Trix 22849 / 22666 / 22846 / 25875 / 25100: SBB Re 420 / Re 421 / SBB-Jubilok 420.251 / IRSI Re 421

Die SBB nahmen zwischen 1964 und 1985 insgesamt 276 Stück der Re 4/4 II in Betrieb. Das war die bislang größte Lokbeschaffung in der Geschichte des Unternehmens. Die Re 4/4 II der SBB versinnbildlichen in der Eidgenossenschaft die erstmalige Beschaffung einer Universallok. Sie ist einerseits die logische Weiterentwicklung auf Basis der vielen existierenden Typen, anderseits erfüllt diese Konstruktion viele an sie gestellte Bedingungen. Der Beschaffungsprozess begann mit der Lieferung von sechs Prototypen im Jahre 1964, die zwischenzeitlich an die BLS verkauft wurden. Danach begann die Auslieferung einer Serie von 270 Stück durch die schweizerische Fahrzeugindustrie. Der mechanische Teil stammt wie bei fast allen Typen von SLM in Winterthur, wobei das Design der Re 4/4 II zeitlos ist und selbst bei den kleineren Ausführungen der Ge 4/4 bei der RhB  Verwendung fand. Der Lokkasten der Re 4/4 II ist eine Schweißkonstruktion und untergliedert sich in die Hauptelemente Bodenplatte, Führerstände, Seitenwände und Dach. Bei der ersten Lieferserie wurden gegenüber den Prototypen deformierbare Rohrelemente als Rammschutz eingebaut, womit die Loks um rund zehn Zentimeter länger wurden. Der Lokkasten ruht auf zwei Drehgestellen. Die Zugkraftübertragung erfolgt mit Hilfe einer Tiefzugvorrichtung zwischen Drehgestell und Kasten.

Die Re 4/4 II wurden ursprünglich in grüner Farbgebung abgeliefert. Auf den Stirnseiten prangen das Schweizer Wappen und die Loknummer in Chromstahl. Auf den Seitenwänden sind die Bauartbezeichnung und die Loknummer erhaben angebracht. Die Loks hatten bei der Ablieferung noch runde Scheinwerfer, die im Rahmen von Ausbesserungsarbeiten zu viereckigen Lampen abgeändert wurden. Die Loks wurden ursprünglich ohne Klimaanlage ausgeliefert; diese wurde nachträglich hinter dem Führerstand in den Maschinenraum integriert und ist an den Lüftern in der Seitenwand erkennbar. Die elektrische Ausstattung am Dach besteht aus ein oder zwei Stromabnehmern je nach Baulos, den Dachleitungen und dem Ölschalter. Die Fahrmotoren sind unmittelbar ins rehgestell eingelagert. Zum Einbau kam ein BBC-Federtopfantrieb. Der Trafo sowie die übrigen Komponenten befinden sich im Maschinenraum. Obwohl die Re 4/4 II ein inheitsdesign erhielten, wurden einige Loks im Sonderdesign abgeliefert: Die Re 4/4 II 11158 – 11161 und 11249 – 11253 trugen für die Abwicklung der TEE-Verkehre ein rot-cremefarbiges Design und lösten damit die bisher eingesetzten Re 4/4 I ab. Die Farbgebung rot kam erst 1982/83 zur Anwendung. Erwähnenswert ist noch die Künstlerlok 11181 mit ihrem kurzzeitigen Sujet der vier Jahreszeiten. Darüber hinaus kamen erst in den 1990er Jahren weitere Sonderlackierungen hinzu. Einige Loks erhielten speziell für die EC-Verkehre Zürich–München Stromabnehmer mit ÖBB/DB-Paletten. Diese gehören der Letztserie an, die nach der Unternehmensauftrennung an SBB Cargo gingen, und erhielten eine Neulackierung in Rot mit blauer Kontrastfläche und den Schriftzug „Cargo“. Als weiteres optische Neuerungen sind die Re 420 LION zu nennen. 30 Lokomotiven mit den Betriebsnummern 11201 – 11230 wurden im SBB-Industriewerk Bellinzona einem Modernisierungsprogramm unterworfen, wobei im technischen Bereich einige Änderungen vorgenommen wurden. Diese 30 Lokomotiven werden bei der Zürcher-S-Bahn eingesetzt und sind optisch an der neuen, weißen Lackierung erkennbar. Die Loks sind in der gesamten Eidgenossenschaft anzutreffen und bespannen alle Zuggattungen in Einzel- und Tandemtraktion.


Modellvorstellung

Der Branchenführer Märklin/Trix baut seine Lokmodelle beim Antriebskonzept mit Mittelmotor um. Dieser Modifikation wurde anläßlich der Neuauflage der bekannten Baureihe Re 4/4 der SBB in Angriff genommen, wobei bei den Herstellern eine aktuelle Modellausführung der Re 420 in der LION-Ausführung aufgelegt wird. Die LION-Maschinen sind speziell für den Einsatz im Zürcher S-Bahnnetz vorgesehen, weshalb der Hersteller auch dazu passende Doppelstockwagen im verkürzten Maßstab (Artikelnummer 43574) auflegt. Siehe dazu den eigenen Beitrag:

Märklin SBB-Dosto Züricher S-Bahn

Das neue Modell der Re 420 202-4 der SBB wird bei Trix unter der Artikelnummer 22849 vertrieben. Das Märklin-Pendant für die Dreileiter-Wechselstrom-Modellbahner ist unter der Artikelnummer 37304 erhältlich. Die Modellausführung ist zum UVP von € 350,– erhältlich.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der bekannten Kartonverpackung des Herstellers. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich. Diese Blisterverpackung ist nochmals in einem Plastikschuber geschoben und dient als Transportsicherung einerseits und andererseits als Ablagefläche für Zurüstbeutel. In diesem befinden sich zwei Verkleidungen für die Bahnräumer. Dünne Folien bzw. die drei weißen Filzstücke dienen als zusätzlicher Transport- bzw. Scheuerschutz. Sämtliche Betriebsanleitungen bzw. Beschreibungen und die Garantieurkunde sind in der extra eingesetzten Kartonhülle der Umverpackung abgelegt bzw. darin eingeschoben.

Technik

Die Herstellergruppe hat wie eingangs schon erwähnt das Antriebskonzept seiner Re 420 gänzlich überarbeitet. Die Unterbringung erfolgte natürlich unter dem aus Metall gefertigten Lokgehäuse. Die Befestigung am Chassis erfolgt über eine Zentralschraube zwischen Lokmitte und der Lokseite II zwischen Unterfluranbau und Drehgestell. Das Gehäuse läßt sich nach oben abziehen. Über den Antriebskomponenten ist die Zentralplatine platziert, an deren Unterseite die Digitalschnittstelle MTC21 angeordnet ist. In die Schnittstelle ist bereits ein mfx-fähiger Digitaldecoder eingesetzt, der auch unter DCC-Bedingungen verwendbar ist. Unter der Zentralplatine sind die Antriebskomponenten versteckt. Ein Mittelmotor (Hochleistungsantrieb) mit Schwungmasse ist im Metallrahmen der Lok eingelassen und sorgt via Kardanwellen und Stirnradgetriebe für den Antrieb der vier Achsen. Das Modell erhielt trotz des hohen Eigengewicht je einen Haftreifen auf den Achsen 2 und 3 aufgezogen. Die Kupplung erfährt seine Drehung im Drehgestell an einem Zentralpunkt, der NEM-Schacht gehört zum Standard.

Fahrverhalten

Die SBB-Lok fällt durch ihr hohes Eigengewicht von 499 Gramm. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte der Vorbildgeschwindigkeit von ca. 75 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 46 % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert (+ 30 %) ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 76 % zu niedrig. Diese gravierende Geschwindigkeitsabweichung ist vermutlich infolge der Werkseinstellungen beim Decoder zurückzuführen.

Optik

Märklin/Trix ist mit der aktuellen Ausführung seiner Re 4/4 II ein optisch hervorragendes Modell gelungen. Das Metallgehäuse weist alle notwendigen Gravuren auf, diese sind sauber ausgeführt. Am Modell wurden zahlreiche Anbauteile eingesetzt, diese betreffen die Haltegriffstangen bei den Führerstandstüren genauso wie die frontseitig montierten Fensterumläufe oder die eingesetzten UIC-Dosen. Ebenfalls eingesetzt sind die sehr straff sitzenden Scheibenwischer. Die kleinen Frontscheinwerfer weisen zierliche Lampenfassungen auf. Das SBB-Logo ist erhaben dargestellt und nur mehr an der Stirnfront an der Gehäuseform angespritzt. An der Seitenwand wurde die nachträglich eingebaute Klimaanlage nachgebildet und erhaben dargestellt. Auch bei diesem Bauteil finden sich feine Gravuren der Lufteinlässe. Alle Fenstereinsätze sitzen paßgenau im Gehäuse und verfügen über filigran ausgeführte, silbern gehaltene Fensterstege.

Die Filigranität setzt sich am Fahrzeugdach fort. Die gesamte Hochspannungsausrüstung einschließlich der vielfältigen Dachaufbauten wurde vorbildgerecht umgesetzt. Alle Lüftergitter der Dachaufsätze weisen feine Ätzteile auf, der Dachsteg weist eine feine Oberflächenriffelung auf. Die abgerundeten Lüfterjalousien sind nicht nur tiefen Gravuren versehen, sondern sind auch optisch hervorragend in das Lokgehäuse eingesetzt. Der Blick auf die Drehgestelle bringt einerseits wunderschön umgesetzte Speichenräder zu Tage, andererseits auch ein optisch hervorragend, dreidimensional konstruierte Drehgestellblenden hervor.

Farbgebung und Beschriftung

Das Modell ist tadellos lackiert und bedruckt. Alle Farbtrennkanten sind sauber ausgeführt. Das Modell ist mit der abgekürzten Betriebsnummer 420 202 an den Fahrzeugfronten und der vollständigen NVR-Nummer CH-SBB Re 420 91 85 4420 202-2 bedruckt. Alle sonstigen Anschriften scheinen im Digitaldruck aufgetragen zu sein, jedoch gut lesbar. Am Modell ist kein Heimatdepot angeschrieben, dafür weist das Revisionsraster die Angabe R3 Be 27.07.11 und TK Be 13.12.2018 auf.

Beleuchtung

Die überarbeitete Modellausführung der Re 4/4 II der SBB ist mit wartungsarmen und warmweiße LED bestückt. Das Spitzenlicht ist dreifach belegt, das Schlußlicht zweifach. Der Lichtwechsel erfolgt Fahrtrichtungsabhängig. Zudem wurde die Schweizer Spitzenlichtsignalisierung umgesetzt, deren Signalbilder digital schaltbar sind. Im Digitalbetrieb sind weitere Lichtspiele möglich und betreffen nicht nur das Spitzen- und Schlußlicht, sondern auch die Führerstandsbeleuchtung, das Fernlicht udgl.


Bilder


Modellvorstellung 22666 – Re 421 379

Die SBB sind in der Bewerbung neuer Kunden- bzw. Verkehrsangebote im Bahnverkehr sehr erfinderisch, wenn es um gutes Marketing geht. Um auf die Umstellung des Schnellzugverkehrs zwischen Zürich und München im elektrischen Betrieb hinzuweisen, wurden eigens dafür die zwischen Zürich und Lindau verkehrenden Re 421 mit einer entsprechenden Sonderlackierung bedacht. Die dunkelblau gehaltenen Lokomotiven mit dem Hinweis auf die künftige Fahrzeit von 3,5 Stunden durch das Allgäu, garniert mit einem schönen Hindergrunddesign auf der Lok und den Servus- und Gruezi-Grußformeln erwiesen sich natürlich als echer Hingucker und belebten das Bild im SBB-Fernverkehr.

Märklin/Trix hat sich diese Werbekampagne zu Nutze gemacht und dabei die Re 421 379-9 in diesem Betriebszustand als Sommerneuheit 2020 angekündigt. Das ausgelieferte Modell basiert auf der oben präsentierten Neukonstruktion mit Mittelmotor und Kardanantrieb. Gegenüber der Re 420 LION ist die Werbelok für den elektrischen Betrieb im Allgäu mit dem mfx+-Spieleweltdecoder versehen und liefert den Digitalen Spielspaß auf das Märklin Steuergerät. Soviel Technik hat natürlich seinen Preis. Der UVP der überarbeiteten Re 4/4 mit Metallgehäuse beträgt € 350,–. Die Auslieferung der Märklin-Ausführung erfolgt unter der Artikelnummer 37473 zum selben Preis.


Modellvorstellung 22846 – Re 421 378

Bevor die Re 421 für den EC-Verkehr nach Lindau eine Sonderlackierung erhielten, trugen die Vorbildlokomotiven das SBB-Cargo-Design mit verkehrsroter Grundfarbe und blauer Kontrastfläche. In diese war der große Schriftzug „cargo“ und der bekannte SBB-Schriftzug angebracht. Märklin/Trix wählte die Re 421 378-1 als Vorbild und setzte diese ins Modell um. Das Modell ist zum UVP von € 349,– zu bekommen, wobei die Dreileiter-Version bei Märklin die Artikelnummer 37340 trägt.

Die Metallkonstruktion entspricht im technischen wie auch im optischen Bereich den obig genannten Ausführungen. Das Modell ist mit Anschriften der Epoche VI versehen. Am Langträger finden sich daher die Angaben Re 421 und die NVR-Nummer 91 85 4421 378-1 CH-SBBC. Eine Heimatdienststelle ist nicht angeschrieben, dafür das letzte Untersuchungsdatum mit R2 Be 05.09.12. Die Anschriften sind im Digitaldruckverfahren angebracht.

Bilder


Modellvorstellung 25875 – Re 420 251

Das runde Jubiläum „175 Jahre Eisenbahn in der Schweiz“ brachte zwei gleich designte Werbeloks bei den SBB hervor, welche von der bekannten Designerin Gudrun Geiblinger gestaltet wurden. Die SBB haben je eine Re 420 und Re 460 mit entsprechenden Werbefolien gestaltet. Die Präsentation fand im Fruhjahr im Werksgelände des SBB-Werks Yverdon statt. Bei der Modellumsetzung kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen den Herstellern Märklin/Trix aus Göppingen und Roco aus Bergheim bei Salzburg, indem die Re 420 aus Göppingen ins Modell umgesetzt wird und die Re 460 aus Bergheim stammen wird.

Märklin/Trix hat zum Beginn des Oktober 2022 seine Modellausführung der H0-Variante ausgeliefert. Das Modell der Göppinger basiert auf der bisherigen Modellausführung mit Mittelmotor und Metallgehäuse. Die aufwendige Bedruckung ist im Digitaldruck ausgeführt und gibt die aufwendigen Motive sehr gut wieder. Das Modell ist mit der Fahrzeugnummer Re 420 und CH-SBBC 91 85 1420 251-1 bedruckt und im Revisionsraster stehen die Untersuchungsdaten R1 Be 10.02.21. Das Gleichstrom-Modell von Trix ist unter dieser Artikelnummer zum UVP von € 385,– erhältlich. Dasselbe Modell für das Dreileiter-Wechselstrom-System trägt die Märklin-Artikelnummer 37875.


Modellvorstellung 25100

Märklin/Trix hat für das Jahr 2023 diese Doppelpackung mit gleich zwei ehemaligen SBB-Loks der Baureihe Re 4/4 aus Neuheit angekündigt. Die überzähligen Re 421 (vormals Re 4/4 „‚) sind bei verschiedenen Betreibern verblieben, so auch die beiden Loks mit den Betriebsnummern 11393 und 11387. Beide Loks gehören heute der International Rolling Stock Investment GmbH (IRSI), welche von der TR Trains Rail AG betrieben werden. Die Loks wurden dabei neu lackiert und präsentieren sich in den TEE-Farben purpurrot/beige (Re 421 393-0) bzw. kobaltblau/beige (Re 421 387-2). Die Modelle entsprechen in der technischen Umsetzung den oben erwähnten Ausführungen. Die beiden Loks sind im Set einzeln verpackt und werden zum UVP von € 769,– angeboten. Bei Märklin werden die beiden Lokomotiven unter der Artikelnummer 37300 geführt.


Bilder 25100/1 – CH-IRSI 421 393-0

Die ehemalige Re 4/4 „‚ 11393 erhielt bei der Übernahme eine neue Lackierung im klassischen TEE-Farbschema. Die Lok gehört schon bei der SBB der neuen Baureihe Re 421 an, die neuen Fahrzeuganschriften lauten daher auf 91 85 4421 393-0 CH-IRSI. Im Revisionsraster finden sich die Angaben R2 Be 28.02.2020. Obwohl das Modell sehr detailreich realisiert wurde, sollte man sich nicht über die optische Täuschung der aufgedruckten Umrisse der Rückspiegel irren.


Bilder 25100/2 – CH-IRSI 421 387-2

Das Schwestermodell zeigt die in kobaltblauer/beiger Farbgebung ausgeführte 91 85 4421 387-2 CH-IRSI. Die Lok ist im ersten Rheingold-Design der DB lackiert. Die Untersuchungsdaten weisen die Angaben R2 Be 19.05.2020 auf.