Fleischmann 415473: DB 055 455-0

Als Weiterentwicklung zur preuß. G 8 wurde im Jahre 1913 die G 8.1 vorgestellt. Dieser Konstruktion war im Vergleich zur G 8 eine wesentlich besserer Erfolg beschieden, was sich schon anhand der Beschaffungszahlen manifestiert. Insgesamt wurden 4.934 Maschinen in knapp acht Jahren von mehreren Lokomotivschmieden bis 1921 gefertigt. 197 Lokmotiven gingen an andere deutsche Bahnverwaltungen, weitere 185 Maschinen wurde in das Ausland abgeliefert. Mit einer Stückzahl von 3.122 Lokomotiven bildete die Gattung G 8.1 die größte Stütze im Fahrzeugpark der Deutschen Reichsbahngesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg standen immer noch mehr als 1.000 Lokomotiven im Einsatz und verblieben sowohl bei der Deutschen Reichsbahn als auch bei der Deutschen Bundesbahn, die 1968 mit der Umstellung auf die EDV-Nummer noch ca. 50 Maschinen umzeichnete. Das letzte Einsatzjahr bei der DB war 1973.


Modellvorstellung

Fleischmann hat die Baureihe 55 bzw. die preuß. G 8.1 erstmals 1992 als Supermodell angekündigt und seither in verschiedensten Modellausführungen gefertigt. In der Tradition folgend wurde für das Jahr 2017 eine Modellausführung der Epoche IV ausgewählt, das neben einer Digital-Kupplung auch zusätzliche Highlights wie eine flackerende Feuerbüchse oder eine Rangierfunkantenne aufweist. Das gegenständliche Modell gelangt in der Analogversion unter der Artikelnummer 415403 (UVP € 209,–) sowie in der Digitalversion (Zweileiter-Gleichstrom, # 415473, UVP € 289,–) zur Auslieferung.

Verpackung

Fleischmann liefert seine aktuelle Version in der von Roco herbekannten stabilen Kartonverpackung aus. Die Lok ist selbst in einer vorgefertigten Blisterverpackung fix eingepaßt und ummantelt. Die Plastikform wird durch eine seitliche Manschette arretiert. Dem Modell liegen wiederum eine Betriebseinleitung sowie ein Ersatzteilblatt bei. Ein Verbesserungsbedarf wird am beiligenden Ersatzteilblatt gesehen, da dort viele Baugruppen angeführt werden, die man optisch nicht zu Gesicht bekommt. Für einen Laien ist dieser Umstand hinderlich in der genauen Zuordnung der benötigten Bauteile. Der Digitalversion liegt zusätzlich schon ein Informationsblatt für die Digitalkupplung bei. Zwei Kupplungshaken liegen als Zurüstteile in einer kleinen Mulde der Blisterverpackung und können selbst an den Öffnungen eingesetzt werden.

Technik

Man merkt schon beim Studium der Dokumentation, daß das vorliegende Modell auf Basis der im Jahr 1992 überarbeiteten Ausführung entspricht. Die Antriebsanlage ist unter dem Tendergehäuse versteckt, welches sich nach oben abziehen läßt.

Die Lokomotive verfügt über einen Tenderantrieb, deren Motor samt Schwungmasse und dem Anker (stehender, dreipoliger Rundmotor) über beide Zahnradgruppen (mehrstufiges Stirnradgetriebe) auf die erste und dritte Tenderachsen wirkt. auf diesen Radsätzen sind diagonal versetzt einseitig Haftreifen aufgezogen. Die Schwungmasse ist im kollektorfreien Raum untergebracht und sorgt für einen gleichmäßigen, dynamischen Betrieb des Modells.

Die Fahrzeugplatine ist an der Rückseite des Motors stehend untergebracht und verfügt über eine sechspolige Schnittstelle nach NEM 651. Serienmäßig ist ein lastgeregelter DCC-Decoder eingesetzt.

Das feinst hergestellte Laufwerk der 55 ist antriebslos, sie werden über den Antrieb des Tenders als reine Laufachsen mit funktionsfähigem Gestänge mitgeführt. Das vorliegende Modell verfügt über eine Digital-Kupplung.

Lok und Tender sind mit einer festen Kurzkupplung verbunden. die Einheit von Maschine und Tender wird dadurch sehr gut gewahrt. Die Verbindung dient zugleich als Kabelhalter für die Stromübertragung zwischen Lok und Tender. Die Kurzkupplung läßt sich nicht trennen, dazu bedarf es der Demontage beider Gehäuseteile. Der Langkessel ist übrigens mittels zwei Zentralschrauben am Rahmen befestigt. An der Tenderrückseite ist eine Kurzkupplungsmechanik berücksichtigt.

Fahrverhalten

Die preußische Güterzuglok hat ein Eigengewicht von 362 Gramm. Die Baureihe 55.25-56 weist eine Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h auf. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 82 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 49 % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist sie um ca. 19 % zu hoch.

Optik

Die überarbeitete Version von damals wurde als Comeback der alten Fleischmann 55 gefeiert, wobei diese Modellversion einiges draufsetzte. Das Modell trumpft gegenüber der früheren Konstruktion mit einer ganzen Reihe filigraner Verbesserungen auf: Sei es der Kessel mit all seinen Armaturen und Leistungen, das Fahrwerk mit den feinen Metallguß-Rädern, die superfein detaillierte Steuerung oder auch die lupenreine Bedruckung des Modells. Im Grunde genommen stimmt an der Maschine alles, sodaß sich jeder Modellbahner über diese äußert gelungene Konstruktion erfreuen kann. Der Rangierfunk wurde auf der Dachrundung platziert.

Farbgebung und Beschriftung

Bauteile wie der Langkessel, Führerhaus und das Tenderoberteil sind schwarz lackiert. Die Laufwerksteile sind alle rot gehalten. Das Modell ist sauber bedruckt. Die Loknummer 055 455-0 deutet auf ein Modell der Epoche IV hin. Die Maschine ist beim Bw Gremberg der BD Köln stationiert. Die letzte Revision fand am 1. 3. 1966 statt.

Beleuchtung

Die Beleuchtung der 055 455-0 wechselt mit der Fahrrichtung. Das Spitzenlicht ist weiß dargestellt, die Schlußlichter rot. Dafür dienen warmweiße LED.


Bilder