Brawa 47234 / 47237: Vierachsiger Flachwagen

Die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) übernahm bei ihrer Gründung eine große Anzahl Schienenwagen nach den preußischen Normalien, sodaß es bei den geringen finanziellen Mitteln keine Möglichkeit gab, eine Nachfolgebauart in größeren Stückzahlen zu beschaffen. Zwar wurde bei der Aufstellung der Austauschbauzeichnungen auch ein vierachsiger Schienenwagen berücksichtigt, jedoch nur in einer sehr geringen Stückzahl von 95 Wagen gebaut. Erst mit dem Aufkommen der Schweißtechnik im Laufe der 1930er Jahre und der Aufrüstung des Deutschen Reiches entstand ein Bedarf an einem neuen vierachsigen Schienenwagen. So entstanden in rascher Folge mehere Prototypen und Serien mit zahlreichen Unterschieden. 1934 lieferte SEG die ersten beiden Versuchswagen aus. Sie bestanden aus der Stahlsorte St 52 und hatten jeweils ein abnehmbares Bremserhaus aus Holz oder Stahl. Die weiteren Lieferungen bis 1939 bestanden ebenfalls aus St 52, hatten drei Querträger und sieben Rungenpaare. Das Bremserhaus war abnehmbar. Ab 1941 baute man eine veränderte Variante. Diese bestand aus der schwächeren Stahlsorte St 37, was dazu führte, daß man einen vierten Querträger vorsehen mußte. Außerdem erhielten diese Wagen acht Rungenpaare. Für Fahrzeugtransporte hatte der Bremerstand nur noch ein umlegbares Bühnengeländer. Auf Wunsch der Wehrmacht sollten auch alle älteren Wagen so umgebaut werden. Während die ersten Lieferungen noch ein geschweißtes Kastendrehgestell verfügten, wurden bei fast allen späteren Lieferungen diese mit Preßblechdrehgestellen ausgestattet. Neben den Lieferungen an die DR erhielt auch die Wehrmacht derartige Wagen und setzte sie für militärische Zwecke ein, wie zum Beispiel in den Zügen der mobilen V2-Rampen. Nach dem Krieg verblieb der Fuhrpark bei allen Nachfolgebahnverwaltungen.


Modellvorstellung

Diese Güterwagenbauart hat Brawa im Jahr 2014 als Neukonstruktion anläßlich der Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellt, wobei der Hersteller gleichfalls Modellausführungen der DRG (Epoche II), der DB (Epoche III und IV), der DR (Epoche IV) und der ÖBB, der SNCF sowie der FS (alle Epoche III). Die Auslieferung der Modelle erfolgt in üblichen Brawa-Verpackung mit Kartonschuber und Kartonschachtel. Darin befindet sich ein zweiteiliger Blistereinsatz mit dem eingelegten Modell. Die Betriebsanleitung und zwei Zurüstbeutel liegen darunter.

Brawa lieferte die Kriegsbauart mit vier Querträger und acht Rungenpaare. Der Wagenboden wurde zur Erlangung eines möglichst hohen Eigengewichtes aus Zinkdruckguß gefertigt. Während die ersten Modellserien stark nach oben ausgebaucht waren, dürfte dieses Problem nunmehr bei den aktuellen Serien bereinigt sein. Der Wagenboden ist auf die aus Kunststoff gefertigen Langträger gesetzt. Drehgestelle und die Geländerteile, aber auch die Puffer sowie die Rungen als Anbauteile sind aus Kunststoff gefertigt. Beim Langträger ist anzumerken, daß Brawa hierbei die originale, dreidimensionale Wiedergabe des Fischbauchträgerrahmens vornahm. Die Drehgestelle stellen ebenfalls eine Neukonstruktion dar und zeichnen sich durch extra angesetzte Achslagerdeckel, Bremsbacken in Laufebene der Räder, extra angesetzte Achsbremsgestänge und der extra angesetzten Bremsanlage im Mittelteil des Wagens aus. Am Modell finden sich aber noch weitere Details, wie die extra angesetzten Griffstangen bei der Bühne oder die Halterungen unter den Puffern. Am Fahrzeugrahmen finden sich erhaben dargestellte Rungenhalterungen, der Zettelkasten ist ebenfalls extra angesetzt. Brawa hat bei dieser Konstruktion natürlich eine Kurzkupplungskinematik nach NEM berücksichtigt. Die Lackierung der Modelle orientiert sich anhand der konzipierten Bauteile, aufwendiger ist dabei die Bedruckung. Diese ist gut lesbar, gut deckend und vollständig aufgetragen. Der aktuelle UVP des Flachwagens beträgt € 56,90.


Brawa 47234 – CSD Pae

Modelle der ehemaligen Ostblockstaaten sind leider dünn gesäht, erfreulich werden auch solche Modellausführungen vermehrt umgesetzt. Brawa hat von diesem Wagentyp einen Epoche III-Wagen der CSD aufgelegt, der als Pae 3-14115 beschriftet ist und mit dem RIV-Emblem auch international einsetzbar ist. Im Revisionsraster stehen die Angaben REV Dc 25.02.56.


Brawa 47237 – DR Rm-z

Dieser Artikel verkörpert einen mit Computernummer angeschriebenen Flachwagen der DR als Epoche IV-Fahrzeug. Der Wagen ist mit der Betriebsnummer 21 50 381 1 122-9 und der Gattungsbezeichnung Rm-z beschriftet, auch dieser ist international einsetzbar. Die Revisionsanschriften des DR-Wagens lauten auf REV Ebw 16.10.74.