Trix 25019: DR-Baureihe 19.0 „Sachsenstolz“

Als letzte und größte Gattung der Schnellzuglokomotive Sachsens entstand die XX HV. Trotz der guten Erfolge mit dem Dreizylinder-Triebwerk der Baureihe 18.0 (württ. C), kehrte man bei der Baureihe 19.0 wieder zum Vierzylinder-Verbundtriebwerk zurück. Die Leistung der XX HV war recht gut, das Triebwerk aber schlecht zu warten.

Die Firma Hartmann in Chemnitz lieferte bis zum Jahre 1925 insgesamt 23 Lokomotiven. Alle Lokomotiven wurden von der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft übernommen. Nach 1945 waren noch 20 Lokomotiven betriebsfähig in Dresden und Reichenbach stationiert. Drei Exemplare waren bis 1968 noch vorhanden. Die 19 017 in der Ursprungsausführung kam in das Verkehrsmuseum Dresden. Die 19 015 und die 19 022 erhielten neue Kessel und dienten als Bremslokomotiven bei der Versuchsanstalt in Halle.

Modellvorstellung

Die Firmengruppe Märklin/Trix hat auch dieses Jahr seine Serie mit besonderen Dampflokomotiven fortgesetzt. Als Überraschungsneuheit 2025 wurde diesmal der Sachsenstolz präsentiert. Sie zählte zu den leistungsstärksten Dampflokomotiven ihrer Zeit und symbolisiert den besonderen Stolz Sachsens auf technische Spitzenleistung. Aufgrund dieser besonderen technischen Ausbildung hat sich Märklin/Trix entschlossen, ein sehr detailreiches und hochwertiges Modell als Neukonstruktion auf die Schienen zu stellen. Bereits kurz nach der Ankündigung als Überraschungsmodell wurde der Artikel auch schon ausgeliefert. Der UVP für die Neukonstruktion inkl. der üblichen Features beträgt € 679,–. Bei Märklin wird das Modell unter der Artikelnummer 38190 geführt.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der bekannten Verpackungsform von Märklin bzw. Trix. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich, in welchem das Modell mit nochmaligen Plastikschuber mit zwei seitlichen Abdeckungen sicher für den Transport eingelegt ist. Über das Modell wurde noch eine Folie sowie eine Filzmatte gelegt. Das Modell wird mit einem Zurüstbeutel und einer Pipette ausgeliefert. Im Zurüstbeutel befinden sich die Kolbenschutzrohre (Mindestradius für den Anlageneinsatz beachten!) und Bremsschläuche. Die Betriebsanleitung und die sonstigen Dokumente in der Kartonschachtel in einem seitlichen Schlitz eingeschoben und werden durch eine zusätzliche Kartonhülle umschlossen.

Technik

Der Hersteller setzt bei der technischen Ausstattung seiner Neukonstruktionen auf bewährte Antriebskonzepte, wobei die technischen Komponenten zweigeteilt sind. Im Langkessel ist der geregelte Hochleistungsmotor untergebracht. Der Mittelmotor mit großer Schwungmasse treibt über einen Wellenstummel das Modell über ein Schnecken-/Zahnradgetriebe an. Dieses greift direkt auf die Letzte Kuppelachse ein, welches zugleich mit zwei Haftreifen versehen ist. Die anderen Kuppelachsen werden über die Kuppelstange mitgenommen. Die Abnahme des Lokgehäuses (Langkessel mit Führerhaus) gestaltet sich dermaßen, indem jeweils zwei Schrauben unterhalb des Führerstandes und am Zylinderblock zu lösen sind. Anschließend ist das Abziehen dieses Fahrzeugteiles nach oben möglich.

Das Tendergehäuse bietet Platz für die Digitalschnittstelle und den Lautsprecher. Verbaut ist eine 21MTC-Steckleiste. Der Tender ist ebenfalls am Fahrzeugrahmen mittels Schraubenverbindungen befestigt. Die Zugänglichkeit dazu wird durch den entfernbaren Aufbau des Ölbunkers auf dem Tenderkasten gewährleistet. Zusätzlich ist noch eine weitere Verkleidung zu entfernen. Dann ist die Decoderschnittstelle und der Lautsprecher problemlos zugänglich. Der Decoder gestattet einen Einsatz des Modells unter analogen wie digitalen Bedingungen und ist somit RailCom-fähiger DCC-/mfx-Decoder mit umfangreichen Betriebs- und Soundfunktionen. Da das Modell schon serienmäßig mit einem Raucheinsatz versehen ist, gestattet dieser unter digitalen Bedingungen einen geschwindigkeitsabhängigen, dynamischen Rauchausstoß. Für den besseren und sicheren Betrieb auf Digitalanlagen erhielt das Modell auch einen Pufferspeicher eingesetzt.

Das Modell ist mit drei Kurzkupplungskulissen ausgestattet. Die fehlende vierte betrifft das Vorlaufdrehgestell. Die Lok-Tenderkupplung ist als NEM-Kurzkupplungsverbindung ausgeführt und ermöglicht mit dem Klickprinzip zwei Abstände. Beim verkürzten Abstand reduziert sich dieser um ca. 2 bis 3 Millimeter. Der Hersteller empfiehlt das Modell erst ab einem Kurvenradius von 437,5 mm einzusetzen. Das entspricht dem Radius 2. Darunter sollte das Modell nur vorsichtig bzw. mit reduzierter Fahrweise betrieben werden, soweit dies möglich ist. An der Tenderrückseite ist eine Märklin-Kupplung eingeschoben.

Fahrverhalten

Das Vorbild ist auf dem Schienennetz für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 bzw. 120 km/h (Klammerwerte) zugelassen. Das Modell erreicht bei 12 V Gleichstrom eine Modellgeschwindigkeit von umgerechnet ca. 67 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 33 % (45 %) zu langsam, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 30 % um 63 % (75 %) zu niedrig. Das Eigengewicht dieser Neukonstruktion beträgt 470 Gramm.

Optik

Das Überraschungsmodell dieses Jahres ist wiederum als filigrane Metallkonstruktion zu betrachten. Das betrifft einerseits den Langkessel und das Tendergehäuse. Alle Gehäuseteile weisen feine Gravuren auf und sind mit zahlreichen Ansetzteilen versehen. Die besondere Kesselform ist hervorragend wiedergegeben, in welchem auch verschiedene Detaillierungen erkennbar sind. Die Kesselleistungen sind freistehend ausgeführt und eingesetzt. Verschiedene Pumpen bzw. Ventile oder auch Aufstiegshilfen sind extra angesetzt. Eingesetzt sind auch Injektoren und die Dampfpfeife am Dach des Führerhauses. Der Frontumlauf ist vollständig verkleidet, aus diesem Ragen die Zylinderrohre des Vierlings-Triebwerk empor, zudem ist die Oberseite mit feinen Gravuren aller Verkleidungsteile versehen. Dieser Bereich ist durch zwei kleine Wagner-Windleitbleche flaniert. Feine Gravuren finden sich ebenfalls am Tenderaufbau.

Der weitere Blick richtet sich auf das Laufwerk der früheren XX HV. Das Modell ist mit feinen Speichenrädern aus Metall versehen, das Gestänge besteht ebenfalls aus Metall und ist farblich behandelt. Die filigrane Umsetzung samt markanter Bauteile im Steuerungsbereich sind als wahre Augenweide festzuhalten. Metallräder sind auch beim seitenverschiebbaren Vorlaufdrehgestell und im zentral gelagerten Nachlaufdrehgestell zu finden. Die Konstruktion gestattet zudem die freie Durchsicht zwischen Fahrwerk und Rahmen. Die dreidimensionale Durchbildung ist auch bei den Drehgestellen des Tenders schön erkennbar. Abschließend sei noch den mit dezenten Details ausgestattete Aschkasten verweisen. Allerdings wirken manche Nietverbindungen schon etwas überdimensioniert umgesetzt.

Farbgebung und Beschriftung

Der Sachsenstolz weist wie alle andere Dampflokomotiven eine konventionelle Lackierung auf. Der Langkessel, Führerhaus und Tender sind schwarz lackiert, alle Fahrwerksteile in rot. Das gilt auch für die Achsen. Die Beschriftung ist lupenrein ausgeführt. Das vorliegende Modell trägt die Loknummer 19 016 der Deutschen Reichsbahn und reiht sich in frühe Epoche III ein. Als Heimatdienststelle ist das Bw Reichenbach der RBD Dresden angegeben. Das letzte Untersuchungsdatum wird mit dem Bremsanschrift „Letzte Br. Unt. zw 26. 3.53“ ausgewiesen. Sämtliche Anschriften sowie Aufdrucke sind sauber, trennscharf und mehrfarbig aufgetragen.

Beleuchtung

Das Dampflokmodell ist mit wartungsarmen, weißwarmen LED bestückt. Die Ansteuerung erfolgt fahrrichtungsabhängig, dreimal weißes Spitzenlicht vorne bzw. zweifach hinten. Zudem gibt es noch eine Führerstandsbeleuchtung sowie eine Fahrwerksbeleuchtung.


Bilder