Brawa 47413 + 47415: Kesselwagen VTG + Eva
Text folgt (Ich bin auf der Suche nach Vorbildinformationen)
Modellvorstellung
Diese vierachsige Kesselwagen-Bauart ist bei Brawa schon seit vielen Jahren im Programm. Seither wurden eine Vielzahl an Modellen unterschiedlicher Ausführungen gefertigt, und zwar nach verschiedenen Epochen (II bis IV) und einer Vielzahl von Einstellern, da die Wagen als Privatwagen bei den Bahnverwaltungen eingestellt waren. Die ersten Modelle sind noch im alten, vierstelligen artikelnummernsystem des Herstellers erschienen, deren Umstellung schon mehr als ein Jahrzehnt zurückliegt.
Brawa hat für das Neuheitenjahr drei verschiedene Modelle angekündigt, und zwar Ausführungen der Deutschen Bundesbahn und eines für die Deutsche Reichsbahn. Letzt genanntes Modell ist als Epoche-III-Fahrzeug mit einem hellblau-lackierten Kessel und dunkelblauem Kesselband und der Aufschrift „Leuna-Caprolactam“ ausgeführt. Es ist dies ein Privatwagen mit der Betriebsnummer 52-96-19P.
Die DB-Wagen unterscheiden sich einerseits nach der Ausführung der Epoche und in der Wahl des Einstellers. Die genauen Angaben werden beim jeweiligen Artikel gemacht. Brawa liefert die Wagen in der robusten Verpackung aus. Als Zurüstbeutel liegt lediglich ein Säckchen mit zwei Bügelkupplungen bei.
Man merkt dem vorliegenden Modell bei der Umsetzung schon den älteren Formenbau an. Dies wirkt sich insbesondere bei den Geländerteilen aus, die gegenüber neuzeitlichen Konstruktionen aus Kunststoff sind und zudem noch klobig ausgeführt sind. Der Kessel zeigt dafür schon mehr Details, indem die Auflage unterschliedlicher Bleche samt Vermietung gut zu erkennen sind. Die Außenhaut des Kessels weist daher verschiedene Übergänge – Stufen – auf, die Übergänge sind vermietet. Diese Nietreihen sind zierlich umgesetzt. Der Kessel ist über vier Auflageverbindungen mit dem Außenrahmen verbunden. Genial ist die Umsetzung der Lenkachsen, indem die Drehgestellblenden an der Unterseite des Fahrzeugrahmens angesetzt sind. Die Fahrzeugachsen sind in dahinterliegende Drehgestelle eingesetzt und machen den Wagen somit ideal kurventauglich. Der aktuelle UVP beträgt € 34,90.
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Diese Modellausführung ist an einem Privatwagen der EVA als Waggonvermietungsgesellschaft angelehnt und in als Epoche-III-Modell ausgeführt. Das Firmenlogo ist einerseits jeweils am ersten Kesselschuß aufgebracht, andererseits weist rechterhand noch eine eigens angebrachte Tafel auf die „Eisenbahn-Verkehrsmittel-Aktiengesellschaft Düsseldorf“ hin. Der Privatwagen ist bei der DB eingestellt und hat die Betriebsnummer 540 717P. Als Heimatbahnhof ist Brühl Ost angeschrieben. Das Revisionsraster ist am Fahrzeugrahmen über der vierten Achse angeschrieben und gibt als letztes Untersuchungsdatum 3 REV 201 31.1.61 an.
Firmengeschichte EVA
Die EVA ist der zweite, große Waggonverleiher. Die Gesellschaft wurde am 24. November 1899 als Eisenbahn-Verkehrsmittel AG gegründet. Die Gründung erfolgte durch die Übernahme der seit 1897 bestehenden Deutschen Waggon-Leihbauanstalt GmbH als „Deutsche Waggon-Leihanstalt Aktien-Gesellschaft. 1917 erfolgte die Integration der Waggonbau AG in Wismar und gleichzeitig die Umbenennung in „Eisenbahn-Verkehrsmittel A. G.“, kurz EVA.
Die Gesellschaft hielt unterschiedliche Beteiligungen, hierzu zählte u. a. die Triebwagen- und Waggonfabrik Wismar A. G., Hansestadt Wismar mit seinen Standorten in Posen und Brühl sowie seit 1928 auch an der Waggon-Fabrik AG in Uerdingen am Niederrhein. Nach dem Krieg wurde der Firmensitz nach Düsseldorf verlegt. im Jahr 2002 fing das Unternehmen durch mehrmalige Umfirmierung und Fusion in der VTG-Lehnkering AG auf.
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Das zweite DB-Modell betrifft einen Privatwagen der VTG. Dieser Wagen erhielt eine Computernummer, womit er der Epoche IV angehört. Die angeschriebene Betriebsnummer 20 80 005 5 033-4P besagt, daß es sich bei diesem Fahrzeug um einen reinen Inlandswagen handelt. Als Heimatbahnhof ist Hamburg-Rothenburgsort zu lesen. Auf der rechten Anschriftentafel wird als Eigentümer VTG mit dem korrekten Firmenwortlaut „Vereinigte Tanklager u. Transportmittel GmbH, Hamburg“ angegeben. Die letzte Revision ist mit 2 REV 403 4.12.68 angeschrieben.
Firmengeschichte VTG
Die VTG ist der größte Waggonvermieter in Deutschland. Das Unternehmen wurde 1951 als Staatsbetrieb gegründet und kümmerte sich primär um den Fuhrpark der Kesselwagen. Die Geburtsstunde der VTG war aber im Jahr 1872, als in Österreich die Erste Eisenbahnwagen-Leihgesellschaft AG (EEL) gegründet wurde. Dieses Gründungsdatum gilt zugleich als die Geburtsstunde des Geschäftsmodells zur Vermietung von privaten Eisenbahnwaggons. Zwanzig Jahre später, also im Jahr 1892, wurde die Nachfolgegesellschaft der EEL gegründet, die den Namen Österreichische Eisenbahn-Verkehrs-Anstalt (OEVA) trug. Die Gesellschaft hatte anno dazumal 459 Waggons im Bestand.
Die Gründung der VTG geht auf das Jahr 1951 zurück und hieß VTG Vereinigte Tanklager und Transportmittel GmbH in Hamburg. Sie wird als Staatsbetrieb gegründet. Zehn Jahre später erfolgte die Privatisierung der Gesellschaft. Die VTG gehört fortan der Preussag. Erst 20 Jahre später, also im Jahr 1981, ist die Gesellschaft in den Transport von Container eingestiegen. Bis dahin waren nur Kesselwagen im Angebot.
Die VTG beginnt zu expandieren und übernimmt die Transpetrol GmbH Internationale Eisenbahnspedition. Der nächste Expansionsschritt passierte im Jahr 1994. Das Unternehmen erwarb eine Beteiligung an der TRANSWAGGON AG und die Aktienmehrheit des Schifffahrts- und Transportunternehmens Lehnkering Montan AG. Die Gesellschaft gründet 1997 die VOTG Tankcontainer GmbH. 1999 erfolgte die Zusammenlegung der Logistikaktivitäten der Lehnkering AG und der VTG Vereinigte Tanklager und Transportmittel GmbH zur VTG-Lehnkering AG.
Der Konzern übernahm 2002 die europäische Waggonvermietung der australischen Bramles-Gruppe, deren Waggonvermarktung aus der ehemaligen OEVA hervorging. Durch den Deal erhöhte sich der Waggonbestand auf ca. 23.000 Fahrzeuge. VTG stockt die Beteiligung der Transpetrol GmbH Internationale Eisenbahnspedition auf 74,9 %, ändert die Rechtsform auf Aktiengesellschaft und stößt die Bereiche Waggonvermietung, Eisenbahnspedition, Stückgutwagen, Tankcontainer und Reparaturwerke den Unternehmensbereich Bulk- und Speziallogistik.
Das Unternehmen übernimmt in den Jahren 2004 bis 2007 den Geschäftsbereich der französischen Eisenbahngüterwagen- und Tankcontainerflotte der französischen Algeco S. A. sowie die Wagen der österreichischen OMV, der schweizerischen Rexwal Finance S. A. und der schwedischen Railtrans und Nordwaggon AB. Damit gelangen weitere 6.500 Wagen in den Bestand. In diesen Zeitraum fällt der Verkauf der VTG an Compagnie Européenne de Wagons S. à. r. l. Es wird darauffolgend der Börsengang vorbereitet und drei Geschäftsbereiche (Waggonvermietung, Schienenlogistik und Tankcontainerlogistik) geschaffen. Im Jahr 2007 notiert die VTG erstmals an der Frankfurt Wertpapierbörse, zudem wird die britische Tankcontainer-Vermietgesellschaft Tankspan Leasing Ltd. erworben. Die Anteile der VOTG Tankcontainer GmbH werden von 58,35 auf 100 % erhöht.
Im Jahr 2008 erfolgt die große Expansion über den Teich. Die VTG steigt mit der Akquisition der Texas Railcar Leasing Company Ltd. mit ca. 1.000 Waggon in das nordamerikanische Waggonvermietungsgeschäft ein und gründet die „000“ VTG Russia und ein Joint Venture der VOTG Tankcontainer GmbH mit der chinesischen COSCO Logistics, übernimmt den Waggonbaubereich der Graaf-Gruppe. VTG stieg 2010 in ein neues Geschäftsfeld ein, und zwar den europäischen Getreidetransport. Hierfür wurden ca. 1.800 Güterwagen beschafft, zusätzlich erfolgte die Übernahme einer 100 Prozent-Beteiligung am Schienenlogistikunternehmen TMF.
Das runde Firmenjubiläum im Folgejahr sorgte für weitere Expansionsschritte. Durch die Übernahme des amerikanischen Waggonvermietungsunternehmens SC Rail Leasing America hat sich die Wagenflotte verdoppelt, außerdem firmiert das Unternehmen seither als VTG Rail Inc. Mit der Übernahme der Firma Railcraft gelangen weitere 870 Waggons in das Anlagevermögen, womit die Märkte in Rußland und den baltischen Staaten bedient wird. In Italien wird außerdem der Mitbewerber Sogerent mit 300 Mineralölwaggons übernommen.
2014 werden die Schienenlogistikaktivitäten der VTG mit Teilen der Bahnaktivitäten von Kühne & Nagel zusammengelegt. Im Jahr 2015 erfolgte die Übernahme des Mitbewerbers Ahaus Alstätter Eisenbahn AG (AAE). Die Flotte wächst dabei auf mehr als 80.000 Waggons an. Drei Jahre später übernimmt VTG auch das französische Unternehmen NACCO. Die Wagenflotte weist nun mehr als 90.000 Waggons auf.
Die Pandemie und deren Einschränkungen führen zu einer Redimensionierung der Geschäftstätigkeiten. Das Unternehmen verkauft 2021 das nordamerikanische Waggonvermietunggeschäft sowie die Tankcontainer-Überseeaktivitäten. Nachdem das Unternehmen in Wien dem 150jährigen Waggonvermietungsgeschäft durch die EEL feierte, hat sich das Unternehmen zur Umwandlung der Rechtsform als GmbH entschlossen.
Die vielfältigen Erscheinungsformen dieser Kesselwagenbauart
Brawa hat diese sehr eigenwillig Kesselwagenkonstruktion schon seit dem Jahr 2006 im Programm. In diesem Jahr war ein Modell der Mineralölfirma „Shell“ mit der Wagennummer 582 519P unter der Artikelnummer 47040 angekündigt. In diesem Jahr folgte noch ein DB-Modell der Firma Fina mit der Wagennummer 510 419P unter der Artikelnummer 47041. Im Jahr 2007 war eine silberne Ausführung der Firma Rheinpreussen mit der DB-Nummer 541 409P (Artikelnummer 47042) und eine gelbe Ausführung der Firma MINOL mit der DR-Nummer 51-72-04P (Artikelnummer 47043) angekündigt gewesen. Unter der Artikelnummer 47044 wurde 2008 ein weiteres Shell-Fahrzeug aufgelegt, diesmal mit der Wagennummer 582 519P. Als zweites Modell ist noch der Kesselwagen „Gasolin“ in roter Farbgebung und der DB-Wagennummer 587 963P mit der Artikelnummer 47045 anzuführen.
Das erste Epoche IV-Modell mit Computernummer kam im Jahr 2009 in den Fachhandel, und zwar ein Kesselwagen der DR mit der Wagennummer 076 3 522-5 (Artikelnummer 47046). Als weitere 2009-Neuheit ist die farbenfrohe Modellausführung der Firma Hexawa in den Farbtönen Silber, Dunkelblau und Gelb anzuführen, das Modell war unter der Artikelnummer 47047 erhältlich und trug die Wagennummer 500 391P. Erweitert wurde das Sortiment durch einen Kesselwagen der DRG mit der Wagennummer 591296P, der für die Leuna Werke AG in Werseburg im Einsatz war (Artikelnummer 47048). Im Folgejahr 2010 erschien unter der Artikelnummer 47049 ein vierachsiger Teerwagen mit der DRG-Nummer 501 490P Essen. Die Ausführung der BASF mit der Wagennummer 578135P als Epoche III-Modell kam im Jahr 2010 unter der Artikelnummer 47050 heraus, wie auch ein silberner Kesselwagen ALBIZOL mit der Wagennummer Berlin 591720 als DRG-Fahrzeug und der Artikelnummer 47051.
Im Neuheitenjahr 2011 kam es mit dem zweiten LEUNA-Wagen zur Wiederholung dieser Ausführung. Der Kesselwagen mit der Wagennummer 559302P Halle war unter der Artikelnummer 47054 erhältlich. Es folgte das DB-Modell mit der Wagennummer 545 645P Kalsruhe für die „Nitag“ mit der Artikelnummer 47055. Nitag steht für Naphtainindustrie und Tankanlagen AG“. Das einzige DR-Modell der DR im Jahr 2011 hatte einen blauen Kessel, der Buna-Wagen war mit der Betriebsnummer 52-41-11P bedruckt und unter der Artikelnummer 47057 erhältlich. Im Neuheitenjahr Jahr 2012 dominierten wiederum die DRG-Varianten, produziert wurde ein neutrale Ausführung mit der Betriebsnummer 501132P mit der Artikelnummer 47061. Das zweite DRG-Modell betrag die Ausführung der Firma DEROP mit der Wagennummer 565 275P (Artikelnummer 47065). Unter der Artikelnummer 47062 wurde ein Modell der Firma Esso mit der Wagennummer 585689P im Erstdesign aufgelegt.
Von den drei 2014 angekündigten Modellen waren zwei neue Ausführungen dabei. Der Kesselwagen „Gasolin“ mit dem roten Tank und der Wagennummer 565 342P der DB ging mit der Artikelnummer 47082 in die zweite Runde. Neu waren die Modellausführung „Hugo Stinnes“ mit der Wagennummer 579 680P der DB unter der Artikelnummer 47080 und der ocker-farbige Kesselwagen „Westfalen“ mit der Wagennummer 525 840P und der Artikelnummer 47081. Der Variantenreichtum dieser Kesselwagen ist auch im Jahr 2015 nicht abgebrochen, als nur drei DB-Ausführungen angekündigt waren. Mit der Artikelnummer 47083 wurde ein rot lackierter Kesselwagen mit der Wagennummer 581 326P und der Aufschrift „Löwensenf“ realisiert. Dagegen erschien das erste Modell des Mineralölkonzern ARAL mit der Wagennummer 503 274P richtig nackt. Das Modell mit der Artikelnummer 47084 hatte nur das Logo am Tank zu präsentieren. „Neragol“ war der dritte DB-Wagen mit der Betriebsnummer 565 639P, der unter der Artikelnummer 47085 aufgelegt wurde. Der Bedarf an neuen DB-Wagen setzte sich im Neuheitenjahr 2016 fort. Unter der Artikelnummer 47097 erschien die dritte Ausführung „Gasolin“, diesmal mit grauen Kessel und der Wagennummer 565 218P. Erstmals gesellte sich ein VTG-Wagen mit der Computernummer 20 80 077 3 215-8 und der Artikelnummer 47098 ins Sortiment. Im letzten Jahr war noch eine DRG-Version mit der Wagennummer 501 493P mit der Artikelnummer 47402 angeboten worden, zweites Modell in diesem Jahr war der als 52-97-38P beschriftete Kesselwagen der Firma Leuna mit der Artikelnummer 47403. Neben den beiden Kesselwagen der Firmen EVA und VTG wurde 2018 als drittes Modell ein hellblau/dunkelblau ausgeführte Kesselwagen der Firma Leuna-Caprolactam mit der Wagennummer 52-96-19P als DR-Wagen und der Artikelnummer 47414 angekündigt.