Liliput 133502 – Wittfeld-Akku-Triebwagen der DB

Die Entwicklung von Akku-Triebwagen geht bereits auf die Zeit der Länderbahnen zurück. Die Pfälzischen Eisenbahnen unternahmen bereits 1895 erste Versuche, ihnen folgten die K. Bay. Sts. B. mit der Baureihe MCi ab 1901 und die K. P. E. V ab dem Jahr 1907 mit der Baureihe A 1. Diese Baureihe ist auch als Wittfeld-Akku-Triebwagen bekannt und wurde in 163 Einheiten beschafft. Die Fahrzeuge der ersten Serie hatten zunächst die Achsfolge 1 A + A 1, aus Gewichtsgründen erfolgte später der Umbau zur Achsfolge 2 A + A 2. Die Fahrzeuge gelangten ab 1920 zur Deutschen Reichsbahn und verblieben nach dem Krieg bei der Deutschen Bundesbahn, die die letzten 1950 ausmusterte.

Die Fahrzeuge zeichnen sich durch zwei Fahrzeughälften mit zwei gleich langen Vorbauten aus, die an der Rückseite zusammengekuppelt sind. In den Vorbauten befinden sich die Batterien, die die notwendige Energie für den damals schon umweltfreundlichen Einsatz im Personennahverkehr lieferten. Der Aktionsradius der Akkumulatoren war mit 100 km bzw. 160 km der 4. Lieferserie beschränkt, wobei die Höchstgeschwindigkeit bis zu 60 km/h betrug. Als Hersteller traten die Firmen Breslauer AG, V. d. Zypen & Charlier, Gebr. Gastell und Görlitzer AG im mechanischen Teil bzw. Siemens-Schuckert-Werke, Bergmann Elektrizitätswerke, AEG und BBC beim elektrischen Teil in Erscheinung.


Modellvorstellung

Als weitere Variante in der aktuellen technischen Ausführung folgt der weinrot lackierte Wittfeld-Akku-Triebwagen der DB. Die Modellvariante in Epoche III gelangt unter der Artikelnummer 133502 als Gleichstrommodell bzw. unter der Artikelnummer 133507 als Wechselstrommodell in den Fachhandel. Der UVP wird mit € 395,– bzw. € 460,– für den zweiteiligen Triebwagen angegeben.

Verpackung

Der zweiteilige Triebwagen wird in der bekannten Liliput-Verpackung ausgeliefert. Nach dem Abziehen des Kartonüberzuges ist ein mühsames Herausziehen der passgenauen Plastikverpackung mit aufgesetzter Haube möglich. Die Fahrzeuge liegen getrennt in der Verpackung. Mitgeliefert wird eine Betriebsanleitung und ein Ersatzteilblatt.

Technik

Die technischen Komponenten sind auf beide Fahrzeuge verteilt. Die Fahrzeughälfte A (ETA 180 018a) ist mit dem Fahrzeugantrieb versehen, welcher sich unter dem Vorbau verbirgt. In der zweiten Fahrzeughälfte B (ETA 180 018b) ist unter dem Vorbau Platz für den Lautsprecher. Beide Fahrzeuge verfügen im Dachbereich über je eine Platine. Die 21polige Schnittstelle für den Digitalbetrieb befindet sich in der Fahrzeughälfte B. Das Öffnen der Fahrzeuge ist leichter gesagt als getan. Am Wagenboden finden sich dezente Andeutungen, wo sich die sechs Rastnasen zum Auseinanderspreitzen befinden. Um ein nochmaliges Einrasten zu verhindern, ist es dienlich, sich entsprechende Hilfsmittel zum Einlegen in den Spalt zu bereitzulegen. Aber Achtung auf die feinen Leitungen am Wagenboden, die ggf. beschädigt werden können.

Während bei den ersten Ausführungen des Liliput-Modells die Antriebsanlage noch in der Fahrzeugmitte bzw. im Fahrgastraum untergebracht war, befindet sich diese nunmehr unmittelbar beim Antriebsdrehgestell und besteht aus einem kleinen Motor mit aufgesetzter Schwungmasse und Schnecke, die direkt über die Zahnräder auf die beiden Achsen des Antriebsdrehgestelles der Fahrzeughälfte A wirkt. Die äußerste Achse ist mit Haftreifen bestückt. Für die Stromabnahme dienen beide Antriebsachsen.

Beide Fahrzeughälften sind mittels einer elektrischen, 8poligen Steckverbindung verbunden. Das Verbinden wie Trennen dieser elektrischen Kupplung erfolgt problemlos. Der Triebwagen wird serienmäßig ohne Zusatzkupplung ausgeliefert. Ein Kurzkupplungsschacht mit zentraler, beidseits beweglicher Arretierung kann nachträglich im Drehgestellbereich eingesetzt werden.

Fahrverhalten

Das Modell bringt ca. 189 g auf die Waage. Es läuft seidenweich über die Anlage und entspricht diesbezüglich den Prospektangaben des Herstellers. Obwohl die Vorbildgeschwindigkeit lediglich 60 km/h beträgt, erreicht die Modellgeschwindigkeit den doppelten Wert.

Messungen bei 12 V Gleichstrom weisen nämlich den umgerechneten Wert von ca. 126 km/h aus. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 109  % zu schnell, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 79 % zu hoch.

Optik

Bereits die ersten Modellausführungen waren auf einem hohen Niveau. Das Modell weist sehr viele Detaillierungen auf und zeichnet sich insbesondere durch eine Vielzahl an werkseitig angesetzten Bauteilen aus, die während der Erstauflagen noch als lose Zurüstteile beigelegt waren. Das Modell weist hervorragende Gravuren auf, und zwar am gesamten Fahrzeugteil. Die zahlreichen Ansetzteile in Form von Halte- und/oder Griffstangen, Signalhalterungen, Leitungen wie Trittstufen, aber auch die Sprengwerke im Bereich des Fahrzeugunterbodens werten den Triebwagen markant auf. Gegenüber früheren Auflagen hat Liliput nun auch das Toilettenfenster der zweiten Fahrzeughälfte berücksichtigt.

Farbgebung und Beschriftung

Das gegenständliche Modell des Akku-Triebwagen ETA 180 018a/b ist in der klassischen weinroten Farbgebung für Triebwagen der Deutschen Bundesbahn gehalten. Die Lackierung ist tadellos ausgeführt und wirkt seidenmatt.

Die Bedruckung befindet sich auf dem selben Niveau. Diese ist gut deckend und lupenrein aufgetragen. Der ETA 180 018a entspricht der Gattung AB3. Der ETA 180 018b gehört der Gattung B3tr an. Beide Fahrzeuge tragen das Revisionsdatum 07.11.1955. Als Heimatbahnhof ist der Bahnhof Worms angeschrieben. Am Triebwagen selbst ist am Zuglaufschild die Relation „Worms – Guntersblum“ angeschrieben.

Beleuchtung

Die Spitzen- bzw. die Schlussbeleuchtung wird über je zwei warmweiße bzw. rote LEDs dargestellt, die Fahrtrichtungsabhängig leuchten. Der Fahrgastraum wird ebenfalls mittels LED beleuchtet.


Verwandte Modelle

Liliput 133503 – DRG-Ausführung


Bilder