Roco 73442: Hectorrail 143.059

Die Rc-Familie gehört mit 366 gebauten Maschinen zu den größten Serien, die in Skandinavien bzw. für die SJ gebaut wurden. Die Serie unterteilt sich in verschiedene Subserien, die in Zuge von Folgebeschaffungen laufend verbessert wurden. Die Maschinen fielen optisch durch ihre Bullaugen auf, waren mit einer Thyristorsteuerung ausgestattet und waren durch die Vielfachsteuerung auch betrieblich günstig einsetzbar.

Die frühezeitige Liberalisierung des Eisenbahnverkehrs in Schweden setzte viele Loks bei der SJ frei, die von Privatbahnen gekauft wurden. Hectorrail kaufte seine Rc3 im Jahr 2014. Es waren dies die Rc 3 1046, 1048, 1054, 1059 bis 1061 und 1064. Hectorrail gab ihnen die Reihenbezeichnung 143, wobei die Ordnungsnummer aus der früheren SJ-Betriebsnummer abgeleitet wurde. Im gegenständlichen Fall wurde aus der Rc 3 1059 die Hectorrail 143.059.


Modellvorstellung

Die Modellumsetzung der SJ Rc-Familie sowie der artverwandten ÖBB-Loks der Reihe 1043 stellt die Basis für weitere Ausführungen von Privatbahnlokomotiven in Schweden dar. Da die SJ ihre Lokomotiven mangels Bedarf u. a. an Hectorrail verkauft hat, lassen sich aus dieser Konstruktion auch diese Modelle fertigen.

Roco hat dieses Modell im Neuheitenprogramm 2017 aufgenommen. Die 143.059 wird als Gleichstrom-Modell unter der Artikelnummer 73442 ausgeliefert. Sie wird zum UVP von € 209,– feilgeboten. Die Soundvarianten kosten je € 279,– UVP. Die Zweileiter-Version ist unter der Artikelnummer 73443, die Dreileiter-Version unter 79443 zu bekommen.

Verpackung

Die Auslieferung des Modells erfolgt in der neuen, robusten Kartonverpackung. Das Modell liegt dort in einer Plastikfolie umhüllt im Schaumstoff und wird durch eine Plastikhaube geschützt. Verschiedene Unterlagen sind dem Modell beigepackt wie eine Betriebsanleitung und das Ersatzteilblatt. In der Verpackung finden sich noch zwei Zurüstbeutel, von denen einer die kompletten Bahnräumer und die Bremsschläuche beinhaltet und der andere noch einzelne Steckteile enthält.

Technik

Die bewährte Antriebstechnik kommt auch bei diesem Modell zur Anwendung. Der Technikteil versteckt sich unter dem Kunststoffgehäuse, das auf dem Zinkalrahmen eingerastet ist. Das Gehäuse läßt sich durch Auseinanderspreitzen der Seitenwände nach oben abziehen.

Der fünfpolige Mittelmotor ist mit Schwungmassen versehen und ist im Zinkalrahmen eingelagert. Die vier Achsen werden über beidseitige Kardanwellen und das Stirnrad-Schneckengetriebe angetrieben (Gleichstrom-Ausführung). Beim Wechselstrommodell (79393) sind nur zwei Achsen angetrieben, währenddessen das andere Drehgestell den Mittelschleifer trägt. Die Stromabnahme erfolgt über alle vier Achsen. Lediglich die äußerste Achse unter dem Führerstand 2 ist mit einem Radsatz mit 2 Haftringe versehen.

Die Fahrzeugplatine ist am Metallchassis aufgesetzt und beinhaltet eine 22polige Schnittstelle (PluX22). Beim Analogmodell ist dort ein Brückenstecker eingesetzt, bei den Digitalmodellen wurde ein Zimo-Decoder eingebaut. Die modifizierte Platine erlaubt keinen Oberleitungsbetrieb mehr, dafür ist die Beleuchtung auf LED modifiziert worden.

Fahrverhalten

Die Lokomotive hat ein Eigengewicht von 382 Gramm. Die Fahrzeuge fallen durch hervorragende sowie ruhige Laufeigenschaften und den leisen Motor auf. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 152 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 12 % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 18 % zu niedrig.

Optik

Das aktuelle Modell basiert auf früheren Ausführungen. Roco ist schon bei seiner Erstkonstruktion ein fein detailliertes und tiefenrichtig graviertes Modell gelungen, sodaß am vorliegenden Modell nur vorbildrelevante Änderungen zu berücksichtigen waren. Konstruktive Änderungen sind am Dach auszumachen, da dort die spezifischen Eigenheiten berücksichtigt wurden. Die Dachausrüstung ist mehrfarbig ausgeführt.

Die Fensterdimensionen sind richtig gewählt. Damit das Modell aber voll zur Geltung kommt, sind an der Stirnfront mehrere Zurüstteile wie Handläufe, Griffstangen, Scheibenwischer und Rückspiegel zu montieren. Der untere Frontumlauf ist zierlich ausgeführt und bereits werksseitig montiert.

Die Drehgestelle sind im Halbrelief dargestellt und wirken eher flach. Die Kurzkupplungskulisse ist federnd im Drehgestell integriert. Das Modell ist werksseitig mit Bahnräumern für den Zweirichtungsbetrieb ausgestattet. Diese lassen sich nachträglich gegen eine verschlossene Form austauschen.

Farbgebung und Beschriftung

Die Lok weist das bekannte Farbschema von Hectorrail auf, indem der Fahrzeugrahmen orange lackiert ist und der restliche Fahrzeugaufbau eine dunkelgraue Farbe aufweist, der durch eine weiße Zierlinie getrennt ist. Das Fahrwerk ist wiederum grau gehalten. Die Anschriften bzw. Beschriftungen sind sauber aufgetragen. Die Lok mit dem Namen „Fenrisulfven“ weist die vollständige Loknummer 91 74 1031 059-8 S-HCTOR auf. Revisionsanschriften sind am Fahrzeug keine erkennbar.

Beleuchtung

Neu ist das Beleuchtungskonzept, wobei die Ausführungen nur für das Analogmodell gelten. Das Modell ist mit warmweißen (4 x Spitzenlicht) und roten (einmal Schlußlicht, aber sehr schwach) LED-Leuchtkörpern versehen, die fahrtrichtungsabhängig leuchten.


Bilder