Fleischmann 735303 – DB AG 120 160

Die Lokomotivschmiede Krauss-Maffei in München-Allach konnte am 14. Mai 1979 das erste Exemplar einer neuen Lokomotiv-Generation der Deutschen Bundesbahn übergeben werden, und zwar die Lok 120 001-3. Sie war die erste von fünf Maschinen, mit denen moderne Drehstromtechnik im universellen Einsatz vor Schnell- und Güterzügen untersucht werden sollte. Kernstück der Neuentwicklung waren die einfachen und robusten Drehstrommotoren und die Leistungs-Halbleitertechnik bei Eisenbahnfahrzeugen. Zu den weiteren technischen Neuerungen zählten die querbeweglichen Drehzapfen mit Lemmiskatenlenkern, Monoblocräder, Leichtmetall-Achslagergehäuse, die Kastenabfederung durch Flexicoilfedern und hydraulische Dampfer bei der Achsfederung und bei der Abstützung des Lokomotivkastens. Der mechanische Teil wurde unter der Federführung von Krauss-Maffei in München, bei Krupp in Essen und bei Henschel in Kassel gefertigt, der elektrische Teil bei BBC in Mannheim. Als Höchstgeschwindigkeit waren zunächst 160 km/h, bei der 120 005 sogar 200 km/h zugelassen. Nach einer Änderung der Getriebeübersetzung erzielte die 120 001 am 17. Oktober 1984 mit 265 km/h einen neuen Weltrekord für Drehstrom-Lokomotiven. Die fünf Prototypen wurden in den TEE-Farben rot/beige ausgeliefert und teilweise ins Nachfolgefarbschema der Serienloks Baureihe 120.1 versetzt. Von der später einsetzenden Serienlieferung wurden 60 Maschinen beschafft, von denen einige Maschinen zwischenzeitlich für DB Regio als Baureihe 120.2 oder bei DB Netz als Baureihe 120.5 im Einsatz stehen.


Für güngstige Neuauflagen aus dem alten Fleischmann-Sortiment wurde 2017 das neue Starterprogramm ins Leben gerufen, indem Fleischmann auf Basis bekannter Konstruktionen günstige Einsteigermodelle für das interessierte Publikum schafft. Im Startkatalog 2017 sind zahlreiche, bekannte Modelle hinterlegt, die eine Neuauflage erfahren und sowohl für neue, junge Modellbahner als auch für „alte Hasen“ im Hobby gleichermaßen interessant sein können.

Fleischmann nutzt die Wiederauflage der Baureihe 120 dazu, eine Sonderausführung diese Drehstromlokomotive aufzulegen. Unter der Artikelnummer 735303 wird die gelb-lackierte 120 für DB Systemtechnik aufgelegt. Fleischmann bietet die Lok zum günstigen Preis von € 119,– UVP an. Fleischmann liefert das Modell mit zwei verschiedenen Betriebsnummern aus. Auf den Seitenwänden ist noch die ursprüngliche Loknummer als 91 80 6120 160-7 D-DB angeschrieben, an den Fahrzeugfronten steht die Betriebsnummer 120 502 von DB Systemtechnik.

Verpackung

Die Auslieferung der 120 160 erfolgt in der üblichen Verpackungsform. Die Lok ist in einer robusten Blisterbox verpackt und liegt in einer Plastikschale eingelegt. Verschiedene beigelegt Folien schützen das Modell vor ungewollten Beschädigungen, Verschmutzungen oder Scheuern am Verpackungsoberteil. Darunter ist im Kartoninlet einerseits die Betriebsanleitung abgedruckt und das Ersatzteilblatt zu finden.

Technik

Die Antriebstechnik ist unter dem aus Kunststoff gefertigten Gehäuse untergebracht. Das Gehäuse läßt sich durch Auseinanderspreitzen der Seitenwände leicht nach oben abziehen. Es wird dann die Fahrzeugplatine sichtbar, die über eine Schnittstelle nach NEM 651 aufweist. Darunter ist der Mittelmotor und einer Schwungmasse eingesetzt. Dieser treibt beidseitig über Wellenverlängerungen die Zahnräder in den Drehgestellen an. Die beiden inneren Radsätze sind jeweils mit einem Haftreifen bestückt. Die Maschine ist kurzkupplungsfähig und erhielt einen Aufnahmeschacht nach NEM 355.

Fahrverhalten

Die Fahreigenschaften der 102 Gramm dieser DB-Drehstromlokomotive sind phänomenal, weil die Lokomotive über das Gleisoval regelrecht hinweg gefetzt ist.

Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 283 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 41 % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 50 % um gerade einmal ca. neun % zu niedrig.

Optik

Die 120 stellt eine sauber gravierte Konstruktion dar, indem die Lüftergitter in den Dachschrägen feinst nachgebildet wurden. An den Seitenwänden sind Stufenübergänge vom Rahmen zum Kastenübergang ertastbar, verschiedene Aussparungen werten das Modell optisch auf. Die Seitenfenster sitzen paßgenau in den Öffnungen, bei den Stirnfenstern sind feine Schlitze zu erkenen. Die Griffstangen sind angespritzt und farblich unterschiedlich ausgeführt. Die Drehgestelle sind dreidimensional durchgebildet. Das Dach trägt zwei unterschiedlich lackierte Stromabnehmer, einer in grau und der andere in roter Farbgebung. Der Dachgarten ist vollständig umgesetzt, die Dachleitungen bestehen aus feinem Stahldraht.

Farbgebung und Beschriftung

Die 120 160 ist sauber lackiert und bedruckt. Die Anschriften sind mit einer Lupe trennscharf zu lesen. Im Revisionsraster steht: Unt. REV LD X 19.03.13.

Beleuchtung

Die Lokomotive verfügt über ein Dreilicht-Spitzenbeleuchtung, das richtungsabhängig wechselt.


Bilder