Trix 22684: DB 120 003-9

Die Lokomotivschmiede Krauss-Maffei in München-Allach konnte am 14. Mai 1979 das erste Exemplar einer neuen Lokomotiv-Generation der Deutschen Bundesbahn übergeben werden, und zwar die Lok 120 001-3. Sie war die erste von fünf Maschinen, mit denen moderne Drehstromtechnik im universellen Einsatz vor Schnell- und Güterzügen untersucht werden sollte. Kernstück der Neuentwicklung waren die einfachen und robusten Drehstrommotoren und die Leistungs-Halbleitertechnik bei Eisenbahnfahrzeugen. Zu den weiteren technischen Neuerungen zählten die querbeweglichen Drehzapfen mit Lemmiskatenlenkern, Monoblocräder, Leichtmetall-Achslagergehäuse, die Kastenabfederung durch Flexicoilfedern und hydraulische Dampfer bei der Achsfederung und bei der Abstützung des Lokomotivkastens. Der mechanische Teil wurde unter der Federführung von Krauss-Maffei in München, bei Krupp in Essen und bei Henschel in Kassel gefertigt, der elektrische Teil bei BBC in Mannheim. Als Höchstgeschwindigkeit waren zunächst 160 km/h, bei der 120 005 sogar 200 km/h zugelassen. Nach einer Änderung der Getriebeübersetzung erzielte die 120 001 am 17. Oktober 1984 mit 265 km/h einen neuen Weltrekord für Drehstrom-Lokomotiven. Die fünf Prototypen wurden in den TEE-Farben rot/beige ausgeliefert und teilweise ins Nachfolgefarbschema der Serienloks Baureihe 120.1 versetzt.


Modellvorstellung

Der Göppinger Hersteller hat anläßlich der Herbstneuheiten 2016 Modelle der DB-Baureihe 120 als überarbeitete Neukonstruktion angekündigt. Das Gleichstrom-Modell erscheint bei Trix und wird als Einmalserie unter der Artikelnummer 22684 zum UVP von € 329,99 angeboten. Die Wechselstrom-Ausführung wird als Märklin-Modell gefertigt, und gelangt mit der Artikelnummer 37528 zum selben UVP in den Fachhandel.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der bekannten Verpackungsform von Märklin bzw. Trix. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich, in welchem das Modell mit abermaligen Plastikschuber sicher für den Transport fixiert wurde. Darin liegt ein Zurüstbeutel mit den Luftschläuchen und Kupplungshaken. Neu ist die Ablage der Betriebsanleitung und der sonstigen Dokumente in der Kartonschachtel. Die Dokumente sind in einer Kartonhülle eingeschoben und sind mittels obigen Schlitz herausziehbar.

Technik

Der Hersteller hat seine bisherige Ausführung überarbeitet und bietet das Modell erstmals mit Mittelmotor und Vollantrieb auf alle vier Achsen an. Die technischen Komponenten sind unter dem erstmals ausgeführten Metallgehäuse untergebracht. Das Metallgehäuse ist über zwei Schrauben an der Fahrzeugunterseite fixiert. Nach dem Lösen der Schrauben läßt sich das Gehäuse abziehen. Die Fahrzeugplatine ist über dem Mittelmotor montiert und weist eine Digital-Schnittstelle auf. Auf der Platine befindet sich auch eine Steckverbindung mit Drahtkupplung, bei welcher die Maschine zwischen Oberleitungsbetrieb und Stromabnahme von den Schienen umgesteckt werden kann.

Der Mittelmotor ist mit zwei großen Schwungmassen bestückt. Die Kraftübertragung erfolgt über die Kardanwellen und den Schneckenantrieb auf die Achsen. Die Lokomotive erhielt trotz des hohen Eigengewichtes (637 Gramm) noch zwei Haftreifen, die jeweils auf einer Seite der inneren Achse diagonal versetzt aufgezogen ist.

Optik

Das Hauptaugenmerk bei der optischen Beurteilung liegt beim neukonstrierten Metallgehäuse. Es sind verschieden tiefe Gravuren vorhanden. Der Stufenübergang an den Seitenwänden ist zweifach ausgeführt. Die Nachbildung der Seitentüren ist gut belungen, ebenso die Ausnehmungen für den Tankdeckel des Loksandes. Sämtliche Fenster sitzen paßgenau in den Öffnungen. Verschiedene Haltegriffe an der Fahrzeugfront und die UIC-Dosen sind vereinfachend am Gehäuse angespritzt. Die Scheibenwischer sind erhaben und in einem Stück dargestellt und werden farblich abgesetzt. Die Lüftergitter in der Dachschräge sind tief genug graviert, am Fahrzeugdach sind einerseits feine Riffungen zu sehen und andererseits die Ösen für die Dachfelder nachgebildet.

Farbgebung und Beschriften

Das Modell ist vorbildgerecht und tadellos umgesetzt. Die sauber ausgeführte Lackierung wird durch eine ebenso saubere Bedruckung ergänzt. Als Betriebsnummer ist die 120 003-9 angeschrieben. Die Lokomotiven ist beim Bw Nürnberg 1 der gleichnamigen BD stationiert. Als Revisionsdatum ist der 24.11.1994 des AW Opladen angeschrieben.

Beleuchtung

Trix hat bei diesem Fahrzeug warmweiße LED verbaut, die richtungsabhängig weiß bzw. rot leuchten.


Bilder