Die ÖBB-Schlierenwagen von Roco – Apo (64671), Bpo (64672)

Roco führt die Schlierenwagen seit 1983 im Programm und hat diese Wagenserie seither unverändert immer wieder in unterschiedlichen Lackierungsvarianten aufgelegt. Für das Modellbahnjahr 2016 wurden vier verschiedene Modelle angekündigt, und zwar eine Ausführung als 1. Klasse-Wagen Apo (64671), zwei verschieden beschriftete Wagen der 2. Klasse Bpo (64672 und 64673) und einen 2. Klasse-Gepäckwagen BDpo (64674) in tannengrüner Farbgebung und weiß lackiertem WC-Fenster.


Modellvorstellung

Dach, Wagenkasten und Untergestell sind aus Polystyrol gefertigt und durch je vier längsseitig angeordnete Krallen miteinander verbunden; jene des Untergestells greifen in Schlitze der lose eingelegten Fenstereinsätze, die über das Dach verbunden sind. Die Einsätze der Übergangstüren werden vornehmlich durch die in die Schlußleuchten ragenden Zapfen gehalten. Um ein seitliches Ausbiegen der Kastenwände zu verhindern, befinden sich diagonal neben den mittleren Fenstern nach unten gerichtete Zapfen, die in Bohrungen des Untergestells greifen; insbesondere die Demontage verlangt daher einige Sorgfalt, um die Zapfen nicht abzubrechen: es muß erst das Untergestell in der Mitte (am Batteriekasten) etwas abgezogen werden, bevor durch Spreizen der Seitenwände die Krallen ausgerastet werden können.

Eingesteckt und damit ausreichend befestigt sind die Gummiwulstattrappen an den Stirnseiten, während die Montage sämtlicher anderen beige gebenen Accessoires mit Ausnahme der Lichtmaschine wegen des etwas zu leichten Sitzes unbedingt eingeklebt werden müssen.

Der aus grünem Material gespritzte Einrichtungsblock hält ein in einer Vertiefung des Untergestells liegendes Ballastgewicht fest; er ist wie der Wagenkasten hinsichtlich der Befestigungselemente zentrisch symmetrisch ausgebildet, weshalb in beiden Fällen beim Zusammenbau auf die vorbildgerechte Lage (kurzes Abteil = Raucher, Raucherseite über dem Drehgestell mit Lichtmaschine) zu achten ist.

Das Untergestell trägt kinematisch für Kurzkupplungsbetrieb eingerichtete Kupplungsträger, die serienmäßig mit Bügelkupplungsköpfen bestückt sind;  eine Umrüstung erfordert daher wie dort lediglich den Ersatz der Kurzkupplungsköpfe.

Die Drehgestelle, bis auf den Zapfen am Achslagerdeckel gleich und aus schwarzem Polyamid hergestellt, sind mit geschlitzten Hakenzapfen in bekannter Weise im Untergestell verankert; die spitzengelagerten metallischen Norm-Radsätze entsprechen der üblichen Ausführung.

Dieses Modell bietet eine traditionelle Detaillierung in Ausführung und Beschriftung sowie exakte Maßstabseinhaltung. Wegen der nötigen Drehgestellauslenkung muß der Wagenkasten geringfügig höher gesetzt werden, als es den umgerechneten Vorbildmaßen entspricht. Die charakteristischen Aufstiege bei den Einstiegstüren liegen als Zurüstteile bei und müssen in die vorgesehenen Öffnungen der Drehgestelle gesteckt werden. Die Fensterscheiben lassen die vorbildgemäßen Griffe erkennen.

Die Farbgebung entspricht mit Ausnahme der Einstiegstüren, die ursprünglich in einem leichten Goldton („ÖBB 10“) eloxiert waren, dem Vorbild. Die seitlichen Anschriften sind lobenswert farbkräftig und vollständig appliziert, wobei insbesondere die auf rotem bzw. weißem Grund deutlich lesbaren Raucher bzw. Nichtraucherschilder bemerkenswert sind; der Schmierraster zeigt die letzte Behandlung. Das Bezellelungsfeld ist gegenüber früheren Ausführungen schwarz gefärbt, richtig ist die Kennzeichnung des Handbremsendes, zu ergänzen wäre die Farbe der Kennzeichnung der Füllstutzen (gelb) und der Signalstützen an den Stirnseiten (rot); an letzteren wurde auch auf die Anschriften verzichtet, beide Leuchten sind farblos  ausgeführt (weiß/rot).

Bei der Inneneinrichtung wurde auf die seitlichen Kopflehnen an den Sitzbänken verzichtet; Perfektionisten finden gegebenenfalls durch die Anfertigung der Kofferablagen zusätzliche Betätigungsmöglichkeiten.

Auch die Drehgestelle sind mit gewohnter Sorgfalt gefertigt: in Radebene liegende Bremsklötze, Primär- und Sekundärschraubenfedern, Vertikaldämpfer, Schaken und Wiegenlenker sind ebenso präzise dargestellt wie die kardangetriebene Lichtmaschine am handbremsseitigen Drehgestell.

Die Anschriften des Wagen der 1. Klasse (64671) weisen die vollständige Wagennummer 50 81 17-35 010-0 auf. Dieser Wagen ist dem Bahnhof Wien Südbf. zugeteilt und trägt das Revisionsdatum Pn 14.12.78.

Die Anschriften des Wagen der 2. Klasse (64671) weisen die vollständige Wagennummer 50 81 29-35 127-8 auf. Dieser Wagen ist ebenfalls dem Bahnhof Wien-Südbf. zugeteilt und trägt als Revisionsdatum Pn 10.03.80. Dieser Wagen unterscheidet sich hinsichtlich der verwendeten Schriftart bei den Wagenanschriften, indem die kleinere Ausführung zur Anwendung gelangte.

Jedem Modell liegt eine Betriebsanleitung bzw. Beschreibung und ein Zurüstbeutel bei. Am Modell sind verschiedene Zurüstteile wie Griffstangen, Aufstiege, Lichtmaschinen, Bremsschläuche, Heizungskabel selbst zu montieren.


Bilder 64671


Bilder 64672