Trix 25011 & Trix 23629: Baureihe 01.10 der DB & Wagenset
Die Deutsche Reichsbahn plante die Beschaffung von 250 Schnellzuglokomotiven der dreizylindrigen Baureihe 01.10. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges blieb es jedoch nur bei einer Stückzahl von 55 Lokomotiven, die von Schwartzkopff gebaut wurden. Eine Lokomotiven dieser Flotte hatten eine vollständige Verkleidung erhalten. Bald aber sparte man die Verkleidung im Triebwerksbereich aus, da sich zuvor bei der Zufuhr der erforderlichen Verbrennungsluft größere Schwierigkeiten zeigten und auch das Triebwerk deswegen schlecht zugänglich war. Als Einsatzgebiet der Baureihe 01.10 diente der Schnellzugverkehr mit modernen Reisezugwagen. Durch die Stornierung der Aufträge kam es zu Lücken bei den vergebenen Loknummern.
Alle 55 Loks der Baureihe 01.10 haben den Zweiten Weltkrieg überstanden und sind nach 1945 bei der jungen DB verblieben. Nach 1945 wurden zunächst einmal die ziemlich verrotteten Verkleidungen entfernt sowie kleinere Schäden behoben. Doch schon bald zeigte der schweißempfindliche Kesselbaustahl starke Ermüdungserscheinungen. Da auf die Maschinen jedoch nicht verzichtet werden konnte, wurde der Einbau von Neubaukesseln beschlossen. Die Herstellung der vollkommen geschweißten Kessel mit Verbrennungskammer erfolgte bei Henschel, der Einbau im AW Braunschweig. Im Jahre 1959 erhielt die Lokomotive 01 1100 zunächst eine Ölzusatzfeuerung, später, zusammen mit 33 weiteren Lokomotiven, eine Ölhauptfeuerung. Zusammen mit den Lokomotiven der Baureihe 10 zählten die ölgefeuerten Lokomotiven der Baureihe 01.10 zu den stärksten Dampfloks der DB.
Modellvorstellung
Die Firmengruppe Märklin/Trix hat anläßlich der Neuheitenpräsentation eine 01.10 als Clubmodell 2023 im Rahmen der MHI angekündigt. Das Exklusivmodell sah eine DB-Lok mit Altbaukessel und dem querliegenden Oberflächenvorwärmer über der Rauchkammertüre vor. Diese Modellausführung wurde als Neukonstruktion angekündigt, welche bei Trix für das Zweileiter-System unter der genannten Artikelnummer erhältlich ist. Die Dreileiter-Ausführung für Märklin erschien unter der Artikelnummer 39760. Der UVP wurde mit € 599,– für die Neukonstruktion festgelegt. Der Hersteller hat passend zur Lok noch ein sechsteiliges Wagenset mit Schnellzugwagen der Einheitsbauarten 1928 bis 1930 angekündigt.
Verpackung
Der neue Stolz aus Göppingen wird in der bekannten, schwarzen Club-Verpackung ausgeliefert. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich, in welchem das Modell mit nochmaligen Plastikschuber sicher für den Transport fixiert wurde. Zusätzlich wurden an beiden Seiten noch Schutzschilde beigelegt. Auf dem Modell sind noch drei schwarze Filzstreifen zwischen Modell und des Blistereinsatzes aufgelegt. Ein Zurüstbeutel ist der Neukonstruktion beigelegt. Es sind die Kolbenschutzstangen. Des weiteren liegt eine Pipette zum Einfüllen des Rauchkondensats für den Rauchentwickler bei. Die Betriebsanleitung und die sonstigen Dokumente sind in der Kartonschachtel in einem seitlichen Schlitz eingeschoben und werden durch eine zusätzliche Kartonhülle umschlossen.
Technik
Der Hersteller setzt bei der technischen Ausstattung seiner Neukonstruktionen auf bewährte Antriebskonzepte, wobei die technischen Komponenten zweigeteilt sind. Im Langkessel ist der geregelte Hochleistungsmotor untergebracht. Ein fünfpoliger Mittelmotor mit großer Schwungmasse treibt über einen Wellenstummel das Modell über ein Schnecken-/Zahnradgetriebe an. Dieses greift direkt auf die letzte Kuppelachse ein, welches zugleich mit zwei Haftreifen versehen ist. Die anderen Kuppelachsen werden über die Kuppelstangen mitgenommen. Die Abnahme des Lokgehäuses (Langkessel mit Führerhaus) erfolgt wie schon bei vergleichbaren Neukonstruktionen und gestaltet sich dermaßen, indem zwei Schrauben hinter dem Nachlaufdrehgestell und eine Schraube inmitten dem Vorlaufdrehgestell zu lösen ist. Anschließend ist das Abziehen dieses Fahrzeugteiles nach oben möglich, jedoch sollte man vorsichtig agieren. Es bestehen Kabelverbindungen zwischen Lokgehäuse und dem Fahrwerk.
Das antriebslose Tendergehäuse nimmt aus Platzgründen den Lautsprecher auf. Die Schnittstelle für den Digitaldecoder ist ebenfalls im Tendergehäuse situiert und befindet sich über dem Lautsprecher. Es ist eine 21MTC-Steckleiste. Der Tender ist ebenfalls am Fahrzeugrahmen mittels Schraubenverbindungen befestigt. Die Schrauben hierzug sind unter dem Klappdeckel des Wasserbunkers versteckt. Der Decoder gestattet den Einsatz des Modells unter analogen wie digitalen Bedingungen und ist somit DCC- und mfx-fähig. Beim Märklin-Modell wurde natürlich der obligatorische mfx+-Decoder verwendet. Da das Modell schon serienmäßig mit einem Raucheinsatz versehen ist, gestattet dieser unter digitalen Bedingungen einen geschwindigkeitsabhängigen, dynamischen Rauchausstoß. Zum Befüllen des Raucheinsatzes wurde zwar die notwendige Pipette beigelegt, aber kein Kondensat.
Das Modell ist rückseitig mit einer Kurzkupplungskulisse ausgestattet. Derartiges ist frontseitig jedoch nicht vorgesehen. Die Lok-Tenderkupplung ist als NEM-Kurzkupplungsverbindung ausgeführt und ermöglicht mit dem Klickprinzip zwei Abstände, was jedoch beim vorliegenden Modell nicht der Fall war. Beim verkürzten Abstand reduziert sich dieser um ca. 2 bis 3 Millimeter. Der Hersteller meint zwar, daß die Lok ohne Beachtung des Lichtraum-Profils auch durch den 360 mm Radius „gejagt“ werden kann, empfohlen ist jedoch erst ein Einsatz erst ab dem nächstgrößeren Radius von 437,5 mm. Alle Kuppelachsen weisen ein unterschiedliches Seitenspiel auf, bei beiden inneren sind noch zusätzlich horizontal gefedert. Die Tenderachsen sind ebenfalls mit einem Seitenspiel versehen.
Fahreigenschaften
Die knapp 28 cm lange Dampflokomotive weist ein Eigengewicht von sagenhaften 534 Gramm auf. Die Vorbildgeschwindigkeit beträgt 140 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 70 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 50 % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist sie sogar um ca. 80 % zu niedrig.
Optik
Die neue 01.10 aus dem Hause Märklin bzw. Trix schließt nahtlos über an vergleichbare Modelle. Der Hersteller hat auch diesmal eine grundsolide Neukonstruktion mit Metallgehäuse vorgelegt. Der Langkessel ohne dem Führerhaus und der Tenderaufbau sind aus Metall gefertigt, dafür sind verschiedene Anbauteile aus Kunststoff modelliert. Der Blick auf den Langkessel offenbart verschiedene, extra angesetzte Bauteile und sogar freistehende Leitungen.
Der Kesselumlauf ist geriffelt ausgeführt, ebenso der Frontumlauf. Am Kessel finden sich neben den zierlichen Kesselbänder auch einzelne Nietverbindungen. Das aus Kunststoff ausgeführte Führerhausgehäuse weist verschiedene Gravuren und Details auch, im Dachh sind Lüfterklappen eingesetzt. Bei den Führerstandstüren befinden sich extra eingesetzte Griffstangen. Optisch sehr gut gelungen ist vor allem die Stirnpartie mit den großen Lampen und den seitlichen Trittstufen samt der Witte-Windleitbleche. Der Tender mit der sehr glatten Außenhaut weist nur wenige Details auf und betreffen die Versorgungsteile. Die rückwärtige Aufstiegsleiter zu den Klappdeckel des Wasserkastens ist diesmal filigraner umgesetzt.
Selbst beim Fahrwerk wurden alle Register gezogen, indem das Modell auf Metallachsen mit feinen Speichen rollt. Ein weiteres Novum stellen die niedrigen Spurkränze dar. Das Gestänge bzw. die gesamte Steuerung der Lok ist vorbildgerecht umgesetzt, wobei die filigrane Ausführung besondere Beachtung verdient.
Farbgebung und Beschriftung
Da Dampfloks generell schwarz lackiert sind, konnte der Hersteller diesbezüglich wenig falsch machen. Das Modell ist sauber lackiert und auch bedruckt. Sämtliche Anschriften sind lupenrein aufgetragen. Die 01 1088 ist beim Bw Hagen-Eck der BD Essen stationiert. Alle Anschriften sind in weißer Farbe ausgeführt. Die wesentlichen Betriebsanschriften sind am Wasserkasten des Tenders bzw. am Rahmen angeschrieben. Die letzte Untersuchung fand am 9. Juni 1949 in Kassel statt.
Beleuchtung
Die Neukonstruktion ist mit wartungsarmen und warmweißen LED bestückt. Die Ansteuerung der Beleuchtung erfolgt richtungsabhängig, im Digitalmodus sind zusätzliche Darstellungen möglich, hinzu kommen noch die Führerstandsbeleuchtung.
Bilder
Modellvorstellung 23629 Schnellzugwagenset zur 01.10
Märklin/Trix hat nur neu konstruierten 01.10 ein Wagenset mit Schnellzugwagen der Einheitsbauarten 1928 bis 1930 angekündigt. Das Set besteht aus sechs Modelle, und zwar einem Gepäckwagen der Bauart Pw4ü-29, einem Schnellzugwagen der Bauart AB4ü-28, einem Schnellzugwagen der Bauart ABC4ü-29, einen Speisewagen der Bauart WR4ü der DSG und zwei Schnellzugwagen der Bauart C4ü-28. Alle Wagenbauarbeiten waren bei Märklin/Trix noch nie im Sortiment und stellen ebenfalls Neukonstruktionen dar. Die Sitzwagen sind alle im Farbton Flaschengrün lackiert, der Speisewagen in Rubinrot. Auf den Modellen ist ein Zuglaufschild aufgedruckt, es zeigt den Zuglauf „Mönchengladbach – Düsseldorf – Essen – Dortmund – Hamm – Soest – Paderborn – Kassel – Bebra – Erfurt – Leipzig“ an. Die Modelle laufen auf Drehgestellen der Bauart Görlitz III schwer. Alle Modelle sind mit einer LED-Innenbeleuchtung ausgestattet, deren Stromversorgung über die jeweiligen Drehgestelle erfolgt. Ein Modell ist zusätzlich mit einem auf Dachebene situierten Zugschluß versehen, welcher über LEDs illuminiert ist. Um ein flackern der LEDs zu vermeiden, sind Pufferkondensatoren eingebaut. Die Modelle der Märklin-Modelle unterscheiden sich darin, daß das Modell mit dem Zugschluß über einen Mittelschleifer verfügt und alle Wagen mit einer elektrisch leiteten Kurzkupplung ausgestattet sind. Dem Set liegt noch ein Zurüstbeutel bei. Dieser enthält zwei ausgezogene Faltenbälge und die zwei neue Kupplungsköpfe für die niedrigeren, vorbildgerechten Pufferhöhe. Die Modelle lassen sich ggf. auch leicht öffnen. Der Wagenkasten ist auf dem Chassis aufgesteckt und wird durch die seitlich eingesteckten Faltenbälge fixiert. Die neukonstruierten Modelle weisen natürlich mehrere optische Highlights auf. So ist die Inneneinrichtung der Modelle mehrfarbig ausgeführt, auf den Stirnseiten der Modelle sind extra eingesetzte Aufstiegsleitern angesetzt oder auch separat angesetzte Griffstangen bei den Einstiegstüren angebracht worden. Zu sehen sind auch Blinddosen für die elektrische Zugheizung. Alle Modelle weisen die korrekte Pufferhöhe nach NEM auf. Mit geliefert Das sechsteilige Set weist einen UVP von € 579,– auf.
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Der Gepäckwagen gehört der Gattung Pw4üe-29 an und ist mit der Wagennummer 105240 Köl bedruckt. Mönchengladbach Hbf wurde als Heimatbahnhof aufgedruckt. Die letzten Untersuchungsdaten sind mit den Angaben Unt. Om 14.08.51 bzw. Nächste Unt 14.02.52 festgehalten.
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Das zweite Wagenmodell in diesem Set ist ein C4üe-28 mit der Wagennummer 16493 Köl, der die Untersuchungsdaten Unt. Om 17.10.51 bzw. Nächste Unt. 17.04.52 angeschrieben hat. Der Heimatbahnhof dieses Wagens ist in Aachen. Über dem Zuglaufschild ist die Ordnungsnummer „Wagen 1“ angebracht.
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Der Speisewagen mit seiner rubinroten Farbgebung trägt die Wagennummer 1044 und ist der Wagengattung WR4ü(e) zugeordnet. Als Speisewagenbetreiber scheint die DSG auf. Der heimatlose Speisewagen ist mit den Untersuchungsdaten Unt. NA 20.09.51 bzw. Nächste Unt. 20.03.52 bedruckt. Auffallend ist der bei den Faltenbalg angebrachte, hellgraue Kasten. Im Neuheitenprospekt 2023 ist dieses Bauteil ebenfalls in rubinroter Farbgebung ausgeführt.
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Im Wagenset ist auch ein gemischtklassiger AB4üe-28 enthalten, der bei der DB die Wagennummer 11477 Köl aufweist und die Ordnungsnummer „Wagen 3“ hat. Auch dieses Modell ist in Aachen Hbf beheimatet. Die Untersuchungsdaten weisen die Angaben Unt. Om 07.07.51 bzw. Nächste Unt. 07.01.52 auf.
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Das fünfte Modell im Set ist wiederum ein Schnellzugwagen der 3. Wagenklasse, der als C4üe 16281 Köl mit Heimatbahnhof Aachen Hbf angeschrieben ist. Die Untersuchungsdaten lauten auf Unt Om 02.08.51 bzw. Nächste Unt. 02.02.52. Die Ordnungsnummer wird mit „Wagen 4“ angegeben.
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Der dreiklassige ABC4üe 14030 Köl bildet den Schlußwagen des Sets, was auch an den extra montierten Zugschlußleuchten an einem Wagenende erkennbar ist. Dieser ist als „Wagen 9“ beschriftet, in Köln Bbf Beheimatet und mit den Revisionsanschriften Unt. Om 11.09.51 bzw. Nächste Unt. 11.03.52 angeschrieben.