Märklin 42980 – Zugset Interzonen-Schnellzugwagen
Die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Mauerbau der DDR und der Isolierung West-Berlins sorgte für eine recht bizarre Situation der früheren deutsch-deutschen Beziehung und zwei deutscher Staaten. Die Bewohner von Westberlin waren infolge dessen wie eingekesselt und konnten sich somit nicht mehr frei bewegen, gleichzeitig ist die einfache Reisemöglichkeit zu Westdeutschland schlagartig eingestellt worden. Um das Reisen von Bürgern in Westberlin in die Bundesrepublik Deutschland oder auch umgekehrt auf dem Schienenwege zu ermöglichen, wurden zwischen Transitzüge geschaffen. Sie waren als eine Art Korridorzüge zu verstehen und ausländischen Reisenden vorbehalten.
Der Begriff der Interzonenzüge wurde erstmals 1946 von der Deutschen Reichsbahn (Ost) in der Sowjetischen Besatzungszone eingeführt. Unter der Bezeichnung war ein durchgehender Personenzug zu verstehen, der zwischen Berlin und ausländischen Destitationen verkehrete. Als derartige Ziele galten Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und München. Der Mauerbau in den 1960er Jahren änderte die Möglichkeit der Benützung für DDR-Bürger, indem diese zunächst einen Interzonenpaß, ab 1953 eine Ausreisegenehmigung der DDR benötigten. Dafür wurde das Angebot weiter ausgebaut und bis zum Mauerbau gab es Züge von Güstrow bzw. Saßnitz Hafen via Lübeck/Herrnburg nach Hamburg, von Berlin über Büchen/Schwanheide nach Hamburg, von Leipzig über Wolfsburg/Oebisfelde nach Düsseldorf bzw. Aachen, von Berlin über Helmstedt/Marienborn nach Aachen/Köln, Paris und Hannover; von Berlin nach Basel, von Leipzig nach Mönchengladbach und von Frankfurt nach Leipzig bzw. Weimar über den Grenzübergang Bebra/Wartha; dann von München über Ludwigsstadt/Probstzella nach Saßnitz Hafen, via Leipzig nach Berlin und nach Dresden. Ebenso wurden Züge zwischen München und Leipzig bzw. Dresden via Hof/Gutenfürst geführt.
Der Mauerbau hat die Betriebsabwicklung der Interzonenzüge völlig geändert, wobei gerade die Grenzkontrollen maßgeblich intensiviert wurden. Sobald die Züge die deutsch-deutsche Grenze überwunden haben, dienten sie auch dem Binnenverkehr in der DDR. Die Züge hatten teilweise lange Laufwege und verkehrten nicht direkt über Westberlin, sondern benützten den Berliner Außenring und hielten dabei im damaligen Potsdamer Hauptbahnhof oder auch am Flughafenbahnhof Berlin-Schönefeld bzw. den in Ost-Berlin gelegenen Bahnhof Friedrichstraße. Im Laufe der 1980er wurde die Möglichkeit des kleinen Grenzverkehrs geschaffen, mit der Wende wurden die Interzonenzüge in das reguläre Fahrplanangebot aufgenommen, und es gab seither keine Art von Reisendenbeschränkungen mehr.
Modellvorstellung
Märklin/Trix haben 2015 die DR-Schnellzuglokomotive 01,5 der Deutschen Reichsbahn angekündigt. Die Maschinen sind seit ca. eineinhalb Jahren am Markt verfügbar, allerdings fehlte es noch an einem geeigneten Wagensatz. Beide Firmen hatte nämlich die Y-Wagen der DR nicht im Programm, weshalb es zur Kooperation mit dem Modellbahnhersteller Tillig kam, der diese Personenwagen für Märklin fertigt.
Im Rahmen der Herbst-Neuheiten 2016 wurde eine Einmalserie mit fünf DR-Personenwagen von Tillig angekündigt. Die fünf Personenwagen verkörpern den Zuglauf des D 263 von Hamburg über Schwerin, Wittenberg nach Dresden. Das bereits aufgedruckte Zuglaufschild auf den Wagen gibt folgende Route an: „Hamburg – Büchen – Hagenow Land – Schwerin – Wittenberge – Nauen – Potsdam – Doberlug-Kirchhain – Dresden“. Märklin hat das Set unter der Artikelnummer 42980 angekündigt, und der UVP beträgt € 249,99.
Das Set besteht aus fünf Wagen der Deutschen Reichsbahn. Darin enthalten ist ein Wagen 2. Klasse mit Gepäckabteil, 2 Wagen 2. Klasse, ein Wagen der 1./2. Klasse und ein Speisewagen der Mitropa. Die Modelle sind alle einzeln verpackt. Laut der beiligenden Betriebsanleitung wurden einzelnen Wagen auch Zurüstbeutel beigelegt, hierbei sind die Griffstangen selbst zu montieren. Die Wagen gelangen jedenfalls in der Tillig-Verpackung zur Auslieferung. Alle Wagen sind trotz der einheitlichen Lackierung sauber bedruckt bzw. beschriftet.
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Das erste Modell ist ein 2. Klasse Reisezugwagen mit Gepäckabteil vom Typ Y/B 70. Der grün lackierte Wagen weist die Betriebsnummer 51 50 82-40 006-7 und die Wagengattung BDmse auf. Als Heimatbahnhof ist Berlin Rga angeschrieben. Die Revisionsanschriften lauten auf REV Btz 06.08.76.
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Das zweite Modell ist ein 2. Klasse Reisezugwagen vom Typ Y/B 70. Der grün lackierte Wagen erhielt die Betriebsnummer 51 50 20-90 236-6 und entspricht der Wagengattung Bme. Als Heimatbahnhof ist Berlin Rga angeschrieben. Die Revisionsanschriften lauten auf REV Del 25.11.75.
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Das dritte Modell ist ebenfalls ein 2. Klasse Reisezugwagen vom Typ Y/B 70. Die Betriebsnummer lautet auf 51 50 20-90 249-9, die Wagengattung ebenfalls auf Bme. Als Heimatbahnhof ist Berlin Rga angeschrieben. Die Revisionsanschriften lauten auf REV Del 18.12.75.
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Als viertes Modell wird ein 1./2. Klasse Reisezugwagen vom Typ Y/B 70 mitgeliefert. Der Personenwagen der Gattung ABme trägt die Betriebsnummer 51 50 39-80 132-6. Als Heimatbahnhof ist Berlin Rga angeschrieben. Die Revisionsanschriften lauten auf REV Btz 11.09.74.
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Als letztes Modell ist noch der Speisewagen vom Typ WRg beigepackt. Der Mitropa-Wagen erhielt die Betriebsnummer 51 50 88-45 017-3. Der Heimatbahnhof ist wiederum Berlin Rga. Die Revisionsdaten lauten auf REV Hlb 25.03.74.