Roco 73820: DB 221 103-4

Der große Erfolg der Großdiesellokomotiven der Baureihe V 200 bewog die Deutsche Bundesbahn zur Weiterbeschaffung dieser Serie von 50 Lokomotiven in den Jahren 1962 bis 1965 bei Krauss-Maffei. Die Lokomotiven änderten ihr Aussehen nur geringfügig und waren leistungsmäßig stärker, weil zwei Aggregate mit jeweils 1.350 PS Verwendung fanden. Die Höchstgeschwindigkeit wurde beibehalten. Die Lokomotiven der Baureihe V 200.1 kamen im schnellen und schweren Personenzugdienst auf der Allgäubahn sowie im Schwarzwald zum Einsatz. Das Einsatzende erfolgte 1987/88. Einige Lokomotiven sind bis heute der Nachwelt erhalten geblieben.


Modellvorstellung

Es sind mittlerweile fast acht Jahre verstrichen, als Roco erstmals nach seinem Erfolgsmodell der DB-Baureihe V 200 die leistungstärkere V 200.1 als H0-Modell ins Sortiment nahm. Damals war die Neukonstruktion noch als Okkasion zu bekommen, mittlerweile wurde die Ausführung technisch angepaßt. Die aktuelle Herbstneuheit 2017 wird unter der Artikelnummer 73820 zum UVP von € 169,– als Gleichstrommodell gefertigt. Die Sound-Versionen gelangen mit den Artikelnummern 73821 (Gleichstrom, UVP € 239,–) bzw. 79821 (Wechselstrom, UVP € 239,–) in die Fachgeschäfte.

Verpackung

Das wieder verfügbare Modell wird in der neuen, robosten Roco-Kartonverpackung ausgeliefert. Das Modell ist in Folien gehüllt und liegt dort in einer Schutzhaube für das Dach im Schaumstoff in der paßgenauen Ausnehmung. Zum Lieferumfang gehören die Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt und ein Zurüstbeutel. Der Zurüstbeutel enthält die geschlossenen Frontschützen, die Roco-Kurzkupplungen sowie Bremsschläuche und die Heizkupplung für die Dampfheizung.

Technik

Die jüngere Fahrzeugkonstruktion der Baureihe V 200.1/221 der DB basiert im wesentlich auf dem Vorgängermodell, wobei der Hersteller geringe Modifikationen vornahm. Das Lokhäuse ist auf dem Metallrahmen und in die umlaufende Rahmenverkleidung hineingeklippst. Das herunterziehen der Pufferbrust gibt einen Spalt frei, bei dem durch Hinzuziehen der Fingernägel das Ausklippsen der seitlichen Rastverbindungen möglich wird und das technische Innenleben freigelegt wird. Die an der Lokunterseite sichtbaren 2 x vier Kreuzschrauben haben andere Funktionen.

Im Zinkdruckguß-Rahmen ist ein fünfpoliger Motor mit zwei großen Schwungmasse eingelegt. Über beidseitige Kardanwellen und Stirnrad-/Schneckengetriebe erfolgt der Antrieb auf die vier Achsen, von denen die vierte Achse mit Haftreifen bestückt ist.

Roco hat sein aktuelles Modell der DB-Großdiesellok technisch überarbeitet und mit einer 16poligen Schnittstelle (PluX16) nachgerüstet. Die ersten Modelle waren noch mit der Schnittstelle nach NEM 652 ausgeführt. Gegenüber einem jüngsten Mitbewerbermodell legt Roco bei der Modellausführung immer noch auf korrekte Nachbildung und Funktionalität wert, indem die kurzkupplungsgeführte Kulisse in der starren Frontschütze integriert ist.

Fahrverhalten

Die Neuauflage der Baureihe 221 weist ein Eigengewicht von 479 Gramm auf. Die Lok zeichnet sich durch einen taumelfreien Lauf aus. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 150 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. sieben % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtung des um 30 % höheren Wertes – um ca. 23 % zu niedrig.

Optik

Die korrekt wiedergegebene Optik der runden Kopfform ist das Um-und-Auf des Modells, die auch entsprechend nachgebildet ist. Roco liefert sein Modell bereits fertig zugerüstet aus und wendet bei den Griffstangen stabile Materialen aus Metall an.

Für die typische Kopfform gehört auch die korrekte Lage der Zierlinien. Die Seitenwände sowie die Dachpartie sind korrekt nachgebildet, wobei bei diesem Modell eher zarte Gravuren zu sehen sind. Die Doppellampen mit den feinen Lampenringen ragen dezent aus der Kopfform, sämtliche weitere Klappen bzw. Klappdeckel sind hervorragend wiedergegeben. Die Scheibenwischer sind im Modell als eigens gefertigte Teile extra eingesetzt. Die Führerstandsfenster sitzen paßgenau in der Gehäuseform und erlauben einen Blick in die nachgebildeten, jedoch führerlosen Führerstände.

Das Dach weist alle Detaillierungen auf. Zarte Nietreihen umgeben die kleinen Luken. Die großen Dachlüfter sind nur nachempfunden. Ddie Kranhaken sind erhaben dargestellt, ebenso die Auspuffanlagen.

Farbgebung und Beschriftung

Die Lackierung ist tadellos. Der obere Farbübergänge ist durch erhabene, silber lackierte Zierlinie unterbrochen, die untere ist flächenbündig. Alle Anschriften sind sauber und gut lesbar aufgedruckt. Die Lok gehört zum Bw Gels-Bismarck bzw. zur BD Essen. Das Revisionsdatum lautet auf REV Nür 13.03.74.

Beleuchtung

Das Modell ist mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet. Wartungsarme, weiße und rote LEDs dienen der Darstellung des dreibegriffigen Spitzen- bzw. zweibegriffigen Schlusslichtes.


Bilder