Trix 25181: DB-Baureihe 181.2

Nach den Viersystem-Europa-Lokomotiven der Baureihe E 410 (nach 1968: 184) erwarb die Deutsche Bundesbahn auch vier neue Zweifrequenz-Lokomotiven für den Einsatz vom Saargebiet nach Frankreich. Diese neuen Fahrzeuge unterschieden sich äußerlich nur dadurch, daß sie die Baureihenbezeichnung E 310 trugen und nur mit zwei Einholmstromabnehmer ausgerüstet sind. Der Aufbau des Lokomotivkastens in STahlleichtbauweise mit den fünf Sektionen war, wie der geschweißte Brückenrahmen, unverändert von der Reihe E 410 übernommen worden. Die Ausführung des gesamten Fahrzeugteiles erfolgte bei Krupp. Die elektrische Ausrüstung der vier Zweifrequenz-Maschinen stammt von der AEG. Sie unterscheidet sich von jener der Viersystem-Lokomotiven nur durch den Wegfall der Einrichtung für den Betrieb auf Gleichstromstrecken. Der Antrieb war ebenfalls als Gummi-Kardanantrieb mit Hohlwellen ausgeführt worden. Die Sicherheitseinrichtugen entsprachen den letzten Bestimmungen der DB und der SNCF. Zwei Lokomotiven wurden mit Widerstandsbremsen und zwei Stück mit elektrischen Netzbremsen versehen. Nach eingesehen Probefahrten werden die vier Maschinen seit dem Mai 1968 im Reisezugdienst eingesetzt. Sie sind zusammen mit den 25 Serienmaschinen 182 201 bis 225 in Saarbrücken stationiert.

Modellvorstellung

Die Firmengruppe Märklin/Trix ist der dritte Modellbahnhersteller, der sich um die Zweisystemlokomotive der Baureihe 181.2 angenommen hat. Während das Modell von Roco schon längst in die Jahre gekommen ist, stelle die Piko-Variante ein neuzeitliches Modell nach dem aktuellen Fertigungsstand dar. Obwohl die Variante Sonneberg sehr gut realisiert wurde und auch der Dreileiter-Sektor gut abgedeckt wurde, sah der Branchenprimus aus Göppingen trotzdem ein Potential für eine weitere Neukonstruktion für ein Vorbild aus den 1970er Jahren.

Das neue Modell der Baureihe 181.2 wurde als zweiten Clubmodell für das Jahr 2023 angekündigt und ist gleichzeitig mit der Modellumsetzung des Zugpaares D 264/265 Mozart zu sehen. Der Wagensatz wurde weiterer Neuheitenartikel angekündigt. Der Wagensatz wird in einem vierteiligen Wagenset (Artikelnummer 23110) und in einem dreiteiligen Wagenset (Artikelnummer 23111) mit Modellen im Maßstab 1:93,5 umgesetzt. Das Viererset beinhaltet einen DB-Speisewagen und je einen Schnellzugwagen der SNCF, der ÖBB und der DB. Das Dreierset besteht aus drei ÖBB-Eurofima-Wagen, einer davon in Reinorange, ansonsten im Valousek-Design. Beide Sets stehen für 2024 zur Auslieferung an.

Verpackung

Die Auslieferung des zweiten Clubmodells erfolgt in der bekannten Verpackungsform von Märklin bzw. Trix in schwarzer Ausführung. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich, in welchem das Modell mit nochmaligen Plastikschuber sicher für den Transport fixiert wurde. Zur Vermeidung von Lack- bzw. Scheuerschäden wurden zwischen Lok und Blisterverpackung mehrere Filzstreifen gelegt. Der Neukonstruktion liegt ein Zurüstbeutel. Darin sind Teile wie die Bremsschläuche, die Zughaken und die Heizkabel abgelegt. Die Betriebsanleitung und die sonstigen Dokumente sind in der Kartonschachtel in einem seitlichen Schlitz eingeschoben und werden durch eine zusätzliche Kartonhülle umschlossen.

Technik

Die Antriebstechnik ist wie bei allen Modellen unter dem Metallgehäuse untergebracht. Das Lokgehäuse ist an zwei Stellen mittels Schraubenverbindungen am Chassis befestigt. Die Schraubenverbindungen sind jeweils rechts der inneren Achse zwischen Drehgestellblende und Rahmen platziert. Nach dem Lösen der Schraubenverbindungen läßt sich das Gehäuse leicht abnahmen, allerdings sollte dies mit bedacht gesehen. Das Lokgehäuse ist nämlich über eine Kabelverbindung mit der Lokplatine verbunden. Die Kabelverbindung ist aufgrund der heb- und senkbaren Phantografen erforderlich. Die sichtbare Zentralplatine ist auf dem Chassis mehrfach verschraubt, auf der Oberseite der Platine befindet sich die Digital-Schnittstelle vom Typ 21MTC. Das Modell ist serienmäßig mit einem entsprechenden Decoder bestückt, welcher die Datenformate DCC, mfx- und RailCom verarbeitet.

Unter der Zentralplatine ist der Mittelmotor im Chassis integriert, der über zwei große Schwungmassen verfügt. Die Kraftübertragung erfolgt beidseitig über Kardanwellen und dem nachgelagerten Stirnrad-/Zahnradgetriebe auf die Antriebsachsen im Drehgestell. Die Zahnräder sind aus Messing gefertigt, am Getriebeboden sind Ausnehmungen zum Ölen des Getriebes vorhanden. Die inneren Achsen sind einseitig mit Haftreifen versehen. Alle Achsen dienen der Stromaufnahme. Das Modell verfügt über eine eingebaute NEM-Kurzkupplungskulisse.

Fahreigenschaften

Das Eigengewicht des Modells beträgt 530 Gramm. Das vorliegende Modell macht bei den Testrunden auf der Anlage eine hervorragende Figur. Das Modell ist leise und hat einen taumelfreien Lauf. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 82 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 49 % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 30 % um 99 % zu niedrig.

Optik

Märklin/Trix stellt nunmehr bei jeder Neukonstruktion unter Beweis, welche hervorragenden und gut detaillierten Modelle der Hersteller umsetzbar sind, wobei stets das Metallgehäuse als langlebiges Gut betrachtet wird und dabei angespritzte Details zur Robustheit der Märklin-Fahrzeuge beigetragen haben.

Das Lokgehäuse ist allemal robust ausgeführt und beim genauen Betrachten der „quadrigen“ Bauform des Lokkasten lassen sich eine Vielzahl an Details entdecken. Schon der erste Blick auf das Dach mit den beiden verschieden ausgeführten Stromabnehmern zeigen verschiedene Gravuren auf der Oberfläche der Dachfelder. Die Anhebepunkte oder Ösen sind dezent angraviert, aber auch andere Abdeckungen sind ersichtlich. Die farblich abgehobenen Trittflächen sind in den Lokkasten eingesetzt, ebenso die beiden Typhone. Das Lüftergitter ist als feines Ätzteil realisiert.

Der Lokkasten gliedert sich in die beiden Führerstandskabinen und den drei abnehmbaren Maschinenraumhauben, welche durch feine Gummidichtungen verbunden sind. Die Seitenwände weisen verschiedene Detailnachbildungen (Sicken) und Stufenübergänge auf, welche sich am Fahrzeugrahmen fortsetzen. Die Führerstandskabinen laufen zum Dach verjüngt zu. Feine Gravuren erfuhren die Führerstandstüren mit den ebenfalls farblich abgesetzten Türschnallen, aber auch die silbern lackierten Trittstufen. Die Griffstangen bei den Türen sind extra angesetzte Teile. Weitere Anbauteile finden sich an den Stirnfronten mit den angesetzten Scheibenwischern, den Griffstangen und den UIC-Dosen.

Die Fenstereinsätze sind paßgenau eingesetzt und mit feinen Gummifassungen versehen, währenddessen jene der Stirnfenster über Alu-Fassungen verfügen. Hinter den drei Maschinenraumfenstern wurden entsprechende Baugruppen des Maschinenraums imitiert. Die Drehgestelle sind dreidimensional durchgebildet, ebenfalls mit Anbauteilen versehen und weisen eine hervorragende Tiefenwirkung auf. Die Radscheiben sind mit einer Imitation versehen.

Farbgebung und Beschriftung

Die Lackierung des vorliegenden Modells ist tadellos. Die wenigen Farbübergänge sind trennscharf dargestellt. Alle Anschriften sind sauber und gut lesbar aufgedruckt. Das Erstmodell aus dem Hause Märklin/Trix erhielt die Loknummer 181 203-1. Die Lok ist beim Bw Saarbrücken 1 der BD Saarbrücken beheimatet. Am Lokrahmen scheint als Revisionsdaten die Angeben REV KOPLX 24.01.84 auf.

Beleuchtung

Das Modell ist mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet. Wartungsarme, warmweiße und rote LEDs dienen der Darstellung des Spitzen- bzw. des Schlusslichtes. Mit dem eingebauten Digitaldecoder lassen sich verschiedene Licht- und Soundfunktionen darstellen. Dazu zählt u. a. die eigens digital schaltbare Führerstands- oder Maschinenraumbeleuchtung.

Bilder