Eisenbahnbrücken

Verkehrswege lassen sich unterschiedlich gestalten und genießen in der Menschheitsgeschichte eine sehr lange Tradition in der Ausgestaltung. Markante Ausbauten fanden schon unter den Römern statt, doch waren diese ersten Verkehrswege auf dem Land stets von den topografischen Gegebenheiten geprägt und führten mitunter zu äußerst beschwerlichen Überquerungen. Derartige Barrieren fanden sich im Gebirge bzw. über die Alpen genauso wie im Flachland, wo unwegsames Gelände durch Taleinschnitte, Flußläufe udgl. die einfache Trassierung erschwerten.

Während der Tunnelbau noch sehr lange auf sich Warten ließ und mit dieser Methode die Unterquerung von hohen Gebirgszügen, Bergrücken oder ähnlichen problemlos erfolgen konnten, etablierte sich der Bau von Brücken in jeglicher Form schon sehr frühzeitig heraus, wobei die ersten Ausführungen entweder auf der Basis der Baustoffe Holz oder Naturstein beruhten.

Brücken helfen in ihrer Ausformung entsprechende Hindernisse zu überwinden und entsprechende tieferliegende Geländeformationen auf dem selben Niveau zu überwinden. Zugleich halfen Brücken auch, größere Flüsse ebenfalls zu überqueren und ersetzen dadurch eventuelle Trajektverkehr der Frühzeit.

Das gegenständliche Buch wirkt auf den ersten Anschein eher anspruchslos. Erst beim Lesen des Textes wird dem Rezensenten bewusst, wie komplex eigentlich die Materie des Brückenbaues ist. Der Autor versteht es, sich zunächst mit den Anfänge des Brückenbaues, also nach Zeitrechnung sehr weit zurückliegend, zu beginnen und beschreibt in der Folge sehr anschaulich die fortlaufenden technischen Entwicklungen bis in die Neuzeit unserer Tage, wie diese speziell im Eisenbahnwesen zur Anwendung gelangt sind. Die Entwicklung und Verwendung neuerer Werkstoffe wie Beton, Eisen oder auch Stahl stellen im historischen Ablauf der technischen Weiterentwicklung des Brückenbaues eine essentielle Hilfestellung dar, die erst später durch die Kombination dieser Materialien zu gesamthaften, technischen Wunderwerken verhalfen.

Der Autor nimmt sich bei seinen Ausführungen auch einem anderen Aspekt an, indem er unterschiedliche Brückenkonstruktionen ebenso anschaulich ausführt wie auch die Möglichkeiten zur Verbesserung im Bereich der Belastungsfähigkeit dieser Gewerke beschreibt. Dabei werden die unterschiedlichsten Typen ebenso vorgestellt, und es wird stets ein Bezug zu aktuellen Beispielen und bekannten Brückenbauwerke hergestellt.

Das gegenständliche Werk liefert im Grunde genommen einen hervorragenden Überblick zum Thema Eisenbahnbrücken, welche als solche als bauliche Wunderwerke gelten, allerdings erfolgt die Darstellung oftmals nur exemplarisch. Das Buch darf entsprechend den Ausführungen des Autors als Hilfestellung und Nachschlagewerk für den Modelleisenbahner dienen. Das Buch eignet sich zwar als einfache Informationsquelle, jedoch lässt die Bildqualität vielfach zu wünschen übrig. Weiters fiel dem Rezensenten auf, dass auf ein Lektorat offensichtlich verzichtet wurde, ansonsten würde nicht nur der eine oder andere Tippfehler auftauchen, über welchen man leicht hinweg sehen könnte, sondern auch der unsanfte Textabriss auf Seite 57.


Allgemeine Infos:
Verlag: Transpress-Verlag, Stuttgart
Autor: Ulrich Lieb
Buchhülle: Hardcover
Umfang: 164 Seiten / 23,8 x 27,0 cm
Fotos: 143
Skizzen: 18
ISBN: 978-3-613-71442-7
Verkaufspreis: € 29,90 [D]/€ 30,80 [A]