Containertragwagen T3000(e): Fleischmann 6660050 / 6660051
Der Gelenk-Taschenwagen T 3000 ist eine Weiterentwicklung des vorhin erwähnten T 2000, der sich aus seinem Grundkonzept ableitet. Die Neukonstruktion des T 3000 erlaubte eine Optimierung des Fahrzeuges auf neuere Containerbauarten und Wechselbehälter und ermöglichte auch den Transport für MEGA-Trailer. Damit ergibt sich bei diesem Wagentyp derzeit der größte Hüllraum nach UIC 596-5 für Gelenktaschenwagen. Um diese Eigenheit zu erlangen, wurden beim T 3000 die Drehgestelle tiefer gesetzt und entsprechen dem Typ Y25Ls(s)i bzw. Y25Ls(s)i 1(f) mit einem Raddurchmesser von 920 mm und dem Bremssystem 2 x DK-GP-A-(K). Das Eigengewicht der max. 120 km/h lauffähigen Wagen (100 km/h im beladenen Zustand) beträgt 34,3 Tonnen, die Radsatzlast 22,5 Tonnen, was eine maximale Zuladung von 100 Tonnen ergibt. Der T3000e ermöglicht folgende Beladungsmöglichkeiten:
2 Sattelauflieger mit einer Betriebsnennlast von je 40 t, davon 3 x 9 t für die Achslast dreiachsiger Sattelanhänger,
4 Wechselbehälter der Klasse C (max. 4 x 7,82 m) oder 4 x 2X-Container in der nutzbaren Gewichtskombination von 32 t + 17 t je Wagenhälfte,
2 Wechselbehälter der Klasse A Typ „2R“ oder 2 4X-ISO-Container, 36 t + 34 t (oder 2 x 35 t) ohne mittlere Unterstützung (analog ursprünglicher T3000).
Durch diese Modifikation wurde erstmals eine Innenhöhe von 3 m erreicht. Die beiden Wagenuntergestelle sind über dem mittleren Drehgestell gelenkig (Gelenkbauart Talbot) miteinander verbunden. Das Untergestell mit integrierter Tasche dient zur Aufnahme des Achsaggregates des Sattelanhängers. Die Tasche ist mit den Langträgern des Untergestells verschweißt, wobei die Verarbeitung ohne korrosionsfördernde Wasserfallen erfolgte. Die Hersteller gehen daher von einer Lebensdauer von 20 Jahren eines Wagens aus. Die oberen Gurtbleche der Taschen sind großflächig eben ausgebildet, damit sich Teile des Achsaggregates beim Umschlag nicht festhaken können. Der Querschnitt der Tasche ist für einzel- und zwillingsbereifte Sattelanhänger optimiert. Die Langträger sind im Bereich der Tasche abgesenkt, so dass die Greifkanten volumenoptimierter Sattelanhänger in Verbindung mit der niedrigen Stützbockhöhe noch gut mit dem Krangeschirr erreichbar ist. Die Anordnung der Stützböcke und der Taschen wurde so angeordnet, dass die Sattelauflieger jeweils mit ihrer Frontseite zur Pufferseite des Wagens zeigen. Auf dieser Seite sind auch die Stützböcke für die Zugsattelzapfen angeordnet. Die stützbockseitigen Hauptquerträger sind für die Aufnahme eines Stückbockes bis 3 verstellbaren Höhen und fixer Position geeignet. Der Stützbock ist in kräftigen Führungen gelagert. Über zusätzliche, klappbare ISO-Aufsetzzapfen eignet sich der T 3000 auch zum Transport von Containern und Wechselbehälter. Diese sind als Klappriegel ausgeführt und an der Außenhaut durch Bolzen befestigt. Das Untergestell ist für den nachträglichen Einbau der Zug-automatischen Kupplung (Z-AK) vorbereitet.
Die Doppeltaschenwagen T 3000(e) werden nach einem Patent der Cattaneo SA, Schweiz, gebaut, wobei als Hersteller auch die Waggonfabrik Tatravagonka Poprad a. s. in der Slowakei auftrifft. DB Schenker Intermodal hat die ersten 250 Gelenk-Taschenwagen von 2013 bis zum Sommer 2014 beschafft und als Sdggmrss 738″ mit dem Nummernkreis 499 2 001 bis 250 beschafft. Weitere 500 Fahrzeuge beschaffte die DB zwischen 2015 und 2018 als Sdggmrs 738.1, die in die Nummernkreise 495 5 270 bis 499, 530 bis 614 und 499 3 809 bis 999 eingereiht sind. Weitere Fahrzeuge sind u. a. bei Kombiverkehr (schwarz), Cemat (dunkelblau), der CFL, Wascosa (orange) im Einsatz, welche die Fahrzeuge mit der Gattungskennzahl 495 6 betreiben.
Die Wagenserie der T3000 erhielt im Laufe der Zeit eine geringfügige Modifikation, indem unweit des Mitteldrehgestelles ein zusätzlicher Auflagerpunkt mit Klappriegel für die 30′-Container vorgesehen wurde. Insgesamt verfügen diese Wagen über je acht bewegliche Klappriegel je Wangenseite. Diese Fahrzeuge stellen die neuere Bauart dar, welche bei den EVU GATX (gelb), Wascosa (orange) und Hupac (seidengrau) in Einsatz stehen. Weitere T3000(e) sind im Bestand der ÖBB (Rail Cargo Austria, verkehrsrot) sowie Wagen von Vermietungsgesellschaften, die in Bulgarien oder in der Türkei eingestellt sind. Die Wagenflotte ist auf gängigen KLV-Routen zu sehen, speziell in den bekannten EKOL-Zügen.
Die ÖBB-Wagen sind bei Rail Cargo Wagon (RCW) in der Slowakei immatrikuliert und haben den Nummernkreis 31 81 499 3 000 bis 201 mit Halterkennung A-RCW. Diese Wagenserie ist von der VTG-Gruppe angemietet, an den Wagen findet sich ein Hinweis auf VTG samt Firmenanschriften. Weitere Wagen mit der Anschrift „Rail Cargo Wagon“ gehören Express Rail mit der Halterkennung SK-EXRA und den Nummernbereich 33 56 499 3 000ff.
Modellvorstellung
Die Doppeltaschen-Gelenkwagen T3000e sind bereits für die Baugröße H0 bei Roco erschienen, weshalb die Ausführung im Maßstab 1:160 (Baugröße N) nue mehr eine Frage der Zeit war. Die Neuankündigung wurde deshalb im Neuheitenblatt 2025 groß verkündet. Fleischmann hat dabei folgende Ausführungen sogleich angekündigt:
* 6660050: Ausführung der DB AG mit zwei LKW Walter-Auflieger
* 6660051: Ausführung der DB AG mit vier 20′-Container „DHL“
* 6660052: Ausführung der Wascosa mit vier „Bertschi“-Tankcontainer
* 6660054: Ausführung der ÖBB Rail Cargo Austria mit vier Tankcontainer TWS
Der UVP der neuen Containertragwagen wurde mit € 99,90 festgelegt.
Fleischmann liefert die Modelle in der großen Blisterbox für H0-Modelle aus, indem der Güterwagen in einem eigenen Blistereinsatz abgelegt ist. Um das Modell ist noch eine dünne Folie gelegt, die aber nicht sonderlich hilfreich ist, wenn man das Modell herausziehen will. Das Modell wird ohne Zurüstbeutel ausgeliefert. Auf der Rückseite des Kartoninlet finden sich Hinweise zu den Fleischmann-Kupplungen. Eine Betriebsanleitung ist ebenfalls nicht beigelegt.
Das Modell ist aus Zinkdruckguß gefertigt und weist zahlreiche Detaillierungen am Wagenkasten auf, wiewohl auch die Nachbildung der Trägerstrucktur mit Hohlräumen und Durchblicke gegeben ist. Sämtliche Anbauteile sind bereits in das Modell werkseitig eingesetzt, dies betrifft die Verschiebergriffe, die Handbremsräder und die Stützböcke. Beim gegenständlichen Modell ist es die hohe Ausführung zwecks Abstützung der LKW Walter-Auflieger. Das Modell weist mehrere, korrekt dargestellte Feinheiten aus wie des Drehgelenks oder die Innentaschen. Die Klappriegel sind wiederum an der Kastenform angespritzt, sodaß individuelle Beladungen nicht möglich ist. Der Hebebock ist ebenfalls schon im Modell verbaut, bereits in die Taschen berücksichtigt.
Das vorliegende Modell ist als Fahrzeug der DB Cargo in verkehrsroter Farbgebung ausgeführt. Das erste Modell des T3000e ist mit zwei Aufliegern der Spedition LKW Walter beladen. Das Modell ist mit der Halterkennung D-DB und der Wagennummer 31 80 499 2 008-1. Das Modell ist mit der Gattungezeichnung Sdggmrss 738 angeschrieben. Alle weiteren Anschriften sind nur sehr schwer zu entziffern.
Bilder Fleischmann 6660050
Modellvorstellung Fleischmann 6660051
Als zweites Modell wurde ebenfalls ein DB-Wagen ausgeliefert. Dieses Modell gehört der Subbauart Sdggmrss 738.1 an und ist mit der Wagennummer 31 80 499 3 579-8 bedruckt. Als Ladegut dienen vier 20′-Container von DHL, die auf bereits montierten Querträgern aufgesetzt sind.