ESU 36470 / 36473 / 36474 / 36475 – DB-Rotlinge (n-Wagen)

Die Deutsche Bundesbahn beschaffte für den Einsatz im Nahverkehr und zur Verstärkung von Schnellzügen zwischen 1959 und 1977 insgesamt mehr als 4.800 Wagen in drei Grundrissformen: Reine 2. Klasse Wagen, Wagen 1./2. Klasse sowie Steuerwagen mit Gepäckabteil und 2. Klasse-Großraumabteil. Dieser Wagenfamilie wurde das Nebengattungskennzeichen „n“ zugewiesen, weshalb die Fahrzeuge auch unter dem Begriff n-Wagen geführt werden. Ein Prototypwagen besaß bereits den Spitznamen „Silberlinge“, weil die nicht lackierte Außenhaut mit dem gebürsteten Pfauenaugenmuster silbern zur Geltung kam. Der Verzicht auf eine Lackierung reduzierte das Gewicht der Wagen um ca. zwei Tonnen. Mit einem Gesamtgewicht zwischen 27 und 30 Tonnen waren beispielsweise die Zweite-Klasse-Wagen mindestens um fünf Tonnen leichter (im Vergleich zu den Vorkriegsbauarten von 1936). Der zunächst eingebaute Achsgenerator vom Typ D 62 beschränkte die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h. Die lauftechnisch zulässigen 140 km/h durften mit einer anderen Achsgenerator-Bauart oder von den elektrisch vom Triebfahrzeug versorgten Wagen gefahren werden. Die DB beschaffte 1969 insgesamt 180 Exemplare der Bauart Bnrzb 724, die im Katastrophenfall einfach zu Lazarettwagen umgerüstet werden konnten. Markanter Unterscheid zu den zuvor gefertigen Wagen war der nahezu senkrechte Dachabschluß („Steildach“). Die ersten Steuerwagen besaßen am Führerstandsende eine Übergangsmöglichkeit zum nächsten Wagen, weshalb der Lokführer rechts des Ganges in einem zugigen kleinen Raum (sog. „Hasenkasten“) saß. Ab 1972 erhielt die DB Steuerwagen mit dem modernen „Karlsruher Kopf“. um den Nahverkehr attraktiver zu gestalten, ließ die DB ab 1984 mehrere Garnituren innen modernisieren und außen in Kieselgrau-Orange lackieren. Sie wurden mit einer passend gestylten 218 unter dem Produktnahmen City-Bahn im S-Bahn-Verkehr rund um Köln vermarktet. Der Erfolg des Produkts bewog die DB, ab 1990 weitere Wagen durch neu bezogene Sitze, geänderte Gepäckablagen und einer neuen Außenlackierung zu modernisieren. Es entstand eine Vielzahl unterschiedlicher Varianten der als Re-Design-Wagen bezeichneten Typen. Als neue Lackierung trat dabei die Farbkombination Minttürkis-Lichtgrau in Erscheinung. Ab 1993 erhielt die DB eine neue Steuerwagenbauart, bekannt als „Wittenberger Kopf“ und in Anlehnung an die Kopfform des DB-Triebwagen VT 628 angelehnt. Obwohl größere Bestände durch die Beschaffung neuer Triebwagen arbeitslos wurden, sind die n-Wagen auch 60 Jahre nach der Indienststellung noch immer im täglichen Einsatz in Deutschland anzutreffen.

Die Wagen der Gattung Bnrz 451.4

Mitte der 1990er-Jahre nahm die Deutsche Bahn AG auch die „Silberlinge“ der Bauart Bnr(z) 725 in ihr Umbauprogramm auf und ließ die gut dreißig Jahre alten Nahverkehrswagen in moderne RegionalBahnWagen umbauen.

Wie schon bei den anderen Bauarten bekamen sowohl bahneigene wie auch private Werkstätten die Aufträge zur Umgestaltung. Die Bnr(z) 725 wurden mit den Inneneinrichtungen der italienischen Firma Officine Ferro viarie Veronesi (OFV) und der DB Medien ausgestattet. Außerdem wurde bei einigen Wagen ein am Ende liegender Fahrgastraum in einen Mehrzweckraum mit Klappsitzen umgewandelt.

Nach dem Umbau wurden die Wagen als Bauart Bnr(dz) 451 geführt. Wagen
ohne Mehrzweckraum behielten ihre ursprüngliche Nummer. Fahrzeuge mit Mehrzweckraum wurden als Bnrd(z) 451.9 mit den Nummern 50 80 84-34 000-1, 34 100-9 ff und 50 80 84-35 001-8 ff in den Bestand eingereiht.

Die Wagen bekamen bis 1997 einen Anstrich mit graubraunen Laufwerken und Untergestellen. Der Kasten und die Waschkante am Dach wurden hellgrau lackiert, das Dach selbst war dunkler. Das durchgängige Fensterband setzte sich türkisfarben vom Kasten ab. Es wurde unten von einem pastelltürkis –
Wagennummer, das Gattungszeichen und die Bauartnummer waren auf dem Langträger angeschrieben. Das rote DB-Emblem befand sich ganz links auf der Brüstung.

Ab 1997 änderte die Deutsche Bahn ihr Farbkonzept und ließ die Wagen nach ihrem Umbau oder bei den turnusmäßigen Untersuchungen umlackieren. Nun wurden die Untergestelle und Laufwerke schwarz lackiert. Der Kasten bekam einen verkehrsroten Anstrich. Die Türen und der Absetzstreifen zwischen dem roten Kasten und dem dunkelgrauen Langträger sind hellgrau. Die Anschriften und das DB-Logo kamen wieder an die gleichen Positionen wie vorher. Inzwischen wurden die DB-Logos wieder aus dem hellen Absetzstreifen entfernt und durch die Aufschrift „REGIO DB“ ersetzt. Wagen mit einem Mehrzweckraum sind von außen durch ein weiße s Fahrrad-Piktogramm auf der Brüstung zu erkennen.

Die Wagen der Gattung ABnr(z) 418

Das Umbauprogramm der Deutschen Bundesbahn, mit dem sie ihre alten, aus den 1950er- und 1960er-Jahren stammenden Nahverkehrswagen, die sogenannten „Silberlinge“, auf den neuesten technischen Stand brachte, waren so umfangreich, dass es in den bahneigenen Ausbesserungswerken nicht bewältigt werden konnte. Deshalb vergab die Bahn in den 1990er-Jahren auch Umbauaufträge an Industriebetriebe. Dabei wurden aber nicht nur deutsche Unternehmen berücksichtigt, sondern es gingen auch Aufträge ins Ausland. Zu diesen Betrieben gehörte unter anderem auch die italienische Firma Officine Ferroviarie Veronesi (OFV), die unterschiedliche „Silberling“ Bauarten aufarbeitete und den Innenraum mit dem von OFV entworfenen Design einrichtete.

Zu den umgebauten Wagen gehörten auch die gemischtklassigen und scheibengebremsten ABnrz 704, die ab 1995 in Güterzügen nach Verona überführt wurden und das Werk als RegionalBahn-Wagen der Bauart ABnrz 418 Richtung Deutschland wieder verließen.

Nachdem der reguläre Umbau bei OFV beendet war, wurden die CityBahn-Wagen der Bauart ABnrz 400, die Mitte der 1980er-Jahre aus Silberlingen entstanden waren, ein zweites Mal modernisiert und in die Bauart ABnrz 418 überführt. Außer Wagen mit OFV-Design gibt es auch ABnrz 418, die nach dem Design der DB-Medien eingerichtet sind.

Nach ihrem Umbau bekamen die ersten Wagen einen Anstrich mit graubraunem Laufwerk und Untergestell. Der Wagenkasten und das Dach wurden hellgrau lackiert. Das Fensterband war türkisfarben. Ein hellgrüner Streifen bildete den Übergang zur hellgrauen Brüstung. Die Anschriften waren graubraun oder weiß. Nummer, Gattungszeichen und Bauartnummer waren auf dem Langträger angeschrieben. Das DB-Logo befand sich ganz links auf der Brüstung. Der 1.-Klasse-Kennstreifen war bei einigen Wagen über den Fenstern auf der Seitenwand, andere trugen ihn auf der Dachrundung. Später umgebaute ABnrz 418 bekamen einen roten Wagenkasten und ein graues Dach. Das Laufwerk und das Untergestell sind schwarz. Der Wagenkasten wird durch einen hellgrauen Streifen vom dunkelgrauen Langträger getrennt. Die Türen sind ebenfalls hellgrau. Die Anschriften sind alle auf dem Langträger, nur das DB-Logo befindet sich links im Absetzstreifen. 2009 waren alle ABnrz 418 verkehrsrot, grau-türkisfarbene Wagen gab es keine mehr.

Die Wagen der Gattung Bnr(b)dzf 483 – RegionalBahn-Wagen 2. Klasse mit Führerstand

Das Raw Wittenberge entwickelte Anfang der 1990er-Jahre einen neuen Führerstand für RegionalBahnSteuerwagen, der sich weitgehend an den in der Baureihe 111 eingebauten DB-Einheitsführerstand anlehnt. Diese Entwicklung war notwendig, weil mit den bisher in Steuerwagen verwendeten Führertischen entweder nur Diesel- oder nur E-Loks bedient werden konnten. Musste ein Steuerwagen für die jeweils andere Traktionsart genutzt werden, war ein mehrstündiger Umbau des Führertischs notwendig.

Dieser Umbau wird durch den neuen Steuertisch vermieden, mit dem sowohl Diesel- als auch E-Loks gesteuert werden können. Bei ersten Erprobungen bewährte sich der Steuerkopf, sodass er in zahlreiche alte Steuerwagen-Bauarten, aber auch in normale Nahverkehrswagen der Bauarten Bn 719/720, Bmh 721 und Bnrz 725 eingebaut wurde.

Die umgebauten Wagen wurden in die Bauarten Bn(rb)d(z)f 479 bis 483 oder 488 eingeordnet,

Die zuerst umgebauten Wagen bekamen noch den zweifarbigen Anstrich, der in den 1990er-Jahren für RegionalBahnWagen vorgesehen war. Der Kasten wurde hellgrau lackiert. Den Fensterbereich umfasste ein türkisfarbener Streifen, der unten mit einem helleren Streifen abgesetzt war. Der Langträger und der untere Bereich des Dachs wurden hellgrau lackiert. Die Aggregate unterhalb der Langträger und die Laufwerke wurden graubraun gestrichen.

Wagennummern und Gattungszeichen waren dunkelgrau auf den Langträgern angeschrieben. Das rote DB-Emblem war am Wagenende ohne Führerraum auf der Brüstung aufgeklebt. Die Klassenanschriften im Fensterband waren in Weiß angebracht.

Ab 1997 wurden die Wagen mit einem verkehrsroten Wagenkasten ausgeliefert. Die Türen und ein Streifen über den Langträgern setzen sich hellgrau davon ab. Langträger und Dächer sind dunkelgrau lackiert. Dieser graue Anstrich reicht bis über die Stirnfenster des Führerraums und das obere Spitzenlicht herab. Die unterflur aufgehängten Aggregate und die Laufwerke erhielten einen schwarzen Anstrich. Sämtliche Anschriften wurden in Hellgrau angebracht. Das DB-Logo befindet sich im grauen Absetzstreifen auf der linken Wagenseite. Der Mehrzweckraum ist von außen am weißen Fahrradpiktogramm unter den Fenstern erkennbar. Inzwischen wurde das DB-Logo durch den Schriftzug „DB Regio“ abgelöst, der unter den Fenstern des mittleren Fahrgastraums aufgeklebt.


Modellvorstellung

ESU hat die n-Wagenserie erstmals zur IMA in Göppingen vorgestellt und bereits wenige Wochen danach an den Fachhandel ausgeliefert. Die Modellankündigung selbst erfolgte im Prospekt ESU-Herbstneuheiten 2019. Darin sind gleich mehrere Modellausführungen gelistet, wobei es vom 2. Klassewagen ein weiteres Modell gibt.

Die Auslieferung der Wagen erfolgt in einer gefälligen Kartonverpackung. In diese ist eine zweiteilige Blisterverpackung eingeschoben. Das Modell liegt in einer fix vorgefertigten Plastikform. Der Wagen wird zusätzlich noch durch eine hauchdünne Folie geschützt.  An der Unterseite der Blisterverpackung ist noch ein Styroporstreifen eingelegt. Dem Modell liegt ein Zurüstbeutel bei, in welchem die Kupplungen, Bremsschläuche, Zughaken, Heizkupplungen udgl. beigelegt sind. Mit geliefert wird auch eine ausführliche und bebilderte Betriebsanleitung.

Das Wagenmodell ist vollständig aus Kunststoff gefertigt. Die Modellumsetzung entspricht dem heutigen Stand der Technik. Verschiedene frei stehende Fahrzeugteile sind erhaben dargestellt oder am Modell extra angesetzt. Das Wagendach verfügt über fein linierte Dachübergänge (Schweißnähte) und dezent nachgebildete Dachlüfter. Die Seitenwände sind am Fahrzeugende zwischen dem ersten (WC-Fenster) und zweiten Fenster gleicht verjüngt. Am Fahrzeugkasten sind feine Gravuren, insbesonders an den Einstiegen zu erkennen. Die Fenstereinsätze sitzen paßgenau und weisen dezent erhabene Nieten auf. In den Einstiegsbereichen sind feine Ätzteile als Trittroste eingesetzt, die einen freien Durchblick aufweisen. Ätzteile wurden auch bei den Verschiebertritten verwendet. ESU wählte bei seinen Erstmodellen die Ausführung mit noch vorhandenen Verschieberauftritten und darüber befindlicher Griffstange. Der Blick auf den Wagenboden bietet ein ähnliches Bild. Dieser ist komplett nachgebildet und verfügt über mehrere Aggregatgruppen, Luftbehälter und viele Leitungsbahnen. Die Drehgestelle sind gut durchkonstruiert. Die Wagen sind natürlich mit einer Kurzkupplungskulisse ausgestattet. Bei den Wagenübergängen sind gefederte Faltenbalge eingesetzt. Die Wagenübergänge sind fein gravierte Jalousien mit kleinen Fensterluken zu sehen. Die Neukonstruktion ist zum nachträglichen Einbau einer Innenbeleuchtung vorbereitet.

Achtung – wichtiger Hinweis

Die Neukonstruierten Modelle wurden natürlich einem Fahrtest unterzogen. Alle drei Wagen wurden zu einem Wendezug gekuppelt. Als Kupplungen dienten die Roco-Kurzkupplung und die Fleischmann-Profikupplung. Schon beim Kuppeln der Wagen kam die Ernüchterung, daß zwischen den Fahrzeugen ein Abstand von bis zu vier Millimeter existiert!

Da es im Vorfeld schon Fahrversuche mit den Silberlingen gab, wurde auf eine Probefahrt im geschobenen Zustand verzichtet und sogleich auf den gezogenen Betriebszustand übergegangen. Auch hier entgleiste wieder der zweite und der dritte Wagen. Dies führte gleich zur Beendung der Probefahrt und zum Einpacken der Modelle.


Bilder 36470

Das Modell stellt einen Nahverkehrswagen der 2. Klasse der DB AG dar. Er ist mit der Wagennummer 50 80 22-34 112-9 mit dem Halterkürzel D-DB und der Gattungsbezeichnung Bnrz 451.4 beschriftet. Der 140 km/h schnelle Nahverkehrswagen ist in Stuttgart bei der DB Regio  AG Baden-Württemberg beheimatet. Die Revisionsanschriften weisen die Angaben Unt WWX 27.10.10 auf. Das Modell ist zum UVP von € 69,90 erhältlich.


Bilder 36473

Unter dieser Artikelnummer erschien der 1. und 2. Klasse Nahverkehrswagen mit der Gattungsbezeichnung ABnrz 418.4 in verkehrsroter und lichtgrauer Lackierung. Er erhielt die Wagennummer 50 80 31-34 074-0 und die Untersuchungsdaten Unt WWX 30.11.10 aufgedruckt. Der Wagen gehört der DB Zugbus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH mit Heimatbahnhof Ulm. Der UVP des Modells beträgt € 69,90.


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Beim Steuerwagen kommt zuerst die Ausführung nach dem sog. „Wittenberger Kopf“ in den Fachhandel. Die Kopfform fällt durch eine geänderte Ausführung der Seitenwände und eine abgerundete Form auf. Am Fahrzeugkopf sind die beiden Scheibenwischer als eigene Teile eingesetzt, zudem finden sich bereits werkseitig Griffe und UIC-Dosen montiert. Die aufgedruckten Fahrzeuganschriften bestehen aus dem Halterkürzel D-DB, der Wagennummer 50 80 80-35 188-7, der Gattungsbezeichnung Bnrdzf 483.1 und den Revisionsdaten Unt WWX 21.12.10. Der Wagen ist wiederum in Stuttgart stationiert. Der UVP von € 124,90 ist zwar happig, dafür ist das Modell mit einem Decoder ausgestattet. Der Wagen wird werkseitig mit einer LED-Innenbeleuchtung ausgeliefert und hat einen weiß-/roten Lichtwechsel.


Bilder 36475

ESU erweitert die verkehrsrote Wagenserie der n-Wagen um die Wagengattung Bnrz 450.3, der mit der Wagennummer 50 80 22-35 927-9 verfügbar ist und durch die aufgedruckten Anschriften auch zu den vorhergehenden Wagen paßt. Der Bnrz 450.3 gehört zum DB Zugbus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH mit Heimatbahnhof Ulm. Im Revisionsraster stehen die Angaben Unt. WWX 21.10.09.


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