Fleischmann 414406 – DRG 54 1550

Die K. Bay. Sts. B. beschaffte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und nach einer zehnjährigen Beschaffungspause erstmals wieder 1’C Heißdampf-Güterzuglokomotiven der Gattung G 3/4 H. Gegenüber den vorigen Konstruktionen wies die Lokomotive anstatt des Naßdampfes nun eine Heißdampfmaschine auf, die zudem noch eine höhere Kessellage sowie einen vergrößerten Kessel aufwies. Weitere Besonderheiten waren der Speisewasservorwärmer und die Rückkehr zur Adamsachse.

Die Lokomotiven der Gattung G 3/4 H übertrafen ihre Vorgängerkonstruktion nicht nur in der Leistung, sie waren auch wesentlich sparsamer im Brennstoff-Verbrauch. Insgesamt galten die bay. G 3/4 H als die leistungsfähigsten Dampflokomotiven aller europäischen 1′ C-Lokomotiven.

Die K. Bay. Sts. B. beschaffte zwischen 1919 und 1923 ingesamt 225 Lokomotiven, die geschlossen zur Deutschen Reichsbahn kamen und zum größten Teil sogar den Zweiten Weltkrieg überstanden haben. Die letzte Lokomotive (54 1632) schied 1966 bei der Deutschen Bundesbahn aus dem Betriebsdienst.


Modellvorstellung

Die Modellkonstruktion geht noch auf das alte Stammunternehmen zurück, wobei nach der Übernahme durch die Modelleisenbahn GmbH weitere Varianten verschiedener Bahnverwaltungen und Epochen umgesetzt wurden.

Das gegenständliche Modell in der Reichsbahnausführung ist in der Epoche II angesiedelt und wurde als Winterneuheit 2015/16 für das 1. Quartal 2016 angekündigt. Zur Ausführung gelangt ein Modell mit großem, eckigem Sanddom unter der Artikelnummer 414406 (Analogmodell, UVP € 249,–) und in der Digitalausführung mit Sound (414476 – Gleichstrom, UVP € 329,– bzw. 394476 – Wechselstromausführung).

Verpackung

Das Fleischmann-Modell wird in der Kartonverpackung ausgeliefert, in der die Lokomotive in einer klappbaren Blisterbox fixiert wurde. Dem Modell liegen verschiedene Unterlagen bei, wie eine Betriebsanleitung, ein Ersatzteilblatt und ein Zurüstbeutel mit Kolbenschutzrohre für Radien größer als 480 mm und eine Kupplung.

Technik

Der Fahrzeugantrieb ist im Tender verstaut. Das Tendergehäuse ist durch drei Schrauben an der Unterseite befestigt, nach deren Lösen lässt sich das Oberteil abziehen. Der Mittelmotor mit Schwungmasse ist im Metallrahmen eingelassen und hat beidseitige Wellen, die auf die äußeren Tenderradsätze wirken. Beide Radsätze sind mit Haftreifen bestückt. Die Mittelachse ist antriebslos. Die Dekoder-Schnittstelle ist über dem Motor angesiedelt. Dieser ist ohne komplette Demontage des Tenders zugänglich, es genügt die Abnahme des Kohlenkastens. Als Schnittstelle dient eine sechspolige Leiste nach NEM 651.

Fahrverhalten

Die bay. Güterzuglokomotive hat ein Eigengewicht von 320 Gramm. Sie fällt durch hervorragende sowie ruhige Laufeigenschaften auf. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h für beide Fahrtrichtungen. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte der Vorbildgeschwindigkeit von ca. 74 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 13 % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert (+ 30 %) ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 17 % zu niedrig.

Optik

Das vorliegende Modell stellt eine solide Fleischmann-Konstruktion dar, welche sich durch Funktionalität und Filigranität auszeichnet. Der Kessel ist mit einigen freistehenden Leitungen und Anbauteilen versehen, weitere Gravuren finden sich am Kessel, Führerhaus und Tender. Detailreich ist auch das Laufwerk, wobei vor allem die filigrane Steuerung auffällt.

Farbgebung und Beschriftung

Die Farbgebung bzw. die Lackierung ist für eine Dampflok quasi selbsterklärend. Dagegen ist die Beschriftung Epochen gerecht aufgetragen und in goldener Farbe ausgeführt. Die 54 1550 ist bei der RBD Regensburg und dem Bw Weiden stationiert. Das Revisionsdatum lautet auf 23.04.1928.

Beleuchtung

Das Modell ist mit warmweißen LED ausgestattet.


Bilder