Roco 76113 / 76107 / 76106 & 76100 / 76104: GKB E / DB E 028/Omm 33 / ÖBB Omm & El /PKP Wddo

Die Offene Güterwagenbauart Ommru Villach wurde während des Zweiten Kriegsjahres in großen Stückzahlen durch die Deutsche Reichsbahn beschafft. Die 49.115 gebauten Wagen erhielten die Wagennummern Villach 101 – 54080 und verteilten sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf viele Länder und Bahngesellschaften, wo die Wagen lange Zeit allgegenwärtig waren. Die Wagen verblieben in Deutschland, der DDR, in Belgien, in Frankreich, in der Tschechoslowakei, in Polen und in Österreich. Die ÖBB bezeichnete die Ommru Villach als Omm 760 und gab ihnen die Nummerngruppe 760000 bis 764999. Bei der Umstellung auf die Computernummer trugen die Fahrzeuge das Gattungskennzeichen E und wurden als 500 2 000 bis 500 2 999 geführt. Nach Ende ihrer Dienstzeit wurden etliche Wagen an die GKB veräußert.

Die Ommru Villach wurden zeitlich mit dem Ommr Linz beschafft und unterscheiden sich durch die festen Bordwände, weiters durch Außenlängsträger und einem räumlichen Sprengwerk. Diese Ausführung entsprach der zweiten Serie der Ommr Linz, zugleich war die Ladefläche um einen Meter länger ausgeführt, wobei es Ausführungen mit und ohne Bremserbühne/-haus gibt. Die Wagen wurden bereits beim Bau mit Rollenlagerrädsätzen ausgeführt. Die Variante mit Bremserhaus/-bühne sind gegenüber den Wagen ohnedem um 500 mm länger.


Obwohl es bereits Modellausführung der Ommru Villach gibt, hat sich Roco dazu entschlossen, diesen Wagentype ebenfalls aufzulegen. Bei der Produktion des Modells wurden vielfach auf den Setgedanken gesetzt, indem der Hersteller kombinierte Sets mit Wagen ohne Bremserhaus und Wagen mit dieser Einrichtung zusammenstellte. Ein DB-Wagen erschien sogar als Einzelwagen.

Roco liefert diese Neukonstruktion im Doppelset in der Fleischmann-Blisterbox aus. Die Modelle sind bereits ab Werk höchst detailliert umgesetzt. Dies wird beim Begutachten der Modelle sofort evident. Der Fahrzeugaufbau verfügt über alle am Fahrzeuglangträger montierten Steher, auf deinen die einzelnen Bohlen befestigt sind. Der Spalt zwischen den Holzbohlen („Bretterfugen“) mag war etwas grob wirken, hinterläßt jedoch ein realistisches Bild. Schön nachgebildet sind neben dem Sprengwerk und die Achslager samt der auf Radlauffläche befindlichen Klotzbremsen sowie die feinen Gravuren an der Innenseite der Bordwände.

Beim den vorliegenden Modellen handelt sich um Fahrzeuge der Graz-Köflacher Bahn (GKB; Artikelnummer 76113, UVP € 49,90). Die Wagen sind im üblichen Grauton der GKB lackiert und tadellos bedruckt. Der erste Wagen wird ohne Bremserhaus ausgeliefert. Die Wagennummer lautet auf E 36422. Der fehlende Hinweis auf das RIV weist auf einen Binnengüterwagen hin. Die Revision fand in Graz am 08.05.69 statt. Der Wagen mit Bremserhaus erhielt die Wagennummer E 36457, bei dem die Revision am 02.10.68 in Graz stattfand.

Beiden Modellen liegt je ein Zurüstbeutel bei, in denen verschiedene Teile zur Selbstmontage enthalten sind. Diese umfassen verschiedene Haltegriffe an den Türen bzw. Stirnwänden, aber auch die Bremsschläuche und Kupplungen.


Bilder – Wagen 1


Bilder – Wagen 2


Bilder – Wagen 1 und 2


Roco 76107 – DB E 028/Omm 33

Als Farb- und Beschriftungsvariante ist dieses zweiteilige Wagenset mit zwei Inlandswagen der Epoche IV angekündigt. Das Set mit der Artikelnummer 76107 ist zum UVP von € 49,90 im Fachhandel erhältlich.

Beide Modelle werden ohne Bremserhaus bzw. Bremserbühne ausgeliefert und entsprechen fertigungstechnisch den bereits oben rezensierten GKB-Wagen. Die Wagen sind sauber graviert, auch an den Innenseiten der Wandaufbauten und verfügen über ein Sprengwerk. Roco liefert die Wagen nicht zugerüstet aus. Es liegt jedem Modell ein Beutel mit entsprechenden Zurüstteilen bei, ebenso eine ausführliche Beschreibung mit der Angabe, wo welches Teil zu montieren ist.

Die Wagen entsprechen in der Ausführung der Übergangszeit von Epoche III und IV. Die Angabe der Verpackung meinen, es handle sich um Modelle der Epoche III. Die aufgedruckte Computernummer ist eindeutig ein Indiz für die Epoche IV. Angaben wie 75 km/h oder die alte Gattungsbezeichnung Omm 33 grenzen das Erscheinungsbild zudem noch ein.

Das erste Wagenmodell erhielt die Betriebsnummer 20 80 500 8 293-1 und die neue Gattungsbezeichnung E 028, neben der alten Bezeichnung Omm 33 im dritten Querfeld. Das angeschriebene Revisionsdatum bestätigt dann die zeitliche Eingrenzung auf die Übergangszeit von Epoche III und IV, in dem bei diesem Wagen die Angaben 4 REV P 1. 3. 68 Br 3 zu lesen ist. Die Lackierung ist sauber ausgeführt, die Bedruckung ist trennscharf und mehrfarbig aufgetragen.

Ein ähnliches Bild hinterläßt das zweite Wagenmodell im gegenständlichen Set. Das Modell trägt die Betriebsnummer 20 80 500 4 331-3 bei gleichen Gattungsbezeichnungen. Im Revisionsraster ist zu lesen: 4 REV Fda 20. 1. 67 sowie darunter Br 2 Kns 12. 1. 69.


Bilder 76107 – Wagen 1


Bilder 76107 – Wagen 2


Modellvorstellung 76106

Die Bergheimer setzen die Wagenfamilie mit Modellen der ÖBB fort. Das Zweierset besteht aus zwei Wagen in Epoche-III-Beschriftung. Das Wagenset wurde im Rahmen der Herbstneuheiten 2017 angekündigt, es gelangt zum UVP von  € 51,– in den Fachhandel.

Der erste Wagen trägt die Betriebsnummer 763325 und die Gattungsbezeichnung Omm. Das aufgedruckte Revisionsdatum stammt von der Werkstätte Ff 05.02.61. Mit dem RIV-Symbol ist der Wagen auch im Ausland einsetzbar. Dem Modell liegt ein Zurüstbeutel mit verschiedenen Zurüstteilen bei, die der Modellbahner selbst am Modell in die entsprechenden Lochbohrungen einsetzen kann.

Das zweite Modell erhielt die Betriebsnummer 761571. Das Revisionsdatum stammt vom 25.02.61. Ansonsten ist dieses Modell unverändert zum oben dargestellten Wagen ausgeführt. Eine Augenweide stellen die dreidimensionalen Nachbildungen an den Wageninnenseiten dar.

Bilder 76106 – Wagen 1


Bilder 76106 – Wagen 2


Bilder 76106 – zugerüsteter Wagen

Jedem Wagen liegt ein Säckchen mit Zurüstteilen und einer ausführlichen Beschreibung samt Zeichnung bei. Die Verschiebertritte lassen sich problemlos einsetzen, mehr Gefühl ist beim Montieren der Griffstangen notwendig. Die Löcher haben gerade noch die richtigen Tiefen, um die Steckteile mit einer Pinzette einführen zu können.


Modellvorstellung 76100

Zeitgleich wurden zu den ÖBB-Wagen der Bauart Villach auch die ÖBB-Wagen der Bauart Linz ausgeliefert. Beide Wagen erhielten Computernummern aufgedruckt, somit gehören sie der Epoche IV an. Der erste Wagen erhielt die Betriebsnummer 21 81 510 0 075-8 und die Wagengattung El. Die Revisionsanschriften stammt von der HW Ff 23.08.75. Am zweiten Modell ist die Betriebsnummer 21 81 510 0 099-7 bzw. das Revisionsdatum REV Ff 04.08.75 angeschrieben. Beide Wagen können dank dem RIV-Logo im Ausland eingesetzt werden. Die Wagen der Bauart Linz weisen den selben hohen Fertigungslevel auf wie die Wagen der Bauart Villach. Das Set wurde im Rahmen der Jahresneuheiten 2017 zum UVP von € 49,90 angekündigt.

Bilder 76100 – Wagen 1


Bilder 76100 – Wagen 2


Bilder 76100 – zugerüsteter Wagen

Auch bei diesen Wagen liegt sein Säckchen mit Zurüstteilen bei, jedoch weniger als bei dem obigen Set. Beim Zurüsten ist aufgefallen, daß die Löcher zu flach ausgeführt wurden. Erst durch das weitere Aufbohren der Löcher war es möglich, die Zurüstteile problemlos anzubringen, wenngleich diese an der Wageninnenwand zum Verschein gelangten.


Modellvorstellung 76104

Die Kriegswirren haben zu einer ordentlichen Durchmischung der Güterwagen nach dem Zweiten Weltkrieg gesorgt, sodaß nach verschiedene Bauarten der Deutschen Reichsbahn im benachbarten Ausland verblieben sind. Die Neukonstruktion dieser Modelle wird unter anderem auch dazu genützt, Modelle zu fertigen, die es bisher noch nie am Markt gab und somit die Typenvielfalt gerade in der Epoche III noch zusätzlich fördern.

Roch hat im Neuheitenblatt 2018 erstmals die PKP-Ausführung dieser Wagenbauart als Zweierset angekündigt, die mit der Artikelnummer 76104 zum UVP von € 52,– avisiert sind. Die Auslieferung der beiden Fahrzeuge erfolgt in der nunmehr gänigen Verpackungsform, und zwar einzelverpackte Wagen in der Fleischmann-Blisterbox, die wiederum von einer Blisterverpackung umgeben sind. Jedem Fahrzeug ist ein Zurüstbeutel samt Montageanleitung beigelegt.

Beide Modelle haben die Gattungsbezeichnung Wddo, angeschrieben ist auch das RIV- und MC-Zeichen. Der erste Wagen hat die Wagennummer 337527 und im Revisionsraster das Untersuchungsdatum REV BY 30.9.65 stehen. Das Schwestermodell ist mit der Betriebsnummer 334 055 und den Revisionsdaten REV BY 27.3.65 bedruckt.


Roco 76104/1 – PKP Wddo


Roco 76104/2 – PKP Wddo


Roco 76104 – PKP Wddo im zugerüsteten Zustand