Roco 66531 / 76839 / 77530 : STVA- bzw. Skandiatransport-Autotransportwagen
Die Entwicklung der Autotransportwagen war eine stetige und war Ausfluß ständiger Veränderungen bezüglich der Anforderungen an die zu transportierenden Autos. 1964 wurde mit dem TA 364 ein erster dreiachsiger Autotransportwagen mit einer Länge von 24,66 m entwickelt. Auf dieser Basis entstanden die Nachkommen TA 370, TA 378, TA 379 und TA 381, deren Überlegung war, die Fahrzeuglänge auf bis zu 27 m zu auszudehnen.
Der entwickelte Typ wurde letztendlich 26,5 m lang und mit drei Achsen ausgebildet. Zwei Fahrzeugdecks dienten als Ladefläche für die französischen Kraftfahrzeuge, deren Ziel es war, bis zu 18 Kleinwagen (gemeint ist der CV, vulgo „Ente“) darauf unterzubringen. Diese Wagenflotte bildet noch heute die Grundlage zur Abwicklung der Autotransporte in Frankreich und in Italien mit den Herstellerwerken in der Slowakei und anderen Ostblockstaaten. Die Autotransportwagen der Bauart TA 378 bzw. 379 sind in den Ländern Frankreich (STVA – hellgrau, GEFCO – dunkelblau), Schweiz (SITFA – orange) und Italien (ebenfalls SITFA – orange und hellblau) eingestellt und verkehren in Ganzzügen zwischen Frankreich und Osteuropa bzw. Italien und Osteuropa. Die Wagen haben keine Wagengattung, sind aber in den Nummerngruppen 427 2 und 427 3 eingereicht.
Modellvorstellung
Roco hat diesen Wagentyp anläßlich der Neuheitenschau 2006 auf der Spielwarenmesse in Nürnberg als Neukonstruktion angekündigt. Die ersten Modelle wurden in der Roco-Nummerngruppe 66530 bis 66539 angesiedelt und gelangten sowohl als internationale Modelle sowie in einer Vielzahl von Sonderserien für Frankreich in den Fachhandel. Sonderserien dieser Wagen wurden einerseits in der hellgrauen STVA-Ausführung, auch als STVA-Wincar und von den dunkelblauen GEFCO-Wagen gefertigt. Weitere Modelle stammen vom Einsteller SITFA.
Da diese Autotransportwagen in Ganzzügen verkehren, lag es nahe, eine weitere Auflage dieser Modelle zu fertigen. Roco liefert das aktuellte STVA-Modell abermals unter der ursprünglichen Artikelnummer 66531 aus. Das Modell erhielt dabei die neue Betriebsnummer 23 87 427 2 031-7P. Die Revisionsanschriften lauten dabei auf 6 REV UJS 24.09.04, womit die aktuelle Neuauflage zu den früheren Auflagen bestens dazupaßt und somit noch der Epoche V angehört.
Der dreiachsige Gelenkwagen ist aus Kunststoff gefertigt und hat ein Eigengewicht von 166 Gramm und kann somit bedenkenlos in einem längeren Zugverband im vorderen Zugteil entgleisungssicher gereiht werden. Das Modell fällt auf den ersten Blick durch seine robuste Konstruktion der Seitenwände und der Steher auf. Zwischen Wagenboden und der unteren Ladefläche sind beschwerende Metallstücke eingelegt, beide Ladeflächen weisen ein tief graviertes und um 90° versetztes Rillenmuster auf. Die beiden, am Oberdeck befindlichen Entladeklappen sind an den Randstehern fixiert. Das Übergangsblech der unteren Ladefläche ist beweglich und klappbar. Die Seitenwände erhielten verschiedene Gravuren, indem die Außenbleche erhaben dargestellt sind. Die Schweißnähte wirken etwas zu grob, dargestellt wurden auch die Zettelhalter für den Richtzettel am linken Fahrzeugende bzw. die Fabriksschilder am rechten Fahrzeugteil in erhabener Ausführung. Die Handbremsräder sind in gelber Farbe gehalten und wurden an der Innenseite der Steher montiert. Am Oberdeck befindet sich eine halbhohe, mattierte Brüstungsverglasung, dasselbe wurde im Unterdeck vollflächig ausgeführt. Der Blick auf den Wagenboden zeigt uns eine zweifach ausgeführte, vollständige Bremsanlage samt entsprechender Leitungen. Die beiden Endachsen sind starr im Wagenboden eingebaut und verfügen über eine Kurzkupplungskinematik. Die Bügelkupplungen liegen als Zurüstteil in der neu gestalteten Fleischmann-Verpackung bei. Die Mittelachse ist beweglich und wird über eine beidseitige, fix montierte Kurzkupplungskinematik geführt. Erfreulich ist, daß herstellerseitig verschiedene Anbauteile bereits montiert sind. Dies betrifft nicht nur die gelben Handbremsräder, sondern vor allem die Verschieberauftritte. Die hellgraue Lackierung ergibt sich bereits durch die Einfärbung bei der Produktion der Fahrzeugteile. Sämtliche Anschriften in schwarzer bzw. gelber Farbe sind gut deckend aufgetragen und auch unter der Lupe mehr als trennscharf lesbar.
Bilder
Roco 76839
Die Wagenbauart war scheinbar auch in Skandinavien vertreten, sodaß es sich anbietet, aus der vorhandenen Form auch diese Modellvariante von Skandiatransport zu fertigen. Der orange lackierte, dreiachsige Autotransportwagen wird unter der Artikelnummer 76839 zum UVP von € 46,90 in den Fachhandel ausgeliefert. Die vollständige Betriebsnummer des Wagens lautet auf 21 74 044 4 132-1P, die Gattungsbezeichnung Laes. Der Privatwagen gehört der Firma Agare Skandiatransport AB mit Heimatbahnhof Helsingborg. Die Angaben im Revisionsraster (1 REV A 11.12.71) weisen das Fahrzeug der frühen Epoche IV zu.
Bilder
Roco 77530
Roco hat nach einigen Jahren diese Neuauflage des dreiachsigen Autotransportwagens angekündigt, welcher diesmal in der Ausführung als SBB-Privatwagen gefertigt wurde. Die Auslieferung des Modells erfolgt diesmal in der Fleischmann-Blisterbox mit entsprechenden Plastikeinlagen. Im mitgelieferten Zurüstbeutel sind die Kupplungen, die Aufstiegsleitern und weitere Teile abgelegt. Angeboten wird das Modell zum UVP von € 54,90. Der hellgrau lackierte Wagen eignet sich als Ganzzugwagen oder kann auch in Wagengruppen oder als Einzelwagen in Güterzügen eingereicht werden.
Das Modell ist mit der Betriebsnummer 23 85 425 7 810-5P bedruckt. Das Modell kommt ohne Angabe der Gattungsbezeichnung aus, jedoch ist als Heimatbahnhof Biel angegeben. Im Revisionsraster stehen die Untersuchungsdaten 4 REV Bi 24.11.88, womit der Güterwagen als Epoche V-Wagen gilt.