Un Treno per Cortina
Der Bau der Südbahngesellschaft durch das Pustertal bzw. durch Südtirol als verbindendes Element zur Brennerbahn und zum lombardinischen Netz war der Nährboden für weitere Eisenbahnprojekte dieses einst zum Habsburgerreich gehörende Territorrium. Um die ländliche Bevölkerung sowie die zahlreichen Talschaften ebenso an die moderne Zeit anzubinden, entstanden etliche Schmalspurbahnen, die als Lokalbahnen ausgeführt, dem Zahn der Zeit folgten und Wohlstand ins Land brachten. Auf diese Weise wurde Südtirol fast flächendeckend mit Lokalbahnen erschlossen und waren maßgeblich für die Entwicklung des Landes verantwortlich. Diese Entwicklung erfuhr jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg eine spürbare Trendwende. Der stark voranschreitende Individualverkehr ließ die Bahnen austrocknen, die Verluste stiegen und wurden daraufhin eingestellt. Hierbei traf es natürlich aus heutiger Sicht sicherlich auch interessante Strecken, die für den Tourismus und Fremdenverkehr eine wichtige Rolle spielen könnten, wenn sie heute noch existieren würden.
Von einer dieser Bahnen wurde ein neues Buch aufgelegt. Das Buch ist der Lokalbahnstrecke von Dobbiaco nach Calalzo quer durch die Dolomiten gewidmet. Wer die Gegend nur halbwegs landschaftlich kennt, kann sich vorstellen, in welchen Naturschönheiten diese Bahnstrecke einst verlaufen ist. Beim vorliegenden Buch handelt es sich weniger um eine Streckenmonografie, es ist ein Buch, welches die Entwicklung und den Bau dieser Bahnlinie eindrucksvoll dokumentiert. Es besteht aus einem Text- und Bildteil. Da es in italienischer Sprache geschrieben ist, stellen die Bildaufnahmen aus der Gründerzeit äußerst wertvolle, fast schon selbsterklärende Dokumentation dar. Sie zeigen die Region in ihrer kargen Landschaft im gesamten Streckenverlauf. Die historischen Bilddokumente zeigen Aufnahmen von den in der Errichtung befindlichen Kunstbauten, deren Leergerüste und auch die vielfach existierenden topografischen Hürden, mit welchen die Ingenieure beim Bau der Bahn konfrontiert waren. Viele Aufnahmen zeigen auch die neu errichteten Kunstbauten wie Tunnels und die Bahnhofsanlagen. Aufnahmen vom Zugsverkehr oder auch der darauf eingesetzten Fahrbetriebsmittel stellen im historischen Konvolut der Bilder eine Mangelware dar und müssen fast schon gesucht werden.
Jedenfalls waren für die Bahnstrecke folgende Bauten notwendig: 18 Bahnhöfe und Haltestellen, 45 Häuser, 10 Tunnels, 20 Brücken und Viadukte sowie eine Vielzahl an Stützwänden.
Allgemeine Infos:
Verlag: Pietro Macchione Editore
Autor: Leonardo Malatesta
Buchhülle: Softcover
Umfang: 324 Seiten/21,1 x 21,1 cm
Fotos: 350
Skizze: 3
ISBN: 978-88-6570-295-6
Verkaufspreis: € 29,– [A]