Siemens-Vectron: Trix 16831 / 16832

Der Siemens Vectron stellt die aktuelle Ausführung einer leistungsstarken Elektrolokmotive dar, die auf Basis der EuroSprinter-Familie (ES 64 U2 und U4 bzw. ÖBB Taurus 1 bis 3) entstanden bzw. daraus weiterentwickelt wurde. Die Weiterentwicklung war notwendig, weil die vorhergehende Typenfamilie nicht mehr den neuen Crashnormen entsprach.

Die mechanische Grundkonzeption wurde von der ES 64 U2 bzw. U4 übernommen. Änderungen sind aber im Kastenaufbau zu erkennen. Die Frontpartie wurde neu designt, um den strengeren Crashnormen genüge zu tun, damit verbunden ist auch eine Neugestaltung der Seitenwände und der Dachpartie zu erklären.

Siemens hat bei der Entwicklung der Vectron-Familie fünf verschiedene Varianten bzw. Prototypen entworfen und gebaut. Eine dieser Maschinen wurde als dieselelektrische Version konzipiert und trägt die Betriebsnummer 247 901. Die Diesellok kann wahlweise mit einem Motoraggregat zwischen 2 und 2,4 MW bestückt werden und weist eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h auf. Die anderen vier Lokomotiven stellen elektrische Versionen mit unterschiedlichen Leistungsausprägungen zwischen 5,2 und 6,4 MW sowie Höchstgeschwindigkeiten von 160 oder 200 km/h dar. Diese Fahrzeugtypen sind sowohl in Wechselstrom- als auch in Gleichstromnetzen einsetzbar. Das Dienstgewicht beträgt je nach Ausführung zwischen 80 und 87 Tonnen.

Die Vorstellung der neuen Produktplattform erfolgte 2010. Die erste Bestellung dieser Type erfolgte im Dezember 2010 durch das deutsche Leasingunternehmen Railpool, die Loks für Deutschland und Österreich orderte, welche zwei Jahre später in Betrieb gingen. Eine weitere Bestellung ging im März 2012 vom EVU FuoriMuro aus Italien für zwei Gleichstrom-Maschinen ein, denen im Dezember 2012 ein Auftrag von gleich 23 Gleichstromloks durch DB Schenker Rail Polska folgte; weitere 13 sind als Option vorgesehen. Mitsui Rail Capital Europe (MRCE) gab seine Bestellung von 15 Maschinen erst im Juni 2013 bei Siemens ab. Eine Bestellung über zwei Loks für den Personenverkehr in Schweden langte im Oktober 2013 durch Paribus Capital ein. Einen Großauftrag erhielt Siemens durch die Finnischen Staatsbahnen, die im Dezember 2013 80 Loks mit einer Option über weitere 97 Maschinen bestellten.

Als zweites italienisches EVU ist Compagnia Ferroviaria Italiana (CFI) zu nennen. Diese bestellten im Februar 2014 zwei Gleichstrom-Maschinen. 2014 nahm das erste EVU aus Österreich einen Vectron in Betrieb, und zwar CargoServ in Linz, die ihre Lokomotive als 1193 890 in den Hausfarben betreibt. Kurz darauf schloss ELL aus Wien mit Siemens einen Rahmenvertrag über 50 Maschinen – davon sind 24 fix, der Rest als Option – in unterschiedlichen Ausführungsvarianten, die heute bei verschiedensten Kunden in Österreich, Deutschland und Tschechien zum Einsatz gelangen. Noch im selben Jahr folgte eine Bestellung über vier Wechselstromloks von boxXpress, eine Lokomotive bei mgw Service sowie weitere fünf Maschinen durch Railpool und 20 Lokomotiven bei MRCE, ausgelegt für 200 km/h. Zum Jahresende gelangte eine weitere Maschine nach Österreich, zu den Wiener Lokalbahnen Cargo.


Modellvorstellung

Minitrix hat es sich nicht nehmen lassen, den Siemens Vectron im Jahr 2023 als Neukonstruktion ins Sortiment aufzunehmen. Im Rahmen dieser Jahresneuheiten wurde ein Modell einer DB-Vectron sowie weiterer Fahrzeuge als Farb- und Beschriftungsvarianten aufgenommen. Vielfach handelt es sich um „Kopien“ der H0-Modelle von Märklin/Trix. Die DB-Variante wurde unter der Artikelnummer 16831 zum UVP von € 329,– angekündigt.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in einer robusten Plastikverpackung ausgeliefert. Der Deckel der Plastikbox ist ab Werk mit zwei durchsichtigen Klebern fixiert. Nach dem Abnehmen des Deckels und einem weiteren Schutzdeckel über dem Modell liegt die Vectron in Folie umgeben in der Plastikeinlage. Diese graue Plastikeinlage läßt sich aus der Box herausziehen, darunter sind die diversen Betriebsanleitungen, Garantieerklärung und eine Plastikkarte mit Hintergrundinformationen zum Vorbild bei. Unter der Plastikeinlage ist auch ein Zurüstbeutel abgelegt, indem zwei geschlossene Bahnräumer und die Zughaken beiliegen.

Technik

Das Lokgehäuse ist als Zindruckguß gefertigt und reichhaltig detailliert ausgeführt. Das Lokgehäuse ist mittels zwei Schrauben über die Unterseite mit dem Chassis befestigt. Nach dem Lösen der beiden Schrauben ist das Gehäuse nach oben abziehbar. Die Fahrzeugplatine ist am Chassis mit zwei Kreuzschrauben festgeschraubt. Das Modell verfügt über einen eingebauten Digitaldecoder mit Geräuschfunktionen zum Betrieb in den Datenprotokollen mfx und DCC. Das Modell ist auf einen Betrieb mittels Stromabnahme vom Gleis konzipiert.

Im Metallrahmen unter der Platine ist der Mittelmotor mit zwei großen Schwungmasse untergebraucht. Die Kraftübertragung erfolgt über die beidseitigen Wellenstummel auf das Zahnradgetriebe der Drehgestelle. Es sind alle vier Achsen angetrieben, die zweite und die dritte Achse haben jeweils einen Haftreifen. Die Auslieferung erfolgt mit Kurzkupplungskulisse.

Fahrverhalten

Die Fahreigenschaften der xxx Gramm schweren Universallokomotive können sich ohne weiteres sehen lassen. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. xxx km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. xxx % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 50 % um gerade einmal ca. xxx % zu niedrig.

Optik

Um sich von vergleichbaren Konstruktionen abzuheben, haben die Göppinger ihren Vectron mit einem Metallgehäuse ausgestattet. Trix konnte trotz dem Metallgehäuse zahlreiche Details umsetzen. In das sauber gravierte Gehäuse sind mehrere erhabene Teile wie einzelne Griffstangen und die Scheibenwischer in den Lokkasten eingesetzt. Andere Bauteile an der Fahrzeugfront sind am Lokkasten angespritzt. Extra angesetzt sind auch die Verschiebergriffstangen. Die Fenster sitzen paßgenau in den Öffnungen. Die Dachfelder sind aus Kunststoff gefertigt, sowohl die Dachlüfter als auch die Befestigungsleisten wirken optisch hervorragend. Die Dachausrüstung ist vollständig und mehrfarbig dargestellt. Bei den Stromabnehmern fällt auf, daß die Wippen überdimensioniert ausgeführt sind, außerdem sind die Phantografen teilweise schief montiert.

Farbgebung und Beschriftung

Das Modell weißt eine verkehrsrote Lackierung am Lokkasten mit Frontbalken auf. Das Dach, der Rahmen und die beiden Drehgestelle sind umbragrau lackiert. Die tadellos Lackierung wird noch um die gut deckend aufgetragene und lupenreine Bedruckung ergänzt. Trix hat sein Modell mit der Loknummer 90 80 6193 304-4 und der Halterkennung D-DB bedruckt. Hierbei ist es jedoch mit dem Vectron Dual Mode zu einer Verwechslung bei den ersten beiden Stellen gekommen, denn diese müßte auf „91“ lauten. Am Revisionsraster stehen die Daten REV MMAL 11.12.17. Derselbe Fehler ist schon beim H0-Modell passiert und wurde trotz entsprechenden Hinweis dann nicht weiter berücksichtigt.

Beleuchtung

Das neue Trix-Modell ist mit warmweißen und roten LED ausgestattet. Das Spitzenlicht wird mit dreimal weiß dargestellt, das Schlußlicht durch zwei rote LED. Die Ansteuerung erfolgt fahrtrichtungsabhängig. Im Digitalbetrieb sind weitere Beleuchtungsmöglichkeiten gegeben.


Bilder 16831


Bilder 16832

Das große Interesse an den abwechslungsreich gestalteten Loks ist groß, sowohl beim Vorbild wie beim Modell. Neben der DB-Lok hat Minitrix gleichzeitig eine Ausführung von SBB Cargo International angekündigt. Die Vorbildlok gab es ebenfalls schon zuvor als H0-Modell. Das Minitrix-Modell ist entsprechend dem Vorbild als D-SIEAG 91 80 6193 524-6 beschriftet. Die Seitenwandgestaltung weist überwiegend blaue Farbflächen mit entsprechenden Gebirgsmotive auf. Die Lok ist auf den Namen LIMMAT getauft. Im Revisionsraster steht das Abnahmedatum REV MMAL 16.12.19. Der UVP für diese Modellausführung beträgt € 329,–.