Brawa Stadtbahnwagen – BBÖ (45633) & St&H (45637)

Die Wiener Stadtbahn wurde nach zahllosen Planungen und jahrzehntelangen Projekten ab 1898 verwirklicht. Statt der geplanten sechs Linien wurden nur vier mit einer Streckenlänge von rund 39 km ausgeführt. Der überwiegende Kostenanteil für den Bau wurde vom Staat getragen, daneben waren noch die Länder Wien und Niederösterreich Mitfinanziers. Bei der Verwirklichung spielten weniger städtplanerische Aspekte eine Rolle, vielmehr hat das Militär ihre Überlegungen vollends umsetzen können. Daher gab es nie eine direkte Linie ins das Stadtzentrum, geschweige denn wurde sogleich auf die elektrische Traktion gesetzt. Für die Betriebsführung war die KkStB zuständig, die auf dem normalspurigen Netz Dampflokomotiven der Reihe 30 von Gölsdorf einsetzte und dazu noch eigene Personenzugwagen der Gattungen Cu und CDu in einer Stückzahl von 864 zwischen 1896 und 1902 bauen ließ. Diese Wagen hatten einen Achsstand von 5.000 mm, ein hochgewölbtes Dach, Dampfheizung, Vakuumbremse und eine braune Holzbeplankung mit den charakteristischen Doppelfenstern. Diese Wagenkonstruktion fungierte später als Vorbild für viele weitere Lokalbahntypen der späteren Zeit. Die Fahrzeuge erfuhren während ihres Bestehens einige Änderungen, indem die Fahrzeugdächer geradeaus geführt wurden oder auch die Wagenkästen eine Blechverkleidung erhielten. Zudem wurden die Wagen vermehrt im Regionalverkehr im Wiener Umland eingesetzt. Beide Gattungen belangten 1938 zur Deutschen Reichsbahn und wurden dort mit den Nummern 206 541 bis 207 117 eingereiht, danach waren die Wagen auf halb Europa verstreut.


Modellvorstellung

Es war die Überraschungsneuheit schlechthin, als Brawa 2015 die Realisierung der Wiener Stadtbahnwagen für das HO-Programm ankündigte. Im Neuheitenprogramm 2015 finden sich daher gleich mehrere Ausführungen, und zwar von der KkStB, BBÖ, ÖBB, Stern & Hafferl, Deutsche Reichsbahn, der FS und der MAV.

Die Auslieferung der ersten Modelle als Neukonstruktion erfolgte zum Jahresende hin, wobei sowohl die Einzelwagen als auch die Dreiersets in den Fachhandel gelangen. Die Einzelwagen kosten € 67,50 UVP, die Dreierseits – bestehend aus zwei Personenwagen und einem Personen- und Gepäckwagen – zu je € 199,90 UVP.


Modellvorstellung

Brawa liefert die Einzelwagen in der üblichen, robosten und zweiteiligen Blisterbox aus, in welchem das Modell in entsprechenden Plastikeinlagen gut verstaut gelagert ist. Die Dreiersets werden ebenfalls in der bekannten Kartonverpackung ausgeliefert. Die Modelle liegen dort ebenfalls in einer zweiteiligen Plastikschale. Dem Modell liegt eine Betriebsanleitung bei, zudem einige Zurüstteile wie Kupplungen, Zughaken und Bremsleitungen.

Die Modelle ist vollständig aus Kunststoff gefertigt und weisen einen hohen Grad an Filigranität auf. Die Wagenkästen weisen sauber durchgeführte Gravuren auf. Die Oberlichten der Doppelfenster stellen eine Augenweide dar, ebenso die feinen Geländer und Griffstangen an den Plattformen, aber auch die Trittstufen, die robust und filigran zugleich umgesetzt wurden. Das Fahrgestell ist vollständig umgesetzt, was auch am Anblick der Modellunterseite ersichtlich ist. Unklar ist, ob die Dachform korrekt umgesetzt wurde. Hierzu gibt es entspechende Hinweise, die jedoch mangels entsprechender Vorbildfotos ad hoc nicht geklärt werden konnten. Die Lackierung und Bedruckung ist tadellos. Summa summarum läßt sich festhalten, daß die aktuelle Neukonstruktion als Inbegriff der aktuellen Fertigungsmöglichkeiten anzusehen ist, wenngleich sich dies auf den stolzen Preis niederschlägt.

Die Wagen tragen folgende Anschriften:

Set 45633: Cu 33 344 – Rev. Sm 04.03.34; Cu 33 508 – Rev. Sm 16.01.34; CDu 34 562 – Sm 21.06.34.

Set 45637: Bu 47 083 – Rev. F 23.06.57; Bu 47 128 – Rev. F 15.06.57; BPwu 47 500 – Rev. M 15.06.57.


Bilder – Brawa 45633-1


Bilder – Brawa 45633-2


Bilder – Brawa 45633-3


Bilder – Brawa 45637-1


Bilder – Brawa 45637-2


Bilder – Brawa 45637-3