Güterwagenmodelle von Dekas
Die Firma Dekas ist mehrere Neuheiten ausgeliefert, die hier vorgestellt werden. Manche Modelle sind speziell für den heimischen Markt bestimmt. Die Firma Dekas existiert schon seit dem Jahr 2011 und wurde durch Kasper Bang Jensen gegründet. Der Gründer war zuvor bei einem Modellbahnhersteller angestellt und wollte dabei eigene und neue Wege beschreiten.
Zwei Jahre später wurde Dekas vom dänischen Hersteller McK kontaktiert, ob diese nicht für Sie Modelle konstruieren und produzieren möchten? Mit dieser Anfrage entstand eine prosperierende Zusammenarbeiten für den dänischen und vor allem skandinavischen Raum unter Beachtung des Europäischen Modellbahnmarktes. Die hohe Qualität der Produkte hat den Markt überzeugt, sodaß mit dem Partnerwerk in China seither weitere Projekte realisiert werden. Im Zuge dessen wurde die Zusammenarbeit auch mit Exact-Train aus den Niederlanden ausgeweitet.
Der Wagentyp Qgr der Dänischen Staatsbahnen (DSB)
Der Standardwagen der DSB – mit 17,5 Quadratmetern Grundfläche – war natürlich die Basis für die Beschaffung von Güterwagen vieler Privatbahnen. Für die privaten Betreiber, die sich mit dem staatlichen Netz verbinden, war ein ähnliches Design selbstverständlich, was vor allem die Disposition dieser Wagen beim Kunden erleichterte. Die Waggons waren leicht zu identifizieren und einfach zu beladen, einfach stehend oder in einem Rechen für einen Güterumschlagschuppen angeordnet.
Ein weiteres attraktives Merkmal war, dass die Privatbahnlinien ihre Waggons aufgrund der Tatsache, dass sie fast identisch mit der DSB-Flotte waren, problemlos vermieten konnten. Alle Privatwagen waren zum Betrieb auf DSB-Strecken zugelassen und taten dies auch oft. Einige wurden von der DSB oder anderen Betreibern angemietet, als es an Rollmaterial mangelte. Die DSB setzte bis etwa 1958 bei Bedarf laufend private Q-Wagen ein.
Da diese Unternehmen ihre eigenen Waggons vor Ort unterhielten, unterschied sich die Farbgebung häufig von den DSB-Wagen im Standardbraun. Sie wiesen üblicherweise rötliche oder gräuliche Farbtöne auf. Einige Fahrzeuge wurden sogar schwarzbraun geteert (zB GDS). Einige hatten eine grüne Lackierung und andere wurden wiederum für den Transport verderblicher Lebensmittel eigens lackiert. Die privaten Güterwagen beförderten bis 1970 weiterhin Fracht, wobei Alborg Privatbaner der größte Transporteur war, bis die Linie geschlossen wurde. Ab 1960 kauften auch einige Privatbahnen ehemalige DSB-Fahrzeuge oder erhielten sie als Schadensersatz.
Die Güterwagen der Bauarten QG bzw. QGR waren eine Unterbauart der Q-Gattung und für den Transport von Vieh ausgelegt. Alle wurden zwischen 1896 und 1913 mit einem Radstand von 12 Fuß (also 3,66 Meter) gebaut, entsprechend der damaligen britischen Praxis. Güterwagen der Bauart QGR wurden ursprünglich mit einem Bremserhaus gebaut, aber dieses wurde in den frühen 1950er Jahren entfernt, wobei nur die Plattform übrig blieb. Der Typ wurde für den Transport aller Arten von Vieh verwendet, hauptsächlich aber für Schweine, Rinder und Pferde. Die Dänische Eisenbahn betrieb eine große Flotte von 928 QG- und 863 QGR-Güterwagen.
Modellvorstellung Dekas 872401 – DSB Qgr
Diese Wagenkonstruktion wurde von Dekas als Neuheit 2021 angekündigt, wobei der Hersteller gleich mehrere Varianten auflistet. Die Auslieferung des Models erfolgt in der bekannten Verpackungsform. Das Güterwagenmodell ist wiederum in eine Folie umwickelt und in der Schaumstoffausnehmung eingeschoben. Zwei Standardkupplungen gehören zum Lieferumfang und sind im Zurüstbeutel abgelegt.
Das vorliegende Modell ist als Epoche III-Wagen ausgeführt. Der Wagen gehört der Gattung Qgr an und ist mit der Wagennummer 35 641 bedruckt. Die Anschriften sind gut deckend aufgetragen. Das Revisionsdatum ist am Langträger angeschrieben (REV 24/6 44).
Das Modell verfügt über ein Metallfahrwerk aus Druckguß mit aufgesetzten Kunststoffgehäuse. Das Metallchassis dient zur Erhöhung des Eigengewichts, wiewohl das Modell ohnehin ein gutes Laufverhalten zeigt. Das Kunststoffgehäuse ist mit tiefen Gravuren versehen, sehr schön ausgeführt sind u. a. die Bretterfugen, die Nietreihen, aber auch die Ringketten am Wagenkasten. Das Modell wird bereits werkseitig vollständig zugerüstet ausgeliefert. Verschiedene Handläufe aus Metalldrähten, Griffstangen udgl. sind bereits eingesetzt, ebenso angebaut sind Federpuffer. Das Modell ist mit feinen Metallspeichenräder bestückt, sehr schön nachgebildet ist auch das aufwendig umgesetzte Sprengwerk. Das Modell wird zum UVP von ca. € 50,– angeboten.
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Modellvorstellung Dekas 872207 – SJ Hbis
Modellvorstellung
Der Dänische Hersteller Dekas ist darauf bedacht, interessante Vorbilder aus den skandinavischen Ländern im Modell umzusetzen. Dabei entstehen Modellkonstruktionen, die auf einem sehr hohem, technischen Niveau sind. Ob sich der Hersteller dabei fremder Hersteller oder Partnerunternehmen bedient, ist unbekannt.
Jedenfalls ist die Modellumsetzung des Hbis für die Schwedische Staatsbahnen SJ sehr durchdacht. Dekas hat diesen Wagentyp vor ca. drei Jahren als Neuheit angekündigt und dabei verschiedene Ausführungen der SJ angekündigt. Die Wagen sind alle in brauner Lackierung ausgeführt. Beim genaueren Betrachten ist sogar eine gewisse Verwandtschaft zu den Wagen der NS zu erkennen.
Das Modell wird in gewohnter Weise in einer sehr robusten Verpackung ausgeliefert und ist in der starren Ausnehmung in eine dünne Folie gewickelt. Das Modell ist aus Kunststoff gefertigt. Das Gehäuse sitzt auf einem Metallchassis, womit sich das Eigengewicht des Güterwagens erhöht. Es trägt auch zur besseren Laufgüte des Modells bei. Die Neukonstruktion erhielt natürlich eine voll funktionstüchtige Kurzkupplungskulisse im Fahrzeugboden integriert sowie angesetzte Federpuffer. Die Bremsanlage ist vollständig nachgebildet. Das Wagengehäuse ist detailreich gestaltet und kann mit verschiedenen filigranen Gravuren aufwarten. Die Schiebewandelemente sind sieben Sicken pro Element ausgeführt. Die aufwendige Nachbildung des Modells weiß insgesamt zu überzeugen, zumal das Modell auch über extra angesetzte Teile wie die Griffstangen aus Metall oder die Verschiebertritte als Ätzteile verfügt.
Das Dach ist ebenfalls mit Sicken versehen, als Augenweide gelten die extra eingesetzten Anbauteile sowie die geätzten Verschiebertrittstufen. Das Modell ist trotz der vielen Unebenheiten sauber bedruckt. Alle Anschriften sind trennscharf angebracht und beim Betrachten mit einer Lupe gut lesbar.
Der Hersteller hat verschiedene Nummernvarianten dieses Schiebewandwagens aufgelegt. Es sind Modelle im Erscheinungsbild der Epochen IV und V erhältlich. Das gegenständliche Modell gehört der Epoche IV an und ist mit den Fahrzeuganschriften Hbis als Wagengattung und der Wagennummer 21 74 211 5 689-4 bedruckt. Im Revisionsraster stehen die Angaben 5 REV R4 15.02.85. Der Einzelwagen ist zum UVP von ca. € 47,– angeboten.
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Modellvorstellung Dekas 873020 – DSB Pfr
Die Alborg Private Railway (APB), die bis 1969 die Strecken von Aalborg nach Frederikshavn über Saeby, Fjerritslev, Hadsund und Hvalpsund über Nibe betrieb, beschaffte eine eigene Version des offenen Wagens vom Typ PF. Die normalerweise APB-Fahrzeuge mit sechs Holzbohlen zeichneten sich durch eine um eine Planke reduzierte Höhe aus und konnten nur 10 Tonnen Kohle laden (im Gegensatz zur DSB-Wagen mit einer Ladekapazität von 15 Tonnen). Trotz der geringeren Einschränkung passte der Wagen auf das Gleis der Nebenbahn mit geringer Achslast, zudem erleichterte die geringere Höhe das Entladen an Bahnhöfen und Güterbahnhöfen – alles von Hand mit einer Schaufel!
Die APB hatte bis weit in die 1960er Jahre einen bedeutenden Güterverkehr und verband die Hauptstadt Aalborg mit den großen Einzugsgebieten von Himmerland, Hanherred und Vendsyssl. Ein Großteil der Fracht stammte aus der Region, aber die unverwechselbaren graublauen Wagen mit den fünfteiligen Blanken fanden ihren Weg über Shiments aus Nordjütland als Teil des DSB-Güterverkehres in alle Teile des Landes.
Während der Besetzung im 2. Weltkrieg wurden die Wagen mit abnehmbaren Bordwänden versehen und für den saisonalen Transport von Zuckerrüben eingesetzt. In den letzten Jahren vor der Stilllegung der Strecke im Jahr 1969 waren die PF häufig in mit Landmaschinen beladenen Güterzügen anzutreffen.
Die PF(R)-Wagen (gebaut von 1890 bis 1916) waren bis in die 1960er Jahre das häufigste offene Frachtfahrzeug in Dänemark. Sie wurden für den Transport einer Vielzahl von Rohstoffen verwendet, typischerweise (aber nicht ausschließlich): Torf, Kohle, Holz und Zuckerrüben. Darüber hinaus waren sie mit verhüllten Maschinenteilen und Armeefahrzeugen zu finden. In den 1950er Jahren hatte die Dänische Eisenbahn etwa 970 PFRs mit Bremshaus oder Plattform und etwa 1.045 PF/PH mit Handbremsen.
Modellvorstellung
Das Modell der Gattung PFR ist eine Eigenkonstruktion von Dekas, von dem bisher Varianten in verschiedenen Epochen aufgelegt wurden. Damit verbunden ist auch die Lackierung der Bordwände. Beim gegenständlichen Modell handelt es sich um einen Wagen der DSB mit den Fahrzeuganschriften PFR 14 571, der im Erscheinungsbild zwischen 1961 und 1966 gehalten ist. Lackierung und Bedruckung sind sauber ausgeführt und gut lesbar. Als letztes Untersuchungsdaten ist die Angabe REV N 09.01.62 im Revisionsraster vermerkt.
Dekas hat diesen Wagen als Kunststoffmodell realisiert und liefert diesen in der Firmenüblichen Verpackung aus. Diese besteht aus einer stabilen Kartonverpackung mit eingesetzten Schaumstoffkern. Das Modell ist mit einer dünnen Folie umwickelt und in einer paßgenauen Ausnehmung eingeschoben. Der mitgelieferte Zurüstbeutel beinhaltet nur die Standardkupplungen, ansonsten ist das Modell vollständig zugerüstet.
Um dem Modell möglichst viel Eigengewicht zu verpassen, ist das Chassis aus Metalldruckguß gefertigt, auf dem das Kunststoffgehäuse aufgesetzt ist. Die Kunststoffformen weisen feine wie tiefe Gravuren auf, sehr schön die die Fugen zwischen den einzelnen Holzbohlen nachgebildet. Das Modell wird bereits werkseitig vollständig zugerüstet ausgeliefert. Hierbei sind verschiedene Handläufe aus Metalldrähten, Griffstange udgl. eingesetzt und Federpuffer angebaut. Als Blickfang gelten die dünnen Wandstärken der Aufbauten, aber auch die feinen Speichenräder aus Metall, aber auch das detailreich ausgeführte Sprengwerk des Wagens. Das Modell wird zum UVP von ca. € 47,– angeboten.
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