ELK-Kesselwagen – Roco 76824

Die Deutsche Reichsbahn gab während des Zweiten Weltkrieges den beiden Waggonfabriken Deutz und Uerdingen den Auftrag, sowohl zwei- als auch vierachsige Kesselwagen in Leichtbauweise zu entwickeln. Die Entwicklung dieser neuen Wagenbauart war das Ergebnis der fortschreitenden Kriegshandlungen, um die Front rasch und effizient mit Kraftstoff zu versorgen und andererseits die alten und recht klein dimensionierten Kesselwagen der Länderbahnen zu ersetzen. Die dabei entwickelte Bauform wurde sodann als „Einheits-Leicht-Kesselwagen“, kurz ELK, tituliert. Diese konstruktive Bauausführung wurde im wesentlichen durch das Weglassen nicht notwendiger Fahrzeugteile erreicht und ebnete den Weg für weitere Konstruktionen bis in die Neuzeit hinein. Die „Leichtigkeit“ des Wagens wurde insbesondere durch die Schweißtechnik erreicht. Der geschweißte Tank erreichte dadurch eine hohe Stabilität, sodaß auf eine schwere Rahmenkonstruktion verzichtet werden konnte. Allerdings haben beide Hersteller die Endstücke des ELK unterschiedlich ausgeführt. Diese Endstücke waren notwendig, um einerseits die Zug- und Stoßkräfte des Wagens über die Kupplung bzw. über den Drehzapfen (Vierachsiger) aufzunehmen. Deutz setzte dabei auf die Kopfstücke, währendessen die Uerdinger-Wagen mit einem zusätzlichen Langträger aus abgekannteten Profilen versehen wurden, die zudem noch die Längsdruckkräfte aufnehmen konnten. Die Drehgestellen wurden aus Preßblech gefertigt und sahen in ihrer konstruktiven Ausführungen jenen von Wannentendern ähnlich. Von den ELK-Kesselwagen gibt es zwei unterschiedliche Baulängen, eine kurze sowie eine lange. Die kurze Bauform wurde von der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik, die zu diesem Zeitpunkt noch „Raxwerke“ bekannt wurden gebaut. Dieser Einheitskesselwagen hatte eine Länge über Puffer von 9,8 m sowie ein Fassungsvermögen von 489 hl.


Modellvorstellung

Die ersten ELK-Kesselwagen wurden von Klein Modellbahn im Jahre 2005 gefertigt, wobei sowohl die kurze als auch die lange Version zur Ausführung gelangte. Mit dem Verkauf der Formen an Roco hat dieser Hersteller diese Kesselwagenbauart wiederum aufgegriffen und bereits verschiedene Fahrzeuge produziert.

Als Farb- und Beschriftungsvariante wurde im Neuheitenblatt 2016 eine Ausführung als SBB-Kesselwagen gewählt. Das Modell in der Epoche III-Ausführung wird unter der Artikelnummer 76824 ausgeliefert und zum UVP von € 29,90 angeboten. Der hellgrau/schwarz-lackierte Wagen ist als Privatwagen der Firma „BP“ eingestellt und beruht fertigungstechnisch auf den bekannten KMB-Formen. Das Modell erhielt die Wagennummer SBB 531051P. Das Revisionsdatum stammt vom 20.5.64.


Bilder