Rivarossi HR4348 / HR 4395: DB WGmh 854
Die Deutsche Bundesbahn ließ zum Fahrplanwechsel 1983 für den TEE 6/7 „RHEINGOLD“ drei zur Untersuchung R4 anstehende Amph 121 zu Clubwagen umbauen. Als Vorbild für die Inneneinrichtung dienten die „TUI-Treffwagen“. Die Clubwagen erhielten eine Bar mit 13 Stehplätzen, eine Faßbierzapfanlage und eine Kaffeemaschine, 15 Tische mit 34 Drehsesseln, ein Kiosk und eine Sonderbeschallungsanlage. Hinter der Bartheke schließen sich eine kleine Küche und ein Personalraum für die Stewardessen an. An jeder Wagenseite ist beiderseits vom DB-Emblem der Schriftzug „Rheingold Club“ angebracht. Neben dieser Bauart wurden 15 Avmz 111 mit Schwenkschiebetüren, sechs Apmz 121 und drei WRm für den Einsatz im „RHEINGOLD“ frisch aufgemöbelt.
Nachdem die Wagen für den TEE „RHEINGOLD“ im Jahr 1987 abgestellt wurden, wurden diese teilweise ab 1988 in verschiedenen FD-Zügen eingesetzt. Mit der Einführung des Nachtschnellzuges „Luna“ zwischen München und Münster gab es eine Verwendungsmöglichkeit für die Wagen. Weiters wurden diese auch zwischen München und Hamburg als „Rollende Raststätte“ verwendet. Zwei Wagen wurden Ende 1997 auf 200 km/h ertüchtigt. Diese Wagen erhielten die neue Gattungsbezeichnung WGmh 854. Zudem änderte sich die Lackierung auf das im Jahr 1985 eingeführte Anstrichskonzept des InterRegio. Diese Wagen wurden kurz nach der Jahrtausendwende außer Betrieb genommen und an die EfW-Verkehrsgesellschaft veräußert.
Modellvorstellung
Die Ankündigung der beiden Modelle erfolgten herstellerseitig zeitversetzt. Das Modell des WGmh 854 in der Farbgebung des InterRegio wurde bei Rivarossi bereits im Jahr 2023 als Neuheit angekündigt. Dabei wurde im Prospekt von einem Bar-Gesellschaftswagen in Epoche IV gesprochen. Der davor existierende Rheingold-clubwagen wurde ein Jahr später ins Neuheitenprogramm genommen. Rivarossi hat diesen Wagen als Barwagen in der Ursprungsausführung für historische Züge und für die Epoche VI verlautbart. Beide Modell wurden bereits zuvor als N-Fahrzeuge umgesetzt, was dann auch den einen Faux-pas erklärt. Beide Fahrzeuge weisen jeweils einen UVP von € 74,90.
Die Auslieferung der Modelle erfolgt in der bekannten Verpackung von Rivarossi. In einen Kartonschuber ist die Blisterverpackung eingeschoben. Das Modell ist in eine dünne Folie eingewickelt und in dem Blistereinsatz der Plastikbox eingelegt. Zum Lieferumfang gehört auch ein Zurüstbeutel, der an der unteren Innenseite des Blistereinsatz eingelegt ist. Im Beutel finden sich Bremsschläuche und Zughaken. Eine Betriebsanleitung fehlt.
Die Konstruktion besteht weitgehend aus einem Kunststoff und ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt. Der Wagenkasten weist an sich tiefe Gravuren auf und gibt das Vorbild im Modell recht gut wieder. Doch eines ist sofort augenfällig und ist unweigerlich durch das Aufblähen des N-Modells zurückzuführen, die total überdimensionierten Türgriffe. Es hat unweigerlich den Anschein, als hätte man bei der Überarbeitung der Konstruktionszeichnungen darauf vergessen, dieses Bauteil in den H0-Maßstab korrekterweise anzupassen und zu verfeinern. Somit wirken die Türgriffe völlig überdimensioniert und zerstören den Gesamteindruck maßgeblich.
Ungeachtet dessen weist das Modell feine Gravuren auf, welche sich sowohl im Rahmenübergang als auch bei den Einstiegstüren erstrecken. Der Kasten für das Zuglaufschild ist ebenso dezent umgesetzt wie manch anderes Detail, beispielsweise die Übergangstüren bei den Plattformen. Die Griffstangen sind extra angesetzte Bauteile. Die Fensterrahmen weisen dezent ausgeführte Fensterstege auf und sitzen paßgenau in den Öffnungen. Auch die Schlußlichter verfügen über dezente Fassungen. Die Wagenschürzen offenbaren weitere Detaillierungen, die nicht nur den mehrfarbig ausgeführten Bremssteller umfassen. Nachgebildet wurde auch der Wagenboden. Das Modell läuft auf zwei Drehgestellen der Bauart Minden-Deutz 36, welche dreidimensional durchgebildet sind.
Die Farbgebung der Modelle ist tadellos umgesetzt auch die vielen Anschriften am Wagenkasten, die lupenrein lesbar sind. Alle weiteren Angaben stehen beim jeweiligen Modell.
Bilder Rivarossi HR4348 – DB WGmh 854.1
Das Modell mit der InterRegio-Farbgebung gehört der Fahrzeuggattung WGmh 854.1 an und ist mit der Wagennummer 61 80 89-90 402-2 bedruckt. Als Heimatbahnhof ist Dortmund Hbf und die BD Essen angegeben. Die Untersuchungsdaten sind mit den Angaben REV MNA X 3. 8.92 am Langträger vermerkt. Dieser Epoche V-Wagen ist mit einem roten DB-Keks bedruckt.
Bilder Rivarossi HR4395 – DB WGmh 804 „Rheingold“
Zu diesem Modell existieren leider widersprüchliche Angaben. Im Katalog wird von einer Ausführung in der Epoche VI gesprochen, auf der Verpackung wird die Epoche IV angegeben. De facto ist es jedoch ein Modell der gegenwärtigen Epoche, erkennbar an der Halterkennung D-DB und an der Wagennummer 61 80 89-90 401-4. Die angeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h korreliert wiederum mit der Gattungsbezeichnung WGmh 804. Der Wagen ist in Koblenz stationiert und gehört zum DB-Museum in Koblenz. Im Revisionsraster sind die Angaben REV RSIW 10. 4.12 Verl. EDOB 4. 4.19.