Piko 52480, 52483, 52486, 52490, 52493, 52496: Nohab MAV, DSB, SNCB, Strabag

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Modellvorstellung Piko 52483

Piko ist nicht der erste, der sich an den Modellausführungen der berühmten Rundnasen von Nohab als Modellbahnhersteller heranwagte. Modelle der Nohabs gab es von mehreren Herstellern, doch die vielen Unterschiede beim Vorbild machte die korrekte Umsetzung zum Problem. Der letzte Hersteller, der sich diesem Vorbild annahm, war eben der Sonneberger Hersteller im Neuheitenjahr 2022. Piko hat mehrere Modellausführungen dieser markanten Diesellok angekündigt und berücksichtigt dabei die baulichen Unterschiede. Im Neuheitenprospekt 2022 sind folgende Modelle angekündigt:

* 52480 – MAV M 61
* 52483 – DSB My 1100
* 52486 – SNCB Serie 52

Jedes Modell ist zumindest in drei technisch unterschiedlichen Varianten ausgeführt. Das Modell der MAV und der DSB ist in drei Ausführungen verschiedenen Ausführungen verfügbar. Piko produziert Modelle als Gleichstrom-Analogmodelle (UVP € 223,–), als Gleichstrom-Modell mit Loksound (UVP € 345,–) und auch als Dreileiter-Wechselstrom-Modell mit Loksound (ebenfalls UVP € 345,–). Beim Modell des Kartoffelkäfers ist noch zusätzlich ein Wechselstrom-Modell ohne Loksound verfügbar, das zum UVP von € 275,– erwerbbar ist.

Verpackung

Piko liefert die Neukonstruktion in einer Kartonschachtel an den Fachhandel aus. Das Modell ist mit einer fixen, passgenauen Plastikform ummantelt. Nach dem seitlichen Entriegeln ist das Modell aus der klappbaren Plastikform entnehmbar. Zum Schutz vor Abschürfungen an der Verpackung ist auf das Modell noch eine dünne Folie gelegt. Dem Modell liegt noch ein Zurüstbeutel bei. Dieser enthält geschlossene Schürzen für ein Vitrinenmodell respektive die einseitige Vollbestückung einer Fahrzeugfront des Modells mit den zusätzlich beiliegenden Bremsschläuche und Zughaken. Die Betriebsanleitung, ein Werbefolder und das Ersatzteilblatt liegen im Schuber bei, welche in der Kartonverpackung bekanntermaßen eingeschoben sind. Auch bei dieser Neukonstruktion gilt die bereits vorgebrachte Kritik hinsichtlich der Darstellung der Dokumente, indem die gewählte Schriftgröße nicht Barrierefrei anzusehen ist.

Technik

Die Neukonstruktion basiert auf bewährten Konstruktionsprinzipien, wobei Piko auch hierbei auf den Kardanantrieb setzt. Das technische Innenleben ist unter dem einteiligen Kunststoffgehäuse versteckt. Das Kunststoffgehäuse ist mittels vier Schrauben, die sich an der Unterseite beidseits der inneren Drehgestellachse befindet, mit dem Zinkdruckgußrahmen befestigt. Nach dem Lösen der Schrauben ist der Abzug des Gehäuses nach oben möglich.

Die Zentralplatine ist auf den Zinkdruckgußrahmen montiert. Auf der Oberseite befindet sich die 22polige Steckleiste PluX22. Unter der Fahrzeugplatine ist ein Mittelmotor mir zwei großen Schwungmassen in das Chassis eingesetzt. Das Drehmoment wird über zwei Kardanwellen auf das Stirnrad-/Schneckengetriebe zu den dreiachsigen Drehgestellen übertragen. Piko wählte wie schon bei vergleichbaren Modellkonstruktionen bekannt wiederum das Antriebskonzept mit nur vier angetriebenen Achsen. Die Mittelachsen der Drehgestelle sind als Laufachsen ausgeführt. Genau genommen entspricht das Antriebskonzept des Modells sogar dem Original, die die Achsformel (A1A)(A1A) aufweist. Obwohl das Modell ein hohes Eigengewicht aufweist, wurden zur Verbesserung der Adhäsion die dritte und die vierte Achse jeweils einseitig mit Haftreifen bestückt. Natürlich wurde bei dieser Neukonstruktion eine Kurzkupplungskulisse nach NEM 362 berücksichtigt.

Fahrverhalten

Das Modell bringt ein Gewicht von 533 Gramm auf die Waage. Das Modell fällt durch ein solides Fahrverhalten und durch geringe Geräuschentwicklung auf. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 133 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 151 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 14 % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 16 % zu niedrig. Die Messung mit dem Halling-Geschwindigkeitsmesser ergab eine Geschwindigkeit von  148,0 km/h.

Optik

Die Kunst der Modellumsetzung liegt darin, die richtigen Details jeder Vorbildausführung auch im Modell korrekt wiederzugeben. Der Kenner der Nohab-Maschinen weiß, daß jede Ausführung der jeweiligen Bahnverwaltung ein anderes Aussehen hat, welche schon beim Formenbau zu berücksichtigen sind und waren. Diesen Umstand hat der Hersteller voll entsprochen. Im Unterschied zur zeitgleich ausgelieferten Variante des belgischen Kartoffelkäfers ist das Dach zu nennen. Die DSB-Ausführung verfügt nur über zwei Doppelrundlüftersätze im Mittelteil der Lokomotive, die anderen Dachteile sind glatt ausgeführt. Natürlich sind am Modell alle Dachverschlüsse fein säuberlich nachgebildet, und auch die Antennen sowie auch andere Luftaustritte bzw. aufgebaute Konsolen berücksichtigt.

Die Betrachtung des Gehäuses ist nach zwei Aspekten zu unterteilen, einerseits die Fahrzeugfront und andererseits die Seitenwände. Letzteres manifestiert sich durch aufwendig umgesetzte Details und Gravuren, wobei als erstes die Sicken zwischen den Führerstandstüren anzuführen sind. Zusätzlich ist in diese Wand eine mittlere Wartungstüre angedeutet, auch die vier Bullaugen sind ein markantes Wesensmerkmal der Konstruktion. Im Unterschied zu den anderen Fenstern sind diese gummigefaßt ausgeführt. Ein optische Highlight stellt das längliche Lüftergitter dar, welches als Ätzteil ausgeführt und eingesetzt ist und durch die Struktur Teile der dahinterliegenden Kastenkonstruktion preisgeben. Beidseits der Seitenwände befinden sich die fein ausgeführten Führerstandstüren mit erhaben dargestellten, silbern lackierten Türschnallen. Während die Seitenfenster des Führerstandes Alu-Stege aufweisen, offenbart der Blick auf die Stirnfenster wiederum Gummifassungen auf. Das wesentlich an dieser Konstruktion stellt die Umsetzung der markanten bzw. unverkennbaren Silhouette dar, indem die Konstrukteure die Rundungen der Vorbauten hervorragend getroffen haben. Diese tragen die drei Stirnlampen. Des weiteren sind dort UIC-Dosen montiert, aber auch die frontseitige Wartungsklappe ist mit zierlichen Gravuren umgesetzt, wie auch andere Wartungsklappen. Die Türschnalle entspricht der Modellumsetzung wie bei den Führerstandstüren. Die Scheibenwischer sind bereits ab Werk ins Modell eingesetzt und sind aus Metall gefertigt. Ebenfalls aus Metall gefertigt und auch eingesetzt sind die rechtsseitig montierten Windabweiser beim vorderen Führerstandsfenster zu erwähnen.

Der Blick auf die Unterseite des Modells zeigt weitere Detailierungen. Piko hat dabei die Unterseite komplett modelliert und auch allfällige Leitungen nachgebildet. Die beiden Drehgestellblenden strotzen vor weiterem Detailreichtum und sind dreidimensional ausgebildet. Die optische Tiefenwirkung ist unverkennbar, welche mitunter durch noch eigens angesetzte Teile hervorgerufen wird.

Bedruckung und Beschriftung

Das Modell ist ist großflächig durch zwei Farbtöne bestimmt, einerseits durch die dunkelroten „Nasen“ und der schwarz lackierten Seitenwände und das Dach. Die Farbtrennkanten sind sauber ausgeführt, ebenso auch die Beschriftung. Piko hat für seine DSB-Lok die Betriebsnummer My 1147 ausgewählt. Angaben zur letzten Fahrzeuguntersuchung sind keine angebracht, jedoch die darunter befindlichen Bremsanschriften. Sehr gut umgesetzt ist das aufgedruckte Fabriksschild bei der linken Führerstandstüre. Die Bedruckung ist derart fein, daß sogar die Anschriften unter einer Lupe gestochen scharf ablesbar sind.

Beleuchtung

Piko setzt bei seinem neuen Modell auf das Beleuchtungskonzept mittels LED. Warmweiße LED illuminieren die als „Rundnase“ bekannte Maschine. Das Spitzen- und Schlußlicht wird fahrrichtungsabhängig angesteuert. Das Spitzenlicht besteht aus einer warmweißen LED, das Schlußlicht aus zwei rote LED.


Bilder Piko 52483


Modellvorstellung 52486 – SNCB 5204

Normalerweise neige ich dazu, bei „Schwestermodellen“ auf die oben verlautbarten Aussagen zurückzugreifen. Dies ist im konkreten Falle der belgischen Ausführung einer Nohab-Maschine nur bedingt möglich, weil sich das Vorbild nicht unerheblich von der dänischen My unterscheidet. Die belgischen Kartoffelkäfer wurden als Reihe 202 in Dienst gestellt und waren für eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h ausgelegt, zudem waren alle Drehgestellachsen angetrieben, womit sich die geänderte Achsformel Co‘ Co‘ ergibt. Hinsichtlich der technischen Modellumsetzung gelten die Angaben von oben. Die belgischen Maschinen unterscheiden sich auch optisch, welche einer genaueren Erläuterung bedürfen.

Das vorliegende Modell der SNCB 5204 von Piko fällt durch geänderte Stirnfronten mit geänderter Anordnung der Scheinwerfer, aber auch durch ein völlig anders ausgeführte Dach auf. Das runde Fahrzeugdach weist wie die DSB-Variante die beiden Doppellüftergruppen auf, hat aber zusätzlich beim Führerstand 1 ein weiteres Lüfterrad erhalten. Außerdem sind noch andere Änderungen zu erkennen, was die Dachaufbauten oder auch die silbern gehaltenen Verschlüsse in die Dachrundungen betrifft.

Die Seitenwände unterscheiden sich nur geringfügig zum DSB-Modell, allerdings wurde auch hier der Bereich der Führerstandstüren dem Vorbild entsprochen, indem die Modelle extra eingesetzte Türgriffe erhalten haben. Die Führerstandstritte sind gelb lackiert und extra angesetzt. Selbst der kurze Blick auf die Fahrzeugunterscheite offenbart bei den mittleren Fahrzeuganbauten konstruktive Unterschiede. Im Gegensatz zur DSB-Lok sind alle Fenster mit Gummifassungen versehen. Bei der Fahrzeugfront fällt die geänderte Lage und Ausführung der Scheinwerfer auf. Die belgische Variante verfügt über jeweils vier Stirnlampen, von keinen keine auf der Nase sitzt. Die Positionierung ist sogar versetzt. Lediglich die Lackierung der gelben Zierlinie verrät, wo bei dieser Modellkonstruktion die Formtrennkante der Schiebereinsätze verläuft. Bereits ins Modell eingesetzt sind die aus Metall gefertigt Scheibenwischer, ebenfalls eine andere Bauform zur DSB-Maschine. Am Modell sind keine Windabweiser vorhanden. Was die Ausführung der Drehgestelle betrifft, so sind auch hier Unterschiede zu erkennen, indem die Achslager Aufbohrungen aufweisen. Nur ein Achslager ist mit einem Bauteil bestückt.

Das Modell ist großflächig in der grünen Farbgebung der SNCB lackiert und wird durch gelbe Zierlinien durchbrochen. Piko hat diese trotz der Rundungen hervorragend umgesetzt. Es sind keinerlei Ausfransungen oder sonstige Umsetzungsmängel zu erkennen. Das Modell trägt verschiedene Anschriften, die ebenfalls lupenrein ausgeführt sind. Die 5204 ist dem Depot Latour zugeteilt. Untersuchungsdaten sind keine angeschrieben, dafür die Bremsanschriften. Sauber umgesetzt ist auch das auf der Wartungsklappe aufgedruckte Fabriksschild.

Die Lok hat zwei weiße LED als Spitzenbeleuchtung und ebenfalls zwei rote LED als Schlußlicht. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 152 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 27 % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist die Modellgeschwindigkeit um ca. drei % zu niedrig. Die Messung mit dem Halling-Geschwindigkeitsmesser ergab eine Geschwindigkeit von  155,7 km/h.

 

 


Modellvorstellung Piko 52480 – MAV M61

Die ungarische Ausführung der NOHAB-Maschinen steht nun nach gut zweimonatiger Verspätung zum Verkauf bereit. Die orange lackierte Diesellok ist als Epoche IV-Modell ausgeführt und ist mit der Loknummer M61 017 versehen. Piko bietet die ungarische Variante in drei Ausführungen an. Es gelten auch hier die oben dargelegten Angaben. Gegenüber den beiden anderen Varianten hat der Hersteller auch bei diesem Modell verschiedene Formänderungen vorgenommen, gut erkennbar an der geänderten Frontpartie ohne zusätzliche Griffstangen, Frontklappe, zusätzlicher Trittnischen und Dreilicht-Spitzensignal. Formänderungen wurden auch am Fahrzeugdach realisiert. Über Heimatanschriften verfügt das Modell keine, im Revisionsraster stehen die Angaben REV Fm D4 81.


Modellvorstellung Piko 52490 – Strabag

Piko hat auch die Bauzuglok 1125 der Firma Strabag als Modell angekündigt und in drei Ausführungen gefertigt. Die analoge Gleichstrom-Ausführung mit der Artikelnummer 52490 ist zum UVP von € 223,– erhältlich, die Gleichstrom-Ausführung mit Loksound unter der Artikelnummer 52491 zum UVP von € 345,– und die Wechselstrom-Ausführung mit Loksound unter der Artikelnummer 52492 ebenfalls zum UVP von € 345,–.


Modellvorstellung Piko 52493 – SNCB 202.007

Nachdem Piko beim Formenbau seine Hausaufgaben gemacht hat, hat dieser als Formvariante die frühe Epoche III-Ausführung des Kartoffelkäfers produziert. Die SNCB-Diesellok ist mit der Loknummer 202.007 bedruckt. Untersuchungsdaten sind am Modell keine angeschrieben, dafür sind aber die Kürzel MA und MUT zu lesen. Piko fertigt die SNCB-Lok in drei verschiedene Modellausführungen. Unter der Artikelnummer 52493 ist die analoge Modellversion zum UVP von € 223,– erhältlich. Die Soundloks sind mit dem Piko TrainSound onboard ausgestattet. Die Gleichstromvariante mit Loksound hat die Artikelnummer 52494 und den UVP von  € 345,–. Die Dreileiter-Wechselstromausführung wird unter der Artikelnummer 52495 zm gleichen UVP von € 345,– vertrieben.


Modellvorstellung Piko 52496 – MAV M61

Eine weitere Rundnase bereichert das Sortiment der Sonneberger, und zwar die Epoche V-Ausführung der als M 61 008 beschrifteten Großdiesellokomotive. Wie bei den vorigen Modellausführungen bekannt, wurde auch diese Modellvariante in drei verschiedenen Modellausführungen produziert, und zwar als analoges Gleichstrom-Modell unter dieser Artikelnummer zum UVP von € 223,–. Die Digitalversion für das Zweileitersystem steht mit der Artikelnummer 52497 zum UVP von € 345,– zur Verfügung. Und die Dreileiter-Wechselstrom-Modellbahner können Ihr Modell unter der Artikelnummer 52498 zum gleichen UVP erwerben. Die Farbgebung der M 61 008 ist dunkelorange als Kastenfarbe, ergänzt durch gelb/grau Schürzen. So spartanisch auch das Farbschema ist, setzt sich dies bei den Fahrzeuganschriften fort. Am Modell findet sich nur der Schriftzug MAV und eben die Loknummer. Weitere Angaben sind nicht zu finden.