Piko 53162/53163/53164/53165 – CSD/ÖBB C (sächs. Bauart)
Die ÖBB übernahmen nach dem Zweiten Weltkrieg insgesamt 21 Personen- und Gepäckwagen der ehemaligen Sächsischen Staatsbahnen, welche 1920 von der DRG übernommen wurden. Es handelte sich dabei um folgende Wagen:
C4ü 40510 C4ü sa05
C4ü 40511 – 40512 ABC4ü sa08c
C4 42400 C4tr sa97
C4 42401 C4 sa13
C4 42420 – 42421 C4 sa98
C4 42422 C4 sa13
C 48010 BC sa99
C 48020 – 48022 C sa16
C 48030 – 48031 Cd sa21
C 48040 C sa14
C 48050 C sa11
Pw4ü 60228 Pw4ü sa07
Pw4ü 60250 Pw4ü sa05
Pw3 63999 Pw3 sa99
Pw 69990 – 69991 Pw sa10
Diese Reisezug- und Gepäckwagen mit dem Herkunftsbezeichnung „sa“ hatten in ihrer originalen Bauform nur ein kurzes Leben bei den ÖBB erlebt. Nur ein Wagen blieb als Original erhalten und fristete abschließend als Bahndienstwagen in Linz herum. Alle anderen Wagen wurden zwischen 1952 und 1959 dem Spantenwagenprogramm zugeführt und erhielten dabei neue Kastenaufbauten.
Modellvorstellung
Piko führt diese Wagenserie schon seit einiger Zeit im Programm, sodaß die Vorbildwahl auf ausländische Fahrzeuge nur mehr eine Frage der Zeit war. In den Jahresneuheiten 2016 fanden sich diesmals gleich fünf verschiedene Ausführungen, von eine der CSD zugedacht ist und mit der Artikelnummer 53162 zum UVP € 54,49 zur Auslieferung gelangte (siehe im Anschluß an die vier ÖBB-Wagen). Umfangreicher ist das Angebot der angekündigten ÖBB-Ausführungen, von denen drei Personenwagen sowie ein Packwagen mit den Artikelnummern 53163 bis 53166 zum gleichen UVP pro Modell zur Auslieferung gelangte und seit September bzw. Oktober 2016 im Fachhandel erhältlich sind.
Piko liefert die Modell in seiner bekannten Schachtelverpackung aus, indem die Wagen passgenau in einer Plastikschale liegen und durch einen Oberdeckel in der Schachtel fixiert wird. Dabei ist zu beachten, daß die Wagen richtig in der Plastikschale liegen, weil der Deckel eine Noppe zur Arretierung des Modells aufweist. Zum Lieferumfang gehört auch ein Zurüstbeutel, der verschiedene Teile enthält. Der Kunde muß trotz des hohen Preises am Wagenboden einen Flüssigkeitsbehälter, an den Wagenstirnenden Signalhalterungen bzw. Griffstangen und am Dach eine Vielzahl an Lüfteraufsätze in die vorgesehenen Öffnungen selbst einsetzen. Je nach der Zugbildung liegen noch Bremsschläuche und Zughaken bei.
Alle Wagen sind aus Kunststoff gefertigt und sauber graviert, besonders die vielen Fenster- und Türestege dieser Traglastenwagen kommen sehr gut zur Geltung. Die jeweiligen Griffstangen zur den Fahrgasttüren sind silbern gehalten, unklar ist, ob es sich dabei um eingesetzte Metalldrähte handelt. Eine Stirnfront verfügt über eine Plattform mit Handbremse und Leiter zum Dach, die andere Stirnfront ist glatt ausgeführt und verfügt über Trittstufen. Die Modelle sind mit einer Kurzkupplungskulisse serienmäßig ausgestattet, die Bremsanlage ist als Imitation am Wagenboden nachgebildet. Weitere Details sind am Dach zu sehen, indem auf der Dachaußenhaut verschiedene Leitungsrohre erhaben ausgeführt sind.
Bilder – Piko 53163
Das erste Modell verkörpert den C 48 020 der B. B. Österreich, der im Übergang der Epoche II bzw. III ausgeführt ist, wie alle anderen Wagen auch. Der Wagen weist als Revisionsdatum Näst. Unt. 27.10.50 auf, als Heimatbahnhof ist Villach Hauptbahnhof am Wagenlängsträger angeschrieben. Lackierung und Bedruckung sind sauber ausgeführt und unter der Lupe gut lesbar.
Bilder – Piko 53164
Beim zweiten Wagen der Bauart C sa16 handelt es sich um den ÖBB-Wagen mit der Betriebsnummer C 48022, über den es geteilte Meinungen bezüglich vorbildgerechter Umsetzung gibt. Bei der Umsetzung scheiden sich nämlich die Geister, wann die ÖBB den Vorbildwagen entsprechend verändert haben und seit wann die Türen verschweißt wurden?
Das gegenständliche Modell zeigt den Wagen in der ursprünglichen Bauform, wobei die technischen Ausführungen, Lackierung und Bedruckung an das Vorgängermodell nahtlos anschließen. Der Wagen ist ebenfalls in Villach Hauptbahnhof beheimatet, als Revisionsanschriften finden sich am Längsträger: Nächste Unt. 13.12.50.
Bilder – Piko 53165
Der C 48050 ist der einzige Vertreter der Bauart C sa11, den Piko als Modell umsetzt. Auch hier gelten die zuvorgetroffenen Aussagen hinsichtlich der technischen und optischen Umsetzung. Es gibt allerdings Unterschiede in der Ausführung der Dachform gegenüber den beiden Modellen nach der Bauart C sa16. Der Wagen ist auch in Villach Hauptbahnhof beheimatet, die Revisionsanschrift meint: Nächste Unt. 13.11.51.
Bilder – Piko 53162 (CSD)
Das Wagenmodell der nördlichen Nachbarbahnverwaltung wird zu Demonstrationszwecken ebenfalls vorgestellt, da dieses zeitgleich wie die ÖBB-Wagen zur Auslieferung gelangte. Das gegenständlichen Wagenmodell erhielt die Betriebsnummer C3-4010 und ist im üblichen grünen Farbton lackiert. Das Dach ist in grauer Farbgebung gehalten und weist zahlreiche Löcher für die extra einzusetzenden Lüfteraufsätze auf. Diese Teile liegen mit weiteren Zurüstteilen wie den Signalhalterungen und Haltegriffen an den Seitenwänden liegen im eigens beigepackten Zurüstbeutel zur Selbstmontage bei. Der Wagen ist dem Heimatbahnhof Louny zugewiesen und trägt als Revisionsanschriften folgende Angaben: REV Lo 9.9.53.
Bilder – Piko 53166 (ÖBB Pw)
Die Kriegswirren hinterließen zwei solcher Fahrzeuge in Österreich, von denen der als Pw 69991 bezeichznete Wagen Piko als Vorbild diente. Das Modell ist ebenfalls sauber graviert und weist dazu noch verschiedene andere Details der früheren Zeit aus, wie dies am eigenen Hundeabteil oder den Abteilen für Werkzeuge und Laternen zum Ausdruck gelangt. Lackierung und Bedruckung sind tadellos umgesetzt, beachtenswert sind vor allem die Fenstereinsätze mit den Gitterstäben. Der Pw 69991 ist auch in Villach Hauptbahnhof stationiert, als Revisionsanschriften sind zu lesen: Nächste Unt. 17.10.51.