Fleischmann 7370020: ÖBB-Beilhack-Schneeschleuder X491.003
Große Neuschneezuwachsmengen erschweren die Räumung von Gleisen mit den üblichen Schneepflügen. Die ÖBB haben deshalb zwei unterschiedliche Schneeschleudern beschafft.
Für die Schneeräumung verfüg(t)en die ÖBB über eine Vielzahl aus Dampfloks der Reihe 52 umgebauten „Klima“-Schneepflüge sowie sieben Henschel-Dampfschneeschleudern und eine nach dem amerikanischen Leslie-Patent arbeitende Schneeschleuder. Diese Schneeräumungsfahrzeuge hatten allerdings den Nachteil, daß sie den vor sich zu räumenden Schnee nicht weit genug von der Trasse pflügten bzw. den Schnee vor sich zusammenpreßten, der dann nicht mehr schleuderbar war. Durchdachte Lösungen zeichneten sich im Straßenwinterdienst ab. Hier wurden ausfahrbare Schneeschleudern eingesetzt, die ein wesentlich breiteres Profil als die Fahrzeugbreite ausfräsen konnten. Auf diesem Marktsektor machten sich schließlich zwei Anbieter verdient: die Firma Beilhack (Hohlschleuderräder mit Vorschneidpropeller) und die Firma Rolba (Frässchnecken). Die ÖBB entschieden sich für die Beilhack-Maschinen, von denen jeweils eine 1975 als 2080.001 und 1982 als 2180.001 beschafft wurden. Die Reihe 2180 ist gegenüber der 2080 stärker motorisiert.
Die Fahrzeugbrücke, der Schleudervorsatz, das Führerhaus und der anschließende Motorkasten bilden eine bewegliche Einheit, die nach Bedarf um 180° gedreht werden kann. Diese bewegliche Einheit ist über einen Drehkranz am fahrbaren Untergestell verbunden. Das Führerhaus verfügt über zwei Führerstandtüren, es ist geräumig und kann bis zu 12 Mann aufnehmen. Der Führerstand erlaubt ein Rund-um-Sicht, die vorderen Fenster sind mit rotierenden Klarsichtfenster sowie mit Scheibenwischer ausgerüstet.
Für den Fahrbetrieb steht ein Zwölfzylinder-Viertaktmotor mit Turbogetriebe zur Verfügung. Ein Nachschaltgetriebe erlaubt die Einstellung in Arbeits- oder Schnellgang. Die Kraftübertragung erfolgt mittels einer durch den Drehkranz durchlaufenden Vertikalwelle, die über zwei Winkelgetriebe die beiden Teleskopwellen und schließlich die Radsätze antreiben. Für den Schleudervorgang stehen zwei Motoren zur Verfügung. Die Antriebswellen zu den Schleuderräder verlaufen in der Fahrzeugbrücke. Die beiden Fahrzeuge verfügen weder über eine Sifa noch über eine Indusi, sie haben lediglich einen Zugfunk.
Modellvorstellung
Das Schwesterunternehmen Roco hat vor einigen Jahren damit begonnen, interessante Funktionsmodelle mit Digitalsteuerung zu produzieren. Dazu gehören u. a. die Beilhack-Schneeschleudern, welche bei verschiedenen Bahnverwaltungen zum Einsatz kommen. Nachdem die ÖBB auch eine derartige, vierachsige Schneeschleuder im Jahr in Betrieb nahmen, bot es sich an, diese zunächst in H0 zu realisieren, wobei die Unterbringung aller technischen Bauteile als Herausforderung anzusehen war.
Einige Jahre später hat sich die Technik weiterentwickelt, womit es wohl auch möglich wurde, dieselben Funktionen wie beim H0-Pendants in die kleinere Ausführung der Baugröße N unterzubringen. Damit verfügt die Fleischmann-Ausführung über dieselben Digitalfunktionen wie die größere H0-Version.
Die Ankündigung zur Modellumsetzung erfolgte für die Baugröße N sodann mit dem Neuheitenprogrammm 2025, indem der Hersteller ein reines digitales Funktionsmodell ankündigt. Der Hersteller hat dabei auf die Ausführung eines analogen Variante verzichtet, das vorliegende Modell ist nur eingeschränkt auf Analoganlagen einsetzbar. Das Modell ist zum UVP von € 449,90 erhältlich.
Verpackung
Das neue Funktionsmodell hat auch eine neue Kartonverpackung verdient, welche zum Transportschutz in einem Kartonumschuber eingeschoben ist. Nach dem Öffnen der Kartonverpackung ist das in einer Blistereinlage und einer dünnen Folie umwickelte Funktionsmodell ersichtlich. Darunter ist die umfangreiche Betriebsanleitung sowie ein nachträglich erstelltes Hinweisblatt abgelegt. Das Modell ist paßgenau und durch dünne Schaumstoffstreifen im Blistereinsatz eingelegt. Es kann sofort nach dem Entnehmen auf der Anlage eingesetzt werden.
Technik
Sämtliche technische Komponenten sind in den Gehäuseteilen untergebracht. Aufgrund der Filigranität und der kompakten Bauweise wird von einer Demontage abgeraten.
Die Antriebskomponenten sind im vierachsigen Laufwerk untergebracht, indem die dritte Achse angetrieben ist. Diese Achse ist auch mit Haftreifen versehen. Die Antriebseinheit im Fahrwerk untergebracht ist, ist ein Tausch über das Entfernen des Getriebedeckels möglich. Die Stromabnahme erfolgt jedoch über alle vier Achsen. Das Laufwerk ist über einen Drehkranz mit dem Kastenaufbau verbunden. Das Oberteil kann sich um 180° mittels Ansteuerung drehen. Im Kastenaufbau sind alle technischen Bauteile für das Funktionsmodell enthalten. Die großen Schaufelräder sind funktionsfähig ausgeführt.
Die Aufbauten sind aus Kunststoff gefertigt und weisen feine Gravuren auf. In den Lokkasten sind verschiedene Anbauteile wie Griffstangen, die Abgasrohre und Kranösen extra angesetzt. Die Fahrzeugfront fällt durch die leicht gepfeilte Kastenform, der rotierenden Glasscheiben in den Frontscheiben und insbesondere durch die Kopfteile mit den aufgesetzten Schleudersätzen auf. Sämtliche Propeller und Schaufelräder sind realistisch umgesetzt, ebenso die Auswurfaufsätze.
Das Modell kann seine Fähigkeiten nur unter digitalen Anlagenverhältnissen voll entfalten! Hierbei stehen folgende Funktionen zur Verfügung:
F0 – Licht ein / aus
F1 – Sound ein / aus
F2 – Fräsen
F3 – Verschublicht
F4 – Aufbau drehen
F5 – Signalhorn
F6 – Verschubgang
F7 – Kurvenquietschen ein / aus (nur in Kombination mit F1)
F8 – Schlußlicht
F9 – Halbierung der Geschwindigkeit
F10 – An- / Abkuppeln
F11 – Türe öffnen / schließen
F12 – Signalhorn lang
F13 – Horn
F14 – Mute-Taste
F15 – Tanken
F16 – Sanden ein / aus
F17 – Lautstärke erhöhen
F18 – Lautstärke vermindern
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