JC 48400: ÖBB-Triebzug Reihe 4744

Die ÖBB beschafften als Ersatz für die Reihe 4020 weitere neue, dreiteilige Triebzüge von Siemens. Bei der Beschaffung wurde an zwei Fahrzeugvarianten gedacht, indem die Ausführung mit sechs Seitentüren je Fahrzeugseite als Reihe 4744 bezeichnet werden und für den Regionalverkehr am Lande vorgesehen sind. Die als Reihe 4746 bezeichneten Triebwagen stellen die künftige Triebwagengeneration für die Wiener S-Bahn dar, wobei die letzten Jahre gerade abgeliefert werden und für einen späteren Akku-Zug verwendbar sind. Als Erprobungsträger fungierte dabei der 4746 049 als Cityjet eco.


Modellvorstellung

Die Firma Jägerndorfer mit Sitz in Pottenstein hat die ÖBB-Triebwagenfamilie Cityjet ML von Siemens bereits im Jahr 2016 als Neukonstruktion angekündigt. Die Erstausführung sah die Version als S-Bahn-Zug mit sechs Seitentüren vor, von dem bereits mehrere Modellausführungen ausgeliefert wurden. Dabei konnte sich der Hersteller exklusiv die Fertigung des jüngsten Siemens-Triebzuges bei den ÖBB sichern. Drei Jahre später, also im Neuheitenblatt 2019, ist die Ankündigung zur Auflage der Regionalbahnvariante der ÖBB-Reihe 4744 als Formvariante erschienen. Die ersten Modelle wurden im September 2020 ausgeliefert, wobei Jägerndorfer zwei verschiedene Betriebsnummern angekündigt hat. Im Neuheitenblatt 2020 wurden dann die umgesetzten Betriebsnummern bekannt gegeben. Das erste Modell ist als 4744 027 beschriftet, das zweite mit 4744 042. JC legt alle Modelle in der HighEnd-Edition auf und macht Unterscheidungen zwischen den Stromsystemen und Modellausführungen mit und ohne Loksound.

Verpackung

Jägerndorfer liefert den dreiteiligen Triebzug in einer Kartonverpackung aus. Im Unterteil ist ein Styroporeinsatz eingelegt, in denen die drei Fahrzeugteile, die in Folien eingewickelt sind, eingelegt sind. Eine an der oberseite aufgesetzte Blisterform dient als zusätzlicher Schutz gegen Verschmutzungen oder Beschädigungen an den Modellen und ist am Styroporeinsatz mit Tixo-Streifen angeklebt. Ein Zurüstbeutel ist im Styroporeinsatz abgelegt, die Betriebsanleitungen befinden sich darunter.

Technik

Der Triebwagen besteht aus einem angetriebenen Triebkopf und einem unangetriebenen, der als Dummy ausgeführt. Der Mittelwagen ist antriebslos. Das angetriebene Fahrzeug trägt die Betriebsnummer 4744 527. Die Abnahme des Gehäuses erfolgt durch seitliches auseinanderspreitzen der Seitenwände mit anschließenden Hochziehen des Gehäuseteiles. Ein Mittelmotor treibt via Kardanwelle und Stirnradgetriebe alle vier Achsen dieses Triebkopfes an. Die Achsen 3 und 4 sind jeweils einseitig mit Haftreifen bestückt. Die Fahrzeugplatine ist über dem Mittelmotor platziert und erstreckt sich über die gesamte Länge des Fahrgastraumes und nimmt zugleich die LED-Innenbeleuchtung auf. Für den Digitalbetrieb ist eine 21polige MTC-Schnittstelle verbaut, die direkt über dem Motor situiert ist. Die Lage des Decoders wurde so gewählt, daß bei einem Decoder-Tausch nicht gleich das gesamte Fahrzeug zerlegt werden muß. Es genügt, wenn man den mittleren Fahrzeugaufbau vom Dach abhebt.

Die Modelle sind mit einer mehrpoligen, elektrischen Kupplung verbunden, wobei der Triebwagen nur funktioniert, wenn alle Fahrzeuge zusammengekuppelt sind. Im Zuge dessen wurde dabei auch eine Kurzkupplungskulisse berücksichtigt. An den Stirnfronten sind die Kupplungsköpfe der Scharfenbergkupplung in die Frontpartie eingesetzt. Diese ist starr. Die Fahrzeugfronten weisen aber ebenfalls eingebaute Kurzkupplungskulissen auf, die bei Bedarf zur Tandemführung der Modelle verwendet werden können. Hierzu ist es notwendig, den Kupplungskopf der Scharfenbergkupplung und den darunter befindlichen Bahnräumer zu entfernen.

Fahrverhalten

Das Eigengewicht der Fahrzeuge beträgt 379, 150 (7044) und 153 (Dummy) Gramm; Gesamtgewicht. Die Vorbildgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 93 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 42 % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist sie sogar um ca. 72 % zu niedrig.

Optik

Moderne Triebzüge fallen einerseits durch glatte Oberflächen am Fahrzeugkasten und detailreichen Anbauten im Unterflurbereich oder am Dach auf. Der ET 4744 von Jägerndorfer trifft die Grundform des Orginales sehr gut. Dies manifestiert sich am besten durch die nach vorne geschwungene, abfallene Kopfform einerseits, aber auch durch die Schrägkanten im Dachbereich oder den eingezogenen Schürzen zum Gleisbereich hin. Der glatte Wagenkasten wird nur durch die Fenstereinsätze sowie die Türpartie durchbrochen, aber auch durch verschiedene Gravuren zur Darstellung von Verkleidungsteilen. Die Rückschaukamera hinter dem seitlichen Führerstandsfenster, aber auch einzelne Bauteile bei den Schwenktüren sind erhaben dargeswtellt. Im Frontbereich fallen besonders die extra angesetzten Scheibenwischer auf, ehe der weitere Blick auf das Dach fällt.

Das Dach erweist sich bei dieser Konstruktion als der Hingucker schlechthin. Es trägt verschiedene Baugruppen, die sehr vorbildgerecht umgesetzt sind. Feine und tiefe Gravuren zeichnen diese Bauteile aus, einzelne Teile sind als geätzte Teile ausgeführt und in die Form eingesetzt. Die Dachleitung, aber auch die Isolatoren sind verschiedenfarbig ausgeführt und dokumentieren die aufwendige Umsetzung. Der Dachstromabnehmer ist nur auf einem Triebkopf montiert, und zwar beim antriebslosen Triebkopf. Dieser Bereich ist durch zusätzliche, verschiedenfarbig ausgeführte Isolatoren gekennzeichnet. Gegenüber den früheren Modellausführungen ist noch die zusätzliche Dachhaube über dem Führerstand zu erwähnen, die aus aerodynamischen Gründen nachträglich montiert wurde. Bei den Fahrzeugübergängen finden sich Nachbildungen der übergehenden Leitungsstränge.

Beim Mittelwagen verhält es sich in der Detailierung ähnlich wie bei den beiden Triebköpfen. Beim Anblick des Dachen wird ein durchgehendes Gitter ersichtlich, aber auch mehrere, runde Abdeckungen und dich Hochspannungsleitung mit den Kabelübergängen am Dach. In der Fahrzeugmitte ist ein Aufbau für die Klimaanlage enthalten. Am Wagenboden sind nur einige wenige Details umgesetzt.

Bedruckung und Beschriftung

Die Modelle sind sauber lackiert und weisen trennscharfe Farbübergänge auf. An den Fahrzeugen sind alle Anschriften vorhanden, zudem sind die Anschriften alle trennscharf und lupenrein aufgetragen. An den Fahrzeugen sind die vollständigen Betriebsnummer A-ÖBB 94 81 4744 042-6, A-ÖBB 94 81 7044 042-4 und A-ÖBB 94 81 4744 542-5 angeschrieben. Im Revisionsraster steht das Abnahmedatum REV Fj 25.01.18.

Beleuchtung

Gegenständliches Modell ist mit LED ausgestattet. Das Spitzen- und Schlußlicht leuchtet fahrtrichtungabhängig. Das Modell ist auch mit einer LED-Inneneinrichtung versehen, zudem weisen die Digitalmodelle zusätzliche Beleuchtungsmöglichkeiten auf.


Bilder 48400/1 – 4744.0


Bilder 48400/2 – 7044


Bilder 48400/3 – 4744.5