DB-Baureihe 66: Märklin 39665

Für den leichten Personenzugdienst auf Haupt- und Nebenbahnen und für den Eilgüterzugdienst war die Baureihe 66 konstruiert und in zwei Exemplaren geliefert worden. Ursprünglich bestand der Plan, mit dieser Universallokomotive die Baureihen 38.10, 78 und 93 abzulösen. Der Wandel in der Zugförderung und die verstärkte Beschaffung von Diesellokomotiven machten dieses Vorhaben jedoch zunichte. Dadurch blieb es bei den beiden Einzelstücken. Wie alle Neubaumaschinen erhielten auch die Maschinen der Baureihe 66 geschweißte Kessel mit Verbrennungskammer und Mischvorwärmer. Die 66 001 wurde nach einem Triebwerksschaden im Jahre 1967 ausgemustert. Die 66 002 wurde 1968 von der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte als Museumslok erworben.

Modellvorstellung

Die Herstellergruppe Märklin/Trix hat im Frühsommer 2025 als zweites Clubmodell die Nachbildung der Baureihe 66 bekanntgegeben. Die Ankündigung erfolgte außerhalb der regulären Ankündigung mittels Posterplakat. Die Neukonstruktion wurde sowohl bei Märklin unter der Artikelnummer 39665 als auch bei Trix unter der Artikelnummer 25660 bekanntgegeben. Das Modell ist in einer Einmalauflage für die MHI angekündigt worden und nur für Clubmitglieder exklusiv erhältlich. Der UVP wurde im Rahmen der Neuheitenankündigung mit € 549,– bekanntgegeben.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der bekannten Kartonverpackung des Herstellers. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich, in welchem das Modell mit nochmaligen Plastikschuber sicher für den Transport eingestellt ist. Am Modell selbst sind auf der Oberseite der Lokomotive zwei Filzstücke dazwischen gelegt. Sie dienen als Scheuerschutz. Dem Modell liegt ein Zurüstbeutel bei. Es befinden sich darin die Bremsschläuche und die Kolbenschutzrohre. Das Einstecken ist aber erst ab einem Mindestradius von 500 mm ratsam. Die mehrsprachige Betriebsanleitung und die sonstigen Dokumente sind in einer Kartonhülle eingeschoben und im vorgesehen, seitlichen Schlitz in der Kartonverpackung eingeschoben.

Technik

Sämtliche Antriebskomponenten der Tenderlokomotive sind im Langkessel untergebracht. Der Langkessel samt Führerhaus, also das Lokgehäuse, ist zumindest über vier Schrauben mit dem Fahrwerk verbunden. Leider gibt die Bedienungsanleitung hierüber keine genaue Auskunft. Zwei Zentralschrauben sind beim Zylinderblock untergebracht, zwei weitere am Rahmenende der Lok. Nach dem Entfernen der Schrauben läßt sich das Gehäuse nach oben abziehen. Somit wird das Innenleben dieses Lokmodells sichtbar. Der Hochleistungsmotor mit der frontseitig montierten, großen Schwungmasse treibt das Modell über den hinteren Wellenstummel und einem Zahnradgetriebe auf die letzte Kuppelachse an. Die anderen Kuppelachsen werden über das Lokgestänge mitgenommen. Die Antriebsachse ist als einzige mit nur einem Haftreifen bestückt. Diese und die erste Kuppelachse weisen ein geringes Seitenspiel auf. Die beiden mittleren Kuppelachsen sind mit einem weitaus größeren Seitenspiel versehen und auch zusätzlich dezent horizontal gefedert. Das Vorlaufdrehgestell verfügt zum Fahrwerk über einen zentralen Drehpunkt, währenddessen das zweiachsige Nachlaufdrehgestell trotz mittig angeordneten Drehpunkt noch zusätzlich leicht seitenverschiebbar ist. Die beiden NEM-Kurzkupplungskulissen sind unabhängig vom Vorlauf- und Nachlaufdrehgestell im Fahrzeugrahmen integriert.

Die Zentralplatine ist hinter dem Motorblock im Führerhausbereich situiert. Die Digitalschnittstelle ist im Bereich des Kohlekastens bzw. des Führerhauses auf Fußbodenhöhe angeordnet. Das Modell verfügt über eine MTC21-Digitalschnittstelle. Der eingebaute Digitaldecoder ist sowohl unter analogen wie digitalen Bedingungen verwendbar und arbeitet mit DCC- und mfx-Protokollen, außerdem ist dieser RailCom-fähig. Damit lassen sich gerade im Digitalbetrieb verschiedene Betriebsgeräusche nachstellen und verschiedene Betriebszustände abbilden, aber auch Licht- und Signalfunktionen verwenden. Außerdem ist das Modell bereits serienmäßig mit einem Raucheinsatz serienmäßig ausgestattet.

Fahrverhalten

Es war ein Gleichstrom-Modell von Trix bestellt, geliefert wurde die Wechselstrom-Ausführung von Märklin.

Optik

Die Herstellergruppe hat mit der Baureihe 66 wieder ein solides Dampflokmodell auf die Schienen gesetzt. Der erste Blick fällt naturgemäß dem Lokgehäuse zu, welches der Hersteller aus Metall formte. Die Proportionen des Modells sind gut getroffen, vor allem das markante Aussehen der Neubaulokomotive ist an dem Modell erkennbar. Das Lokgehäuse weist nicht nur feine und zahlreiche Gravuren auf, vor allem finden sich am Langkessel freistehende Handläufe sowie Leitungen. Die Lokpfeife, das Sicherheitsventil und andere Aggregatgruppen sind extra am Modell angesetzt. Gut sichtbar ist auch der durchbrochene Fahrzeugteil zwischen dem vorderen Bereich des Lokkessels und dem Wasserkasten. Da alle Lokaufbauten geschweißt sind, sind nur wenige Nietverbindungen vorhanden, welche bei unbedeuteten Bauteilgruppen zu finden sind. Sehr gut nachgebildet ist auch der Bereich der Rauchkammertür samt der Verschlüsse.

Das Fahrwerk besteht aus feinen Speichenrädern, deren Oberfläche eine Schwarzvernickelung aufweist, wiewohl bei der Lackierung der Räder ein betriebsverschmutzter Zustand zum Ausdruck gebracht wird. Das Gestänge ist fein ausgeführt, wobei verschiedene Teile wie Voreilhebel, Kreuzkopf, Schwinge und Gegenkurbel aus Kunststoff bestehen. Die Sandfallrohre sind nur im Bereich der Gegendruckbremse sichtbar und befinden sich auf der Höhe der Radlaufflächen.

Farbgebung und Beschriftung

Die Farbgebung ist bei einer Dampflok bereits konstruktiv vorgegeben. Sämtliche Anschriften des Modells sind gut deckend aufgetragen und lupenrein lesbar. Das vorliegende Modell ist mit der DB-Betriebsnummer 66 002 beschriftet. Als Heimatdienststelle wird das Bw Gießen ausgewiesen, welches zur BD Frankfurt am Main gehört. Die Untersuchungsdaten werden hierbei mit der Angabe „Letzte Br 2 23. 6.65“ angeschrieben.

Beleuchtung

Das Dampflokmodell der Baureihe 66 ist mit wartungsarmen, weißwarme LED bestückt, welche fahrrichtungsabhängig leuchten. Das Spitzensignal besteht aus drei weißen Lampen, das Schlußlicht wird über rote Lampen dargestellt. Im Digitalmodus sind die Schlußlichter und die Führerstandsbeleuchtung aber separat schaltbar. Durch den eingebauten Decoder sind auch verschiedene Geräuschkulissen abrufbar.


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