Dekas 872401: DSB Qgr

Der Standardwagen der DSB – mit 17,5 Quadratmetern Grundfläche – war natürlich die Basis für die Beschaffung von Güterwagen vieler Privatbahnen. Für die privaten Betreiber, die sich mit dem staatlichen Netz verbinden, war ein ähnliches Design selbstverständlich, was vor allem die Disposition dieser Wagen beim Kunden erleichterte. Die Waggons waren leicht zu identifizieren und einfach zu beladen, einfach stehend oder in einem Rechen für einen Güterumschlagschuppen angeordnet.

Ein weiteres attraktives Merkmal war, dass die Privatbahnlinien ihre Waggons aufgrund der Tatsache, dass sie fast identisch mit der DSB-Flotte waren, problemlos vermieten konnten. Alle Privatwagen waren zum Betrieb auf DSB-Strecken zugelassen und taten dies auch oft. Einige wurden von der DSB oder anderen Betreibern angemietet, als es an Rollmaterial mangelte. Die DSB setzte bis etwa 1958 bei Bedarf laufend private Q-Wagen ein.

Da diese Unternehmen ihre eigenen Waggons vor Ort unterhielten, unterschied sich die Farbgebung häufig von den DSB-Wagen im Standardbraun. Sie wiesen üblicherweise rötliche oder gräuliche Farbtöne auf. Einige Fahrzeuge wurden sogar schwarzbraun geteert (zB GDS). Einige hatten eine grüne Lackierung und andere wurden wiederum für den Transport verderblicher Lebensmittel eigens lackiert. Die privaten Güterwagen beförderten bis 1970 weiterhin Fracht, wobei Alborg Privatbaner der größte Transporteur war, bis die Linie geschlossen wurde. Ab 1960 kauften auch einige Privatbahnen ehemalige DSB-Fahrzeuge oder erhielten sie als Schadensersatz.

Die Güterwagen der Bauarten QG bzw. QGR waren eine Unterbauart der Q-Gattung und für den Transport von Vieh ausgelegt. Alle wurden zwischen 1896 und 1913 mit einem Radstand von 12 Fuß (also 3,66 Meter) gebaut, entsprechend der damaligen britischen Praxis. Güterwagen der Bauart QGR wurden ursprünglich mit einem Bremserhaus gebaut, aber dieses wurde in den frühen 1950er Jahren entfernt, wobei nur die Plattform übrig blieb. Der Typ wurde für den Transport aller Arten von Vieh verwendet, hauptsächlich aber für Schweine, Rinder und Pferde. Die Dänische Eisenbahn betrieb eine große Flotte von 928 QG- und 863 QGR-Güterwagen.


Modellvorstellung

Diese Wagenkonstruktion wurde von Dekas als Neuheit 2021 angekündigt, wobei der Hersteller gleich mehrere Varianten auflistet. Die Auslieferung des Models erfolgt in der bekannten Verpackungsform. Das Güterwagenmodell ist wiederum in eine Folie umwickelt und in der Schaumstoffausnehmung eingeschoben. Zwei Standardkupplungen gehören zum Lieferumfang und sind im Zurüstbeutel abgelegt.

Das vorliegende Modell ist als Epoche III-Wagen ausgeführt. Der Wagen gehört der Gattung Qgr an und ist mit der Wagennummer 35 641 bedruckt. Die Anschriften sind gut deckend aufgetragen. Das Revisionsdatum ist am Langträger angeschrieben (REV 24/6 44).

Das Modell verfügt über ein Metallfahrwerk aus Druckguß mit aufgesetzten Kunststoffgehäuse. Das Metallchassis dient zur Erhöhung des Eigengewichts, wiewohl das Modell ohnehin ein gutes Laufverhalten zeigt. Das Kunststoffgehäuse ist mit tiefen Gravuren versehen, sehr schön ausgeführt sind u. a. die Bretterfugen, die Nietreihen, aber auch die Ringketten am Wagenkasten. Das Modell wird bereits werkseitig vollständig zugerüstet ausgeliefert. Verschiedene Handläufe aus Metalldrähten, Griffstangen udgl. sind bereits eingesetzt, ebenso angebaut sind Federpuffer. Das Modell ist mit feinen Metallspeichenräder bestückt, sehr schön nachgebildet ist auch das aufwendig umgesetzte Sprengwerk. Das Modell wird zum UVP von ca. € 50,– angeboten.


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