Brawa 49301 / 49309 / 49318: Säuretopfwagen

Kesselwagen waren damals nur für bestimmte Transportgüter einsetzbar. Für den Transport von aggressiven Flüssigkeiten wie Säuren schieden konventionelle Kesselwagen lange Zeit aus. Es gab war schon in den 1920er Jahren Kesselwagen mit einer Gummiauskleidung, trotzdem wurden in der Regel zum Transport solcher Güter Topfwagen verwendet. Die Waggonbaufirmen verwendeten dabei meistens die Untergestelle von Güterwagen der Verbandsbauart mit 4,0 oder 4,5 m Achsstand und ordneten darauf zehn oder zwölf Steinguttöpfe mit je 1.000 bis 1.200 Liter Fassungsvolumen an. Die Töpfe werden von Holz- und Gummibeilagen gehalten, die Kastenabstützung sind durch Diagonalstreben versteift. Der zum besseren abfließen von übergelaufenem Ladegut geneigte Boden ist teilweise durch eine Bitumenschicht gegossen oder mit Bleiblech geschützt. Zwischen den Töpfen befand sich ein hölzener Laufsteg. Die Töpfe werden durch Gummi- oder Holzstopfen verschlossen. Eine hohe Stirnwand schützte das Personal auf der Bremserbühne, die bei Vorsichtswagen obligatorisch ist. Viele kleine oder größere chemische Unternehmen hatten solche Wagen bei den jeweiligen Bahndirektionen als Privat-Wagen eingestellt.


Modellvorstellung

Die Säuretopfwagen waren eine Formneuheit aus dem Jahr 2018. Brawa hat sogleich mehrere Modelle von verschiedenen Bahnverwaltungen angekündigt und im Juni 2019 ausgeliefert. Angekündigt sind Ausführungen der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft, der DB, der DR, der NS, der DSB, der CSD, der SNCF und der ÖBB. Die Wagen fallen besonders durch ihre filigrane Ausführung auf, die zu vergleichbaren Modellen noch nie gegeben war. Durch die hohe Verbreitung der Modelle lassen sich für Brawa sehr viele Modellvarianten erstellen. Hierbei wäre es auch wünschenswert, wenn der Hersteller bei weiteren Modellankündigungen auch den Einsteller benennen würde.

Das Modell ist aus Kunststoff gefertigt und ist mit zahlreichen Gravuren versehen. Besonders toll gelungen sind die Steintöpfe. Die einzeln angesetzten Verschlüsse stellen dabei eine besondere Augenweide dar. Das Modell ist mit den entsprechenden Querverstrebungen versehen, außenliegend sind daran die entsprechenden Anschriftentafeln montiert.

Die Auslieferung der Säuretopfwagen erfolgt in der bekannten und robusten Brawa-Verpackung. Dem Modell liegt ein Zurüstbeutel und eine Betriebsanleitung bei. Der UVP der Modelle liegt bei € 53,90.


Bilder 49301

Brawa fertigt unter dieser Artikelnummer einen Säuretopwagen, der bei VTG eingestellt ist und in der Aufmachtung der Epoche IV ist. Der Wagen trägt die Betriebsnummer 21 80 090 0 104-9P. Das letzte Untersuchungsdatum ist im Revisionsraster mit 3 REV 403 24.8.67 angeschrieben. Der RIV-Wagen, der für den Transport von Säuren und Laugen geeignet ist, ist im Bf. Hamburg-Rothenburgsort beheimatet.


Bilder 49309

Der zweiachsige Säuretopfwagen ist bei den ÖBB mit der Betriebsnummer 502457P und Heimatbahnhof Innsbruck eingestellt. Aufgrund seiner Eigentumsanschriften entspricht das Modell dem Zustand der Epoche IIc. Als Einsteller des Wagens wird die Österreichische Gold- und Silberscheideanstalt GmbH genannt. Am Längsträger ist die Revisionsanschrift REV Dw 28.3.49 aufgedruckt.


Bilder 49318

Im Brawa-Neuheitenprogramm ist ein weiterer Topfwagen der ÖBB enthalten, der als Epoche III-Modell angekündigt war. Einsteller des Wagens ist die Alpine Chemische A. G. in Kufstein. Kufstein ist zugleich als Heimatbahnhof am Wagen angeschrieben. Der bei den ÖBB eingestellte Wagen trägt die Wagennummer 551 051P und ist mit dem Revisionsdatum REV Dw 04.05.59 am Langträger angeschrieben. Das Modell entspricht technisch den oben dargestellten Ausführungen. Das Modell ist zum UVP von € 54,90 angeboten.

Anbei noch ein Auszug aus dem Standesbuch zu den Privatwagen der ÖBB. Wie man daraus ablesen kann, wurde der Vorbildwagen 1950 von der Fa. Metzger gefertigt und ist seither als solcher im Betrieb.