Piko 57937 / 59151 – Baureihe 146/146.5 DB AG

Die Deutsche Bahn AG nahm eine große Flotte vierachsiger Ein-bzw. Mehrsystemlokomotiven von Bombardier in Betrieb, die als Baureihe 185 geführt werden, aber verschiedene TRAXX-Versionen verkörpern. Als Einsystemlokomotiven bzw. TRAXX F140AC1 wurden die Lokomotiven 146.101 bis 132 und die 185.001 bis 200 für die DB AG beschafft. Für den Regionalverkehr lieferte Bombardier Lokomotiven der Baureihe 145 mit Nahverkehrspaket wie Zugzielanzeigen und zeitmultiplexer Wendezugsteuerung. Da die Baureihe 145 nur für eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt war, wurde in Abwandlung dazu eine Serie von 160 km/h schnellen Loks der neuen Baureihe 146 geordert. DB Regio erhielt 2001 bzw. 2002 insgesamt 31 Lokomotiven und setzte diese beim Bh Ludwigshafen (Rhein) und BH Dortmund sein, später wurden die Loks auch an andere Standorte abgegeben. Die BR 146 unterscheidet sich in technischer Hinsicht durch die Berücksichtigung eines abgefederten Hohlwellenantrieb sowie Zugzielanzeiger oberhalb der Frontfenster über die gesamte Fensterbreite.

Der kanadische Hersteller Bombardier schuf mit seiner Produktplattform TRAXX eine Grundtype einer elektrischen E-Lok, welche sich je nach Verwendungszweck adaptieren läßt. Für den Einsatz im Regionalverkehr wurde aus der Baureihe 145 eine entsprechende Varianten abgeleitet und als Baureihe 146 in Dienst gestellt. Diese Lokomotiven erhielten zusätzlich das Nahverkehrspaket, was die Berücksichtigung von Zugzielanzeigen über beide Frontfenster sowie den Einbau von zeitmultiplexer Wendezugsteuerung bedeutete.

Die ersten 31 Lokomotiven der Baureihe 146 wurden zwischen 2001 und 2002 an die Bh Ludwigshafen (Rhein) und Bh Dortmund als BR 146.0 geliefert, zudem wurden noch 32 Lokomotiven der BR 146.1 in der Ausführung TRAXX F140 AC 1 beschafft. Für den Regionalverkehr im Bundesland Baden-Württemberg und Bayern wurden 47 Lokomotiven als TRAXX 2 geordert. Die TRAXX2 stellt eine Weiterentwicklung der bisherigen Type dar, deren wesentliche Änderungen am überarbeiteten Lokkasten besteht. Weitere Änderungen betreffen die Umrichteranlage und die Verwendung von wassergekühlten IGBT-Stromrichtern.

Die Bezeichnung TRAXX ist erstmals offiziell im Jahr 2003 aufgetaucht, obwohl auch die für den Regionalverkehr bestimmten Lokomotiven der Baureihen 145 schon längst in Betrieb waren. Die Bauform war für den Güterverkehr optimiert und aufgrund des günstigen Anschaffungspreises bei einer Leistung von nur 4,2 MW und der Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h eignete sich diese Bauform auch für den lokbespannten Regionalverkehr. Die Lokomotiven der BR 145 wurden mit einem Tatzlagerantrieb ausgestattet, der gerade noch akzeptable Gleiskräfte im hohen Geschwindigkeitsbereich zuließ. Zu den zehn Vorserien-Lokomotiven (145 001 bis 010) gesellten sich folglich die Serienmaschinen 145 011 bis 080. Auf die Bewährung folgte das Begehren von DB Regio selbst solche Loks aus der 145-Serienlieferung, allerdings mit Nahverkehrspaket zu beschaffen. Die ersten Loks wurden 1999 zwischen Adtranz (Vorläufer von Bombardier) und das Land Rheinland-Pfalz beschafft, die als Baureihe 146 in Dienst gestellt wurden. Im Vorfeld wurden zwei 145 mit Nahverkehrspaket adaptiert, die dann im Regelverkehr einsetzt wurden. Die Präsentation fand am 21. Juni 1999 in Ludwigshafen statt. Nach den guten Erfahrungen im Testbetrieb von 145 018 und 019, die mit entsprechenden Werbeaufschriften versehen waren, folgte die Bestellung von zunächst sieben Loks als Baureihe 146 (001 bis 007), die ab 2001 in Rheinland-Pfalz zum Einsatz kamen. Für die anstehende EXPO in Hannover wurden weitere Fahrbetriebsmittel benötigt, um auf den RE-Linien Bremen – Göttingen und Uelzen – Hildesheim den erwarteten Besucheransturm aufnehmen zu können. Aus dieser Großveranstaltung resultierte der vorübergehende Einsatz von 20 Loks der Baureihe 145 (031 bis 050) mit vorübergehend installierten Nahverkehrspaket. Da die Baureihe 146.0 ja eine Weiterentwicklung aus der Cargo-Version 145 dargestellt, wurden diese Maschinen insofern konstruktiv adaptiert, indem bei diesen ein gefederter Hohlwellenantrieb mi mit neuer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h (neue Typenbezeichnung TRAXX P160 AC1) zum Standard wurde. Die Baureihe 146.0 gelangte ab Mai 2001 planmäßig vor RE-Zügen zum Einsatz und war zwischen Koblenz und Mannheim zu sehen. Die Folgemaschinen 146 008 bis 031 wurden zwischen Mitte 2001 und Jahresende 2002 in Dienst gestellt und an die DB Regio übergeben. Diese Serie kam auf den Linien Aachen – Bielefeld und Aachen – Münster, aber auch zwischen Emmerich und Koblenz zum Einsatz.

Als nächste Sub-Bauart ist die 146.1 zu nennen, die die gleiche Bombardier Typenbezeichnung trägt. Diese Fahrzeugserie wurde von der später beschafften Baureihe 185.0 mit 5,6 MW-Leistung abgeleitet. Das Land Niedersachsen schloß mit dem Hersteller im Februar 2002 den Vertrag zur Lieferung von acht Lokomotiven als 146 101 bis 108 sowie von 40 neuen Doppelstockwagen ab. Die Neubaufahrzeuge waren für die RE-Linie Hannover – Norddeich bestimmt, aber auch für die RE-Linie Osnabrück – Bremerhaven. Die Maschinen der Baureihe 146.1 wurden im Bw Braunschweig eingeliefert. Zwei Jahre später wurde im Rahmen eines laufenden Verkehrsvertrages eine weitere Investition von neuen Lokomotiven getätigt. Für das Land Niedersachsen wurden die Lokomotiven 146 123 bis 132 in Dienst gestellt und kamen auf den RE Linien Hannover – Norddeich und Braunschweig – Rheine/Bielefeld zum Einsatz. Die Lokomotiven 146 109 bis 116 wurden für den Regionalverkehr am Oberrhein beschafft. Die Loks sind in Freiburg im Breisgau beheimatet. Weitere Loks – 146 117 bis 122, kamen in die Hessenmetropole Frankfurt am Main für Verkehre auf der Strecke Frankfurt/Main – Kassel. Für die Landesgesellschaft in Niedersachsen (LVNG) stehen weitere Maschinen zur Verfügung, die zunächst als ME 146-01 bis 10 (Bauart TRAXX P160 AC1) und ME 146-11 bis 18 (TRAXX P160 AC2) bezeichnet und nunmehr als 146 501 bis 518 in Betrieb stehen.

Die Einführung neuer Crashnormen zogen die Neukonstruktion des Lokkasten nach sich, welche sich in den neuen Baureihenbezeichnungen als 185.2 für DB Cargo und 146.2 für DB Regio äußerte. Die neuen Loks der Baureihe 146.2 wurden zwischen Juli 2005 und 2006 in Betrieb genommen. Die Lokomotiven 146 201 bis 220 gehören zu DB Regio Württemberg, die 146 221 und 222 sind der DB Zugbus/Regionalverkehr Alb-Bodensee zugewiesen. Diese Loks wickeln den Nahverkehr auf Strecken zwischen Stuttgart – Karlsruhe, Heilbronn – Neckarsulz und Aachen – Ulm ab. Die später gelieferten 146 223 bis 227 lösten auf der Gäubahn die bisher eingesetzten ET 425 ab. Das Bw Freiburg im Breisgau erhielt die Lokomotiven 146 228 bis 239 und setzte ihre Maschinen im Schwarzwald ein. Die letzte Tranche über acht Maschinen ging an DB Regio Bayern mit Beheimatung in Nürnberg. Diese Lokomotiven sind ausschließlich im RE-Verkehr zwischen Nürnberg und Frankfurt am Main zu sehen.


Modellvorstellung

Als Herbstneuheit 2016 hat Piko diese Werbelok der DB Regio unter der Artikelnummer 57937 (Gleichstrom, UVP € 82,99) angekündigt. Die Wechselstromausführung wird unter der Artikelnummer 57837 vertrieben und kostet UVP € 119,99.

Verpackung

Piko liefert das Modell in einer Kartonschachtel an den Fachhandel aus. Das Modell liegt in einer zweiteiligen, passgenauen Plastikform. Nach dem Abziehen des Oberteiles (Deckel) der Plastikform läßt sich das Modell entweder anhand der untergelegten Plastikfolien herausziehen oder man dreht das Unterteil und läßt das Modell in die offene Handfläche fallen. Verschiedene Prospekte und die mehrsprachige Betriebsanleitung inkl. Ersatzteilblatt liegen dem Modell bei.

Technik

Um an das technische Innenleben zu kommen, ist die Abnahme des Kunststoffgehäuses notwendig. Eine an der Unterseite des Modell befindliche Zentralschraube hält das Gehäuse am Metallrahmen fest. Der Mittelmotor ist im Metallrahmen eingelassen und treibt das Fahrzeug über Kardanwellen und dem Stirnrad-/Schneckengetriebe auf alle vier Achse an. Keine der Achsen ist mit Haftreifen bestückt. Die Fahrzeugplatine ist oberhalb des Mittelmotors auf dem Metallrahmen befestigt. Für den Digitalbetrieb ist auf der Platine eine achtpolige Schnittstelle vorgesehen.

Fahrverhalten

Das Eigengewicht beträgt 511 Gramm. Die Vorbildgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 164 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. drei % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung  um 30 % – ist sie sogar um ca. 27 % zu niedrig.

Optik

Die 146 ist als Hobbymodell ausgelegt. Das Modell weist einige Gravuren im Fahrzeugteil auf, deutlich erkennbar sind jedoch die Vereinfachungen am Lokkasten, indem sämtliche Griffstangen an der Fahrzeugfront, an den Führerstandstüren sowie UIC-Dosen und Scheibenwischer lediglich sehr vereinfacht, also dezent erhaben, dargestellt sind. Dagegen erscheint das Lokdach detailreicher konstruiert zu sein, indem die Trittschutzflächen allesamt feine Unebenheiten wie beim Vorbild aufweisen. Die Dachleitung ist nicht ganz vollständig nachgebildet. Bei den Stromabnehmer gelangen einfache Ausführungen für den Spielbetrieb zur Anwendung. Die Tiefenwirkung der Drehgestell zeigt flache, vielfach angedeutete Gravuren.

Farbgebung und Beschriftung

Die schwarze Lok ist sauber lackiert, aufwendiger zu gestalten waren die seitlichen Werbeflächen für das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth in Radebeul. Die Werbeflächen sind zweigeteilt und zeigen Motive dieser Schloßanlage im Vierfarbendruck. Unter der Lupe ist der Rasterdruck erkennbar. Tadellos umgesetzt sind auch die weiteren Lokanschriften. Die Lok trägt die vollständige Betriebsnummer: 91 80 6146 010-4 D-DB und das Revisionsdatum LD X 18.03.11. Die Lok ist bei DB Regio Südost stationiert.

Beleuchtung

Piko hat für seine Hobby-Maschine gelbe LED verwendet, es leuchtet kein rotes Schlußlicht.


Bilder


Piko 59151 – BR 146.5 DB Fernverkehr

Die weiße Fernverkehrsvariante der Baureihe 146 wird im Rahmen der Herbstneuheiten 2017 von Piko ausgeliefert, obwohl es beim Vorbild noch zu Verzögerungen bei der Indienststellung kommt. Vorgesehen ist der Einsatz der Lokomotiven vor Doppelstockwagen der DB. Der fünfteilige Wagenzug und die Lok erhalten dabei die weiße „Lazarettlackierung. Die Auslieferung des Modells erfolgt als Gleichstrommodell unter der Artikelnummer 59151 (€ 109,99), als Wechselstrommodell unter der Artikelnummer 59051 (UVP € 129,99).


Bilder