Roco 73434 / 73438 / 73364 / 73406 / 70407 – Lokomotion 151 / DB 151 / Railpool 151 / Erzpendel-151er

Die Deutsche Bundesbahn verfügte zur Abwicklung des schweren Güterverkehres in Deutschland über die 194 Lokomotiven der sechsachsigen Baureihe 150. Die Einheitslokomotiven wurden zwischen 1957 und 1973 in mehreren Baulosen in Dienst gestellt, die eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h aufwiesen und eine Dauerleistung von 4.410 kW erbrachten. Als Hersteller traten die Firmen Henschel/BBC, Krauss-Maffei/Siemens und Krupp/AEG auf.

Das steigende Verkehrsaufkommen einerseits sowie die bessere Ausnützung der Zuglasten andererseits führten zu einer Folgebeschaffung einer weiteren, sechsachsigen Loktype, die als Baureihe 151 zwischen 1972 und 1978 von ebendiesen Herstellern mit 170 Exemplaren gefertigt und der DB übergeben wurden. Gegenüber der Vorgängertype wurde bei dieser Fahrzeugkonstruktion die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h angehoben und die Dauerleistung auf knapp 6 MW erhöht, wobei hier im wesentlichen bereits auf bewährte Komponenten wie die seit Jahren erprobten Fahrmotoren der Baureihen 110, 139 und 140 zurückgegriffen wurde.

Die höhere Leistungsfähigkeit der BR 151 war u. a. notwendig, um den neuen Anforderungen des Betriebes, der befördernden Wirtschaft sowie der Verkehrspolitik gerecht zu werden. Laufende Beanstandungen im höheren Leistungssegment bzw. daraus resultierende mechanische Schäden bei der Baureihe 150 forcierten die Umsetzung maßgeblich. Vorgesehen war die Beförderung von Schnellgüterzügen von 1.000 t mit 120 km/h, Eilgüterzüge von 1.200 t mit 100 km/h und Durchgangsgüterzüge mit 2.000 t bei 80 km/h auf Strecken mit max. 5 Promille Neigung.

Die Ursprungslackierung der 151 bestand aus den Farben Chromoxydgrün für den Fahrzeugkasten sowie Schwarz für den Rahmen und das Laufwerk. 1974 wurde das neue Farbschemas ozeanblau/beige einführt. Als erste Vertreterinnen traten die 151 073 bzw. ab der 151 076 in dieser Lackierungsvariante in Erscheinung. Die orientrote Farbgebung mit Lätzchen an der Fahrzeugfront kam erstmals im März 1990 bei der 151 021 zur Anwendung, ab 1997 erfolgten dann die Umlackierungen in verkehrsroter Farbe mit Lichtbalken an der Fahrzeugfront.

Im neuen Jahrtausend wurden Güterzuglokomotiven neuerer Bauart in Dienst gestellt, womit die Sechsachser der DB zunehmend arbeitslos wurden. Da beim DB-Konzern zwischenzeitlich die Vernunft eingekehrt ist, Loks zu verkaufen anstatt zu verschrotten, wurden eine Vielzahl an 151 bereits an private EVU veräußert, u. a. auch an Lokomotion.


Roco hat bereits verschiedene Ausführungen seiner überarbeiteten 151 aufgelegt. Als Ergänzung zum bisherigen Programm folgen nun die Fahrzeuge des EVU Lokomotion. Die blau gestreifte 151 056 gelangt bei Roco unter der Artikelnummer 73434 (Gleichstrom-Version, neuer UVP € 199,–) in den Fachhandel. Als weitere Modellvariante sind die Soundausführung unter der Artikelnummern (73435 – Gleichstrom und 79435 – Wechselstrom) zu nennen. Die Modelle sind für je € 269,– zu haben.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der mit einer Schaumstoffeinlage versehenen Kartonverpackung. Die auf das Gehäuse gesetzte Plastikhaube schützt das Modell vor allfälligen Transportschäden der werkseitig montierten Anbauteile. Ein einfacher Papierstreifen zwischen den aus Metall gefertigten Scheibenwischern und der Stirnscheiben aus Kunststoff dient als weiterer Transportschutz, um zu vermeiden, dass die Fenster infolge von Scheuerungen erblinden. Mitgeliefert werden eine Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt und zwei Zurüstbeutel.

Technik

Zum technischen Innenleben gibt es zur Neukonstruktion wenig neues zu berichten. Das Gehäuse lässt sich durch einfaches Auseinanderspreitzen nach oben abziehen. Der Mittelmotor mit den beiden großen Schwungmassen ist im Metallrahmen gelagert und treibt das Modell via Kardanwellen und Stirnrad-/Schneckengetriebe auf alle sechs Achsen an. Die Stromabnahme erfolgt über alle Achsen. Die jeweils äußerste Achse ist mit zwei Haftreifen bestückt. Die Platine erstreckt sich entlang des gesamten Maschinenraumes und verdeckt die Antriebskomponenten. Für den Digitalbetrieb ist in der Platine eine 22polige PluX22-Schnittstelle integriert, zusätzlich finden sich noch auf der Platine zwei Kippschalter für unterschiedliche Einstellungen der Stirn- und Schlußbeleuchtung. Eine Neuerung zur früheren Ausführung der BR 151 aus dem Röwa-/Roco-Programm findet sich in der Berücksichtigung einer Kurzkupplungskulisse nach NEM 362.

Fahreigenschaften

Die orientrote 151 zeichnet sich durch ruhiges Fahrverhalten aus. Das Modell hat ein Gewicht von 506 Gramm. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergeben einen umgerechneten Wert von ca. 144 km/h. Dieser ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 20 % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert (+ 30 %) um ca. 10 % zu niedrig.

Optik

Das Vorbild ist durch einige charakteristische Grundzüge gekennzeichnet, bei denen es gilt, diese optimal im Modell umzusetzen. Zur ersten Herausforderung zählt eindeutig die vorbildgerechte Modellierung der mehrfach rundlichen Fahrzeugfront. Inwieweit diese korrekt umgesetzt wird, lässt sich mit freiem Auge nicht klären, subjektiv betrachtet wirkt der obere Teil zu kantig, ansonsten ist die Stirnfront korrekt umgesetzt.

Die Betrachtung findet seine Fortsetzung am nach innen versetzten, trapezformigen Rahmen und der drei Mittelhauben, die durch die zwei Sicken markant in Erscheinung treten. Die Übergange der Mittelhauben sind farblich schwarz dargestellt und weisen nur fühlbare Gravuren auf. Die äußeren tragen sauber gravierte Lüftergitter der Bauart Klatte, die Mittelhaube ist mir vier Seitenfenstern versehen, die einen Einblick in den Maschinenraum gewähren. Beim Modell selbst ist dahinter ein im eher sehr flachen Halbrelief auf dem Metallrahmen eingestecktes Plastikteil platziert, welches die sichtbaren Maschinenraumteile nachzeichnet.

Die Führerstandstüren sind mit freistehenden Griffstangen versehen, die im Modell korrekt umgesetzt wurden. Die beiden, unteren Trittstufen fehlen gegenüber früherer Auslieferungen nicht mehr und sind am Drehgestellrahmen werkseitig montiert. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Drehgestellblenden dreidimensional durchgebildet sind.

Das Lokdach wurde bei der neuen 151 ebenfalls einer Überarbeitung unterzogen, die dem Vorbild sehr nahe kommt. Die Dachleitungen und Isolatoren sind allesamt miteinader verbunden. Neu sind die extra eingesetzten Trittroste oder die beiden Lüftergitter in unmittelbarer Nähe zu den Stromabnehmern. Diese sind als feine Ätzteile ausgeführt, positiv fällt dabei auf, dass die Löcher hierfür nicht rund ausgeführt sind.

Bedruckung und Lackierung

Die Bedruckung des Zebra-Designs ist natürlich aufwendig. Das Muster ist am Lokkasten sauber und nach einem Abgleich mit Vorbildaufnahmen korrekt aufgetragen. Die Bedruckung des Modelles ist deckend und unter der Lupe anstandslos lesbar. Die Lok mit der vollständigen Betriebsnummer 91 80 6151 056-9 D-LM hat das Revisionsdatum LDX 31.12.14.

Beleuchtung

Das Modell verfügt über LED-Lichtkörper. Die Spitzenbeleuchtung besteht aus drei warmweiße LED-Lampen, das Schlusslicht wird mittels zwei roten LEDs dargestellt, welche richtungsabhängig leuchten.


Verwandte Modelle

Roco 73410/73411 – DB 151 orientrot


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Modellvorstellung 73438

Die hohe Beliebtheit sowie auch der Bekanntheitsgrad der Lokomotion 151 ist Grund genug für die Bergheimer, nach der blauen 151 auch die zweite 151 mit dem grünen Fächerband zu fertigen. Die 151 074 ist das bisher einzige Fahrzeug in diesem Erscheinungsbild und hebt sich somit vom bekannten blauen oder roten sowie blau/roten Zebrastreifen ab. Das Modell orientiert sich bis auf eine Kleinigkeit am Vorbild, indem die am Modell eingesetzte Funkantenne nicht vorbildgerecht ist. Die Lok trägt die vollständige Betriebsnummer 91 80 6151 074-2 und das Halterkürzel D-LM. Das Modell entspricht dem Ablieferungszustand aus dem Werk Dessau nach der Umlackierung. Dies ist anhand der Revisionsanschriften Unt. LD X 13.02.15 ersichtlich. Roco liefert den Sechsachser in der neuen und stabileren Kartonverpackung aus. Das Gleichstrommodell ohne Sound wird unter der Artikel 73438 zum UVP von € 209,– angeboten. Die teuere Soundversion ist zum UVP von € 279,– unter den Artikelnummern 73439 (Gleichstromausführung) bzw. 79439 (Wechselstromausführung) erhältlich.

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Modellvorstellung 73364 – DB 151 036-1

Es ist verwunderlich, daß die wohl interessantesten Modelle einer Fahrzeugepoche nicht gleich zum Zeitpunkt der Neukonstruktion bzw. Überarbeitung einer Konstruktion aufgelegt werden. Freunde der Epoche IV bzw. der grünen DB-Loks werden sich an der Auslieferung dieser Farb- und Beschriftungsvariante von Roco sicherlich sehr freuen, ist am Modell anstatt des weißen DB-Keks die runde, orientrote Ausführung angebracht. Auch dieses Design fällt in die sogenannte Übergangsära von der Einführung der Produktfarben bis zur Gründung der DB AG dar.

Roco hat das Modell der grünen 151 036-1 in drei Ausführungen produziert. Im Handel verfügbar sind die Ausführungen als Gleichstrom-Modell ohne Loksound – analoge Ausführung – mit der Artikelnummer 73364 zum UVP von € 214,90, dann die Ausführung im gleichen Stromsystem mit Loksound – Artikelnummer 73365 – sowie für die Wechselstrom-Modellbahner die Ausführung im Dreileiter-Betrieb – Artikelnummer 79365. Der UVP der beiden Soundloks beträgt jeweils € 299,90, wobei zum Loksound auch verschiedene Beleuchtungsspiele wie schaltbarer Führerstandsbeleuchung und ähnliches mitgeliefert wird.

Die technischen Eigenschaften der aktuellen Neuauflage entsprechen ansonsten den obigen Angaben. Das ausgelieferte Modell ist wie eingangs schon erwähnt, mit der Betriebsnummer 151 036-1 bedruckt. Die Lok ist beim Bw Nürnberg 2 bzw. der BD Nürnberg beheimatet. REV MF X 13.11.91 sind die Angaben, welche im Revisionsraster enthalten sind.


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Modellvorstellung 73406 – Railpool 151 062-7

Die Firmengruppe Fleischmann/Roco hat sich exklusiv die Nachbildung der Railpool 151 gesichert. Nachdem das Modell in der Baugröße N von Fleischmann schon längst lieferbar ist, folgte einige Wochen/Monate später die Version des Roco-Modells. Das Modell ist silbern lackiert und verfügt über den markanten, hellblauen Querstreifen am Führerstand 1 sowie eine umbragrau lackierte Einfassung der Frontfenster. Das Modell trägt natürlich aktuelle Anschriften der Epoche VI, dazu zählen die vollständige Betriebsnummer 91 80 6151 062-7 und die Halterkennung D-Rpool. Im Revisionsraster stehen die Angaben REV LDX 10.07.19, außerdem findet sich ein Design-Hinweis auf Loc & More. Roco fertigt das Modell als Gleichstrom-Modell ohne Loksound zum UVP von € 214,90. Die Soundversionen für Gleichstrom (Artikelnummer 73407) und für Wechselstrom (79407) kosten jeweils € 299,90.


Modellvorstellung 70407 – Doppelset DB 151

Der Salzburger Hersteller überraschte diesmal im Neuheitenprogramm 2024 mit einem besonderen Set, und zwar zwei Loks der Baureihe 151, welche gemeinsam im Erzpendelverkehr Verwendung fanden. Derartige Tandempaare waren nicht nur im Ruhrgebiet ins Saarland unterwegs, sondern fuhren täglich mit schweren Erzzügen von Deutschland zur VOEST Alpine in Linz. Das besondere an diesen 151er war die eingebaute Automatische Kupplung, ungefähr 30 derartige Loks waren damit ausgestattet.

Zu dem Einsatz der 151er gibt es auch noch eine Anekdote, für welche mein mittlerweile verstorbener Freund Karl Weigl verantwortlich ist. Karl hatte Anfang der 1990er Jahre, als die Ära der ÖBB-Altbauloks dem Ende entgegen ging, mehrere grüne Doppelbespannungen bei den Lokleitern durchgesetzt und diese Züge ausgiebig fotografiert. Da auch grüne 151er regelmäßig nach Österreich kamen, hatte er sich vom Linzer-LEL die BASA-Nummer vom zuständigen Lokleiter für die 151 im Ruhrgebiet geben lassen und dort von seinem alten Heimatbahnhof Ebensee angerufen. Sein Wunsch war es, daß auf dem Erzzug nach Linz eben zwei grüne 151er bespannt werden sollten, um auch dort ein grünes Doppel zu erleben. Was Karl aber nicht wußte, es gab nie grüne 151er mit einer AK. Somit blieb es beim Wunsch.

Roco überrascht dafür mit zwei motorisierten 151 in ozeanblau/beiger Farbgebung. Das neue Set besteht aus den beiden Lokomotiven 151 094-0 und 151 117-9, die in der Ausführung bzw. Erscheinungsbild der frühen Epoche V ausgeführt sind. An beiden Modellen sind noch zusätzliche Piktogramme angebraucht, die im Zusammenhang mit dem Betrieb mit AK stehen. Jedem Modell liegen drei Zurüstbeutel bei, im großen Beutel sollte die AK beigelegt sein, wiewohl Roco vor gut 20 Jahren eine Serie von Schüttgutwagen der DB damit schon auslieferte. Laut Ersatzteilblatt ist die Mittelpufferkupplung auch Paarweise als eigenes Zurüstteile unter der Artikelnummer 148591 (Preisgruppe 6) erwerbbar.

Die beiden Modelle sind einzeln verpackt und in einer gemeinsamen Blisterverpackung abgelegt. Die Modelle befinden sich in der Kartonverpackung mit Schaumstoffeinsatz. Über das Modell ist eine Plastikhaube gestülpt und stehen auf einem Plastikgleis. Durch die zusätzliche Folie läßt sich das Modell problemlos herausziehen.

Das Doppelset ist für das Zweileiter-Gleichstrom-System unter der Artikelnummer 70407 zum UVP von € 489,90 verfügbar. Dasselbe Set ist auch mit Lokomotiven erhältlich, die mit Digital-Decoder ausgestattet sind. Die Gleichstrom-Variante trägt die Artikelnummer 70408 und weist einen UVP von € 739,90 auf. Die Dreileiter-Wechselstrom-Ausführung ist zum selben UVP unter der Artikelnummer 78408 erhältlich.

Um die beiden Sechsachser nicht einsam und allein auf der Modellbahnanlage einsetzen zu müssen, hat Roco noch zwei Dreiersets mit passenden Selbstentladewagen der Bauart Faalns 150 aufgelegt. Die beiden Sets mit den Artikelnummern 77030 bzw. 77031 sind im Fachhandel zum UVP von jeweils € 97,90 erhältlich. Die Erzbomber hatten in der Regel mindestens 20 derartige Schüttgutwagen im Zugverband.

Exkurs: Es werden die Wagendaten für die beiden Sets der sechsachsigen Erzwagen der Bauart Faals 150 mit Erzladung angeführt. Das Wagenset 77030 besteht aus den Güterwagen 82 80 666 4 278-0, 82 80 666 4 123-8 und 82 80 666 4 263-2. Das Wagenset 77031 besteht aus den Erzwagen 82 80 666 4 259-0, 82 80 666 4 117-0 und 82 80 666 4 271-5. Es liegen Automatikkupplungen der Bauart AK69e bei.

Bilder 70407/1

Das erste Modell ist als 151 094-0 ausgeführt. Die Lok ist beim Bw Hagen 1 der BD Essen beheimatet. Im Revisionsraster stehen die Angaben REV KOPLX 22. 4.87.

Bilder 70407/2

Bei der zweiten Maschine handelt es sich um die 151 117-9 bei gleichen Angaben zur Heimatdienststelle. Dafür lauten die Untersuchungsdaten auf REV KOPLX 23.06.87.