Baureihe E 10/110 der DB (AG) – Piko 51730 / 51734 / 51736 / 51742 / 51744 / 51752 / 51920 / 51923

Es sind bald an die 70 Jahre vergangen, seit die ersten Pläne für eine neue Standard-Elektrolokomotive reiften. Nachdem die schlimmsten Schäden des Zweiten Weltkriegs beseitigt und die Industriebetriebe wieder einigermaßen funktionsfähig waren, konnte auch an die Entwicklung neuer Schienenfahrzeuge gedacht werden. Die damals noch junge Deutsche Bundesbahn – sie war mit Wirkung vom 7. September 1949 aus der Deutschen Reichsbahn in den drei Westzonen hervorgegangen – benötigte dringend neue und leistungsfähige Triebfahrzeuge. Neben verschiedenen Baureihen von Dampf- und Diesellokomotiven sollte auch eine neue Generation moderner Elektrolokomotiven beschafft werden. Gefordert waren elektrische Triebfahrzeuge der Achsanordnung Bo’ Bo’, Drehgestell-Maschinen nach dem Vorbild der schweizerischen Re 4/4, die längst ihre Bewährungsprobe bestanden hatte. Wieder einmal wollte man eine Mehrzwecklokomotive schaffen, die auch im Wendezugbetrieb und beim Einsatz in Doppeltraktion verwendbar sein sollte. Als Baureihe E 46 war ein Lokomotivtyp vorgesehen, der im Reisezugverkehr eine Geschwindigkeit bis zu 120 km/h erreichen sollte und auch im leichten bis mittelschweren Güterzugdienst eingesetzt werden konnte, wo die Baureihe E 46 vor allem die Lokomotiven der Baureihe E 44 ablösen sollte. Nach eingehender Prüfung aller Erfordernisse wurde dann aber eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h verlangt und die Baureihenbezeichnung E 10 festgelegt. Den Auftrag zur Entwicklung der Lokomotiven hatte die Hauptverwaltung bereits Ende 1949 erteilt. Ein Jahr später, im Dezember 1950, erfolgte die Bestellung von vier Prototypen bei verschiedenen Herstellern. Noch vor dem Jahreswechsel wurde für Vergleichsuntersuchungen eine fünfte Maschine in Auftrag gegeben, die weitgehend der Bauausführung der E 10 004 entsprechen sollte. Der mechanische Teil der E 10 001 entstand bei Krauss-Maffei; die elektrische Ausrüstung lieferte AEG. Die E 10 002 war eine Gemeinschaftsentwicklung von Krupp und BBC. Bei Henschel entstanden die Lokomotiven E 10 003 bis 005. Die E 10 003 war von SSW elektrisch ausgerüstet worden, die E 10 004 und 005 gemeinsam von AEG und BBC. Die Indienststellung der Lokomotiven erfolgte im Zeitraum vom 23. August 1952 bis zum 23. März 1953. Nach eingehender Erprobung im Versuchsbetrieb, koordiniert vom AW München-Freimann und vom Bw München Hbf, kamen die Lokomotiven nacheinander von 1953 bis 1955 in den Betriebsdienst beim Bw Nürnberg Hbf. Dort waren die ungleichen Schwestern vor allem im Schnellzugdienst eingesetzt.

Die Maschinen unterschieden sich nicht nur in den Hauptabmessungen, sondern auch in der technischen Ausführung. Rein äußerlich waren sie an der stark voneinander abweichenden Anordnung und Anzahl der Fenster und Lüftungsgitter leicht zu unterscheiden. Noch etwas plump wirkte die kleinste der fünf Vorauslokomotiven, die E 10 001, mit einer Länge über Puffer von nur 16.100 mm. Der Aufbau war ein doch recht einfacher Kasten mit abgerundeten Ecken, hatte aber bereits zwei große Frontfenster erhalten. Etwas eleganter und runder in der Form waren die anderen vier Maschinen, mit je drei Fenster in den Stirnseiten, die das Gesamtbild ein wenig beeinträchtigten. Erhebliche Unterschiede gab es bei der Ausführung der Antriebe. Die E 10 001 hatte einen Alstom-Gelenkstangen-Antrieb erhalten, die E 10 002 den BBC-Scheibenantrieb, die E 10 003 den SSW-Gummiringfeder-Antrieb, die E 10 004 und die E 10 005 den Sécheron-Lamellenantrieb.

Nach Auswertung der Versuchsergebnisse, die recht positiv ausgefallen waren, folgte im Juni 1954 die Festlegung der Bauausführung für die Serienfahrzeuge. Im Aussehen und in der technischen Ausstattung unterscheiden sich diese doch klar von den Prototypen. Übernommen wurde jedoch die selbst tragende Stahl-Leichtbauweise und der verbesserte SSW-Gummiringfeder-Antrieb.

Der erste Auftrag zur Lieferung von Serienlokomotiven der Baureihe E 10.1 erging im Oktober 1954 an Krauss-Maffei und SSW. Am 4. Dezember 1956 erfolgte dann die Ablieferung der ersten Lok mit der Betriebsnummer E 10 101. An der Fertigung weiterer Serien waren auch noch die Firmen Krupp, Henschel, AEG und BBC beteiligt. Hauptlieferanten blieben aber Krauss-Maffei und SSW.

Bis zum Jahre 1962 wurden die Lokomotiven äußerlich nahezu unverändert weitergebaut. Dann erschienen mit den Maschinen E 10 1265 bis 1270 die ersten Fahrzeuge mit neuer Kastenform, der windschnittigeren „Bügelfalte“. Diese Loks, auf die noch ausführlicher eingegangen wird, waren für den Einsatz vor den „Paradezügen“ der DB, dem „Rheingold“ und dem „Rheinpfeil“, vorbehalten. Zuvor hatten diese Dienste die „normalen“ E 10 1239 bis 1244 gefahren, die dafür geänderte Drehgestelle für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und eine blau/beige Lackierung erhalten hatten. Bereits 1963 wurden diese fünf Lokomotiven wieder an die Normalausführung angeglichen und in E 10 1239 bis E 10 244 umgezeichnet. Keine Umzeichnung war bei den Lokomotiven E 10 250 bis E 10 254, die ebenfalls in blau/beiger Lackierung vorübergehend vor den Zügen „Rheingold“ und „Rheinpfeil“ zum Einsatz kamen, vorgenommen worden. Diese fünf Fahrzeuge hatten bereits bei der Ablieferung neue, von Henschel entwickelte Drehgestelle erhalten, die für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt waren. Nach dem Erschienen der Rheingold-Lokomotiven E 10 1308 bis 1312 im Oktober 1963 glich man die E 10 250 bis E 10 254 der Serienausführung der Baureihe E 10.1 an.

Im Hinblick auf angestrebte höhere Geschwindigkeiten im hochwertigen Reisezugverkehr waren mehrmals Versuche mit neuen Drehgestellbauarten unternommen worden. Hierzu zählte auch die Erprobung der neuen Drehgestelle von Henschel mit der E 10 84, die dann säter bei der E 10 1244 und den Maschinen E 10 250 bis E 10 254 zum Einbau gelangten. Keine Serienreife erlangten dagegen andere Drehgestellkonstruktionen. Dazu zählten die Versuchs-Drehgestelle, mit denen zunächst die E 10 218 und die E 10 108 fuhr. Kein Erfolg war ferne dem Drehgestelltyp beschieden, den Krupp entwickelt und mit der E 10 170 erprobt hatte.

Mit der Betriebsnummer E 10 287 endete die Lieferung von Maschinen in der Ursprungsausführung der Baureihe E 10.1. Alle weiteren Fahrzeuge ab der E 10 288 erhielten den etwas gefälligeren und aerodynamisch günstigen Lokomotivkasten mit der „Bügelfalte“. Weitere charakteristische Unterscheidungsmerkmale der neuen Maschinen waren die Frontschürzen und Pufferverkleidungen, die ab 1989 wieder entfernt wurden; außerdem erhielten die Lokomotiven ein durchgehendes Gitterband vor den Lüfteröffnungen. Inzwischen hat ein großer Teil von Maschinen aller Bauserien neue Einzellüfter der Bauart Klatte mit den breiten eckigen Rahmen erhalten. Eine weitere Änderung des Gesamtbilds ergab sich nach dem Wegfall der umlaufenden Regenrinne am Übergang vom Dach zum Lokomotivkasten. Die Lok E 10 477 war die erste Maschine, die bereits ab Werk ohne Regenrinne abgeliefert wurde. Weitere Fahrzeuge wurden später dieser Bauausführung angeglichen.

Besondere Aufmerksamkeit erregten verschiedene Versuchsfahrten, die mit einigen Maschinen bereits im Jahre 1963 durchgeführt wurden. Im Rahmen von Testfahrten zur Erprobung von Stromabnehmern, die im Juni 1963 zwischen Forchheim und Bamberg stattfanden, erreichte die E 10 2170 eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Noch schneller waren die E 10 299 und die E 10 300 im Oktober und November 1963 auf demselben Schnellfahrabschnitt. Beide Maschinen, mit neuen Drehgestellen ausgerüstet, erreichen damals die Marke von 200 km/h.

Die E 10 299 verfügte über den von Henschel entwickelten drehelastischen Verzweigerantrieb mit zweiseitigem Vorgelege, und die E 10 300 hatte den Gummiring-Kardanantrieb von SSW erhalten. Die bei diesen Fahrten gewonnen Erkenntnisse flossen in die Entwicklung der neuen Schnellfahrlokomotive der Baureihe E 03 bzw. 103 ein. Andere Versuche mit verschiedenen Drehgestellvarianten unter der 110 466, die im Jahre 1972 durchgeführt wurden, sollten Hinweise für die bevorstehende Entwicklung der neuen Baureihe 111 geben.

Eine Serie von 20 Lokomotiven mit den Betriebsnummern 112 485 bis 112 504, im Jahre 1968 in Dienst gestellt, hatte schon ab Werk die TEE-Lackierung Rot/beige erhalten. Die zuvor gelieferten „Rheingold“-Maschinen waren ab 1968 von Blau/beige in Rot/Beige umgespritzt worden.

Mit der Ablieferung der 110 510 war im Februar 1969 die Beschaffung von Elektrolokomotiven der Baureihe E 10 bzw. 110 abgeschlossen. Von den in Dienst gestellten Serienfahrzeugen, entsprechen 182 der Ursprungsausführung. 196 Maschinen erhielten einen Aufbau mit „Bügelfalte“, und weitere 31 Lokomotiven der Baureihe E 10.12-13, ab 1968 als Baureihe 112 bezeichnet, fuhren im TEE- und IC-Dienst. Drei Lokomotiven mußten nach Unfällen ausgemustert werden. Diese waren die 110 433 im Juli 1970, die 110 477 im März 1985 und die 110 104 im Oktober 1988. Die ebenfalls in Unfälle verwickelten und stark beschädigten Loks 110 107 und 110 271 wurden bei der Instandsetzung an die Bauform der E 10.3 angeglichen. Als Ersatz für die ausgeschiedene 110 477 baute das AW Opladen im August 1985 die 139 134 zur 110 511 um.

Aufgrund starker Verschleißerscheinungen im Bereich der Abstützung des Lokomotivkastens mußte bei den Maschinen 112 485 bis 112 504 die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h auf 140 km/h reduziert werden. Zusammen mit dieser Maßnahme, die mit dem Ausscheiden der Lokomotiven aus dem IC-Verkehr verbunden war, erfolgte zu Beginn des Jahre 1988 die Umzeichnung in 114 485 bis 114 504. Ähnliche Probleme wurden dann 1991/92 auch bei den Rheingold- und Rheinpfeil-Lokomotiven festgestellt. Sie wurden zur Baureihe 113 als 113 265 bis 270 und 113 308 bis 312 umgezeichnet und ihre Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h herabgesetzt. Der Stern der Baureihe 110 begann dann nach dem Jahrtausendwechsel zu sinken, indem immer mehr ostdeutsche Loks sowie neue Triebwagen die Einheitsloks zunehmend arbeitslos machen.

Die DB stellte insgesamt 410 Lokomotiven in Dienst. Die 411. Lok entstammt aus einem Umbau aus einer BR 139. Einige Maschinen erhielten unfallbedingt ebenfalls einen Bügelfalten-Lokkasten. Die Baureihe 110 war lange Zeit im Schnellzugdienst anzutreffen, ehe sie von modernen Maschinen in den Nahverkehr verdrängt wurde. Sie wurden bei Ablieferung blau lackiert, gefolgt von den Farbschemen in ozeanblau/beige, orientrot und verkehrsrot.

Erwähnenswert ist noch die Subserie E 10.12, welche zur Bespannung der hochwertigen F-Züge „Rheingold“ und „Rheinpfeil“ beschafft wurden und daher abweichend eine kobaltblaue/creme-farbige bzw. rot/beige TEE-Lackierung erhielten.


Modellvorstellung

Es war irgendwie logisch, daß Piko nach der Fertigung der E 41/141 der DB auch die schnellere Variante als Baureihe E 10/110 im Modell fertigen wird. Die Baureihe 110 als Kastenvariante wurde als Neukonstruktion 2016 angekündigt, wobei als Premierenmodell eine Ausführung in der Epoche III in blauer Lackierung als E 10 110 gewählt wurde. Das Modell ist unter der Artikelnummer 51730 für Zweileiter-Gleichstrom zum UVP von € 169,99 erhältlich. Die Dreileiter-Wechselstrom-Ausführung kostet € 189,99 und hat die Artikelnummer 51731.

Verpackung

Piko liefert seine Fahrzeuge in einer Kartonschachtel an den Fachhandel aus. Das Modell ist mit einer fixen, passgenauen Plastikform ummantelt. Nach dem seitlichen Entriegeln ist das Modell aus der klappbaren Plastikform entnehmbar. Dem Modell liegen noch bei: Bremsschläuche zur Selbstmontage, zwei Werbefolder und die mehrsprachige Betriebsanleitung inkl. Ersatzteilblatt.

Technik

Für die Begutachtung der technischen Ausstattung muß das Kunststoffgehäuse vom Lokrahmen abgezogen werden. Das Lokgehäuse sitzt ziemlich passgenau auf dem Zinkdruckgußrahmen. Durch vorsichtiges Auseinanderspreizen des aufgesetzten Gehäuses lässt sich dieses vom Lokrahmen problemlos nach oben abziehen.

Es tritt nun das Herzstück der Lokomotive zu Tage. Der Blick auf das Innenleben des Modells offenbart uns die auf dem Metallrahmen montierte Platine. Das Modell ist für den Digitalbetrieb geeignet, Piko hat auf der Platine eine PluX22-Schnittstelle nach NEM 658 berücksichtigt. Damit steht es dem interessierten Digitalbahner frei, das Modell nachträglich mit einem Sounddecoder auszurüsten.

Der Mittelmotor ist im Metallrahmen unter der Platine gelagert und hat zwei große Schwungmassen. Das Vordringen zum Mittelmotor gestaltet sich trotz der Angaben aus der Betriebsanleitung als schwierig, weil die beiden Drähte zum Motor leider überkreuzt sind und somit wenig Spiel bleibt, um die Plastikverkleidung für den Maschinenraum bzw. Lagerungsteil für die Platine (Motorhalter) vom Lokrahmen wegzudrehen. Das Modell wird durch den Mittelmotor mit zwei Schwungmassen angetrieben. Die Kraftübertragung erfolgt sodann über Kardanwellen und das Stirnradgetriebe im fix verkapselten Getriebeblock auf alle vier Achsen. Die Getriebeteile an der Drehgestellunterseite sind verschlossen.

Die blaue E 10 110 bringt ca. 350 Gramm auf die Waage, daher ist das Modell auch nur mit zwei Haftreifen bestückt. Diese sind diagonal auf der jeweils inneren Achse jedes Drehgestells aufgezogen. Die Abnahme für den Fahrstrom erfolgt über alle Räder.

Fahrverhalten

Das vorliegende Modell macht bei den Testrunden auf der Anlage eine hervorragende Figur. Das Modell ist leise und hat einen taumelfreien Lauf. Erfreulich ist vor allem die Geschwindigkeit des Modells. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 153 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 2 % höher, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 30 % um gerade einmal 28 % zu niedrig.

Optik

Ein wesentlicher Aspekt der Modellbesprechung betrifft die Beurteilung der optischen Modellierung des Vorbildes, wobei das neue Piko-Modell nahtlos an die bisherigen Modellausführungen verwandter Baureihen lückenlos anschließen kann!

Die Neukonstruktion hinterlässt auf den ersten Blick einen hervorragenden Gesamteindruck. Die Kopfform ist gut getroffen, ebenso die Seitenwände und der Dachbereich. Die Einfachlampen weisen zierliche Ringe auf, die Leuchtkörper schließen bündig an der Oberkante der Erhebung an. Schwarze Ringe bei allen drei Stirnlampen deuten damit die Laternentüren an. Die Scheibenwischer der Frontfenster sind im Fensterteil angespritzt und kommen durch die schwarze Einfärbung gut zur Geltung. Der extra angesetzte Frontumlauf, die Zugheizdosen, die Griffstangen der Führerstandstüren sowie die eingesetzten und gut gravierten Lüftereinsätze tragen wesentlich zum optischen Finish der Neukonstruktion bei, wenngleich der Eindruck entsteht, daß die Schweiger-Lüftereinsätze wie bei der E 41 zu tief in der Kastenaussparung eingesetzt ist. Dies mag jedoch täuschen, denn die Schweiger-Lüfter standen nur geringfügig an der Kastenaußenhaut empor.

Der Blick auf das Dach zeigt uns eine vollständige Ausrüstung. Die filigranen Scherenstromabnehmer DBS 54 fallen sofort positiv auf, die Piko der Neukonstruktion verpasste. Die rot lackierten Isolatoren und die Dachleitungen sind vollständig und vorbildgerecht wiedergegeben. Allerdings war die über dem Führerstand 2 platzierte Zugfunkantenne für diese Epoche zu viel des guten. Der weitere Blick auf das Dach zeigt uns saubere Andeutungen der Trittroste, sowie der angravierten Dachleitungen, Dachfelder udgl. Zudem befinden sich am Dach auch Anbauteile wie die im Riffelmuster ausgeführten Trittroste oder die Lokpfeifen.

Die Drehgestelle entsprechen den früheren Ausführungen, haben einen hohen Wiedererkennungswert zum Vorbild und sind sogar bedruckt. Diese sind sauber durch graviert, der Bereich der Radsatzlager ist durchbrochen. Mehrere Ansetzteile wie die Sandkästen, die Sandstreueinrichtungen, die Sifa- sowie die Schmierpresse werten das Drehgestell optisch zusätzlich auf. Die Indusi-Magnete sind am Drehgestell angespritzt, Die Anordnung der Bremsklötze greift auf den vorderen Bereich der Radsatzlaufflächen.

Farbgebung und Beschriftung

Die Lackierung des vorliegenden Modells der E 10 110 ist tadellos. Sämtliche Farbübergänge sind trennscharf dargestellt. Alle Anschriften sind sauber und gut lesbar aufgedruckt. Dasselbe gilt auch für die damals zeitgenössischen Schildersätze wie dem DB-Emblem oder der Firmenschilder. Die Lok ist beim Bw Heidelberg der BD Karlsruhe beheimatet. Das Revisionsdatum stammt vom 05.02.65.

Beleuchtung

Das Modell ist mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet. Wartungsarme, warmweiße und rote LEDs dienen der Darstellung des dreibegriffigen Spitzen- bzw. zweibegriffigen Schlusslichtes.


Bilder


Piko 51734 – Sound-Ausführung

Als weitere Modellausführung ist eine Ausführung als DB AG-Lokomotive in verkehrsroter Lackierung der Epoche V, wie die Maschinen zuletzt im Einsatz waren, zu nennen. Die DB 110 236 liefert Piko unter der Artikelnummer 51734 für Gleichstrom-Modellbahner und 51735 für Wechselstrom-Modellbahner aus. Die Lokomotive wird serienmäßig mit einem Sounddecoder ausgeliefert. Der Preis für beide Ausführungen beträgt entweder € 269,99 bzw. € 279,99.

Beim gegenständlichen Modell handelt es sich um die 110 236 von DB Regio NRW GmbH in Dortmund. Die Revisionsanschriften lauten auf REV LDX 28.02.03. Das vorliegende Modell ist sauber lackiert und bedruckt, ansonsten gelten die oben gemachten Ausführungen.

Piko hat das Modell gegenüber der blauen E 10 in der Form angepaßt und eine Modell umgesetzt, welches ohne Frontumlauf ausgeliefert wird. Weitere Änderungen betreffen die Griffstangen der Führerstandstüren sowie auch die eckige Lüftergitter der Bauart Klatte. Der beigefügte Zurüstbeutel enthält Bremsschläuche bzw. die Heizkupplungen zur Selbstmontage bereit.


Bilder 51734


Piko 51736 – DB 110 136-9

Die DB-Einheitsloks erhalten mit der ozeanblau/beigen 110 136-9 weiteren Zuwachs. Piko liefert die Neuheit 2017 mit großen Einfachlampen und Klatte-Lüftergitter aus. Die Lok ist im Bw Dortmund 1 beheimatet, das zur BD Köln gehört. Das Revisionsdatum des AW Opladen stammt vom 10.07.81. Die Modellausführung gehört somit eindeutig der IV an. Auch diese Modellausführung ist sauber lackiert und beschriftet. Das Modell wird für die Gleichstromfahrer zum UVP von € 154,99 angeboten. Die Wechselstrom-Ausführung ist unter der Artikelnummer 51737 zum UVP von € 184,99 im Fachhandel erhältlich.


Bilder 51736


Piko 51742 – DB 110 165-9

Nachdem fast alle klassischen Ausführungen schon gefertigt wurden, folgt als nächste Modellausführung eine in den Farben ozeanblau/beige lackierte 110 mit dem DB AG-Logo. Piko wählte dazu als Vorbild die stuttgarter 110 165-9 aus. Das Modell verfügt über Einfachlampen und die eckigen Klatte-Lüftergitter. Das Modell entspricht technisch wie optisch den zuvor vorgestellten Modellen. Mit den Revisionsanschriften REV LDX 26.03.97 ist die der GB Traktion Stuttgart zugewiesene Lokomotive ab der Epoche V einsetzbar. Das Modell ist im Fachhandel unter der Artikelnummer 51742 zum UVP von € 159,99 für das Gleichstromsystem und 51743 zum UVP von € 199,99 für das Wechselstromsystem erhältlich.


Bilder 51742


Piko 51752 – DB 110 176-5

Als nächste Stuttgarter 110 ist die vorliegende, kobaltblaue lackierte 110 176-5 zu nennen, die Piko im Okotober 2018 an den Fachhandel auslieferte. Die Modelle sind als Gleichstrom-Ausführung (Artikelnummer 51752 zum UVP von € 159,99) bzw. Wechselstrom-Ausführung (Artikelnummer 51753 zum UVP von € 199,99) erhältlich. Das besondere an diesem Modell ist die Ausführung mit unterschiedlichen Stirnfronten, indem an der Führerstandsseite 1 noch die bekannten Einfachlampen am Kasten montiert sind, währenddessen sich an der Führerstandsseite 2 die neuen Doppellampen befinden. Das Modell ist noch mit den ebenfalls bekannten Lamellenlüftergitter versehen. Die Lok ist – wie eingangs schon erwähnt – bei der BD Stuttgart bzw. beim Bw Stuttgart beheimatet und weist als letztes Untersuchungsdatum die Angaben Unt MF 06.06.79 auf. Allerdings weist das Modell auch ein paar Fehler auf, indem Teile der Dachausrüstung wie die Zugfunkantenne bzw. die Typhone umbragrau lackiert gehörten. Inkorrekt ist auch die Wahl der Pufferbohle ohne AK-Vorbereitung.


Bilder 51752


Piko 51744 – DB E 10 153

Mit der E 10 153 des Bw Deutzerfeld ist bei Piko nun eine zweite Kasten-E10 im Ablieferungszustand erhältlich. Die zur BD Köln gehörende Maschine weist die Untersuchungsanschriften Unt. MF 20.02.59 auf und ist mit Einfachlampen versehen. Das Modell verfügt über eckig ausgeführte Griffstangen, wiewohl diese beim Vorbild oben abgerundet sein sollten. Auf der Seitenwand ist anstatt eines DB-Kekses die Schriftzug angebracht. Piko fertigt das Modell in drei verschiedenen Ausführungen. Die analoge Version ist unter der Artikelnummer 51744 zum UVP von € 190,– erhältlich, die Gleichstrom-Ausführung mit Loksound (Artikelnummer 51745) wird zum UVP von € 299,– angeboten, ebenso viel kostet die Wechselstrom-Ausführung mit Loksoudn (Artikelnummer 51746).


Piko 51920 – DB AG 110 143-5

Die Einheitsloks der Baureihe 110 erfahren durch das Neuheitenprogramm 2023 bei Piko eine Erweiterung mit neuen Farb- und Beschriftungsvarianten. Als erstes Modell ist die orientrote 110 143-5 mit Frontlatz zu erwähnen. Hierbei ist anzumerken, daß die Ausführung des Latzes nicht hervorragend gelungen ist. Zudem wirkt die obere Stirnlampe als zu groß dimensioniert. Die Lok ist bei der Regionalbahn Rheinland beim Bh Köln beheimatet und ist mit den Revisionsdaten REV KOPLX 06.02.92 bedruckt. Obwohl das Untersuchungsdatum noch vor der Gründung der DB AG stammt, ist das Modell mit dem DB AG-Keks bedruckt. Das Piko-Modell ist in drei verschiedenen Ausführungen erhältlich, und zwar in der Zweileiter-Gleichstrom-Ausführung ohne Loksound unter dieser Artikelnummer zum UVP von € 200,–. Dasselbe Modelle mit Loksound für das Zweileiter-System ist unter der Artikelnummer zum UVP von € 315,– erhältlich. Die Dreileiter-Wechselstrom-Ausführung mit Loksound ist mit der Artikelnummer 51922 zum UVP von € 315,– versehen.


Piko 51923 – DB 110 132-5

Die blaue 110 132-5 ist als Sinnbild der frühen Epoche IV zu verstehen. Das Modell mit Regenrinne, Frontumlauf, erhaben ausgeführter DB-Keks an den Seitenwänden und die ursprünglichen Griffstangen zeigt den Zustand kurz nach der Umzeichnung in die EDV-Nummer, wobei die Untersuchungsdaten die Anschriften REV Opl 12.09.68 aufweisen. Die Lok ist beim Bw Dortmund der BD Essen beheimatet. Am Langträger sind noch die Herstellerangaben aufgedruckt. Die blaue 110 ist mit demselben UVP versehen, wie die orientrote Ausführung, also € 200,–. Die Zweileiter-Wechselstrom-Ausführung mit der Artikelnummer 51924 wird zum Preis von € 315,– offeriert, ebenso die Dreileiter-Wechselstrom-Ausführung mit der Artikelnummer 51925.