (Comecon-Staaten) vorgesehen war. Die ersten Lokomotiven gingen im Jahr 1965 als Reihe M 62 an die Ungarische Staatsbahnen (MAV). Zwei Vorauslokomotiven V 200 001 und 002 wurden Ende 1966 an die Deutsche Reichsbahn geliefert und von der VES-M Halle im Versuchsbetrieb eingesetzt. Die Serienlieferung der Lokomotiven V 200 003 bis 090 erfolgte dann ab dem Jahresbeginn 1967. Ab 1968 wurde dann die zweite Lieferserie mit einigen Verbesserungen in Dienst gestellt, beginnend mit der V 200 091. Als Antriebsaggregat dient ein 12-Zylinder-Zweitakt-Dieselmotor in V-Anordnung mit einer Nennleistung von 2.000 PS, der vom Dieselmotorenwerk Kolomna entwickelt worden ist. Die Kraftübertragung für die sechs Tatzlager-Fahrmotoren erfolgt über einen direkt an den Dieselmotor angeflanschten Gleichstromgenerator. Rahmen, Lokomotivkasten und Drehgestelle sind moderne geschweißte Stahlkonstruktionen.


Modellvorstellung

Die Modellbahnhersteller Märklin/Trix haben im Neuheitenprospekt die Baureihe 120 der Deutschen Reichsbahn als Neukonstruktion angeführt, nachdem es schon von Mitbewerbern hervorragende Modelle gibt. Die Märklin/Trix-Ausführung ist im Unterschied zu den Mitbewerbermodellen mit einem Metallgehäuse ausgestattet. Bei Märklin ist das Dreileiter-Wechselstrom-Modell mit der Artikelnummer 39200 angekündigt, die Zweileiter-Gleichstrom-Ausführung erschien bei Trix unter der Artikelnummer 25200. Der UVP für die Neukonstruktion wird einheitlich mit € 399,– angegeben.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der bekannten Verpackungsform von Märklin bzw. Trix. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich, in welchem das Modell mit abermaligen Plastikschuber sicher für den Transport fixiert wurde. Der Neukonstruktion ist in der Blisterverpackung ein Zurüstbeutel beigelegt. In diesem sind die Bremsschläuche und geschlossene Bahnräumer/Pufferverkleidungen abgelegt. Die Ablage der Dokumente erfolgt im üblichen Kartonschuber in der Modellverpackung. In der Kartonhülle finden sich die mehrsprachige Betriebsanleitung und die Garantieurkunde.

Technik

Die Herstellergruppe hat bei seiner Neukonstruktion auf das neu eingeführte und mehrfach bewährte Konzept des Kardanantriebes zurückgegriffen. Märklin-Modelle sind durch ihre Metallgehäuse bekannt und daher auf dem Chassis festgeschraubt. Die Befestigungsschrauben sind jeweils links außen beim Fahrzeugtank platziert. Nach dem Entfernen dieser kann das Gehäuse vom Modell abgehoben werden.

Es offenbart sich das Innenleben des Modells mit der über die gesamte Maschinenraumlänge gelegene Zentralplatine. An der Oberseite der Platine ist die MTC21-Digitalschnittstelle untergebracht. Der Hersteller liefert aber sein Modell mit einem Decoder aus. Der verbaute Decoder ist beim Märklin-Modell mfx+-fähig und ist in der Spielewelt anwendbar. Das Trix-Modell weist nur einen normalen Decoder auf, der in den Datenformaten DCC und mfg arbeitet. Laut Herstellerangaben ist ein Originalsound aufgespielt.

Der Kardanantrieb ist unter der Zentralplatine untergebracht. Ein Mittelmotor mit zwei großen Schwungmassen treibt über Kardanwellen und Wellen das Stirnrad-/Schneckengetriebe an. Die Zahnräder des nachgelagerten Getriebes greifen nur auf die äußeren Drehgestellachsen ein. Die mittleren Drehgestellachsen sind als Laufachsen konzipiert. Die beiden Haftreifen finden sich einseitig auf der inneren Drehgestellachse. Im Fahrzeugrahmen ist eine Kurzkupplungskulisse eingebunden.

Fahrverhalten

Die Taigatrommel ist in Natura für Geschwindigkeiten von 100 km/h ausgelegt und erreicht bei 12 V Gleichstrom eine umgerechnete Modellgeschwindigkeit von ca. xxx km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. xxx % zu langsam, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 30 % um xxx % zu niedrig. Das Eigengewicht der Neukonstruktion beträgt xxx Gramm.

Optik

Das neue Märklin-Modell ist trotz des Metallgehäuses ein optischer Leckerbissen geworden. Der Blick auf das Lokgehäuse weist sehr feine Gravuren bei den Sicken als auch bei den Lüfterlamellen auf. An der Fahrzeugfronten sind entsprechende Steckdosen angraviert. Sehr toll getroffen ist auch das wuchtige Fahrzeugdach mit den markanten Übergangskanten. In der Dachschräge sind ebenfalls feine Lüfterlamellen angraviert, auf dem Dach ist das große Lüfterrad erkennbar, das als Relief umgesetzt wurde unter sich unter einem geätzten Lüftergitter befindet. Auch die anderen Abdeckungen sind hervorragend umgesetzt.

Ebenso detailreich gestaltet sich der Fahrzeugrahmen mit den angebauten Leitungen bzw. den vorhandenen Luftbehältern. Die Drehgestelle sind dreidimensional durchgebildet. Das neue Modelle weist tiefe Gravuren bei den Federungen und den Achslagern auf, verschiedene Leitungen sind nachgebildet. Sehr schön detailliert ist auch der mittige Fahrzeugtank mit seinen Verschlüssen. Die Radreifen der Lok sind mit weißer Farbe bedruckt. An der Fahrzeugfront befindet sich eine chromfarbene Zierlinie. Interessanterweise sind am Dach keine Typhone vorhanden. Die Fenstereinsätze sind paßgenau ausgeführt, teilweise mit Alu-Stege versehen oder in Gummidichtungen gefaßt. Hinter den Maschinenraumfenstern sind Imitationen eingesteckt.

Farbgebung und Beschriftung

Das vorliegende Modell ist vorbildgerecht lackiert und beschriftet. Der seidenmatte Lack ist gut deckend aufgebracht, das gilt auch für die gelbe Zierlinie. Die Anschriften bzw. die Beschriftungen sind allesamt lupenrein umgesetzt worden. Die als 120 052-6 beschriftete Lokomotive ist beim Bw Cottbus der gleichnamigen Rbd beheimatet. Darunter steht im Revisionsraster das letzte Untersuchungsdatum mit REV V7 Ds 31.07.95. Das Fabrikschild verschwimmt durch die gleichen Farbtöne der Zierlinie.

Beleuchtung

Wartungsarme, warmweiße LED sorgen für den fahrtrichtungsabhängigen Lichtwechsel mit dreimal weiß vorne, und zwei mal rot als Schlußlicht. Im Digitalbetrieb sind noch weitere Beleuchtungsspiele möglich, die in der Betriebsanleitung aufgelistet sind.

Bilder,